GCB Kunstlexikon
MITTELALTERLICHE KUNST
KUNSTWERKE MITTELALTERLICHE KUNST
VIDEOS MITTELALTERLICHE KUNST
Wettstreit der Kathedralen – Die Romanik (1/2) | SWR Doku | Die Dome von Mainz, Speyer und Worms sind steinerne Zeugen der Machtkämpfe zwischen Bischöfen und Königen. | Die Epoche der Romanik gibt bis heute viele Rätsel auf. Eines davon rankt um drei gewaltige Kirchen in Deutschland: die Dome in Mainz, Speyer und Worms. Wie kam es dazu, dass diese in unmittelbarer Nachbarschaft entstanden? Die Öffnung eines Sarkophags in der Johanniskirche in Mainz bringt die Archäologen auf eine heiße Spur. Mit größter Akribie untersuchen sie die Leiche darin und eine Hoffnung bestätigt sich: Es handelt sich um Erzbischof Erkanbald – den ersten bekannten Initiator des steinernen Machtkampfes. Er lässt in Mainz die damals größten Kirche des Abendlands errichten. Mit dem Dom soll die Stadt zum „zweiten Rom“ – und der Erzbischof zum Stellvertreter des Papstes aufsteigen. Nur wenig später entwirft in Speyer der Salier-König Konrad II. einen Dom, der seinen Herrschaftsanspruch als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches untermauern soll. Im 12. Jahrhundert etabliert sich in Worms das aufstrebende Bürgertum als weiterer Mitspieler -ebenfalls mit einem steinernen Herrschafts-Symbol. Diese Doku von Günther Klein, trägt den Originaltitel „Wettstreit der Kathedralen – Die Romanik“. Ausstrahlungsdatum: 31.10.2021 im SWR Fernsehen. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.
Wettstreit der Kathedralen – Die Gotik (2/2) | SWR Doku | Größer, höher, lichter – in Freiburg, Ulm und Straßburg entstehen die weltgrößten Kathedralen ihrer Zeit, geprägt vom Stil der Gotik. 1144 wird die Kirche St. Denis bei Paris eingeweiht. Der Bau versetzt die Menschen in ungläubiges Staunen: Licht, Glas, Spitzbögen und Kreuzrippen. „Es werde Licht!“ – Das ist die Botschaft, die von dieser Kirche ausgeht. Und die eine ganze Epoche dazu anspornt, immer größere und lichtere Kathedralen zu schaffen: die Gotik. Ein regelrechter Wettkampf um den größten und schönsten Bau entbrennt. Denn das gotische Prinzip stachelt die mittelalterlichen Baumeister zu immer tollkühneren Konstruktionen an. Immer lichtdurchfluteter sollen Räume werden. Immer höher zum Himmel aufstreben. In Freiburg, Straßburg und Ulm entstehen die weltgrößten Dome ihrer Zeit. Nicht nur der Adel und die Bischöfe entdecken in immer prachtvolleren Bauwerken ideale Möglichkeiten, ihr Renommee und ihre Machtentfaltung zu steigern, sondern auch eine Gesellschaftsgruppe, die man bis ins 12. Jahrhundert noch kaum auf der Rechnung hatte: Die Bürgerschaft. Diese Doku von Günther Klein, trägt den Originaltitel „Wettstreit der Kathedralen – Die Gotik“. Ausstrahlungsdatum: 1.12.2021 im SWR Fernsehen. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.
Stil Epochen 04 – Frühes Mittelalter und Romanik (750-1250) | BR 2009 | YouTube
DEFINITION MITTELALTERLICHE KUNST
Die mittelalterliche Kunst (ca. 500 bis ca. 1500 n. Chr.) war überwiegend religiöser Natur und diente vor allem der Vermittlung christlicher Lehren an eine weitgehend illiterate Bevölkerung. Sie spiegelt die zentrale Rolle der Kirche und die feudale Gesellschaftsstruktur wider. Die Kunst war primär im Dienste der Kirche. Hauptthemen waren biblische Geschichten, Heilige und theologische Konzepte. Die Darstellung war oft symbolisch und weniger darauf ausgelegt, die Realität naturalistisch abzubilden. Ziel war die Vermittlung spiritueller Inhalte. Künstler wurden oft als Handwerker oder Mönche angesehen, die im Auftrag arbeiteten. Das Konzept des individuellen, namentlich bekannten Genies entstand erst in der Renaissance. Zu den Kunstformen gehörten illuminierte Handschriften (illustrierte Bücher, oft auf Pergament), Fresken, Mosaike, Glasmalereien, Skulpturen, Goldschmiedearbeiten und Wandteppiche. Die Kunst war integraler Bestandteil des mittelalterlichen Lebens, diente der Repräsentation von Wohlstand für Adlige und reiche Bürger und war ein mächtiges Instrument zur visuellen Kommunikation des Glaubens an die Gläubigen. Das Mittelalter lässt sich in verschiedene Stilepochen unterteilen, wobei die Romanik und die Gotik die prominentesten sind:
Romanik (ca. 1000–1150): Gekennzeichnet durch schwere, massive Architektur mit dicken Mauern, Rundbögen und kleinen Fenstern. Die Skulptur war oft stark stilisiert und eng mit der Architektur verbunden.
Gotik (ca. 1150–1500): Stand für Leichtigkeit, Offenheit und Höhe. Typische Merkmale sind Spitzbögen, Strebewerke, große Buntglasfenster, die den Innenraum mit Licht füllten, und eine zunehmend naturalistische Skulptur.
CHRONOLOGIE MITTELALTERLICHE KUNST
FRÜHMITTELALTER (ca. 500–900): Diese Zeit war geprägt von der Verschmelzung des künstlerischen Erbes des Römischen Reiches, der frühen christlichen Kirche und den „barbarischen“ Kunstkulturen Nordeuropas. Wichtige Strömungen waren unter anderem die merowingische, karolingische und ottonische Kunst, die oft durch illuminierte Handschriften, Metallarbeiten und Elfenbeinschnitzereien repräsentiert wurden. Die Kunst diente der Etablierung der christlichen Identität in den neuen Königreichen.
HOCHMITTELALTER (ca. 900–1200): In dieser Epoche dominierte die Romanik. Die Architektur war massiv, mit Rundbögen und dicken Mauern. Die Skulptur war oft in das architektonische Gefüge integriert und stark stilisiert. Themen waren überwiegend religiöser Natur und dienten der Belehrung der Gläubigen.
SPÄTMITTELALTER (ca. 1200–1500): Das Spätmittelalter war die Zeit der Gotik. Dieser Stil zeichnete sich durch Spitzbögen, Strebewerke und große Buntglasfenster aus. Die Kunst wurde naturalistischer, die Figuren dynamischer, und es entstanden bedeutende Kathedralen und Altäre.
WEGBEREITER MITTELALTERLICHE KUNST
Die mittelalterliche Kunst entstand aus einer Verschmelzung verschiedener Traditionen. Die wesentlichen Wegbereiter waren die spätantike Kunst, die frühchristliche Kunst, und die „barbarischen“ oder germanischen Kunststile Nordeuropas. Die mittelalterliche Kunst entstand also nicht im luftleeren Raum, sondern als eine dynamische Verschmelzung dieser unterschiedlichen Einflüsse, die im Kontext der Christianisierung Europas zu einer neuen, einzigartigen visuellen Sprache geformt wurden.
WICHTIGE KÜNSTLER UND BEDEUTENDE WERKE DER MITTELALTERLICHEN KUNST
Giotto di Bondone (ca. 1267–1337): Giotto, oft als Brückenbauer zur Renaissance betrachtet, brach mit dem starren byzantinischen Stil und führte einen revolutionären Naturalismus in die Malerei ein. Sein Hauptwerk ist der Freskenzyklus in der Scrovegni-Kapelle (Arena-Kapelle) in Padua, in dem er menschliche Emotionen und räumliche Tiefe auf eine damals neue Art darstellte.
Cimabue (ca. 1240–1302): Als Lehrer Giottos war Cimabue einer der wichtigsten Künstler der spätmittelalterlichen italienischen Malerei. Er gilt als Vorläufer der Renaissance, der innovativere und lebensechtere Figuren schuf als in der damals vorherrschenden byzantinischen Kunst üblich.
Duccio di Buoninsegna (aktiv ca. 1278–1318): Der Begründer der Sieneser Malschule, bekannt für seine „Maestà“ (Thronende Madonna) für den Dom von Siena. Er brachte lyrischen Ausdruck und emotionale Tiefe in die formalisierte italo-byzantinische Tradition ein.
Gebrüder Limburg (Pol, Herman und Johan; aktiv ca. 1385–1416): Diese niederländischen Miniaturmaler schufen eines der berühmtesten illuminierten Manuskripte des Spätmittelalters: „Très Riches Heures du Duc de Berry“. Ihre detailreichen Darstellungen des mittelalterlichen Lebens und der Landschaften waren wegweisend.
Jan van Eyck (ca. 1390–1441): Als einer der Hauptmeister der altniederländischen Malerei war van Eyck ein Pionier der Ölmalerei. Sein Realismus und seine Detailgenauigkeit, besonders im Genter Altar, hatten einen immensen Einfluss auf die europäische Kunst.
Hildegard von Bingen (1098–1179): Obwohl hauptsächlich als Mystikerin und Komponistin bekannt, war sie auch in die Produktion illuminierter Handschriften involviert und schuf visionäre Kunstwerke, die ihre theologischen Schriften illustrierten.
Nicola Pisano (aktiv Mitte des 13. Jahrhunderts) und sein Sohn Giovanni Pisano (aktiv Ende 13./Anfang 14. Jahrhundert): Bedeutende Bildhauer, die mit ihren Kanzeln und Reliefs an Orten wie dem Baptisterium in Pisa den Weg für eine Wiederbelebung klassischer Formen in der Skulptur ebneten.
HAUPTWERKE MITTELALTERLICHE KUNST
Zu den Hauptwerken der mittelalterlichen Kunst zählen eine Vielzahl von Kunstformen, die von monumentaler Architektur über Wandmalereien und Mosaike bis hin zu kunstvollen illuminierten Handschriften reichen. Diese Werke sind oft anonym und spiegeln die Dominanz der Kirche als Auftraggeber wider. Hier sind einige der bedeutendsten Beispiele, unterteilt nach Kunstformen:
ARCHITEKTUR
Aachener Dom (Pfalzkapelle Karls des Großen): Ein Meisterwerk der karolingischen Architektur (frühes 9. Jh.) und ein zentrales Symbol der kaiserlichen Macht im Frühmittelalter.
Kathedrale von Chartres (Frankreich): Eine der ikonischsten und besterhaltenen gotischen Kathedralen, berühmt für ihre Architektur, ihre Skulpturen und insbesondere für ihre leuchtenden Buntglasfenster.
Basilika San Vitale in Ravenna (Italien): Bekannt für ihre beeindruckenden byzantinischen Mosaike aus dem 6. Jahrhundert, die Kaiser Justinian und seine Gemahlin Theodora darstellen.
Santiago de Compostela (Spanien): Ein Hauptwerk der romanischen Architektur und Zielort des berühmten Jakobswegs.
MALEREI UND MOSAIKE
Mosaike in der Hagia Sophia (Istanbul): Bedeutende Beispiele byzantinischer Kunst, die die Entwicklung der christlichen Ikonographie zeigen.
Freskenzyklus in der Scrovegni-Kapelle (Padua, Italien) von Giotto di Bondone: Ein revolutionäres Werk des Spätmittelalters, das durch seinen Realismus und die Darstellung menschlicher Emotionen den Weg für die Renaissance ebnete.
Genter Altar (Belgien) von Jan van Eyck und Hubert van Eyck: Ein Meisterwerk der altniederländischen Malerei (frühes 15. Jh.), das für seine Detailgenauigkeit und innovative Ölmaltechnik bekannt ist.
ILLUMINIERTE HANDSCHRIFTEN
Lindisfarne Gospels (ca. 715–720 n. Chr.): Ein herausragendes Beispiel der insularen Kunst, das komplexe, ineinander verschlungene Ornamente aufweist.
Book of Kells (ca. 800 n. Chr.): Eine reich verzierte, illustrierte Handschrift der vier Evangelien in lateinischer Sprache, die in Irland hergestellt wurde.
Très Riches Heures du Duc de Berry (frühes 15. Jh.) von den Gebrüdern Limburg: Ein Stundenbuch, das durch seine detaillierten Kalenderseiten mit Darstellungen des bäuerlichen und höfischen Lebens besticht.
Codex Gigas („Teufelsbibel“): Die größte erhaltene mittelalterliche Handschrift der Welt, berühmt für ihre Größe und eine ganzseitige Illustration des Teufels.
SKULPTUREN UND TEXTILIEN
Teppich von Bayeux (Ende des 11. Jh.): Ein einzigartiges, 70 Meter langes gesticktes Tuch, das die normannische Eroberung Englands im Jahr 1066 darstellt und als wichtiges historisches Dokument gilt.
Skulpturen an den Westfassaden gotischer Kathedralen (z.B. in Chartres oder Reims): Zeigen eine Entwicklung von stark stilisierten zu immer naturalistischeren Figuren.
STICHWORTE MITTELALTERLICHE KUNST
Symbolik statt Realismus, religiöse Dominanz, Vielfalt der Medien
ZITATE MITTELALTERLICHE KUNST
„Was dem Auge das Bild, ist dem Ohr das Wort“
„Die Gotik ist […] die Kunst der Unvollkommenheit“
„Die Gotik lehrt uns, dass der Mensch seine Arbeit nicht vollenden kann, ohne ein Teil davon zu sein“
HISTORISCHE HINTERGRÜNDE MITTELALTERLICHE KUNST
Der Schwarze Tod Dokumentation über den schwarzen Tod | Die Pest |
arte | Als Schwarzer Tod wird die große europäische Pandemie von 1347 bis 1353 bezeichnet, die geschätzte 25 Millionen Todesopfer — ein Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung — forderte. Als Auslöser gilt eine Variante des Pesterregers Yersinia pestis[1][2], was jedoch verschiedentlich angezweifelt wurde. Das Wort „Pest“ als Synonym für den Schwarzen Tod leitet sich vom lateinischen Wort pestis für Seuche ab und wird daher auch ohne direkten Bezug auf die Krankheit Pest verwendet | YouTube
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KUNSTWERKE MITTELALTERLICHE KUNST
VIDEOS MITTELALTERLICHE KUNST
Wettstreit der Kathedralen – Die Romanik (1/2) | SWR Doku | Die Dome von Mainz, Speyer und Worms sind steinerne Zeugen der Machtkämpfe zwischen Bischöfen und Königen. | Die Epoche der Romanik gibt bis heute viele Rätsel auf. Eines davon rankt um drei gewaltige Kirchen in Deutschland: die Dome in Mainz, Speyer und Worms. Wie kam es dazu, dass diese in unmittelbarer Nachbarschaft entstanden? Die Öffnung eines Sarkophags in der Johanniskirche in Mainz bringt die Archäologen auf eine heiße Spur. Mit größter Akribie untersuchen sie die Leiche darin und eine Hoffnung bestätigt sich: Es handelt sich um Erzbischof Erkanbald – den ersten bekannten Initiator des steinernen Machtkampfes. Er lässt in Mainz die damals größten Kirche des Abendlands errichten. Mit dem Dom soll die Stadt zum „zweiten Rom“ – und der Erzbischof zum Stellvertreter des Papstes aufsteigen. Nur wenig später entwirft in Speyer der Salier-König Konrad II. einen Dom, der seinen Herrschaftsanspruch als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches untermauern soll. Im 12. Jahrhundert etabliert sich in Worms das aufstrebende Bürgertum als weiterer Mitspieler -ebenfalls mit einem steinernen Herrschafts-Symbol. Diese Doku von Günther Klein, trägt den Originaltitel „Wettstreit der Kathedralen – Die Romanik“. Ausstrahlungsdatum: 31.10.2021 im SWR Fernsehen. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.
Wettstreit der Kathedralen – Die Gotik (2/2) | SWR Doku | Größer, höher, lichter – in Freiburg, Ulm und Straßburg entstehen die weltgrößten Kathedralen ihrer Zeit, geprägt vom Stil der Gotik. 1144 wird die Kirche St. Denis bei Paris eingeweiht. Der Bau versetzt die Menschen in ungläubiges Staunen: Licht, Glas, Spitzbögen und Kreuzrippen. „Es werde Licht!“ – Das ist die Botschaft, die von dieser Kirche ausgeht. Und die eine ganze Epoche dazu anspornt, immer größere und lichtere Kathedralen zu schaffen: die Gotik. Ein regelrechter Wettkampf um den größten und schönsten Bau entbrennt. Denn das gotische Prinzip stachelt die mittelalterlichen Baumeister zu immer tollkühneren Konstruktionen an. Immer lichtdurchfluteter sollen Räume werden. Immer höher zum Himmel aufstreben. In Freiburg, Straßburg und Ulm entstehen die weltgrößten Dome ihrer Zeit. Nicht nur der Adel und die Bischöfe entdecken in immer prachtvolleren Bauwerken ideale Möglichkeiten, ihr Renommee und ihre Machtentfaltung zu steigern, sondern auch eine Gesellschaftsgruppe, die man bis ins 12. Jahrhundert noch kaum auf der Rechnung hatte: Die Bürgerschaft. Diese Doku von Günther Klein, trägt den Originaltitel „Wettstreit der Kathedralen – Die Gotik“. Ausstrahlungsdatum: 1.12.2021 im SWR Fernsehen. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.
Stil Epochen 04 – Frühes Mittelalter und Romanik (750-1250) | BR 2009 | YouTube
DEFINITION MITTELALTERLICHE KUNST
Die mittelalterliche Kunst (ca. 500 bis ca. 1500 n. Chr.) war überwiegend religiöser Natur und diente vor allem der Vermittlung christlicher Lehren an eine weitgehend illiterate Bevölkerung. Sie spiegelt die zentrale Rolle der Kirche und die feudale Gesellschaftsstruktur wider. Die Kunst war primär im Dienste der Kirche. Hauptthemen waren biblische Geschichten, Heilige und theologische Konzepte. Die Darstellung war oft symbolisch und weniger darauf ausgelegt, die Realität naturalistisch abzubilden. Ziel war die Vermittlung spiritueller Inhalte. Künstler wurden oft als Handwerker oder Mönche angesehen, die im Auftrag arbeiteten. Das Konzept des individuellen, namentlich bekannten Genies entstand erst in der Renaissance. Zu den Kunstformen gehörten illuminierte Handschriften (illustrierte Bücher, oft auf Pergament), Fresken, Mosaike, Glasmalereien, Skulpturen, Goldschmiedearbeiten und Wandteppiche. Die Kunst war integraler Bestandteil des mittelalterlichen Lebens, diente der Repräsentation von Wohlstand für Adlige und reiche Bürger und war ein mächtiges Instrument zur visuellen Kommunikation des Glaubens an die Gläubigen. Das Mittelalter lässt sich in verschiedene Stilepochen unterteilen, wobei die Romanik und die Gotik die prominentesten sind:
Romanik (ca. 1000–1150): Gekennzeichnet durch schwere, massive Architektur mit dicken Mauern, Rundbögen und kleinen Fenstern. Die Skulptur war oft stark stilisiert und eng mit der Architektur verbunden.
Gotik (ca. 1150–1500): Stand für Leichtigkeit, Offenheit und Höhe. Typische Merkmale sind Spitzbögen, Strebewerke, große Buntglasfenster, die den Innenraum mit Licht füllten, und eine zunehmend naturalistische Skulptur.
CHRONOLOGIE MITTELALTERLICHE KUNST
FRÜHMITTELALTER (ca. 500–900): Diese Zeit war geprägt von der Verschmelzung des künstlerischen Erbes des Römischen Reiches, der frühen christlichen Kirche und den „barbarischen“ Kunstkulturen Nordeuropas. Wichtige Strömungen waren unter anderem die merowingische, karolingische und ottonische Kunst, die oft durch illuminierte Handschriften, Metallarbeiten und Elfenbeinschnitzereien repräsentiert wurden. Die Kunst diente der Etablierung der christlichen Identität in den neuen Königreichen.
HOCHMITTELALTER (ca. 900–1200): In dieser Epoche dominierte die Romanik. Die Architektur war massiv, mit Rundbögen und dicken Mauern. Die Skulptur war oft in das architektonische Gefüge integriert und stark stilisiert. Themen waren überwiegend religiöser Natur und dienten der Belehrung der Gläubigen.
SPÄTMITTELALTER (ca. 1200–1500): Das Spätmittelalter war die Zeit der Gotik. Dieser Stil zeichnete sich durch Spitzbögen, Strebewerke und große Buntglasfenster aus. Die Kunst wurde naturalistischer, die Figuren dynamischer, und es entstanden bedeutende Kathedralen und Altäre.
WEGBEREITER MITTELALTERLICHE KUNST
Die mittelalterliche Kunst entstand aus einer Verschmelzung verschiedener Traditionen. Die wesentlichen Wegbereiter waren die spätantike Kunst, die frühchristliche Kunst, und die „barbarischen“ oder germanischen Kunststile Nordeuropas. Die mittelalterliche Kunst entstand also nicht im luftleeren Raum, sondern als eine dynamische Verschmelzung dieser unterschiedlichen Einflüsse, die im Kontext der Christianisierung Europas zu einer neuen, einzigartigen visuellen Sprache geformt wurden.
WICHTIGE KÜNSTLER UND BEDEUTENDE WERKE DER MITTELALTERLICHEN KUNST
Giotto di Bondone (ca. 1267–1337): Giotto, oft als Brückenbauer zur Renaissance betrachtet, brach mit dem starren byzantinischen Stil und führte einen revolutionären Naturalismus in die Malerei ein. Sein Hauptwerk ist der Freskenzyklus in der Scrovegni-Kapelle (Arena-Kapelle) in Padua, in dem er menschliche Emotionen und räumliche Tiefe auf eine damals neue Art darstellte.
Cimabue (ca. 1240–1302): Als Lehrer Giottos war Cimabue einer der wichtigsten Künstler der spätmittelalterlichen italienischen Malerei. Er gilt als Vorläufer der Renaissance, der innovativere und lebensechtere Figuren schuf als in der damals vorherrschenden byzantinischen Kunst üblich.
Duccio di Buoninsegna (aktiv ca. 1278–1318): Der Begründer der Sieneser Malschule, bekannt für seine „Maestà“ (Thronende Madonna) für den Dom von Siena. Er brachte lyrischen Ausdruck und emotionale Tiefe in die formalisierte italo-byzantinische Tradition ein.
Gebrüder Limburg (Pol, Herman und Johan; aktiv ca. 1385–1416): Diese niederländischen Miniaturmaler schufen eines der berühmtesten illuminierten Manuskripte des Spätmittelalters: „Très Riches Heures du Duc de Berry“. Ihre detailreichen Darstellungen des mittelalterlichen Lebens und der Landschaften waren wegweisend.
Jan van Eyck (ca. 1390–1441): Als einer der Hauptmeister der altniederländischen Malerei war van Eyck ein Pionier der Ölmalerei. Sein Realismus und seine Detailgenauigkeit, besonders im Genter Altar, hatten einen immensen Einfluss auf die europäische Kunst.
Hildegard von Bingen (1098–1179): Obwohl hauptsächlich als Mystikerin und Komponistin bekannt, war sie auch in die Produktion illuminierter Handschriften involviert und schuf visionäre Kunstwerke, die ihre theologischen Schriften illustrierten.
Nicola Pisano (aktiv Mitte des 13. Jahrhunderts) und sein Sohn Giovanni Pisano (aktiv Ende 13./Anfang 14. Jahrhundert): Bedeutende Bildhauer, die mit ihren Kanzeln und Reliefs an Orten wie dem Baptisterium in Pisa den Weg für eine Wiederbelebung klassischer Formen in der Skulptur ebneten.
HAUPTWERKE MITTELALTERLICHE KUNST
Zu den Hauptwerken der mittelalterlichen Kunst zählen eine Vielzahl von Kunstformen, die von monumentaler Architektur über Wandmalereien und Mosaike bis hin zu kunstvollen illuminierten Handschriften reichen. Diese Werke sind oft anonym und spiegeln die Dominanz der Kirche als Auftraggeber wider. Hier sind einige der bedeutendsten Beispiele, unterteilt nach Kunstformen:
ARCHITEKTUR
Aachener Dom (Pfalzkapelle Karls des Großen): Ein Meisterwerk der karolingischen Architektur (frühes 9. Jh.) und ein zentrales Symbol der kaiserlichen Macht im Frühmittelalter.
Kathedrale von Chartres (Frankreich): Eine der ikonischsten und besterhaltenen gotischen Kathedralen, berühmt für ihre Architektur, ihre Skulpturen und insbesondere für ihre leuchtenden Buntglasfenster.
Basilika San Vitale in Ravenna (Italien): Bekannt für ihre beeindruckenden byzantinischen Mosaike aus dem 6. Jahrhundert, die Kaiser Justinian und seine Gemahlin Theodora darstellen.
Santiago de Compostela (Spanien): Ein Hauptwerk der romanischen Architektur und Zielort des berühmten Jakobswegs.
MALEREI UND MOSAIKE
Mosaike in der Hagia Sophia (Istanbul): Bedeutende Beispiele byzantinischer Kunst, die die Entwicklung der christlichen Ikonographie zeigen.
Freskenzyklus in der Scrovegni-Kapelle (Padua, Italien) von Giotto di Bondone: Ein revolutionäres Werk des Spätmittelalters, das durch seinen Realismus und die Darstellung menschlicher Emotionen den Weg für die Renaissance ebnete.
Genter Altar (Belgien) von Jan van Eyck und Hubert van Eyck: Ein Meisterwerk der altniederländischen Malerei (frühes 15. Jh.), das für seine Detailgenauigkeit und innovative Ölmaltechnik bekannt ist.
ILLUMINIERTE HANDSCHRIFTEN
Lindisfarne Gospels (ca. 715–720 n. Chr.): Ein herausragendes Beispiel der insularen Kunst, das komplexe, ineinander verschlungene Ornamente aufweist.
Book of Kells (ca. 800 n. Chr.): Eine reich verzierte, illustrierte Handschrift der vier Evangelien in lateinischer Sprache, die in Irland hergestellt wurde.
Très Riches Heures du Duc de Berry (frühes 15. Jh.) von den Gebrüdern Limburg: Ein Stundenbuch, das durch seine detaillierten Kalenderseiten mit Darstellungen des bäuerlichen und höfischen Lebens besticht.
Codex Gigas („Teufelsbibel“): Die größte erhaltene mittelalterliche Handschrift der Welt, berühmt für ihre Größe und eine ganzseitige Illustration des Teufels.
SKULPTUREN UND TEXTILIEN
Teppich von Bayeux (Ende des 11. Jh.): Ein einzigartiges, 70 Meter langes gesticktes Tuch, das die normannische Eroberung Englands im Jahr 1066 darstellt und als wichtiges historisches Dokument gilt.
Skulpturen an den Westfassaden gotischer Kathedralen (z.B. in Chartres oder Reims): Zeigen eine Entwicklung von stark stilisierten zu immer naturalistischeren Figuren.
STICHWORTE MITTELALTERLICHE KUNST
Symbolik statt Realismus, religiöse Dominanz, Vielfalt der Medien
ZITATE MITTELALTERLICHE KUNST
„Was dem Auge das Bild, ist dem Ohr das Wort“
„Die Gotik ist […] die Kunst der Unvollkommenheit“
„Die Gotik lehrt uns, dass der Mensch seine Arbeit nicht vollenden kann, ohne ein Teil davon zu sein“
HISTORISCHE HINTERGRÜNDE MITTELALTERLICHE KUNST
Der Schwarze Tod Dokumentation über den schwarzen Tod | Die Pest |
arte | Als Schwarzer Tod wird die große europäische Pandemie von 1347 bis 1353 bezeichnet, die geschätzte 25 Millionen Todesopfer — ein Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung — forderte. Als Auslöser gilt eine Variante des Pesterregers Yersinia pestis[1][2], was jedoch verschiedentlich angezweifelt wurde. Das Wort „Pest“ als Synonym für den Schwarzen Tod leitet sich vom lateinischen Wort pestis für Seuche ab und wird daher auch ohne direkten Bezug auf die Krankheit Pest verwendet | YouTube
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Wettstreit der Kathedralen – Die Romanik (1/2) | SWR Doku | Die Dome von Mainz, Speyer und Worms sind steinerne Zeugen der Machtkämpfe zwischen Bischöfen und Königen. | Die Epoche der Romanik gibt bis heute viele Rätsel auf. Eines davon rankt um drei gewaltige Kirchen in Deutschland: die Dome in Mainz, Speyer und Worms. Wie kam es dazu, dass diese in unmittelbarer Nachbarschaft entstanden? Die Öffnung eines Sarkophags in der Johanniskirche in Mainz bringt die Archäologen auf eine heiße Spur. Mit größter Akribie untersuchen sie die Leiche darin und eine Hoffnung bestätigt sich: Es handelt sich um Erzbischof Erkanbald – den ersten bekannten Initiator des steinernen Machtkampfes. Er lässt in Mainz die damals größten Kirche des Abendlands errichten. Mit dem Dom soll die Stadt zum „zweiten Rom“ – und der Erzbischof zum Stellvertreter des Papstes aufsteigen. Nur wenig später entwirft in Speyer der Salier-König Konrad II. einen Dom, der seinen Herrschaftsanspruch als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches untermauern soll. Im 12. Jahrhundert etabliert sich in Worms das aufstrebende Bürgertum als weiterer Mitspieler -ebenfalls mit einem steinernen Herrschafts-Symbol. Diese Doku von Günther Klein, trägt den Originaltitel „Wettstreit der Kathedralen – Die Romanik“. Ausstrahlungsdatum: 31.10.2021 im SWR Fernsehen. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.
Wettstreit der Kathedralen – Die Gotik (2/2) | SWR Doku | Größer, höher, lichter – in Freiburg, Ulm und Straßburg entstehen die weltgrößten Kathedralen ihrer Zeit, geprägt vom Stil der Gotik. 1144 wird die Kirche St. Denis bei Paris eingeweiht. Der Bau versetzt die Menschen in ungläubiges Staunen: Licht, Glas, Spitzbögen und Kreuzrippen. „Es werde Licht!“ – Das ist die Botschaft, die von dieser Kirche ausgeht. Und die eine ganze Epoche dazu anspornt, immer größere und lichtere Kathedralen zu schaffen: die Gotik. Ein regelrechter Wettkampf um den größten und schönsten Bau entbrennt. Denn das gotische Prinzip stachelt die mittelalterlichen Baumeister zu immer tollkühneren Konstruktionen an. Immer lichtdurchfluteter sollen Räume werden. Immer höher zum Himmel aufstreben. In Freiburg, Straßburg und Ulm entstehen die weltgrößten Dome ihrer Zeit. Nicht nur der Adel und die Bischöfe entdecken in immer prachtvolleren Bauwerken ideale Möglichkeiten, ihr Renommee und ihre Machtentfaltung zu steigern, sondern auch eine Gesellschaftsgruppe, die man bis ins 12. Jahrhundert noch kaum auf der Rechnung hatte: Die Bürgerschaft. Diese Doku von Günther Klein, trägt den Originaltitel „Wettstreit der Kathedralen – Die Gotik“. Ausstrahlungsdatum: 1.12.2021 im SWR Fernsehen. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.
Stil Epochen 04 – Frühes Mittelalter und Romanik (750-1250) | BR 2009 | YouTube
DEFINITION MITTELALTERLICHE KUNST
Die mittelalterliche Kunst (ca. 500 bis ca. 1500 n. Chr.) war überwiegend religiöser Natur und diente vor allem der Vermittlung christlicher Lehren an eine weitgehend illiterate Bevölkerung. Sie spiegelt die zentrale Rolle der Kirche und die feudale Gesellschaftsstruktur wider. Die Kunst war primär im Dienste der Kirche. Hauptthemen waren biblische Geschichten, Heilige und theologische Konzepte. Die Darstellung war oft symbolisch und weniger darauf ausgelegt, die Realität naturalistisch abzubilden. Ziel war die Vermittlung spiritueller Inhalte. Künstler wurden oft als Handwerker oder Mönche angesehen, die im Auftrag arbeiteten. Das Konzept des individuellen, namentlich bekannten Genies entstand erst in der Renaissance. Zu den Kunstformen gehörten illuminierte Handschriften (illustrierte Bücher, oft auf Pergament), Fresken, Mosaike, Glasmalereien, Skulpturen, Goldschmiedearbeiten und Wandteppiche. Die Kunst war integraler Bestandteil des mittelalterlichen Lebens, diente der Repräsentation von Wohlstand für Adlige und reiche Bürger und war ein mächtiges Instrument zur visuellen Kommunikation des Glaubens an die Gläubigen. Das Mittelalter lässt sich in verschiedene Stilepochen unterteilen, wobei die Romanik und die Gotik die prominentesten sind:
Romanik (ca. 1000–1150): Gekennzeichnet durch schwere, massive Architektur mit dicken Mauern, Rundbögen und kleinen Fenstern. Die Skulptur war oft stark stilisiert und eng mit der Architektur verbunden.
Gotik (ca. 1150–1500): Stand für Leichtigkeit, Offenheit und Höhe. Typische Merkmale sind Spitzbögen, Strebewerke, große Buntglasfenster, die den Innenraum mit Licht füllten, und eine zunehmend naturalistische Skulptur.
CHRONOLOGIE MITTELALTERLICHE KUNST
FRÜHMITTELALTER (ca. 500–900): Diese Zeit war geprägt von der Verschmelzung des künstlerischen Erbes des Römischen Reiches, der frühen christlichen Kirche und den „barbarischen“ Kunstkulturen Nordeuropas. Wichtige Strömungen waren unter anderem die merowingische, karolingische und ottonische Kunst, die oft durch illuminierte Handschriften, Metallarbeiten und Elfenbeinschnitzereien repräsentiert wurden. Die Kunst diente der Etablierung der christlichen Identität in den neuen Königreichen.
HOCHMITTELALTER (ca. 900–1200): In dieser Epoche dominierte die Romanik. Die Architektur war massiv, mit Rundbögen und dicken Mauern. Die Skulptur war oft in das architektonische Gefüge integriert und stark stilisiert. Themen waren überwiegend religiöser Natur und dienten der Belehrung der Gläubigen.
SPÄTMITTELALTER (ca. 1200–1500): Das Spätmittelalter war die Zeit der Gotik. Dieser Stil zeichnete sich durch Spitzbögen, Strebewerke und große Buntglasfenster aus. Die Kunst wurde naturalistischer, die Figuren dynamischer, und es entstanden bedeutende Kathedralen und Altäre.
WEGBEREITER MITTELALTERLICHE KUNST
Die mittelalterliche Kunst entstand aus einer Verschmelzung verschiedener Traditionen. Die wesentlichen Wegbereiter waren die spätantike Kunst, die frühchristliche Kunst, und die „barbarischen“ oder germanischen Kunststile Nordeuropas. Die mittelalterliche Kunst entstand also nicht im luftleeren Raum, sondern als eine dynamische Verschmelzung dieser unterschiedlichen Einflüsse, die im Kontext der Christianisierung Europas zu einer neuen, einzigartigen visuellen Sprache geformt wurden.
WICHTIGE KÜNSTLER UND BEDEUTENDE WERKE DER MITTELALTERLICHEN KUNST
Giotto di Bondone (ca. 1267–1337): Giotto, oft als Brückenbauer zur Renaissance betrachtet, brach mit dem starren byzantinischen Stil und führte einen revolutionären Naturalismus in die Malerei ein. Sein Hauptwerk ist der Freskenzyklus in der Scrovegni-Kapelle (Arena-Kapelle) in Padua, in dem er menschliche Emotionen und räumliche Tiefe auf eine damals neue Art darstellte.
Cimabue (ca. 1240–1302): Als Lehrer Giottos war Cimabue einer der wichtigsten Künstler der spätmittelalterlichen italienischen Malerei. Er gilt als Vorläufer der Renaissance, der innovativere und lebensechtere Figuren schuf als in der damals vorherrschenden byzantinischen Kunst üblich.
Duccio di Buoninsegna (aktiv ca. 1278–1318): Der Begründer der Sieneser Malschule, bekannt für seine „Maestà“ (Thronende Madonna) für den Dom von Siena. Er brachte lyrischen Ausdruck und emotionale Tiefe in die formalisierte italo-byzantinische Tradition ein.
Gebrüder Limburg (Pol, Herman und Johan; aktiv ca. 1385–1416): Diese niederländischen Miniaturmaler schufen eines der berühmtesten illuminierten Manuskripte des Spätmittelalters: „Très Riches Heures du Duc de Berry“. Ihre detailreichen Darstellungen des mittelalterlichen Lebens und der Landschaften waren wegweisend.
Jan van Eyck (ca. 1390–1441): Als einer der Hauptmeister der altniederländischen Malerei war van Eyck ein Pionier der Ölmalerei. Sein Realismus und seine Detailgenauigkeit, besonders im Genter Altar, hatten einen immensen Einfluss auf die europäische Kunst.
Hildegard von Bingen (1098–1179): Obwohl hauptsächlich als Mystikerin und Komponistin bekannt, war sie auch in die Produktion illuminierter Handschriften involviert und schuf visionäre Kunstwerke, die ihre theologischen Schriften illustrierten.
Nicola Pisano (aktiv Mitte des 13. Jahrhunderts) und sein Sohn Giovanni Pisano (aktiv Ende 13./Anfang 14. Jahrhundert): Bedeutende Bildhauer, die mit ihren Kanzeln und Reliefs an Orten wie dem Baptisterium in Pisa den Weg für eine Wiederbelebung klassischer Formen in der Skulptur ebneten.
HAUPTWERKE MITTELALTERLICHE KUNST
Zu den Hauptwerken der mittelalterlichen Kunst zählen eine Vielzahl von Kunstformen, die von monumentaler Architektur über Wandmalereien und Mosaike bis hin zu kunstvollen illuminierten Handschriften reichen. Diese Werke sind oft anonym und spiegeln die Dominanz der Kirche als Auftraggeber wider. Hier sind einige der bedeutendsten Beispiele, unterteilt nach Kunstformen:
ARCHITEKTUR
Aachener Dom (Pfalzkapelle Karls des Großen): Ein Meisterwerk der karolingischen Architektur (frühes 9. Jh.) und ein zentrales Symbol der kaiserlichen Macht im Frühmittelalter.
Kathedrale von Chartres (Frankreich): Eine der ikonischsten und besterhaltenen gotischen Kathedralen, berühmt für ihre Architektur, ihre Skulpturen und insbesondere für ihre leuchtenden Buntglasfenster.
Basilika San Vitale in Ravenna (Italien): Bekannt für ihre beeindruckenden byzantinischen Mosaike aus dem 6. Jahrhundert, die Kaiser Justinian und seine Gemahlin Theodora darstellen.
Santiago de Compostela (Spanien): Ein Hauptwerk der romanischen Architektur und Zielort des berühmten Jakobswegs.
MALEREI UND MOSAIKE
Mosaike in der Hagia Sophia (Istanbul): Bedeutende Beispiele byzantinischer Kunst, die die Entwicklung der christlichen Ikonographie zeigen.
Freskenzyklus in der Scrovegni-Kapelle (Padua, Italien) von Giotto di Bondone: Ein revolutionäres Werk des Spätmittelalters, das durch seinen Realismus und die Darstellung menschlicher Emotionen den Weg für die Renaissance ebnete.
Genter Altar (Belgien) von Jan van Eyck und Hubert van Eyck: Ein Meisterwerk der altniederländischen Malerei (frühes 15. Jh.), das für seine Detailgenauigkeit und innovative Ölmaltechnik bekannt ist.
ILLUMINIERTE HANDSCHRIFTEN
Lindisfarne Gospels (ca. 715–720 n. Chr.): Ein herausragendes Beispiel der insularen Kunst, das komplexe, ineinander verschlungene Ornamente aufweist.
Book of Kells (ca. 800 n. Chr.): Eine reich verzierte, illustrierte Handschrift der vier Evangelien in lateinischer Sprache, die in Irland hergestellt wurde.
Très Riches Heures du Duc de Berry (frühes 15. Jh.) von den Gebrüdern Limburg: Ein Stundenbuch, das durch seine detaillierten Kalenderseiten mit Darstellungen des bäuerlichen und höfischen Lebens besticht.
Codex Gigas („Teufelsbibel“): Die größte erhaltene mittelalterliche Handschrift der Welt, berühmt für ihre Größe und eine ganzseitige Illustration des Teufels.
SKULPTUREN UND TEXTILIEN
Teppich von Bayeux (Ende des 11. Jh.): Ein einzigartiges, 70 Meter langes gesticktes Tuch, das die normannische Eroberung Englands im Jahr 1066 darstellt und als wichtiges historisches Dokument gilt.
Skulpturen an den Westfassaden gotischer Kathedralen (z.B. in Chartres oder Reims): Zeigen eine Entwicklung von stark stilisierten zu immer naturalistischeren Figuren.
STICHWORTE MITTELALTERLICHE KUNST
Symbolik statt Realismus, religiöse Dominanz, Vielfalt der Medien
ZITATE MITTELALTERLICHE KUNST
„Was dem Auge das Bild, ist dem Ohr das Wort“
„Die Gotik ist […] die Kunst der Unvollkommenheit“
„Die Gotik lehrt uns, dass der Mensch seine Arbeit nicht vollenden kann, ohne ein Teil davon zu sein“
HISTORISCHE HINTERGRÜNDE MITTELALTERLICHE KUNST
Der Schwarze Tod Dokumentation über den schwarzen Tod | Die Pest |
arte | Als Schwarzer Tod wird die große europäische Pandemie von 1347 bis 1353 bezeichnet, die geschätzte 25 Millionen Todesopfer — ein Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung — forderte. Als Auslöser gilt eine Variante des Pesterregers Yersinia pestis[1][2], was jedoch verschiedentlich angezweifelt wurde. Das Wort „Pest“ als Synonym für den Schwarzen Tod leitet sich vom lateinischen Wort pestis für Seuche ab und wird daher auch ohne direkten Bezug auf die Krankheit Pest verwendet | YouTube