GCB Kunstlexikon
RAFFAEL (RAFFAELLO SANTI)
KUNSTWERKE RAFFAEL
Raffael | Sixtinische Madonna | 1513 – 1514 | Gemälde Religiöse Kunst | Öl auf Leinwand | 265 cm x 196 cm | Gemäldegalerie Alte Meister Dresden | Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Raffael | Pala Colonna | Altarbild | religiöses Gemälde | 1504 |
Öl auf Holz | 242 cm x 169,5 cm | Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Raffael | An Allegory | Vision of a Knight | Gemälde | mythologische Malerei | etwa 1504 | Öl auf Pappelholz | 17,1 cm × 17,3 cm |
National Gallery London | Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Raffael | Segnender Christus | Gemälde | Religiöse Kunst | zwischen 1505 und 1506 | Öl auf Holz | 31,7 cm x 25,3 cm | Pinacoteca Tosio Martinengo | Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Raffael | Stanza della Segnatura im Vatikan für Papst Julius II. | Wandfresko | Die Schule von Athen | 1509 – 1510 | 500 cm x 700 cm | erstes päpstliches Gemach | ursprünglich Vatikan | Bibliothek | später Raum des kirchlichen Tribunales | Signatura Gratiae | Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Raffael | Granduca Madonna | Gemälde | Religiöse Kunst | 1505 – 1506 | Öl auf Holz | 84 cm x 55 cm | Sammlung | Galleria Palatina |
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Raphael | School of Athens | Smarthistory | Fresco | 1509 -1511 | Stanza della Segnatura, Papal Palace, Vatican | Speakers Dr. Steven Zucker, Dr. Beth Harris | Created by Beth Harris and Steven Zucker |
YouTube
Raffael | Auferstehung Jesu Christi | Kinnaird Resurrection | Gemälde |
Religiöse Kunst |1499 – 1502 | Öl auf Holz | 52 cm x 44 cm | Museu de Arte de São Paulo | Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
VIDEO / FILM RAFFAEL
Die Sixtinische Madonna | Raffaels Kultbild wird 500 | Staatliche Kunstsammlungen Dresden | https://www.skd.museum/ | Der Film zur großen Jubiläumsausstellung „Die Sixtinische Madonna. Raffaels Kultbild wird 500“, die vom 26. Mai bis zum 26. August 2012 in der Gemäldegalerie Alte Meister präsentiert wurde. Raffael, der Malerfürst der Renaissance, erhielt 1512 in Rom den Auftrag zur Sixtinischen Madonna. Dieses Gemälde gehört heute zu den berühmtesten Kunstwerken der Welt — und wer nicht das ganze Werk kennt, kennt zumindest die beiden Engelchen, die so sympathisch am unteren Bildrand lümmeln. Die große Jubiläumsausstellung feierte die Entstehung dieses Meisterwerks und verfolgte seine Geschichte bis in die Gegenwart. 500 Jahre Sixtinische Madonna bedeutet spannende Geschichten, geprägt von geheimen Verhandlungen und glanzvoller Präsentation, Vergessenheit und internationalem Ruhm, künstlerischen Entdeckungen und abgründigem Kitsch | YouTube
Raffael | Die Zeichentechniken | Städel Museum | Frankfurt | https://www.staedelmuseum.de/de | Bis 3. Februar 2013 präsentiert das Frankfurter Städel Museum die Ausstellung „Raffael. Zeichnungen“. Die Schau zeigt insgesamt 48 Zeichnungen des Meisters der italienischen Hochrenaissance, darunter elf Blätter aus dem eigenen Bestand sowie weitere 37 Leihgaben aus international renommierten Sammlungen wie der von Queen Elizabeth II., dem Musée du Louvre in Paris oder den Uffizien in Florenz. Es ist die erste Ausstellung in Deutschland, die Raffael als Zeichner präsentiert | YouTube
100 Meisterwerke | Heilige Margarete | Raffael | Kunsthistorisches Museum Wien | https://www.khm.at/ |YouTube | Das Kunsthistorische Museum und ORF III präsentieren mit der neuen TV-Reihe „100 Meisterwerke“ eine zeitgemäße österreichische Neuauflage des Fernsehklassikers aus den 1980er und 1990er Jahren. Generaldirektorin Sabine Haag und Schriftsteller Michael Köhlmeier stellen darin ab 7. März 2016 – Montag bis Freitag um 19.45 Uhr in ORF III – die einzigartigen Schätze des Kunsthistorischen Museums vor. Den Auftakt zur ersten Staffel mit 50 fünf-minütigen Kurzfolgen bildet Benvenuto Cellinis „Saliera“. Expertinnen und Experten des Hauses haben aus den Sammlungen des Kunsthistorischen Museums „100 Meisterwerke“ ausgesucht. Mit ihrem Fachwissen vermitteln sie dem Fernsehpublikum auf anregende Weise die besondere Bedeutung des jeweils im Zentrum einer Ausgabe stehenden Kunstobjekts, darunter berühmte Exponate wie die Reichskrone aus der Schatzkammer, Caravaggios „Rosenkranzmadonna“, Rubens’ „Das Pelzchen“, Giuseppe Arcimboldos „Allegorie auf den Winter“ aus der Gemäldegalerie, der Imperialwagen aus der Kaiserlichen Wagenburg oder Johann Baptist Streichers Hammerflügel aus der Sammlung alter Musikinstrumente. „100 Meisterwerke“ ist eine Kooperation von ORF III Kultur und Information, dem Kunsthistorischen Museum und Clever Contents, hergestellt mit Unterstützung von UNIQA. Alle Folgen der Reihe sind, nach der Erstausstrahlung auf ORFIII, auch in unserer Youtube-Playlist „100 Meisterwerke“ zu finden.
Raphael | A collection of 168 paintings | LearnFromMasters | Description: „Raphael, born Raffaello Sanzio, was crowned the „Prince of Painters“ by Giorgio Vasari, a sixteenth-century biographer of artists. From his father, Raphael learned painting; in his native Urbino, he experienced intellectual court life. A year after his father’s sudden death, Raphael entered the workshop of Urbino’s leading painter at age twelve and quickly surpassed his master. By the age of twenty-one, Raphael had moved to Florence, where he embraced the works of Michelangelo and Leonardo da Vinci. In Florence, his many paintings of the Madonna and Child display his characteristic human warmth, serenity, and sublimely perfect figures. Raphael’s art epitomized the High Renaissance qualities of harmony and ideal beauty. In four years Raphael’s fame led to a summons to Rome from Pope Julius II. As painter to the papal court, his work met with high praise, and he established himself as the most favored artist in Rome. He was commissioned to paint portraits, devotional subjects, and the Pope’s private rooms; he also designed tapestries. Raphael was soon placed in charge of all papal projects involving architecture, paintings, decoration, and the preservation of antiquities. His untimely death at the age of thirty-seven, Vasari said, „plunged into grief the entire papal court“; the Pope, who „wept bitterly when he died, had intended making him a Cardinal.“ | YouTube
Raphael | The Renaissance Virtuoso | The National Gallery | https://www.nationalgallery.org.uk/ | YouTube | What can we learn from the composition of Raphael’s ‚Garvagh Madonna‘, and how did he paint this impressive work? Find out with Matthias Wivel, our Curator of 16th-century Italian Paintings. The National Gallery houses the national collection of paintings in the Western European tradition from the 13th to the 19th centuries. The museum is free of charge and open 361 days per year, daily between 10.00 am – 6.00 pm and on Fridays between 10.00 am – 9.00 pm. Trafalgar Square, London, WC2N 5DN
https://www.nationalgallery.org.uk/ | YouTube
Architect Of The High Renaissance | The Short Life Of Raphael | Art History Documentary | Perspective | Profile of the Renaissance artist, who produced an impressive body of work despite dying at the age of just 37 | Perspective is YouTube’s home for the arts. Come here to get your fill of great music, theatre, art and much, much more! From Raider’s Of The Lost Art Content licensed from 3DD to Little Dot Studios | YouTube
BIOGRAFIE
GEBURTSJAHR | 1483 | GEBURTSORT | Urbino | TODESJAHR | ca. 1520 | STERBEORT | Rom
1491 verlor Raffael im Alter von acht Jahren seine Mutter. Der Vater starb 1494 und soll dem jungen Raffael zuvor die erste Malereiausbildung gegeben haben. Nach Vasari war Raffael beim Tod seines Vaters erst elfjährig verwaist.
AUSBILDUNG
Um 1500, vielleicht aber schon 1494, ging der junge Raffael nach Perugia und trat als Schüler in die Werkstatt von Pietro Vanucci (genannt Perugino) ein. Dort gelang es ihm, sich so weit an den Stil Peruginos anzunähern, dass eine Unterscheidung der Werke oft nur mit Mühe gelingt. Sein malerisches Können war schon in jungen Jahren so ausgeprägt, dass Raffael bereits 1500, also im Alter von 17 Jahren, in dem ältesten seiner uns überlieferten Verträge, einer Abmachung zwecks eines Altarwerkes in Città di Castello, magister (Meister) genannt wurde.
LEHRTÄTIGKEIT
Raffael hinterließ eine große Schar von Schülern und Mitarbeitern, wobei Raffaellino del Colle, Giulio Romano und Francesco Penni, genannt Il Fattore, die schöpferischsten Größen waren. Andere Schüler, namentlich diejenigen, die mit Raffael erst in Verbindung traten, als sie schon ihre erste künstlerische Bildung erworben hatten, waren Benvenuto Carosalo, Gaudenzio Ferrari und Timoteo Viti. Ein weiterer durch Talent und Produktionsgabe ausgezeichneter Schüler war Perino del Vaga.
Da nach dem Tod von Leo X. im Jahre 1521 die Künstler keine Beschäftigung mehr fanden, erlosch Raffaels Schule. Durch die 1527 erfolgte Plünderung Roms zerstreuten sich die noch zurückgebliebenen Schüler vollends.
SAMMLUNGEN
Vatikanische Museen, Rom
Kunsthistorisches Museum Wien
Galleria Borghese, Rom
Musée National du Louvre, Paris
Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden
National Gallery of Art, Washington, D.C.
Alte Pinakothek, München
Palazzo Pitti, Florenz
Uffizien, Florenz
Galleria Nazionale d’Arte Antica im Palazzo Barberini, Rom
Museo del Prado, Madrid
Pinacoteca Tosio Martinengo, Brescia
National Gallery of Art, New York
Metropolitan Museum of Art, New York
National Gallery, London
Eremitage, Sankt Petersburg
Museu de Arte de São Paulo, São Paulo
Gedenken Raffael
Raffael und Die Schule von Athen wurden auf der italienischen 500.000-Lire-Banknote abgebildet, die von der Banca d’Italia zwischen 1997 und 2001 ausgegeben wurde.
WERKBESCHREIBUNG Raffael
SCHWERPUNKTE / MEDIEN
Öl auf Leinwand | Fresken | Architektur | Bildhauerei | Antike | Mythologie | Sakralkunst | Historienmalerei
STIL
Römische Hochrenaissance
THEMEN/MOTIVE/WERKE
Auferstehung Christi, 1499–1502, 52 × 44 cm, Öl auf Holz, Museu de Arte de São Paulo, São Paulo
Pala vom seligen Nikolaus von Tolentino (Raffael), um 1500/1501, 31 × 27 cm, 51 × 41 cm, 112 × 75 cm, 57 × 36 cm, Öl auf Holz, Museo di Capodimonte, Neapel; Louvre, Paris; Pinacoteca Tosio Martinengo, Brescia
Oddi Altar – Die Krönung der Jungfrau,1502–1503, 267 × 163 cm, Öltempera auf Holz auf Leinwand gezogen, Vatikanische Pinakothek, Rom
Die Verkündigung (Oddi-Altar), 1502–1503, 27 × 50 cm, Öltempera auf Holz, Vatikanische Pinakothek, Rom
Die Anbetung der Könige (Oddi-Altar), 1502–1503, 27 × 50 cm, Öltempera auf Holz, Vatikanische Pinakothek, Rom
Darstellung im Tempel (Oddi-Altar), 1502–1503, 27 × 50 cm, Öltempera auf Holz, Vatikanische Pinakothek, Rom
Madonna Connestabile, 1502–1504, 17,9 × 17,9 cm, Öltempera auf Holz auf Leinwand gezogen
Eremitage, Sankt Petersburg
Madonna Norton Simon, etwa 1503, 55 × 45 cm, Öl auf Holz, Norton Simon Museum, Pasadena (Kalifornien)
Vermählung Mariä, 1504, 170 × 117 cm, Öl auf Holz, Pinacoteca di Brera, Mailand
Vision eines Ritters, 1504, 17,1 × 17,1 cm, Eitempera auf Pappelholz, National Gallery, London
Die Heilige Familie mit dem Lamm, 1504, 32 × 22 cm, Öl auf Holz, Privatbesitz
Pala Colonna, 1502–1505, 172,4 × 172,4 cm, 64,8 × 171,5 cm, Öl und Gold auf Holz, Metropolitan Museum of Art, New York, Inv. Nr. 16.30ab
Der hl. Georg im Kampf mit dem Drachen, 1504–1506, 28,5 × 21,5 cm, Öl auf Holz, National Gallery of Art, New York
Madonna del Granduca, 1505, 84 × 55 cm, Öl auf Holz, Palazzo Pitti, Florenz
Selbstporträt, 1505/1506, 45 × 33 cm, Öl auf Holz, Uffizien, Florenz
Bildnis des Agnolo Doni, etwa 1506, H 63 × 45 cm, Öl auf Holz, Palazzo Pitti, Florenz
Cristo benedicente, etwa 1506, H 31,7 × B 25,3 cm, Öl auf Holz, Pinacoteca Tosio Martinengo, Brescia
Madonna del Cardellino, etwa 1506, 107 × 77 cm, Öl auf Holz, Galleria degli Uffizi, Florenz
Madonna im Grünen, 1505/1506, 113 × 88 cm, Öl auf Holz, Kunsthistorisches Museum, Wien
Grablegung Christi (Pala Baglioni), 1507, 184 × 176 cm, Öl auf Holz, Galleria Borghese, Rom
Die schöne Gärtnerin, 1507–1508, 122 × 80 cm, Öl auf Pappelholz, Musée National du Louvre, Paris
Madonna Tempi, etwa 1508, 75 × 51 cm, Öl auf Holz, Alte Pinakothek, München
Alba Madonna, 1510, 94,5 × 94,5 cm, Öl auf Holz auf Leinwand gezogen, National Gallery of Art, Washington, D.C.
Die Schule von Athen, 1510–1511, 500 × 770 cm, Fresko, Stanzen des Raffael, Vatikanische Museen, Rom
Sixtinische Madonna, 1512/1513, 256 × 196 cm, Öl auf Leinwand, Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden
Madonna della Seggiola, 1513–1514, 71 × 71 cm, Öl auf Holz, Palazzo Pitti, Florenz
Porträt eines jungen Mannes, um 1514, 76,8 × 60,8 cm, seit 1939 verschollen
Transfiguration (Verklärung Christ), 1516–1520, 405 × 278 cm, Öltempera auf Kirschbaumholz, Vatikanische Museen, Rom, Inv. Nr. 333
Porträt Papst Leo X, 1517–1519, 155,5 × 119,5 cm, Öl auf Holz, Uffizien, Florenz
La Fornarina, 1519–1520, 85 cm × 60 cm, Öl auf Holz, Galleria Nazionale d’Arte Antica im Palazzo Barberini, Rom
Madonna della Rosa, 1518–1520, 103 × 84 cm, Öl auf Holz, Museo del Prado, Madrid
Selbstporträt mit einem Freund, 1518–1520, 99 × 83 cm, Öl auf Leinwand, Musée du Louvre, Paris
DEFINITION | BESCHREIBUNG | MERKMALE
Raffaels Werk galt ganz dem Ideal der Schönheit. Für ihn besitzt die Kunst, vor allem anderen, ästhetischen Wert, Schönheit findet sich in der Natur nur unvollkommen und verstreut wieder. Nur die Kunst ist imstande die Schönheit „ganz zu offenbaren und sie aufgrund einer intellektuellen Synthese von Erfahrungen, durch die ‚certa idea‘ des Künstlers, zu verwirklichen.“
Das damals neu formulierte Kunstideal, „das Schönheit und Wahrheit mit der Autorität der klassisch-antiken Tradition und wissenschaftlichen Grundlagen verband, wurde zur Norm und sollte über die gesamte Stilentwicklung der Neuzeit bis in die jüngeren Jahrzehnte unerschüttert bleiben.“
In seiner ersten künstlerischen Schaffensperiode in Florenz von 1504 bis 1507 setzte Raffael sich mit allen zeitgenössischen Einflüssen auseinander. Vor allem mit Leonardo da Vinci, Fra Bartolommeo und Michelangelo. Die Bemühungen um eine eigene Formensprache zeigen sich in den Madonnenbildern und religiösen „Zustandsbildern“ dieser Jahre.
In seiner zweiten Schaffensperiode in Rom 1508 bis 1513 erfolgte die gestalterische Erfüllung der Hochrenaissance-Idee, vor allem in der Ausmalung der vatikanischen Stanzen.
Gegen Ende seines Lebens vertiefte Raffael die Formprobleme noch weiter, zu sehen in der Ausmalung der Loggien des Vatikans und in den von ihm entworfenen Fresken der Farnesina, die mit höchster antikischer Heiterkeit ausgeführt sind.
Raffael, vom Typus her ein glücklicher und unproblematischer Realisator, hat in seinem Leben eine Fülle naturhaft gewachsener Meisterwerke geschaffen. Die ländliche Umgebung Urbinos hat sein Jugendwerk mit innigem Ausdruck geprägt. In Rom erlangte seine Kunst eine bedeutsame Wendung „ins Freie und Große und trat aus der jugendlich-heiteren, spielerisch-leichten Frührenaissance in das volle Gewicht der Hochrenaissance.“
STICHWORTE Raffael
Rom | Urbino | Vasari | Raffel | Raffaello Sanzio da Urbino | Renaissance | Vatikan | Päpste | Mythologie | Antike | Sakralkunst | Sakralbau | Petersdom | Fresken | Schule von Athen | Michelangelo | Leonardo da Vinci | Florenz | 15. Jahrhundert | Cinquecento | Pantheon | Hochrenaissance
ZITATE Raffael
„Ich habe gefunden, daß man nicht denken darf, wenn man malt, dann geht es besser.“ | Raffael
BIBLIOGRAPHIE Raffael
Johann David Passavant: Rafael von Urbino und sein Vater Giovanni Santi. Band 1, 2 und 4 Leipzig 1839, Band 3 Leipzig 1858, Digitalisat
Joseph Archer Crowe, Giovanni B. Cavalcaselle: Raphael, sein Leben und seine Werke. 2 Bände, Leipzig 1883.
Hermann Knackfuß: Raffael, Künstler-Monographien. Velhagen & Klasing, Bielefeld / Leipzig 1908.
Oskar Fischel: Santi (Sanzio), Raffaello. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 29: Rosa–Scheffauer. E. A. Seemann, Leipzig 1935, S. 432–446.
Theodor Hetzer: Gedanken um Raffaels Form, 2. Auflage, Frankfurt/M. 1957.
Wolfgang Schöne: Raphael. Berlin und Darmstadt 1958.
Oskar Fischel: Raphael. Berlin 1962.
Ernst Ullmann: Raffael. Seemann, Leipzig 1997, ISBN 3-363-00470-2.
Konrad Oberhuber: Raffael. Das malerische Werk. Prestel, München 1999, ISBN 3-7913-2237-0.
Jürg Meyer zur Capellen: Raffael in Florenz. München: Hirmer 1996, ISBN 3-7774-6980-7 (bei Azimuth Editions London in Englisch).
Jürg Meyer zur Capellen: Raffael. Taschenbuch. München: Beck 2010, ISBN 978-3-406-60091-3.
Pierluigi De Vecchi: Raffael. München: Hirmer 2002, ISBN 3-7774-9500-X.
John Shearman: Raphael in Early Modern Sources 1483–1602. 2 Bände, Yale University Press, New Haven/ London 2003, ISBN 0-300-09918-5.
James H. Beck: Raffael. DuMont, Köln 2003, ISBN 3-8321-7336-6.
Giorgio Vasari, Herman Grimm, (Übers.): Das Leben Raphaels von Urbino. Berlin 1872 Digitalisat, neue Übersetzung: Das Leben des Raffael. Neu übersetzt von Hana Gründler und Victoria Lorini, kommentiert u. herausgegeben von Hana Gründler. Berlin: Wagenbach 2004, ISBN 3-8031-5022-1.
Christof Thoenes: Raffael. 1483–1520. Taschen-Verlag, Köln 2005, ISBN 3-8228-2201-9.
Antonio Forcellino: Raffael. Biographie. Aus dem Italienischen von Antje Peter. Siedler Verlag 2008, ISBN 978-3-88680-881-6.
Bette Talvacchia: Raffael. Phaidon-Verlag, London, Berlin 2007, ISBN 978-0-7148-9723-3.
Ulrich Pfisterer: Raffael. Glaube Liebe Ruhm. C.H. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-74136-4.
LINKS RAFFAEL
RAFFAEL (RAFFAELLO SANTI)
KUNSTWERKE RAFFAEL
Raffael | Sixtinische Madonna | 1513 – 1514 | Gemälde Religiöse Kunst | Öl auf Leinwand | 265 cm x 196 cm | Gemäldegalerie Alte Meister Dresden | Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Raffael | Pala Colonna | Altarbild | religiöses Gemälde | 1504 |
Öl auf Holz | 242 cm x 169,5 cm | Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Raffael | An Allegory | Vision of a Knight | Gemälde | mythologische Malerei | etwa 1504 | Öl auf Pappelholz | 17,1 cm × 17,3 cm |
National Gallery London | Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Raffael | Segnender Christus | Gemälde | Religiöse Kunst | zwischen 1505 und 1506 | Öl auf Holz | 31,7 cm x 25,3 cm | Pinacoteca Tosio Martinengo | Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Raffael | Stanza della Segnatura im Vatikan für Papst Julius II. | Wandfresko | Die Schule von Athen | 1509 – 1510 | 500 cm x 700 cm | erstes päpstliches Gemach | ursprünglich Vatikan | Bibliothek | später Raum des kirchlichen Tribunales | Signatura Gratiae | Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Raffael | Granduca Madonna | Gemälde | Religiöse Kunst | 1505 – 1506 | Öl auf Holz | 84 cm x 55 cm | Sammlung | Galleria Palatina |
Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Raphael | School of Athens | Smarthistory | Fresco | 1509 -1511 | Stanza della Segnatura, Papal Palace, Vatican | Speakers Dr. Steven Zucker, Dr. Beth Harris | Created by Beth Harris and Steven Zucker |
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Raffael | Auferstehung Jesu Christi | Kinnaird Resurrection | Gemälde |
Religiöse Kunst |1499 – 1502 | Öl auf Holz | 52 cm x 44 cm | Museu de Arte de São Paulo | Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
VIDEO / FILM RAFFAEL
Die Sixtinische Madonna | Raffaels Kultbild wird 500 | Staatliche Kunstsammlungen Dresden | https://www.skd.museum/ | Der Film zur großen Jubiläumsausstellung „Die Sixtinische Madonna. Raffaels Kultbild wird 500“, die vom 26. Mai bis zum 26. August 2012 in der Gemäldegalerie Alte Meister präsentiert wurde. Raffael, der Malerfürst der Renaissance, erhielt 1512 in Rom den Auftrag zur Sixtinischen Madonna. Dieses Gemälde gehört heute zu den berühmtesten Kunstwerken der Welt — und wer nicht das ganze Werk kennt, kennt zumindest die beiden Engelchen, die so sympathisch am unteren Bildrand lümmeln. Die große Jubiläumsausstellung feierte die Entstehung dieses Meisterwerks und verfolgte seine Geschichte bis in die Gegenwart. 500 Jahre Sixtinische Madonna bedeutet spannende Geschichten, geprägt von geheimen Verhandlungen und glanzvoller Präsentation, Vergessenheit und internationalem Ruhm, künstlerischen Entdeckungen und abgründigem Kitsch | YouTube
Raffael | Die Zeichentechniken | Städel Museum | Frankfurt | https://www.staedelmuseum.de/de | Bis 3. Februar 2013 präsentiert das Frankfurter Städel Museum die Ausstellung „Raffael. Zeichnungen“. Die Schau zeigt insgesamt 48 Zeichnungen des Meisters der italienischen Hochrenaissance, darunter elf Blätter aus dem eigenen Bestand sowie weitere 37 Leihgaben aus international renommierten Sammlungen wie der von Queen Elizabeth II., dem Musée du Louvre in Paris oder den Uffizien in Florenz. Es ist die erste Ausstellung in Deutschland, die Raffael als Zeichner präsentiert | YouTube
100 Meisterwerke | Heilige Margarete | Raffael | Kunsthistorisches Museum Wien | https://www.khm.at/ |YouTube | Das Kunsthistorische Museum und ORF III präsentieren mit der neuen TV-Reihe „100 Meisterwerke“ eine zeitgemäße österreichische Neuauflage des Fernsehklassikers aus den 1980er und 1990er Jahren. Generaldirektorin Sabine Haag und Schriftsteller Michael Köhlmeier stellen darin ab 7. März 2016 – Montag bis Freitag um 19.45 Uhr in ORF III – die einzigartigen Schätze des Kunsthistorischen Museums vor. Den Auftakt zur ersten Staffel mit 50 fünf-minütigen Kurzfolgen bildet Benvenuto Cellinis „Saliera“. Expertinnen und Experten des Hauses haben aus den Sammlungen des Kunsthistorischen Museums „100 Meisterwerke“ ausgesucht. Mit ihrem Fachwissen vermitteln sie dem Fernsehpublikum auf anregende Weise die besondere Bedeutung des jeweils im Zentrum einer Ausgabe stehenden Kunstobjekts, darunter berühmte Exponate wie die Reichskrone aus der Schatzkammer, Caravaggios „Rosenkranzmadonna“, Rubens’ „Das Pelzchen“, Giuseppe Arcimboldos „Allegorie auf den Winter“ aus der Gemäldegalerie, der Imperialwagen aus der Kaiserlichen Wagenburg oder Johann Baptist Streichers Hammerflügel aus der Sammlung alter Musikinstrumente. „100 Meisterwerke“ ist eine Kooperation von ORF III Kultur und Information, dem Kunsthistorischen Museum und Clever Contents, hergestellt mit Unterstützung von UNIQA. Alle Folgen der Reihe sind, nach der Erstausstrahlung auf ORFIII, auch in unserer Youtube-Playlist „100 Meisterwerke“ zu finden.
Raphael | A collection of 168 paintings | LearnFromMasters | Description: „Raphael, born Raffaello Sanzio, was crowned the „Prince of Painters“ by Giorgio Vasari, a sixteenth-century biographer of artists. From his father, Raphael learned painting; in his native Urbino, he experienced intellectual court life. A year after his father’s sudden death, Raphael entered the workshop of Urbino’s leading painter at age twelve and quickly surpassed his master. By the age of twenty-one, Raphael had moved to Florence, where he embraced the works of Michelangelo and Leonardo da Vinci. In Florence, his many paintings of the Madonna and Child display his characteristic human warmth, serenity, and sublimely perfect figures. Raphael’s art epitomized the High Renaissance qualities of harmony and ideal beauty. In four years Raphael’s fame led to a summons to Rome from Pope Julius II. As painter to the papal court, his work met with high praise, and he established himself as the most favored artist in Rome. He was commissioned to paint portraits, devotional subjects, and the Pope’s private rooms; he also designed tapestries. Raphael was soon placed in charge of all papal projects involving architecture, paintings, decoration, and the preservation of antiquities. His untimely death at the age of thirty-seven, Vasari said, „plunged into grief the entire papal court“; the Pope, who „wept bitterly when he died, had intended making him a Cardinal.“ | YouTube
Raphael | The Renaissance Virtuoso | The National Gallery | https://www.nationalgallery.org.uk/ | YouTube | What can we learn from the composition of Raphael’s ‚Garvagh Madonna‘, and how did he paint this impressive work? Find out with Matthias Wivel, our Curator of 16th-century Italian Paintings. The National Gallery houses the national collection of paintings in the Western European tradition from the 13th to the 19th centuries. The museum is free of charge and open 361 days per year, daily between 10.00 am – 6.00 pm and on Fridays between 10.00 am – 9.00 pm. Trafalgar Square, London, WC2N 5DN
https://www.nationalgallery.org.uk/ | YouTube
Architect Of The High Renaissance | The Short Life Of Raphael | Art History Documentary | Perspective | Profile of the Renaissance artist, who produced an impressive body of work despite dying at the age of just 37 | Perspective is YouTube’s home for the arts. Come here to get your fill of great music, theatre, art and much, much more! From Raider’s Of The Lost Art Content licensed from 3DD to Little Dot Studios | YouTube
BIOGRAFIE
GEBURTSJAHR | 1483 | GEBURTSORT | Urbino | TODESJAHR | ca. 1520 | STERBEORT | Rom
1491 verlor Raffael im Alter von acht Jahren seine Mutter. Der Vater starb 1494 und soll dem jungen Raffael zuvor die erste Malereiausbildung gegeben haben. Nach Vasari war Raffael beim Tod seines Vaters erst elfjährig verwaist.
AUSBILDUNG
Um 1500, vielleicht aber schon 1494, ging der junge Raffael nach Perugia und trat als Schüler in die Werkstatt von Pietro Vanucci (genannt Perugino) ein. Dort gelang es ihm, sich so weit an den Stil Peruginos anzunähern, dass eine Unterscheidung der Werke oft nur mit Mühe gelingt. Sein malerisches Können war schon in jungen Jahren so ausgeprägt, dass Raffael bereits 1500, also im Alter von 17 Jahren, in dem ältesten seiner uns überlieferten Verträge, einer Abmachung zwecks eines Altarwerkes in Città di Castello, magister (Meister) genannt wurde.
LEHRTÄTIGKEIT
Raffael hinterließ eine große Schar von Schülern und Mitarbeitern, wobei Raffaellino del Colle, Giulio Romano und Francesco Penni, genannt Il Fattore, die schöpferischsten Größen waren. Andere Schüler, namentlich diejenigen, die mit Raffael erst in Verbindung traten, als sie schon ihre erste künstlerische Bildung erworben hatten, waren Benvenuto Carosalo, Gaudenzio Ferrari und Timoteo Viti. Ein weiterer durch Talent und Produktionsgabe ausgezeichneter Schüler war Perino del Vaga.
Da nach dem Tod von Leo X. im Jahre 1521 die Künstler keine Beschäftigung mehr fanden, erlosch Raffaels Schule. Durch die 1527 erfolgte Plünderung Roms zerstreuten sich die noch zurückgebliebenen Schüler vollends.
SAMMLUNGEN
Vatikanische Museen, Rom
Kunsthistorisches Museum Wien
Galleria Borghese, Rom
Musée National du Louvre, Paris
Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden
National Gallery of Art, Washington, D.C.
Alte Pinakothek, München
Palazzo Pitti, Florenz
Uffizien, Florenz
Galleria Nazionale d’Arte Antica im Palazzo Barberini, Rom
Museo del Prado, Madrid
Pinacoteca Tosio Martinengo, Brescia
National Gallery of Art, New York
Metropolitan Museum of Art, New York
National Gallery, London
Eremitage, Sankt Petersburg
Museu de Arte de São Paulo, São Paulo
Gedenken Raffael
Raffael und Die Schule von Athen wurden auf der italienischen 500.000-Lire-Banknote abgebildet, die von der Banca d’Italia zwischen 1997 und 2001 ausgegeben wurde.
WERKBESCHREIBUNG Raffael
SCHWERPUNKTE / MEDIEN
Öl auf Leinwand | Fresken | Architektur | Bildhauerei | Antike | Mythologie | Sakralkunst | Historienmalerei
STIL
Römische Hochrenaissance
THEMEN/MOTIVE/WERKE
Auferstehung Christi, 1499–1502, 52 × 44 cm, Öl auf Holz, Museu de Arte de São Paulo, São Paulo
Pala vom seligen Nikolaus von Tolentino (Raffael), um 1500/1501, 31 × 27 cm, 51 × 41 cm, 112 × 75 cm, 57 × 36 cm, Öl auf Holz, Museo di Capodimonte, Neapel; Louvre, Paris; Pinacoteca Tosio Martinengo, Brescia
Oddi Altar – Die Krönung der Jungfrau,1502–1503, 267 × 163 cm, Öltempera auf Holz auf Leinwand gezogen, Vatikanische Pinakothek, Rom
Die Verkündigung (Oddi-Altar), 1502–1503, 27 × 50 cm, Öltempera auf Holz, Vatikanische Pinakothek, Rom
Die Anbetung der Könige (Oddi-Altar), 1502–1503, 27 × 50 cm, Öltempera auf Holz, Vatikanische Pinakothek, Rom
Darstellung im Tempel (Oddi-Altar), 1502–1503, 27 × 50 cm, Öltempera auf Holz, Vatikanische Pinakothek, Rom
Madonna Connestabile, 1502–1504, 17,9 × 17,9 cm, Öltempera auf Holz auf Leinwand gezogen
Eremitage, Sankt Petersburg
Madonna Norton Simon, etwa 1503, 55 × 45 cm, Öl auf Holz, Norton Simon Museum, Pasadena (Kalifornien)
Vermählung Mariä, 1504, 170 × 117 cm, Öl auf Holz, Pinacoteca di Brera, Mailand
Vision eines Ritters, 1504, 17,1 × 17,1 cm, Eitempera auf Pappelholz, National Gallery, London
Die Heilige Familie mit dem Lamm, 1504, 32 × 22 cm, Öl auf Holz, Privatbesitz
Pala Colonna, 1502–1505, 172,4 × 172,4 cm, 64,8 × 171,5 cm, Öl und Gold auf Holz, Metropolitan Museum of Art, New York, Inv. Nr. 16.30ab
Der hl. Georg im Kampf mit dem Drachen, 1504–1506, 28,5 × 21,5 cm, Öl auf Holz, National Gallery of Art, New York
Madonna del Granduca, 1505, 84 × 55 cm, Öl auf Holz, Palazzo Pitti, Florenz
Selbstporträt, 1505/1506, 45 × 33 cm, Öl auf Holz, Uffizien, Florenz
Bildnis des Agnolo Doni, etwa 1506, H 63 × 45 cm, Öl auf Holz, Palazzo Pitti, Florenz
Cristo benedicente, etwa 1506, H 31,7 × B 25,3 cm, Öl auf Holz, Pinacoteca Tosio Martinengo, Brescia
Madonna del Cardellino, etwa 1506, 107 × 77 cm, Öl auf Holz, Galleria degli Uffizi, Florenz
Madonna im Grünen, 1505/1506, 113 × 88 cm, Öl auf Holz, Kunsthistorisches Museum, Wien
Grablegung Christi (Pala Baglioni), 1507, 184 × 176 cm, Öl auf Holz, Galleria Borghese, Rom
Die schöne Gärtnerin, 1507–1508, 122 × 80 cm, Öl auf Pappelholz, Musée National du Louvre, Paris
Madonna Tempi, etwa 1508, 75 × 51 cm, Öl auf Holz, Alte Pinakothek, München
Alba Madonna, 1510, 94,5 × 94,5 cm, Öl auf Holz auf Leinwand gezogen, National Gallery of Art, Washington, D.C.
Die Schule von Athen, 1510–1511, 500 × 770 cm, Fresko, Stanzen des Raffael, Vatikanische Museen, Rom
Sixtinische Madonna, 1512/1513, 256 × 196 cm, Öl auf Leinwand, Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden
Madonna della Seggiola, 1513–1514, 71 × 71 cm, Öl auf Holz, Palazzo Pitti, Florenz
Porträt eines jungen Mannes, um 1514, 76,8 × 60,8 cm, seit 1939 verschollen
Transfiguration (Verklärung Christ), 1516–1520, 405 × 278 cm, Öltempera auf Kirschbaumholz, Vatikanische Museen, Rom, Inv. Nr. 333
Porträt Papst Leo X, 1517–1519, 155,5 × 119,5 cm, Öl auf Holz, Uffizien, Florenz
La Fornarina, 1519–1520, 85 cm × 60 cm, Öl auf Holz, Galleria Nazionale d’Arte Antica im Palazzo Barberini, Rom
Madonna della Rosa, 1518–1520, 103 × 84 cm, Öl auf Holz, Museo del Prado, Madrid
Selbstporträt mit einem Freund, 1518–1520, 99 × 83 cm, Öl auf Leinwand, Musée du Louvre, Paris
DEFINITION | BESCHREIBUNG | MERKMALE
Raffaels Werk galt ganz dem Ideal der Schönheit. Für ihn besitzt die Kunst, vor allem anderen, ästhetischen Wert, Schönheit findet sich in der Natur nur unvollkommen und verstreut wieder. Nur die Kunst ist imstande die Schönheit „ganz zu offenbaren und sie aufgrund einer intellektuellen Synthese von Erfahrungen, durch die ‚certa idea‘ des Künstlers, zu verwirklichen.“
Das damals neu formulierte Kunstideal, „das Schönheit und Wahrheit mit der Autorität der klassisch-antiken Tradition und wissenschaftlichen Grundlagen verband, wurde zur Norm und sollte über die gesamte Stilentwicklung der Neuzeit bis in die jüngeren Jahrzehnte unerschüttert bleiben.“
In seiner ersten künstlerischen Schaffensperiode in Florenz von 1504 bis 1507 setzte Raffael sich mit allen zeitgenössischen Einflüssen auseinander. Vor allem mit Leonardo da Vinci, Fra Bartolommeo und Michelangelo. Die Bemühungen um eine eigene Formensprache zeigen sich in den Madonnenbildern und religiösen „Zustandsbildern“ dieser Jahre.
In seiner zweiten Schaffensperiode in Rom 1508 bis 1513 erfolgte die gestalterische Erfüllung der Hochrenaissance-Idee, vor allem in der Ausmalung der vatikanischen Stanzen.
Gegen Ende seines Lebens vertiefte Raffael die Formprobleme noch weiter, zu sehen in der Ausmalung der Loggien des Vatikans und in den von ihm entworfenen Fresken der Farnesina, die mit höchster antikischer Heiterkeit ausgeführt sind.
Raffael, vom Typus her ein glücklicher und unproblematischer Realisator, hat in seinem Leben eine Fülle naturhaft gewachsener Meisterwerke geschaffen. Die ländliche Umgebung Urbinos hat sein Jugendwerk mit innigem Ausdruck geprägt. In Rom erlangte seine Kunst eine bedeutsame Wendung „ins Freie und Große und trat aus der jugendlich-heiteren, spielerisch-leichten Frührenaissance in das volle Gewicht der Hochrenaissance.“
STICHWORTE Raffael
Rom | Urbino | Vasari | Raffel | Raffaello Sanzio da Urbino | Renaissance | Vatikan | Päpste | Mythologie | Antike | Sakralkunst | Sakralbau | Petersdom | Fresken | Schule von Athen | Michelangelo | Leonardo da Vinci | Florenz | 15. Jahrhundert | Cinquecento | Pantheon | Hochrenaissance
ZITATE Raffael
„Ich habe gefunden, daß man nicht denken darf, wenn man malt, dann geht es besser.“ | Raffael
BIBLIOGRAPHIE Raffael
Johann David Passavant: Rafael von Urbino und sein Vater Giovanni Santi. Band 1, 2 und 4 Leipzig 1839, Band 3 Leipzig 1858, Digitalisat
Joseph Archer Crowe, Giovanni B. Cavalcaselle: Raphael, sein Leben und seine Werke. 2 Bände, Leipzig 1883.
Hermann Knackfuß: Raffael, Künstler-Monographien. Velhagen & Klasing, Bielefeld / Leipzig 1908.
Oskar Fischel: Santi (Sanzio), Raffaello. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 29: Rosa–Scheffauer. E. A. Seemann, Leipzig 1935, S. 432–446.
Theodor Hetzer: Gedanken um Raffaels Form, 2. Auflage, Frankfurt/M. 1957.
Wolfgang Schöne: Raphael. Berlin und Darmstadt 1958.
Oskar Fischel: Raphael. Berlin 1962.
Ernst Ullmann: Raffael. Seemann, Leipzig 1997, ISBN 3-363-00470-2.
Konrad Oberhuber: Raffael. Das malerische Werk. Prestel, München 1999, ISBN 3-7913-2237-0.
Jürg Meyer zur Capellen: Raffael in Florenz. München: Hirmer 1996, ISBN 3-7774-6980-7 (bei Azimuth Editions London in Englisch).
Jürg Meyer zur Capellen: Raffael. Taschenbuch. München: Beck 2010, ISBN 978-3-406-60091-3.
Pierluigi De Vecchi: Raffael. München: Hirmer 2002, ISBN 3-7774-9500-X.
John Shearman: Raphael in Early Modern Sources 1483–1602. 2 Bände, Yale University Press, New Haven/ London 2003, ISBN 0-300-09918-5.
James H. Beck: Raffael. DuMont, Köln 2003, ISBN 3-8321-7336-6.
Giorgio Vasari, Herman Grimm, (Übers.): Das Leben Raphaels von Urbino. Berlin 1872 Digitalisat, neue Übersetzung: Das Leben des Raffael. Neu übersetzt von Hana Gründler und Victoria Lorini, kommentiert u. herausgegeben von Hana Gründler. Berlin: Wagenbach 2004, ISBN 3-8031-5022-1.
Christof Thoenes: Raffael. 1483–1520. Taschen-Verlag, Köln 2005, ISBN 3-8228-2201-9.
Antonio Forcellino: Raffael. Biographie. Aus dem Italienischen von Antje Peter. Siedler Verlag 2008, ISBN 978-3-88680-881-6.
Bette Talvacchia: Raffael. Phaidon-Verlag, London, Berlin 2007, ISBN 978-0-7148-9723-3.
Ulrich Pfisterer: Raffael. Glaube Liebe Ruhm. C.H. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-74136-4.
LINKS RAFFAEL
RAFFAEL (RAFFAELLO SANTI)
KUNSTWERKE RAFFAEL
Raffael | Sixtinische Madonna | 1513 – 1514 | Gemälde Religiöse Kunst | Öl auf Leinwand | 265 cm x 196 cm | Gemäldegalerie Alte Meister Dresden | Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Raffael | Pala Colonna | Altarbild | religiöses Gemälde | 1504 |
Öl auf Holz | 242 cm x 169,5 cm | Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Raffael | An Allegory | Vision of a Knight | Gemälde | mythologische Malerei | etwa 1504 | Öl auf Pappelholz | 17,1 cm × 17,3 cm |
National Gallery London | Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Raffael | Segnender Christus | Gemälde | Religiöse Kunst | zwischen 1505 und 1506 | Öl auf Holz | 31,7 cm x 25,3 cm | Pinacoteca Tosio Martinengo | Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Raffael | Stanza della Segnatura im Vatikan für Papst Julius II. | Wandfresko | Die Schule von Athen | 1509 – 1510 | 500 cm x 700 cm | erstes päpstliches Gemach | ursprünglich Vatikan | Bibliothek | später Raum des kirchlichen Tribunales | Signatura Gratiae | Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Raffael | Granduca Madonna | Gemälde | Religiöse Kunst | 1505 – 1506 | Öl auf Holz | 84 cm x 55 cm | Sammlung | Galleria Palatina |
Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Raphael | School of Athens | Smarthistory | Fresco | 1509 -1511 | Stanza della Segnatura, Papal Palace, Vatican | Speakers Dr. Steven Zucker, Dr. Beth Harris | Created by Beth Harris and Steven Zucker |
YouTube
Raffael | Auferstehung Jesu Christi | Kinnaird Resurrection | Gemälde |
Religiöse Kunst |1499 – 1502 | Öl auf Holz | 52 cm x 44 cm | Museu de Arte de São Paulo | Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
VIDEO / FILM RAFFAEL
Die Sixtinische Madonna | Raffaels Kultbild wird 500 | Staatliche Kunstsammlungen Dresden | https://www.skd.museum/ | Der Film zur großen Jubiläumsausstellung „Die Sixtinische Madonna. Raffaels Kultbild wird 500“, die vom 26. Mai bis zum 26. August 2012 in der Gemäldegalerie Alte Meister präsentiert wurde. Raffael, der Malerfürst der Renaissance, erhielt 1512 in Rom den Auftrag zur Sixtinischen Madonna. Dieses Gemälde gehört heute zu den berühmtesten Kunstwerken der Welt — und wer nicht das ganze Werk kennt, kennt zumindest die beiden Engelchen, die so sympathisch am unteren Bildrand lümmeln. Die große Jubiläumsausstellung feierte die Entstehung dieses Meisterwerks und verfolgte seine Geschichte bis in die Gegenwart. 500 Jahre Sixtinische Madonna bedeutet spannende Geschichten, geprägt von geheimen Verhandlungen und glanzvoller Präsentation, Vergessenheit und internationalem Ruhm, künstlerischen Entdeckungen und abgründigem Kitsch | YouTube
Raffael | Die Zeichentechniken | Städel Museum | Frankfurt | https://www.staedelmuseum.de/de | Bis 3. Februar 2013 präsentiert das Frankfurter Städel Museum die Ausstellung „Raffael. Zeichnungen“. Die Schau zeigt insgesamt 48 Zeichnungen des Meisters der italienischen Hochrenaissance, darunter elf Blätter aus dem eigenen Bestand sowie weitere 37 Leihgaben aus international renommierten Sammlungen wie der von Queen Elizabeth II., dem Musée du Louvre in Paris oder den Uffizien in Florenz. Es ist die erste Ausstellung in Deutschland, die Raffael als Zeichner präsentiert | YouTube
100 Meisterwerke | Heilige Margarete | Raffael | Kunsthistorisches Museum Wien | https://www.khm.at/ |YouTube | Das Kunsthistorische Museum und ORF III präsentieren mit der neuen TV-Reihe „100 Meisterwerke“ eine zeitgemäße österreichische Neuauflage des Fernsehklassikers aus den 1980er und 1990er Jahren. Generaldirektorin Sabine Haag und Schriftsteller Michael Köhlmeier stellen darin ab 7. März 2016 – Montag bis Freitag um 19.45 Uhr in ORF III – die einzigartigen Schätze des Kunsthistorischen Museums vor. Den Auftakt zur ersten Staffel mit 50 fünf-minütigen Kurzfolgen bildet Benvenuto Cellinis „Saliera“. Expertinnen und Experten des Hauses haben aus den Sammlungen des Kunsthistorischen Museums „100 Meisterwerke“ ausgesucht. Mit ihrem Fachwissen vermitteln sie dem Fernsehpublikum auf anregende Weise die besondere Bedeutung des jeweils im Zentrum einer Ausgabe stehenden Kunstobjekts, darunter berühmte Exponate wie die Reichskrone aus der Schatzkammer, Caravaggios „Rosenkranzmadonna“, Rubens’ „Das Pelzchen“, Giuseppe Arcimboldos „Allegorie auf den Winter“ aus der Gemäldegalerie, der Imperialwagen aus der Kaiserlichen Wagenburg oder Johann Baptist Streichers Hammerflügel aus der Sammlung alter Musikinstrumente. „100 Meisterwerke“ ist eine Kooperation von ORF III Kultur und Information, dem Kunsthistorischen Museum und Clever Contents, hergestellt mit Unterstützung von UNIQA. Alle Folgen der Reihe sind, nach der Erstausstrahlung auf ORFIII, auch in unserer Youtube-Playlist „100 Meisterwerke“ zu finden.
Raphael | A collection of 168 paintings | LearnFromMasters | Description: „Raphael, born Raffaello Sanzio, was crowned the „Prince of Painters“ by Giorgio Vasari, a sixteenth-century biographer of artists. From his father, Raphael learned painting; in his native Urbino, he experienced intellectual court life. A year after his father’s sudden death, Raphael entered the workshop of Urbino’s leading painter at age twelve and quickly surpassed his master. By the age of twenty-one, Raphael had moved to Florence, where he embraced the works of Michelangelo and Leonardo da Vinci. In Florence, his many paintings of the Madonna and Child display his characteristic human warmth, serenity, and sublimely perfect figures. Raphael’s art epitomized the High Renaissance qualities of harmony and ideal beauty. In four years Raphael’s fame led to a summons to Rome from Pope Julius II. As painter to the papal court, his work met with high praise, and he established himself as the most favored artist in Rome. He was commissioned to paint portraits, devotional subjects, and the Pope’s private rooms; he also designed tapestries. Raphael was soon placed in charge of all papal projects involving architecture, paintings, decoration, and the preservation of antiquities. His untimely death at the age of thirty-seven, Vasari said, „plunged into grief the entire papal court“; the Pope, who „wept bitterly when he died, had intended making him a Cardinal.“ | YouTube
Raphael | The Renaissance Virtuoso | The National Gallery | https://www.nationalgallery.org.uk/ | YouTube | What can we learn from the composition of Raphael’s ‚Garvagh Madonna‘, and how did he paint this impressive work? Find out with Matthias Wivel, our Curator of 16th-century Italian Paintings. The National Gallery houses the national collection of paintings in the Western European tradition from the 13th to the 19th centuries. The museum is free of charge and open 361 days per year, daily between 10.00 am – 6.00 pm and on Fridays between 10.00 am – 9.00 pm. Trafalgar Square, London, WC2N 5DN
https://www.nationalgallery.org.uk/ | YouTube
Architect Of The High Renaissance | The Short Life Of Raphael | Art History Documentary | Perspective | Profile of the Renaissance artist, who produced an impressive body of work despite dying at the age of just 37 | Perspective is YouTube’s home for the arts. Come here to get your fill of great music, theatre, art and much, much more! From Raider’s Of The Lost Art Content licensed from 3DD to Little Dot Studios | YouTube
BIOGRAFIE
GEBURTSJAHR | 1483 | GEBURTSORT | Urbino | TODESJAHR | ca. 1520 | STERBEORT | Rom
1491 verlor Raffael im Alter von acht Jahren seine Mutter. Der Vater starb 1494 und soll dem jungen Raffael zuvor die erste Malereiausbildung gegeben haben. Nach Vasari war Raffael beim Tod seines Vaters erst elfjährig verwaist.
AUSBILDUNG
Um 1500, vielleicht aber schon 1494, ging der junge Raffael nach Perugia und trat als Schüler in die Werkstatt von Pietro Vanucci (genannt Perugino) ein. Dort gelang es ihm, sich so weit an den Stil Peruginos anzunähern, dass eine Unterscheidung der Werke oft nur mit Mühe gelingt. Sein malerisches Können war schon in jungen Jahren so ausgeprägt, dass Raffael bereits 1500, also im Alter von 17 Jahren, in dem ältesten seiner uns überlieferten Verträge, einer Abmachung zwecks eines Altarwerkes in Città di Castello, magister (Meister) genannt wurde.
LEHRTÄTIGKEIT
Raffael hinterließ eine große Schar von Schülern und Mitarbeitern, wobei Raffaellino del Colle, Giulio Romano und Francesco Penni, genannt Il Fattore, die schöpferischsten Größen waren. Andere Schüler, namentlich diejenigen, die mit Raffael erst in Verbindung traten, als sie schon ihre erste künstlerische Bildung erworben hatten, waren Benvenuto Carosalo, Gaudenzio Ferrari und Timoteo Viti. Ein weiterer durch Talent und Produktionsgabe ausgezeichneter Schüler war Perino del Vaga.
Da nach dem Tod von Leo X. im Jahre 1521 die Künstler keine Beschäftigung mehr fanden, erlosch Raffaels Schule. Durch die 1527 erfolgte Plünderung Roms zerstreuten sich die noch zurückgebliebenen Schüler vollends.
SAMMLUNGEN
Vatikanische Museen, Rom
Kunsthistorisches Museum Wien
Galleria Borghese, Rom
Musée National du Louvre, Paris
Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden
National Gallery of Art, Washington, D.C.
Alte Pinakothek, München
Palazzo Pitti, Florenz
Uffizien, Florenz
Galleria Nazionale d’Arte Antica im Palazzo Barberini, Rom
Museo del Prado, Madrid
Pinacoteca Tosio Martinengo, Brescia
National Gallery of Art, New York
Metropolitan Museum of Art, New York
National Gallery, London
Eremitage, Sankt Petersburg
Museu de Arte de São Paulo, São Paulo
Gedenken Raffael
Raffael und Die Schule von Athen wurden auf der italienischen 500.000-Lire-Banknote abgebildet, die von der Banca d’Italia zwischen 1997 und 2001 ausgegeben wurde.
WERKBESCHREIBUNG Raffael
SCHWERPUNKTE / MEDIEN
Öl auf Leinwand | Fresken | Architektur | Bildhauerei | Antike | Mythologie | Sakralkunst | Historienmalerei
STIL
Römische Hochrenaissance
THEMEN/MOTIVE/WERKE
Auferstehung Christi, 1499–1502, 52 × 44 cm, Öl auf Holz, Museu de Arte de São Paulo, São Paulo
Pala vom seligen Nikolaus von Tolentino (Raffael), um 1500/1501, 31 × 27 cm, 51 × 41 cm, 112 × 75 cm, 57 × 36 cm, Öl auf Holz, Museo di Capodimonte, Neapel; Louvre, Paris; Pinacoteca Tosio Martinengo, Brescia
Oddi Altar – Die Krönung der Jungfrau,1502–1503, 267 × 163 cm, Öltempera auf Holz auf Leinwand gezogen, Vatikanische Pinakothek, Rom
Die Verkündigung (Oddi-Altar), 1502–1503, 27 × 50 cm, Öltempera auf Holz, Vatikanische Pinakothek, Rom
Die Anbetung der Könige (Oddi-Altar), 1502–1503, 27 × 50 cm, Öltempera auf Holz, Vatikanische Pinakothek, Rom
Darstellung im Tempel (Oddi-Altar), 1502–1503, 27 × 50 cm, Öltempera auf Holz, Vatikanische Pinakothek, Rom
Madonna Connestabile, 1502–1504, 17,9 × 17,9 cm, Öltempera auf Holz auf Leinwand gezogen
Eremitage, Sankt Petersburg
Madonna Norton Simon, etwa 1503, 55 × 45 cm, Öl auf Holz, Norton Simon Museum, Pasadena (Kalifornien)
Vermählung Mariä, 1504, 170 × 117 cm, Öl auf Holz, Pinacoteca di Brera, Mailand
Vision eines Ritters, 1504, 17,1 × 17,1 cm, Eitempera auf Pappelholz, National Gallery, London
Die Heilige Familie mit dem Lamm, 1504, 32 × 22 cm, Öl auf Holz, Privatbesitz
Pala Colonna, 1502–1505, 172,4 × 172,4 cm, 64,8 × 171,5 cm, Öl und Gold auf Holz, Metropolitan Museum of Art, New York, Inv. Nr. 16.30ab
Der hl. Georg im Kampf mit dem Drachen, 1504–1506, 28,5 × 21,5 cm, Öl auf Holz, National Gallery of Art, New York
Madonna del Granduca, 1505, 84 × 55 cm, Öl auf Holz, Palazzo Pitti, Florenz
Selbstporträt, 1505/1506, 45 × 33 cm, Öl auf Holz, Uffizien, Florenz
Bildnis des Agnolo Doni, etwa 1506, H 63 × 45 cm, Öl auf Holz, Palazzo Pitti, Florenz
Cristo benedicente, etwa 1506, H 31,7 × B 25,3 cm, Öl auf Holz, Pinacoteca Tosio Martinengo, Brescia
Madonna del Cardellino, etwa 1506, 107 × 77 cm, Öl auf Holz, Galleria degli Uffizi, Florenz
Madonna im Grünen, 1505/1506, 113 × 88 cm, Öl auf Holz, Kunsthistorisches Museum, Wien
Grablegung Christi (Pala Baglioni), 1507, 184 × 176 cm, Öl auf Holz, Galleria Borghese, Rom
Die schöne Gärtnerin, 1507–1508, 122 × 80 cm, Öl auf Pappelholz, Musée National du Louvre, Paris
Madonna Tempi, etwa 1508, 75 × 51 cm, Öl auf Holz, Alte Pinakothek, München
Alba Madonna, 1510, 94,5 × 94,5 cm, Öl auf Holz auf Leinwand gezogen, National Gallery of Art, Washington, D.C.
Die Schule von Athen, 1510–1511, 500 × 770 cm, Fresko, Stanzen des Raffael, Vatikanische Museen, Rom
Sixtinische Madonna, 1512/1513, 256 × 196 cm, Öl auf Leinwand, Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden
Madonna della Seggiola, 1513–1514, 71 × 71 cm, Öl auf Holz, Palazzo Pitti, Florenz
Porträt eines jungen Mannes, um 1514, 76,8 × 60,8 cm, seit 1939 verschollen
Transfiguration (Verklärung Christ), 1516–1520, 405 × 278 cm, Öltempera auf Kirschbaumholz, Vatikanische Museen, Rom, Inv. Nr. 333
Porträt Papst Leo X, 1517–1519, 155,5 × 119,5 cm, Öl auf Holz, Uffizien, Florenz
La Fornarina, 1519–1520, 85 cm × 60 cm, Öl auf Holz, Galleria Nazionale d’Arte Antica im Palazzo Barberini, Rom
Madonna della Rosa, 1518–1520, 103 × 84 cm, Öl auf Holz, Museo del Prado, Madrid
Selbstporträt mit einem Freund, 1518–1520, 99 × 83 cm, Öl auf Leinwand, Musée du Louvre, Paris
DEFINITION | BESCHREIBUNG | MERKMALE
Raffaels Werk galt ganz dem Ideal der Schönheit. Für ihn besitzt die Kunst, vor allem anderen, ästhetischen Wert, Schönheit findet sich in der Natur nur unvollkommen und verstreut wieder. Nur die Kunst ist imstande die Schönheit „ganz zu offenbaren und sie aufgrund einer intellektuellen Synthese von Erfahrungen, durch die ‚certa idea‘ des Künstlers, zu verwirklichen.“
Das damals neu formulierte Kunstideal, „das Schönheit und Wahrheit mit der Autorität der klassisch-antiken Tradition und wissenschaftlichen Grundlagen verband, wurde zur Norm und sollte über die gesamte Stilentwicklung der Neuzeit bis in die jüngeren Jahrzehnte unerschüttert bleiben.“
In seiner ersten künstlerischen Schaffensperiode in Florenz von 1504 bis 1507 setzte Raffael sich mit allen zeitgenössischen Einflüssen auseinander. Vor allem mit Leonardo da Vinci, Fra Bartolommeo und Michelangelo. Die Bemühungen um eine eigene Formensprache zeigen sich in den Madonnenbildern und religiösen „Zustandsbildern“ dieser Jahre.
In seiner zweiten Schaffensperiode in Rom 1508 bis 1513 erfolgte die gestalterische Erfüllung der Hochrenaissance-Idee, vor allem in der Ausmalung der vatikanischen Stanzen.
Gegen Ende seines Lebens vertiefte Raffael die Formprobleme noch weiter, zu sehen in der Ausmalung der Loggien des Vatikans und in den von ihm entworfenen Fresken der Farnesina, die mit höchster antikischer Heiterkeit ausgeführt sind.
Raffael, vom Typus her ein glücklicher und unproblematischer Realisator, hat in seinem Leben eine Fülle naturhaft gewachsener Meisterwerke geschaffen. Die ländliche Umgebung Urbinos hat sein Jugendwerk mit innigem Ausdruck geprägt. In Rom erlangte seine Kunst eine bedeutsame Wendung „ins Freie und Große und trat aus der jugendlich-heiteren, spielerisch-leichten Frührenaissance in das volle Gewicht der Hochrenaissance.“
STICHWORTE Raffael
Rom | Urbino | Vasari | Raffel | Raffaello Sanzio da Urbino | Renaissance | Vatikan | Päpste | Mythologie | Antike | Sakralkunst | Sakralbau | Petersdom | Fresken | Schule von Athen | Michelangelo | Leonardo da Vinci | Florenz | 15. Jahrhundert | Cinquecento | Pantheon | Hochrenaissance
ZITATE Raffael
„Ich habe gefunden, daß man nicht denken darf, wenn man malt, dann geht es besser.“ | Raffael
BIBLIOGRAPHIE Raffael
Johann David Passavant: Rafael von Urbino und sein Vater Giovanni Santi. Band 1, 2 und 4 Leipzig 1839, Band 3 Leipzig 1858, Digitalisat
Joseph Archer Crowe, Giovanni B. Cavalcaselle: Raphael, sein Leben und seine Werke. 2 Bände, Leipzig 1883.
Hermann Knackfuß: Raffael, Künstler-Monographien. Velhagen & Klasing, Bielefeld / Leipzig 1908.
Oskar Fischel: Santi (Sanzio), Raffaello. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 29: Rosa–Scheffauer. E. A. Seemann, Leipzig 1935, S. 432–446.
Theodor Hetzer: Gedanken um Raffaels Form, 2. Auflage, Frankfurt/M. 1957.
Wolfgang Schöne: Raphael. Berlin und Darmstadt 1958.
Oskar Fischel: Raphael. Berlin 1962.
Ernst Ullmann: Raffael. Seemann, Leipzig 1997, ISBN 3-363-00470-2.
Konrad Oberhuber: Raffael. Das malerische Werk. Prestel, München 1999, ISBN 3-7913-2237-0.
Jürg Meyer zur Capellen: Raffael in Florenz. München: Hirmer 1996, ISBN 3-7774-6980-7 (bei Azimuth Editions London in Englisch).
Jürg Meyer zur Capellen: Raffael. Taschenbuch. München: Beck 2010, ISBN 978-3-406-60091-3.
Pierluigi De Vecchi: Raffael. München: Hirmer 2002, ISBN 3-7774-9500-X.
John Shearman: Raphael in Early Modern Sources 1483–1602. 2 Bände, Yale University Press, New Haven/ London 2003, ISBN 0-300-09918-5.
James H. Beck: Raffael. DuMont, Köln 2003, ISBN 3-8321-7336-6.
Giorgio Vasari, Herman Grimm, (Übers.): Das Leben Raphaels von Urbino. Berlin 1872 Digitalisat, neue Übersetzung: Das Leben des Raffael. Neu übersetzt von Hana Gründler und Victoria Lorini, kommentiert u. herausgegeben von Hana Gründler. Berlin: Wagenbach 2004, ISBN 3-8031-5022-1.
Christof Thoenes: Raffael. 1483–1520. Taschen-Verlag, Köln 2005, ISBN 3-8228-2201-9.
Antonio Forcellino: Raffael. Biographie. Aus dem Italienischen von Antje Peter. Siedler Verlag 2008, ISBN 978-3-88680-881-6.
Bette Talvacchia: Raffael. Phaidon-Verlag, London, Berlin 2007, ISBN 978-0-7148-9723-3.
Ulrich Pfisterer: Raffael. Glaube Liebe Ruhm. C.H. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-74136-4.
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