Gert Koch
Quer-SCHNITT
18. September bis 23. Oktober 2016
Retrospektive
Vernissage: 18. September 2016 um 11 uhr
Pressetext
Gert Koch ist ein Kosmopolit. Er pendelt zwischen Süddeutschland, Mittelmeerländern und den Kapverden. Schon früh bestimmte der Holzschnitt während Studienaufenthalten in Japan seine künstlerische Laufbahn. Seit nunmehr dreißig Jahren befinden sich zahlreiche Werke des Künstlers in privaten und öffentlichen Kollektionen im In- und Ausland, darunter in der renommierten Sammlung Würth. Gert Koch experimentiert und erweitert den Holzschnitt, wodurch ein facettenreiches Spektrum, Objekte und Stehlen, unter Verwendung und Miteinbeziehung der Druckstöcke, entsteht. Er entwickelt in seiner Arbeit Chiffren von Menschen und deren existenzielle Belange über eine archaische und auf das Wesentliche reduzierte Bild-, Formen- und Farbsprache. Wiederkehrende, frühprägende Themen werden in Neuauflagen zu essentielleren Aussagen verdichtet. Es sind Material gewordene Erkenntnisse, die Gert Koch auf seinen Reisen erlangt. Die Arbeiten bilden in der urzeitlichen, an Höhlenmalerei anmutenden Formensprache und unter Verwendung von geschichtsreichen Fundstücken (zum Beispiel als Druckstöcke), eine Brücke zwischen Vergangenheit und der Gegenwart, indem sie sich für immer in ihr manifestieren. Sie sind zeitkritisch und zugleich weisen sie darüber hinaus. „Exil und Freiheit“ ist ein Themenkomplex von Gert Koch. Er beschäftigt sich über die Zeiten hinweg, von der Sklaverei über Leiharbeit, Vertreibung und Flucht, hin zur gegenwärtigen Asylpolitik. Er berührt eine dem Menschen immanente und wohl nie enden wollende Thematik und vereint zugleich die utopische Hoffnung auf Linderung und Lösung dieses existenziellen Elends. Es beschreibt auch seine zyklische Vorgehensweise, die tief in ihm verankerte Suche nach menschlicher Identität und über Lösungsfindungsprozesse, komplexe Themengebiete mit seiner Kunst zum Ausdruck zu bringen.