METamorphosen |
Roses & heads mit Werken von Hermann Försterling
13. Juni bis 6. September 2020
inschwäbisch Hall
Pressetext
metamorphosen | roses & heads
Hermann Försterling, 1955 in Gengenbach geboren, lebt und arbeitet seit 1996 als freischaffender Künstler in Eppingen. Einer der Höhepunkte seines Kunstschaffens ist die Perfektionierung der Heliogravüre, einer kunstfotografischen Edeldrucktechnik der Wende zum 19. Jahrhundert. Seine Arbeiten bereichern wichtige Kunstsammlungen der Welt, u.a. das New Yorker Museum of Modern Art und die Staatsgalerie Stuttgart. Er experimentiert aber auch mit modernster Scanner- und Digitaltechnik. Einige seiner Fotobände sind beispielsweise ‚HEADS‘, ‚Akt‘, ‚ROSES‘ (Siegertitel des Deutschen Fotobuchpreises 2005) sowie das im Eigenverlag erschienene Buch ‚FloraMagica‘.
METAMORPHOSEN! Der Begriff, der aus der Antike stammt, bezeichnet neben den in der Natur vorkommenden Verwandlungen, wie beispielsweise die Raupe zum Schmetterling, ursprünglich „Die Metamorphosen“ des römischen Dichters Ovid. In seinem mythologischen Werk befasst er sich mit allerlei Verwandlungen seien es die der Götter, Menschen, Tiere oder Dinge. In unserer Ausstellung „METAMORPHOSEN | ROSES & HEADS“ zeigen wir großartige Malereien und Heliogravüren von Hermann Försterling.
In seiner Serie HEADS, in der er selbst das Modell ist, beschränkt sich Försterling auf die Darstellung des Kopfes, in frontaler Nahaufnahme. Jede Aufnahme zeigt hierbei ein anderes Individuum mit dem sich der Künstler intensiv beschäftigt hat. So verwandelt er seinen kompletten Charakter wie in einer Art Metamorphose ausdrucksstark von Foto zu Foto, teils verschwimmen die einzelnen Körperelemente ineinander. In einer Reportage des SWR sagte er, dass jedes Foto ein Kampf sei, ein körperlich anstrengender Akt. Dem Betrachter werden Themen wie Selbstbehauptung, -entfremdung und -erfahrung, Tod, Enttäuschung und eine gewisse Verrücktheit ungeschönt vermittelt. Dieser Kampf, diese „Metamorphose“, wird durch die Technik der Heliogravüre verstärkt und unmittelbar in kraftvollen Gefühlen an den Betrachter weitergegeben.
Im Kontrast zu HEADS stehen Försterlings Rosen. Hier setzt er Fotografien von Rosen, die die verschiedensten Stadien ihres Zyklus aufweisen und durchaus ebenfalls Metamorphosen durchleben, gekonnt in großformatigen, fotorealistischen Ölgemälden um. Die charakteristische Bildsprache von Hermann Försterling, das Spielen mit Licht und Schatten, der ideal gewählte Bildausschnitt und das Transportieren von Sinnlichkeit, spiegeln sich darin ebenfalls wieder, sodass es dem Betrachter oft schwer fällt das Gemalte vom Foto zu unterscheiden. Denn die in Lasurtechnik gemalten „Königinnen der Blumen“ beeindrucken den Betrachter durch ihren Perfektionismus, die Leuchtkraft und ihre Präsenz im Raum.
Neben ihrer Schönheit wird die Rose außerdem mit Erotik assoziiert. Sie wird seit der Antike in der griechischen Mythologie mit der Liebesgöttin Aphrodite in Verbindung gebracht. So wurde sie aus dem Meeresschaum zusammen mit einem weißen Rosenstrauch geboren, welcher sich beim Ehebruch mit Adonis und dem versehentlichen Fußtritt auf die Dornen rot färbt. Seither steht die Rose für Lust und Leidenschaft, aber auch für das Geheimnisvolle und Verruchte. Auch diese Assoziationen evoziert der Künstler in den anmutenden Ölgemälden.
Laufzeit: 13. Juni – 06. September 2020