Kunstwerke HAP Grieshaber

VIDEO | FILM HAp Grieshaber

HAP Grieshaber – Fragen der Zeit – Antworten eines Unabhängigen | moriundmori – Kunst und Künstler | Gesprächspartner und Regie: Georg Felsberg Produktion Südwestfunk Baden-Baden 1978 HAP Grieshaber (* 15. Februar 1909 in Rot an der Rot; † 12. Mai 1981 in Eningen unter Achalm; eigentlich Helmut Andreas Paul Grieshaber) war ein deutscher Maler und Grafiker. HAP Grieshaber erneuerte nach dem Zweiten Weltkrieg den Holzschnitt und entwickelte ihn zum eigenständigen, monumentalen Wandbild. Bedeutsam und in manchem vorbildhaft war Grieshabers politisch-gesellschaftliches Engagement, nicht nur gegen die Diktaturen in Griechenland und Chile, sondern auch im Bereich Landschaftsschutz/Ökologie, gegen Atomkraftwerke und für den Brückenschlag zwischen den beiden Deutschländern. Wichtigste Mitstreiterin hierbei wurde die Lyrikerin Margarete Hannsmann, seit 1967 bis zu Grieshabers Tod seine Lebensgefährtin. | YouTube

Der Engel der Geschichte | HAP Grieshaber | Ein Film von Ludwig Metzger (Buch und Regie) | WDR 1994 | Aufnahme BR-Alpha 06.01.2009 | Reihe Rückblende „HAP Grieshaber – Fragen der Zeit – Antworten eines Unabhängigen | Gesprächspartner und Regie Georg Felsberg | Produktion Südwestfunk Baden-Baden | 1978 Aufnahme BR-Alpha 15.02.2009 HAP | Das Spendhaus und HAP Grieshaber | Film anlässlich der Sonderausstellung HAP Grieshaber und die Moderne» im Städtischen Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen | YouTube

BIOGRAFIE hap grieshaber

GEBURTSJAHR| 1909 | GEBURTSORT | Rot an der Rot |TODESJAHR| 1989 | STERBEORT | Achalm 

1933 Rückkehr nach Deutschland

1940 Einberufung in den Wehrdienst

1945 geriet HAP Grieshaber in amerikanische Kriegsgefangenschaft 1946 kehrte er in die Heimat zurück | Ab dieser Zeit lebte und arbeitete er auf der Achalm bei Eningen

AUSBILDUNG HAP GRIESHABER

HAP Grieshaber studierte an der Kunstgewerbeschule in Stuttgart | HAP Grieshaber musste 1928 aufgrund der Familie das Studium abbrechen |

1931 – 1933 Studienreisen nach England, Ägypten und Griechenland |

LEHRTÄTIGKEIT HAP GRIESHABER

1951 – 1953 Lehrer an der Bernsteinschule bei Sulz am Neckar

1955 – 1960 Lehrtätigkeit an der Kunstakademie Karlsruhe | Grieshaber gab seine Professur auf, als einige seiner Studenten das Zweite Staatsexamen nicht bestanden | Die Prüfungsarbeiten wurden als nicht genug naturgetreu angesehen den Studenten mangelnde handwerkliche Fähigkeiten vorgeworfen| Das sorgte für die Debatte: Was ist Kunst und was darf Kunst nicht sein? | Folge: Die Prüfungsordnung der Karlsruher Akademie, die noch aus der Zeit des Nationalsozialismus stammte, wurde geändert | HAP Grieshaber war als Wegbereiter der Neuen Figuration einflussreicher Lehrer zu dessen Schüler Horst Antes, Dieter Krieg, Heinz Schanz und Walter Stöhrer gehören.

MITGLIEDSCHAFTEN HAP GRIESHABER

1950 Mitbegründung Deutscher Künstlerbund

1956-1967 Vorstand Deutscher Künstlerbund

AUSZEICHNUNGEN HAP GRIESHABER

1957 Oberschwäbischer Kunstpreis

1961 Kunstpreis der Stadt Darmstadt

1962 Cornelius-Preis der Stadt Düsseldorf

1968 Kulturpreis des Deutschen Gewerkschaftsbundes

1969 Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland

1971 Dürer-Preis der Stadt Nürnberg

1975 Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg

1978 Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig

1980 Konstanzer Kunstpreis

Die Stiftung Kunstfonds und die VG Bild-Kunst verleihen jährlich den HAP-Grieshaber-Preis an einen in Deutschland lebenden bildenden Künstler.
2016 wurde das Reutlinger Gymnasium im Bildungszentrum Nord in „HAP Grieshaber Gymnasium im BZN“ umbenannt.

SAMMLUNGEN HAP GRIESHABER

Staatsgalerie Stuttgart

Städtische Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen

AUSSTELLUNGEN HAP GRIESHABER

EINZELAUSSTELLUNGEN AUSWAHL

1989 Galerie Art+Vision bei Martin Thönen | Bern
2009 Grieshaber und die Moderne | Reutlingen
2009 Grenzgänger. Grieshaber und die DDR | Reutlingen

2009 Grieshaber und die Moderne | Städtisches Museum Spendhaus Reutlingen
2013 – 2014 HAP Grieshaber: Werke 1966–1981 | Reutlingen

GRUPPENAUSSTELLUNGEN AUSWAHL

1955 documenta I

1959 documenta II

1964 documenta III

PROJEKTE | SYMPOSIEN

Mit Rolf Szymanski begründete er den Jerg-Ratgeb-Preis, der 1977 zum ersten Mal dem Bildhauer Rudolf Hoflehner verliehen wurde.

WERKBESCHREIBUNG HAP grieshaber

DEFINITION

Die frühen Arbeiten orientierten sich stark am mittelalterlichen Linienholzschnitt | Seit den späten 1930er Jahren entstand eine Synthese des Linienschnittes mit dem Flächenholzschnitt | Ab 1950 lebensgroße Holzschnitte | Holzschnitt wurde zum Tafelbild entwickelt | Trotz der harten Kanten, die beim Hozschnitt entstehen, ringt der Künstler auch ungewöhnlich zarte, sensible und lyrische Töne ab und reduziert dabei zeichenhaft seine Botschaften. | HAP Grieshaber hat die handwerkliche und politische Tradition der Holzschneider wiederbelebt und aktuelle gesellschaftliche Fragen in seinen Werken fokussiert.

SCHWERPUNKTE | MEDIEN

großformatige Holzschnitte, die in handwerklicher Meisterschaft ausgeführt zum Wandbild wurden | Malerei

STIL

Neue Figuration | abstrakt

THEMEN | MOTIVE | WERKE

Landschaften der Schwäbischen Alb | Tiere | Affen und Alphabete | religiöse und mythologische Themen im zeitgenössischen und politischen Kontext | die großen Themen der Menschheit | grundsätzlich existentielle Fragen nach dem Sinn des Lebens

1935 Passion, 30 Holzschnitte teilweise handcoloriert, 50 × 35 cm
1936 The Swabian Alb – a book of woodcuts, gemeinsam mit Klaus Vrieslander angefertigte Holzschnittmappe, 39,5 × 50 cm
1950 Die Koppel, Farbholzschnitt 16,50 × 12,25 cm
1952 Schmerzensbild (Diptychon), Farbholzschnitt, 151 × 133 cm
1952 Deutschland, Farbholzschnitt, 105 × 200 cm
1956 Janusköpfe, Mappe mit 6 Farbholzschnitten, 50 × 35 cm
1961 Dem Feuervogel: 10 Farbholzschnitte
1964 Osterritt, Mappe mit 39 Holzschnitten, 32 × 27 cm
1965 Der Rhein, Holzschnittwand in der Oper Bonn
1965 Ansgar verlässt das brennende Hamburg, mehrere Holzschnitte,300 × 120 cm.

1966 Totentanz von Basel, 40 Farbholzschnitte, 45 × 35 cm, Dresden
1969 Herzauge, 8 Holzschnitte, Parabel Verlag
1972 Sintflut, 12 Holzschnitte auf Glasfaservlies, je 300 × 100 cm, Sammlung Kunsthalle Rostock
1973 Neues Rathaus Pforzheim, Ratssaal: 13 Holzschnitte
1974 Wo Bücher brennen, werden auch Menschen verbrannt, Farbholzschnitt auf Zeichenkarton

Zu seinen größten Arbeiten zählt der 1965 für den Neubau des Rathauses von Reutlingen entstandene Sturmbock, ein zum Holzstock verarbeiteter Baumstamm von 12 Meter Länge, der im Foyer des Rathauses ausgestellt ist.

STICHWORTE hap grieshaber

deutscher Maler | Grafiker | Holzschneider | Avantgarde europäischer Gegenwartskunst | Schwaben | Deutschland | Reutlingen | großformatig | Sakralkunst | Mythologie | Tierdarstellungen | Zeitgenössische Kunst | Neue Figuration | Befreiung der Freiheit des Menschen | Inspiration durch Bauhaus-Künstler Lyonel Feininger und Paul Klee | Holzschnitt als gewichtiges Ausdrucksmittel der Moderne | Vertreter der Nachkriegsmoderne und einer der bemerkenswertesten Künstler der deutschen Nachkriegsgeschichte

ZITATE HAP Grieshaber

„Tut alles aus Freude und aus Liebe und original. Was ihr nicht lieben könnt, was euch nicht in der Freude erhält und worin ihr auch nur den geringsten Zwang seht, laßt es.“ | HAP Grieshaber

„Je mehr man von der Liebe oder von der Kunst redet, desto weniger ist sie da.“ | HAP Grieshaber

„In der Wüste ist ja schon ein kleines Sandkorn eine Erhebung und so wie wir heute leben, braucht es ja nicht viel um gesehen zu werden.“ | HAP Grieshaber

Der Künstler „der den Dialog vor allem mit Paris nie habe abreißen lassen – und sich in seinen jeweils ersten Formschritten im Holz, auf dem Papier doch auf eine altdeutsche Reduzierung harter Umrissformen stützte.“ Manfred Schneckenburger

Grieshaber als „den Wortführer des Werkstatt-Gedankens, den Vordenker einer Einheit von Kunst und Leben, den Großkünstler mit Documenta-Ehren, den Brückenbauer zwischen Ost- und Westdeutschland, den Lehrer, den doch Anstifter“ Nikolai B. Forstbauer

TEXT / BIBLIOGRAPHIE HAP Grieshaber

Er war Herausgeber von Zeitschriften wie dem Engel der Geschichte oder, gemeinsam mit Heinrich Böll, Walter Warnach und Werner von Trott zu Solz, dem Labyrinth (1960–1962).

LINKS HAP Grieshaber

Wikipedia HAP Grieshaber