Arbeiten und Kunstwerke von Franz Bernhard
GCB Kunstlexikon
FRANZ BERNHARD
VIDEO / film
Franz Bernhard | Die menschliche Figur | The Human Figure | Andreas C. H. Schell Stiftung | – Ausstellung im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl | 04 Februar – 08 April 2018 | Ein Film von Stefan H. Schell | A Film by Stefan H. Schell | Franz Bernhard hat in über 50 Jahren der Auseinandersetzung mit der menschlichen Existenz ein prägnantes, eigenständiges Bild des Menschen entwickelt. Seine Werke sind anthropomorphe Zeichen. Sie entfalten in ihrer Materialität, als Dinge, ihre Kraft in den Raum. Trotz ihres konzentrierten Bei-sich-Seins, werden sie zum Gegenüber und treten in den Dialog. Die Ruhe, die sie ausstrahlen, ist eine den labilen Zuständen des Lebens abgerungene Ruhe | During more than fifty years of exploring human existence, Franz Bernhard developed a striking, autonomous image of man. His works are „anthropomorphic signs“. In their materiality, as „things“, they unleash their power into the space. Despite their concentrated ´being with themselves´, they become a corresponding entity and enter a dialogue. The tranquillity that they exude is a tranquillity which has been wrested from the unstable states of life | YouTube
Kultursommer RLP | Jockgrim | 2012 | YouTube
Franz Bernhard | YouTube
Ein Taufbecken für die Ludowici Kapelle Jockgrim | YouTube
BIOGRAFIE
1934 Geboren in Volary, Tschechische Republik
1949 Beginn einer Schreinerlehre
1959 – 1966
Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei den Professoren Wilhelm Loth und Fritz Klemm
Gastlehrauftrag an der Staatlichen Kunstakademie Karlsruhe
1990 – 1992 Mitglied der Akademie der Künste Berlin
1994 Vorsitzender des Künstlerbundes Baden-Württemberg
2013 gestorben in Jockgrim
AUSBILDUNG
1959 – 1966 Studium der Bildhauerei an der Kunstakademie Karlsruhe bei Wilhelm Loth und Werken bei Fritz Klemm
AUSZEICHNUNGEN
1963 Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes
1968 Villa Romana – Preis, Florenz
1969 Villa Massimo – Preis, Rom
1970 Wilhelm-Lehmbruck-Förderpreis der Stadt Duisburg
1971 Stipendium aus den Mitteln des Kunstpreises Berlin
1975 Pfalzpreis für Plastik, Kaiserslautern
1976 Arbeitsstipendium des Kulturkreises im Bundesverein der deutschen Industrie
1977 Hans-Thoma-Preis des Landes Baden-Württemberg
1980 Prix de la Ville de Mulhouse (Quatrième Biennale Européenne de la Gravure de Mulhouse)
1981 Max-Lütze-Medaille
1984 Kunstpreis der Heitland Foundation, Celle
1984 Kunstpreis des Landes Rheinland-Pfalz
1989 Lovis-Corinth-Preis
2007 Erich-Heckel-Preis des Künstlerbundes Baden-Württemberg
AUSSTELLUNGEN
Einzelausstellungen (Auswahl)
2014 Franz Bernhard. Drawings and Sculptures – Städtische Kunsthalle Mannheim, Mannheim
Franz Bernhard – Kunstverein Wilhelmshöhe Ettlingen e. V., Ettlingen
2013 Franz Bernhard. Form ist alles – Skulpturen, Reliefs und Zeichnungen aus dem Morat-Block – Galerie im Prediger, Schwäbisch Gmünd
2012 Franz Bernhard – Kunstverein Germersheim, Germersheim
2010 Franz Bernhard – Skulpturen und Zeichnungen – Kunstverein Villa Wessel, Iserlohn
Plastiken, Zeichnungen und Radierungen – Galerie der Stadt Tuttlingen, Tuttlingen
2009 Franz Bernhard – Anthropomorphe Zeichen – Edwin Scharff Museum, Neu-Ulm
2008 Franz Bernhard – Anthropomorphe Zeichen – Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, Kaiserslautern
2007 Franz Bernhard – Arbeiten von 1968 bis heute – Museum Lothar Fischer, Neumarkt
2004 Franz Bernhard – Modelle – Zeichnungen – Collagen – Galerie der Stadt Wendlingen am Neckar, Wendlingen am Neckar
2002 Franz Bernhard – Figur im Raum – SüdWestGalerie, Niederalfingen
Franz Bernhard – Der Morat-Block – Städtisches Kunstmuseum Singen, Singen
Skulptur Aktuell: Der Morat-Block – Kunstmuseum Ahlen, Ahlen
2001 Franz Bernhard – Kunstverein Germersheim, Germersheim
1997 Franz Bernhard – Kunstverein Villa Wessel, Iserlohn
1990 Franz Bernhard – Plastiken und großformatige Zeichnungen der achtziger Jahre – Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, Kaiserslautern
Franz Bernhard – Plastiken und großformatige Zeichnungen der achtziger Jahre – Badischer Kunstverein, Karlsruhe
1980 Franz Bernhard – Skulpturen und Zeichnungen 1971 – 1980 – Städtische Kunsthalle Mannheim, Mannheim
1976 Franz Bernhard – Skulpturen, Zeichnungen – Haus am Waldsee – Der Ort internationaler Gegenwartskunst in Berlin, Berlin
1974 Franz Bernhard – Galerie Max Hetzler – Stuttgart, Stuttgart
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2014 Stahlplastik in Deutschland – Gestern und Heute – Kunstverein Wilhelmshöhe Ettlingen e. V., Ettlingen
tabula rasa – Galerie Fluchtstab, Staufen im Breisgau
2012 Pfälzer Sezession – Kunstverein Germersheim, Germersheim
30 Künstlerinnen und Künstler – Kunstverein Germersheim, Germersheim
Künstlerfreunde – In Erinnerung an Herbert Dellwing (1940–2010) – Kunstverein Speyer, Kulturhof Flachsgasse, Speyer
2011 Hängengeblieben … – Kunstverein Villa Wessel, Iserlohn
Franz Bernhard And Florian KÖhler – Galerie Heike Hinkelmann, Hamburg
Das Selbst im Kopf. Künstlerselbstbildnisse des 20. Jahrhunderts – Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, Kaiserslautern
2010 25 + 25 – 25 Künstler aus 25 Jahren – Kunstverein Wilhelmshöhe Ettlingen e. V., Ettlingen
2009 Kunst im Weg – Projekte für den Öff entlichen Raum – Städtische Galerie Villa Streccius, Landau / Pfalz
Aus dem Stamm. Holzskulptur heute – Städtisches Kunstmuseum Singen, Singen
Inventur – Zeitgenössische Radierung in Deutschland – Graphikmuseum Pablo Picasso Münster, Münster
Aus dem Stamm – Holzskulptur heute – Kunstverein Wilhelmshöhe Ettlingen e. V., Ettlingen
2008 Zehn – SüdWestGalerie, Hüttlingen – Niederalfingen (bei Aalen)
inventur – Zeitgenössische Radierung in Deutschland – Kunstverein Reutlingen, Reutlingen
Skulpturen im Blickpunkt – Städtische Kunsthalle Mannheim, Mannheim
2007 Neu kombiniert – Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, Kaiserslautern
Künstlerbund Baden-Württemberg Preisträger 2007 – Kunstverein Neckar-Odenwald, Mosbach
Wunderkammer Bahnhof Rolandseck – Das Sammeln von Johannes Wasmuth – Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen
Große Kunstausstellung 2007 – Große Kunstausstellung im Haus der Kunst München e.V., Munich
2006 Sammelsurium Zwei – Forum Kunst Rottweil, Rottweil
Au Nord du Nord – Transit Art Space, Stavanger
Was ist Plastik ? 100 Jahre – 100 Köpfe- Das Jahrhundert moderner Skulptur – Lehmbruck Museum, Duisburg
25 Jahre Niederrheinischer Kunstverein – Städtisches Museum Wesel – Galerie im Centrum, Wesel
2005 Positionen zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion – Kunstverein Augsburg e.V., Augsburg
ZeitRaumZeichen, 50 Jahre Künsterbund Baden Württemb. . V. – Künstlerbund Baden-Württemberg, Schwäbisch Gmünd
2004 Signal SüdWest – SüdWestGalerie, Hüttlingen – Niederalfingen (bei Aalen)
Ferrum+ – Künstlerzeche Unser Fritz 2/3, Herne
2003 spektrum kunstlandschaft – Palais Liechtenstein – Forum für zeitgenössische Kunst, Feldkirch
2002 50 Jahre Kunst in Baden-Württemberg – Schloss Bonndorf, Bonndorf
Crosses – Internationales Künstlerhaus Villa Concordia, Bamberg
2001 spektrum kunstlandschaft – Kunsthalle Darmstadt, Darmstadt
2000 Times are changing – Auf dem Wege! Aus dem 20. Jahrhundert! – Kunsthalle Bremen, Bremen
darueber hinaus – Kunsthaus Hamburg, Hamburg
1999 Standpunkt Plastik: Skulptur im Dialog – Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, Marl
1996 Freiluftausstellung im Prälaturgarten “Positionen – Skulptur an sakralem Ort – KUNSTFORUM Seligenstadt e.V., Seligenstadt
1995 Kunst in Deutschland 1945-1995 – KOG – Kunstforum Ostdeutsche Galerie, Regensburg
Bildhauer ´95 in Deutschland – Kunstverein Augsburg e.V., Augsburg
1994 Deutsche Grafik der Gegenwart – LVR-LandesMuseum Bonn, Bonn
Am Beispiel Plastik – Konzeption und Form – Städtische Kunsthalle Mannheim, Mannheim
1993 Am Beispiel Plastik – Konzeption und Form – Haus am Waldsee – Der Ort internationaler Gegenwartskunst in Berlin, Berlin
Am Beispiel Plastik – Konzeption und Form – Museum Morsbroich, Leverkusen
1990 Der Deutsche Künstlerbund in Berlin 1990 – Projektraum Deutscher Künstlerbund, Berlin
Kunstminen: Neuerwerbungen zeitgenoessischer Kunst 1978 – 90 – Museum Kunstpalast, Dusseldorf
1986 Bodenskulptur – Kunsthalle Bremen, Bremen
1985 1954-1985 – Kunst in der Bundesrepublik Deutschland – Neue Nationalgalerie, Berlin
1983 Skulptur und Farbe – 4. Bremer Skulpturenausstellung – GAK – Gesellschaft für Aktuelle Kunst e.V. Bremen, Bremen
Junge Kunst in Deutschland – Städtische Galerie im Lenbachhaus & Kunstbau, Munich
Junge Kunst in Deutschland – Neue Nationalgalerie, Berlin
1982 Junge Kunst in Deutschland – Kölnischer Kunstverein, Cologne
1980 28. Jahresausstellung Deutscher Künstlerbund – Kunstverein Hannover, Hannover
1977 documenta 6 – Documenta, Kassel
WERKBESCHREIBUNG
SCHWERPUNKTE / MEDIEN
Plastiken | Skulpturen vorwiegend aus Holz und Eisen | Zeichnungen | Radierungen
STIL
THEMEN/MOTIVE
Mensch | Köpfe | Büsten
DEFINITION | BESCHREIBUNG | MERKMALE
„Meine Plastik leitet sich vom Menschen ab. Man kann ein Aktmodell aufbauen wie ein architektonisches Gebilde. Ich mache aus Körpern Platten, Bögen, Balken. Ich mache aus Armen Gestänge. Ich mache aus dünn dick. Ich lasse ein Bein weg, wenn es stört. Ich mache aus kurz lang. Ich mache aus lang kurz. Ich beschäftige mich mit Abläufen von Formen, mit Abläufen verschieden schwerer Massen, mit Proportionen, mit Winkeln, mit Rhytmen. Ich gestalte Übergänge. Ich mache Dinge. Meine Dinge greifen in den Raum. Ich gestalte Räume.“ | Franz Bernhard | Zitat 1969
„Meine Arbeiten beginne ich mit Zeichnen nach dem Aktmodell. Was für mich interessant ist, halte ich in naturnahen Zeichnungen und freien Zeichnungen fest. Sie bilden die Grundlage meiner Versuche. Bei der Arbeit an meinen raumgreifenden Plastiken interessieren mich die Proportionen und der Rhythmus aufeinanderfolgender Elemente. Die Räume, die zwischen den materiellen Elementen liegen, sind genau so wichtig wie die materiellen Elemente selbst. Auch sie sind Teil der Plastik und müssen gestaltet werden. Durch Veränderung der Proportionen, der Achsen, der Winkel, der Massen und der Räume versuche ich unter ständiger Kontrolle ein architektonisches Gebilde herzustellen, das als anthropomorphes Zeichen verstanden sein will.“ | Franz Bernhard | 1970
„Ich zeichne mit Tusche und nehme manchmal sparsam Farben zur Hilfe, mißglückte Linien lasse ich stehen, oft überziehe ich sie jedoch mit Deckweiß oder entferne sie mit Stahlwolle. Ich quäle und schinde das Papier, ich mißhandle die glatte Fläche. Unbelastet von Statik, Gewicht und Massen korrigiere ich meine Arbeit. So ergibt sich die Zeichnung aus den Fehlern, die bei der Suche nach einem räumlichen Konzept entstehen. Die fertige Zeichnung ist nicht mit einem Plan für eine Plastik identisch. Die räumliche Arbeit wirft ganz andere Probleme auf. Plastiken unterliegen den Gesetzen der Schwerkraft. Gewichte und Gegengewichte kommen ins Spiel. Die einzelnen Elemente müssen sich gegenseitig die Waage halten, das genagelte, verschraubte, verleimte Holz und die zerschnittenen, verschweißten Eisenteile. Ich suche nach einer nüchternen Form. Ordnung muss das Gefühl kontrollieren. Ich gehe viele Irrwege und finde manchmal einen Weg: die Plastiken gewinnen an Volumen. Sie richten sich auf. Sie wachsen an den Wänden empor. Sie lehnen. Sie wachsen aus den Wänden, die sie integrieren. Sie integrieren den Raum. Sie sind Zeichen. Ich überarbeite sie mit Erde, Tee, Farbe, Zement, Kalk. Ich poliere. Oder ich züchte Rost. Es geht mir in erster Linie nicht um eine Plastik in Holz und Eisen. Das Material ist nur ein Mittel, mich zu äußern.“ Franz Bernhard | 1974
„Natürlich spielt die Farbe bei jeder Plastik eine Rolle. Wenn man so will ist der Rost eine Farbe. Ebenso hat frisches wie gealtertes oder schmutziges Holz seine Farbe. Allerdings handelt es sich hier um eine unaufdringliche, unauffällige Farbigkeit, die mit dem Material aufs engste verwandt und verbunden ist. Keine Farbe darf den Ablauf der Formen stören; sie sollte in unterstützen. In diesem Sinn habe ich zum Teil auch Lacke oder Farben verwendet. An manchen Dingen ist der Farbauftrag pastos. An anderen ist er ganz dünn, erinnert an Schmutz und ist nicht mehr als Farbe zu erkennen. Mit letzter Genauigkeit wird sich also die Rolle der Farbe an meiner Arbeit nicht dokumentieren lassen. Sie ist mehr eine Folge des Arbeitsprozesses als ein Schluss-Anstrich.“ | Franz Bernhard | 1976
SAMMLUNGEN / ARBEITEN IM ÖFFENTLICHEN rAUM
Albertinum, Skulpturensammlung, Dresden
Busch Reisinger Museum, Boston (USA)
Deutsche Akademie Villa Massimo, Rom
Galerie der Stadt Stuttgart
Gesellschaft der Freunde des Hauses der Kunst, München
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin
Hans-Thoma-Museum, Bernau
Institut für Auslandsbeziehungen, Stuttgart
Kernforschungszentrum, Karlsruhe
Kunsthalle Bremen
Kunsthalle Hamburg
Kunstmuseum Düsseldorf
Landesmuseum Mainz
Leopold Hoesch Museum, Düren
Morat – Institut Freiburg im Breisgau
Museum der Stadt Offenburg
Museum des 20. Jahrhunderts, Wien
Museum Wiesbaden
Nationalgalerie, Berlin
Pädagogische Hochschule, Heidelberg
Regierungspräsidium Karlsruhe
Saarland – Museum, Saarbrücken
Sammlung der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
Sammlung Domnick, Nürtingen
Sammlung Lütze, Stuttgart
Sprengel Museum, Hannover
Staatliche Galerie Moritzburg, Halle
Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe
Staatsgalerie Stuttgart
Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
Städtische Kunstsammlung, Karlruhe
Städtische Museum (Sammlung Fried), Ulm
Städtisches Museum Schloß Morsbroich, Leverkusen
Stiftung Moritzburg – Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt, Halle, Saale
Städtische Galerie Offenburg, Offenburg
Städtische Kunsthalle Mannheim
Villa Romana, Florenz
Wilhelm Hack Museum, Ludwigshafen
Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg
Werke Franz Bernhards im öffentlichen Raum findet man in größeren Städten:
1980 „Ulmer Knie“, Ulm, Friedrichsau, anlässlich der Gartenbau-Ausstellung
1982 „Vitale Figur“, Finanzamt Karlsruhe
1983 „Konstanzer Liegende“, Konstanz, Freigelände der Universität
1983 „Vitale Form“, Karlsruhe, Badisches Staatstheater
1984 „Vitale Form“, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
1986 „Kreuz“, Neuklinikum (Kopfklinik), Heidelberg
1986 „Eckbüste I + II“, Landeszentralbank, Saarloouis
1987 „Schaufelbüste + Schaufelfigur“, Abgeordnetenhaus des Landtages, Stuttgart
1987 „Große Braunschweiger Figur“, Braunschweig, beim Arbeitsamt, Kreuzung Cyriaksring / Münchenstraße)
1987 „Villinger Liegende“, Arbeitsamt, Villingen
1989 „Große Aachener“, Arbeitsamt, Aachen
1989 „Ohne Titel“, Universität Konstanz
1990 „Figur Brüssel“, Deutsche Botschaft bei der Europäische Union, Brüssel
1990 „Vitale Liegende“, Lübeck (Schleswig-Holstein)
1990 „Große Sitzende“, Arbeitsamt Augsburg
1990 „Figur Schifferstadt“, Jugendstrafanstalt Schifferstadt (Pfalz)
1991 „Große Sitzende“, Polizeistation, Mainz-Hechtsheim
1992 „Großer Kopf“, Deutsche Botschaft, Moskau
1992 „Lörracher Sitzende“, Stadt Lörrach
1993 „Große Mannheimerin“, Mannheim, Wilhelm-Varnholt-Platz
1993 „Ausgewogener Kopf“ und „Bedrohlicher Kopf“ und „Aufsteigender Kopf“, Arbeitsamt, Mainz
1994 „Saarbrücker Kopf“, Arbeitsamt Saarbrücken
1995 „Figur am Hang“, Schiller Nationalmuseum, Marbach am Neckar
1996 „Freiburger Sitzende“ , Freiburg, Albert-Ludwigs-Universität, Freiburger Materialforschungszentrum
1996 „Kopf mit Nase“, Landkreis Esslingen
1996 „Pforzheimer Kopf“, Fachhochschule, Pforzheim
1997 „Hamburger Figur“, Arbeitsamt Hamburg
1997 und 2001 „Brückenköpfe“ an der Friedrich-Ebert-Brücke in Heilbronn
1997 drei Stahl-Plastiken „Aufsteigender Kopf“, „Ausgewogener Kopf“, „Bedrohlicher Kopf“, Mainz, vor dem Arbeitsamt
„Stehende Figur“, Sigmaringen, Kaufmännischen Schule, Hohenzollernstraße
1998 „Figur in der Eingangshalle“, Rechenzentrum Karlsruhe
1998 „Corpus“, Evangelische Kirche Jockgrim
1999 „St. Wendeler Figur“, St. Wendel
1999 „Kreuz“, Evangelische Kirche Lützelsachsen
2000 „Kopf“ Berlin-Kreuzberg, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Stresemannstraße
2000 „Sitzende“, SüdWestGalerie Hüttlingen-Niederalfingen
2001 „Sitzende“, Landratsamt Karlsruhe
2002 „Kopf Salzgitter“, Park am Thermalbad, Bad Salzgitter
2003 „Gestalt (Kreuzform)“, SV-Versicherungen, Stuttgart
seit 2012 „Großer Kopf, schwebend“ 2007, auf dem Bahnhofsvorplatz in Iserlohn
Weitere Arbeiten des Künstlers sind unter anderem in Stuttgart, auf dem Lörracher Skulpturenweg, Villingen, Remchingen, Marbach und Nürtingen aufgestellt. In der Eschelbronner St.-Josef-Kirche schuf Bernhard die Darstellung des Kreuzwegs und ein hängendes Kreuz aus Mosaik.
STICHWORTE
wichtigste Bildhauer der Nachkriegsgeneration | Monumentalplastiken |
künstlerische Anregungen durch Wilhelm Lehmbruck | vor- und zurück-kippende Figuren | Erreichung einer Form mit größtmöglicher Klarheit | mit der Schwerkraft kämpfende Figuren | aus dem Gleichgewicht geratene und nach Balance suchende Menschen | anthropomorphe Zeichen
ZITATE
„Ich arbeite nicht, um ein Ding in Holz und Eisen herzustellen. Das Material ist nur Mittel, nichts weiter. Es geht mir zuallererst um ein anthropomorphes Zeichen, das so etwas wie ein Anliegen verkörpert. Es geht mir nicht um das abbildhafte Abhängige, sondern um das dinghafte Autonome.“ | Franz Bernhard
„Die Auseinandersetzung mit der Schwerkraft wird bis zuletzt Bernhards Schaffen bestimmen, neben weiteren grundlegenden bildhauerischen Problemen wie dem Verhältnis zwischen Figur und Raum, den Proportionsverhältnissen der figuralen Bestandteile zueinander und dem in Farbe und Konsistenz kontrastierenden Material.“ | Marion Bornscheuer
„Als Mensch interessiert mich der Mensch. Als Bildhauer interessiert mich besonders das Bild des Menschen. Ich beschäftige mich mit plastischen Möglichkeiten und mit dem menschlichen Modell. Daraus ergibt sich mein Programm. Dabei spielt die Suche nach der Form eine wichtige Rolle. Die Massen müssen verteilt und geordnet werden. Proportionen, Winkel, Bögen, Richtungen, Bewegungen usf. müssen gefunden und erfunden werden. So wachsen die einzelnen Elemente aneinander. Das Ergebnis soll zeichenhafte Hinweise auf den Menschen geben.“ | Franz Bernhard | 1971
„Ausgangspunkt meiner „Figuren“ ist der Mensch. Es geht mir nicht um das Erarbeiten eines „Abbildes“, sondern um die Realisation eines „Bildes“. Das Abbild ist ganz vom Vorbild abhängig und an ihm messbar. Seine Existenz wird durch das Vorbild bedingt. Das Bild lebt aus sich selbst. Das Abbild beruft sich auf seine Ähnlichkeit mit dem Vorbild. Das Bild ist – dinghaft – autonom. Es ist Zeichen und verkörpert ein Anliegen. Es wird getragen durch seine Form. Form ist alles: die Aufteilung des Raumes, die Beziehung der verschiedenen Massen zueinander, die Bewegung, die als belebendes Moment die Figur durchzieht und sie trägt… Form und Inhalt bilden eine untrennbare Einheit. Man kann nicht über die Form sprechen, ohne den Inhalt zu berühren, und umgekehrt. Das Gesagte bleibt Theorie. Plastik ist verbal nicht formulierbar. So wenig Verbales in Plastik übersetzbar ist. Das räumliche Erlebnis durch seine Arbeit zu ermöglichen bleibt eine zentrale Aufgabe des Bildhauers.“ Franz Bernhard | 1980
„Der Mensch ist Ausgangspunkt, Stimulans und Ziel meiner Arbeit. Ich strebe kein naturgetreues Abbild an, sondern etwas wie ein anthropomorphes Zeichen. Am Beginn meiner Arbeit stehen häufig Ideenskizzen, Zeichnungen, Modelle…, aber auch Versuche im Material. Es gibt kein Rezept, keine Formel für die Herstellung einer Skulptur. Jedes Stück hat seine eigene Entstehungsgeschichte. Allen gemeinsam ist dies: die Dinge bleiben während der Arbeit transparent und offen. Eine Korrektur der Form wird immer dann erforderlich, wenn mir ihre qualitative Steigerung möglich erscheint. Die abgeschlossene Form ist für jedermann sichtbar, greifbar, nachvollziehbar, und sie bedarf im Grunde keiner Erläuterung. Form verkörpert ein Anliegen. Das „Wie“ des Anliegens entscheidet über das „Wie“ der Form. Es wird in meiner Arbeit nicht plakativ zu Schau gestellt. Es ist der Form immanent, mit ihr identisch. Die „männliche“ bzw. die „weibliche Form“ sind nicht als Abstraktion des menschlichen Vorbildes zu verstehen, sondern als autonome Zeichen, die „männlich“ bzw. „weiblich“ bedeuten.“ | Franz Bernhard | 1985
„Rost ist ein ehrliches Produkt, vielleicht ist es die ehrlichste Farbe der Welt. Rost ist nicht schick, das ist mit ein Grund, ihn zu bekämpfen. Es wird geschliffen, entrostet, geglättet. Es werden Rostprimer aufgetragen. Es wird bunt und glänzend gelackt. Was entsteht, ist kein Stahl mehr. Dies spiegelt wie Glas. Dies ist farbig – süß wie Sahne-Eis. Dies könnte Kunststoff sein. Bildhauer äußern sich primär im Material. In der Bildhauerei ist jedes formbare Material möglich, also auch rostiger Schrott. Was für den Bildhauer der Marmorburch, das ist für den Metallbildhauer der Schrottplatz. Rost entsteht durch Oxydation des Stahls. Er ist ein Teil seiner Substanz. Das heißt: rostender Stahl löst sich von der Oberfläche her langsam auf. Dies deutet Verfall an. Jedes Material zerfällt, das eine früher, das andere später. Die Vergänglichkeit des Materials stört mich nicht. Es wird mir eher sympathischer, da Vergänglichkeit etwas Menschliches bedeutet.“ | Franz Bernhard | 1986