GCB Kunstlexikon
ART BRUT
KUNSTWERKE ART BRUT
Flying High | Künstlerinnen der Art Brut | Videopodcast zur Ausstellung |
Kunstforum Wien | 15.2. – 23.6.2019 Der Diskurs über die Art Brut gewann in den letzten Jahren zusätzliche Dimensionen. Der Art-Brut-Begriff geht über den ausschließlichen Fokus von Arbeiten aus Psychiatrien hinaus und umfasst heute auch „mediumistische“ (von einem Geist geführte) Künstlerinnen und Künstler, so genannte „Einzelgänger“ und Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern mit Behinderungen. Historische Schranken zwischen der Art Brut und der Hochkunst scheinen sich zusehends aufzulösen, ästhetische Kriterien gewinnen gegenüber dem diagnostischen Interesse und der „Exzentrizität“ der Autorinnen und Autoren an Relevanz und bislang Verborgenes, Abgeschobenes wird an die Oberfläche geschwemmt. Seit über einem Jahrzehnt schießen Art-Brut-Museen weltweit wie Pilze aus dem Boden. Darüber hinaus rückt Art Brut immer stärker in den Blickpunkt der internationalen Kunstöffentlichkeit. Auch die Kunst von Frauen stößt auf vermehrtes Interesse Entsprechende Biennalebeiträge und eine Art Marktrausch auch auf die weibliche Seite der Art Brut geben darüber Auskunft. Eine Geschichte der Kunst von Frauen ist stets eng mit der Emanzipationsgeschichte verwoben und gestaltet sich im Falle der Art Brut umso prekärer. Über Jahrzehnte arbeiteten die ausschließlich männlichen Entdecker und Verbreiter des Genres – Psychiater und Künstler – in Hinblick auf kreative Patientinnen geradezu mit Ausschluss-verfahren. In dem wegweisenden Buch „Die Bildnerei der Geistes-kranken“ des Heidelberger Kunsthistorikers und Psychiaters Hans Prinzhorn (1922) fiel das geplante Kapitel über die herausragende Else Blankenhorn „budgetären Kürzungserfordernissen“ zum Opfer. Erst 2004 wurde die Sammlung Prinzhorn unter dem Aspekt geschlechts-spezifischer Differenzen neu aufgearbeitet. Auch beim „Haus der Künstler“ in Gugging handelte es sich um eine reine Männerabteilung. Erst in letzter Zeit wurden vereinzelt Künstlerinnen aus der Ära Leo Navratils entdeckt. Allerdings hat Jean Dubuffet, der Begründer des Begriffs „Art Brut“, eine Künstlerin besonders gefördert: Aloïse Corbaz. Die Ausstellung im Bank Austria Kunstforum Wien widmet sich erstmals umfassend Künstlerinnen der Art Brut in ihrer Vielfalt, ihrer Internationalität, ihrer historischen und gegenwärtigen Dimension. Denn wie überall gilt auch im Feld der Kunst: Nur was wahrgenommen werden kann, existiert | Kuratiert von Ingried Brugger | Bank Austria Kunstforum Wien & Hannah Rieger | YouTube
DEFINITION ART BRUT
französisch = unverbildete Kunst | Vom französischen Maler Jean Dubuffet geprägte Bezeichnung für das spontan und unreflektiert Geschaffene, etwa bei Geisteskranken, Kindern oder Dilettanten. Für Dubuffet war dies Signum wahrer Kunst. 1945 begann Dubuffet Art Brut zu sammeln, und 1948 gründete er u. a. mit André Breton die Compagnie d’Art Brut. Etwa 5.000 Stücke aus Dubuffets Sammlung, darunter viele Arbeiten von Patienten der Psychiatrie, wurden 1967 im Musée des Arts Décoratifs in Paris ausgestellt und 1972 der Stadt Lausanne vermacht. Dubuffet eiferte der Unmittelbarkeit der Art Brut in einigen seiner eigenen Gemälde und Skulpturen nach.
CHRONOLOGIE ART BRUT
WEGBEREITER ART BRUT
KÜNSTLER ART BRUT
Heinz-Frieder Adensamer
Ludwig Bauer
Karin Birner
Ulrich Bleiker
Anton Blizstein
Benjamin Bonjour
Aloïse Corbaz
Joseph Crépin
Henry Darger
Sieglinde Drescher
Paul End
Johann Fischer
Auguste Forestier
Giordano Gelli
Madge Gill
Paul Salvator Goldengruen
Elisabeth Haider
Oskar Hannl
Johann Hauser
Emile Josome Hodinos
Wolfgang Hueber
Anita Kaiser-Petzenka
Franz Kamlander
Adam Dario Keel
Gerhard Kobrc
Richard Kohn
Iris Kopera
Hans Krüsi
Olga Kudrna
Augustin Lesage
Raphaël Lonné
Stefan Malicky
Angus McPhee
Barbier Müller
Heinrich Anton Müller
Christian Nachbaur
Helga Nagel
August Natterer
Michel Nedjar
Brigitte Nehiba
Heinrich Nuesslein
Sonja Plank
Guillaume Pujolle
Marco Raugei
Emile Ratier
Heinrich Reisenbauer
André Robillard
Christa Rosner
Friedrich Schröder-Sonnenstern
Armand Schulthess
Martin Schwarzinger
Gerard Sendrey
Louis Soutter
Erika Staudinger
Jutta Steinbeiß
Oswald Tschirtner
Willem van Genk
August Walla
Franz Wedl
Alois Wey
Scottie Wilson
Josef Wittlich
Adolf Wölfli
Ingrid Zahourek
Carlo Zinelli
HAUPTWERKE ART BRUT
STICHWORTE ART BRUT
Outsider Art | abseits des etablierten Kunstsystems entstanden | auto-didaktische Kunstwerke | rohe, unverfälschte oder unvermittelte Kunst Bildnerei von Geisteskranken
ZITATE ART BRUT
BIBLIOGRAPHIE ART BRUT
LINKS ART BRUT
ART BRUT
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Kunstforum Wien | 15.2. – 23.6.2019 Der Diskurs über die Art Brut gewann in den letzten Jahren zusätzliche Dimensionen. Der Art-Brut-Begriff geht über den ausschließlichen Fokus von Arbeiten aus Psychiatrien hinaus und umfasst heute auch „mediumistische“ (von einem Geist geführte) Künstlerinnen und Künstler, so genannte „Einzelgänger“ und Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern mit Behinderungen. Historische Schranken zwischen der Art Brut und der Hochkunst scheinen sich zusehends aufzulösen, ästhetische Kriterien gewinnen gegenüber dem diagnostischen Interesse und der „Exzentrizität“ der Autorinnen und Autoren an Relevanz und bislang Verborgenes, Abgeschobenes wird an die Oberfläche geschwemmt. Seit über einem Jahrzehnt schießen Art-Brut-Museen weltweit wie Pilze aus dem Boden. Darüber hinaus rückt Art Brut immer stärker in den Blickpunkt der internationalen Kunstöffentlichkeit. Auch die Kunst von Frauen stößt auf vermehrtes Interesse Entsprechende Biennalebeiträge und eine Art Marktrausch auch auf die weibliche Seite der Art Brut geben darüber Auskunft. Eine Geschichte der Kunst von Frauen ist stets eng mit der Emanzipationsgeschichte verwoben und gestaltet sich im Falle der Art Brut umso prekärer. Über Jahrzehnte arbeiteten die ausschließlich männlichen Entdecker und Verbreiter des Genres – Psychiater und Künstler – in Hinblick auf kreative Patientinnen geradezu mit Ausschluss-verfahren. In dem wegweisenden Buch „Die Bildnerei der Geistes-kranken“ des Heidelberger Kunsthistorikers und Psychiaters Hans Prinzhorn (1922) fiel das geplante Kapitel über die herausragende Else Blankenhorn „budgetären Kürzungserfordernissen“ zum Opfer. Erst 2004 wurde die Sammlung Prinzhorn unter dem Aspekt geschlechts-spezifischer Differenzen neu aufgearbeitet. Auch beim „Haus der Künstler“ in Gugging handelte es sich um eine reine Männerabteilung. Erst in letzter Zeit wurden vereinzelt Künstlerinnen aus der Ära Leo Navratils entdeckt. Allerdings hat Jean Dubuffet, der Begründer des Begriffs „Art Brut“, eine Künstlerin besonders gefördert: Aloïse Corbaz. Die Ausstellung im Bank Austria Kunstforum Wien widmet sich erstmals umfassend Künstlerinnen der Art Brut in ihrer Vielfalt, ihrer Internationalität, ihrer historischen und gegenwärtigen Dimension. Denn wie überall gilt auch im Feld der Kunst: Nur was wahrgenommen werden kann, existiert | Kuratiert von Ingried Brugger | Bank Austria Kunstforum Wien & Hannah Rieger | YouTube
DEFINITION ART BRUT
französisch = unverbildete Kunst | Vom französischen Maler Jean Dubuffet geprägte Bezeichnung für das spontan und unreflektiert Geschaffene, etwa bei Geisteskranken, Kindern oder Dilettanten. Für Dubuffet war dies Signum wahrer Kunst. 1945 begann Dubuffet Art Brut zu sammeln, und 1948 gründete er u. a. mit André Breton die Compagnie d’Art Brut. Etwa 5.000 Stücke aus Dubuffets Sammlung, darunter viele Arbeiten von Patienten der Psychiatrie, wurden 1967 im Musée des Arts Décoratifs in Paris ausgestellt und 1972 der Stadt Lausanne vermacht. Dubuffet eiferte der Unmittelbarkeit der Art Brut in einigen seiner eigenen Gemälde und Skulpturen nach.
CHRONOLOGIE ART BRUT
WEGBEREITER ART BRUT
KÜNSTLER ART BRUT
Heinz-Frieder Adensamer
Ludwig Bauer
Karin Birner
Ulrich Bleiker
Anton Blizstein
Benjamin Bonjour
Aloïse Corbaz
Joseph Crépin
Henry Darger
Sieglinde Drescher
Paul End
Johann Fischer
Auguste Forestier
Giordano Gelli
Madge Gill
Paul Salvator Goldengruen
Elisabeth Haider
Oskar Hannl
Johann Hauser
Emile Josome Hodinos
Wolfgang Hueber
Anita Kaiser-Petzenka
Franz Kamlander
Adam Dario Keel
Gerhard Kobrc
Richard Kohn
Iris Kopera
Hans Krüsi
Olga Kudrna
Augustin Lesage
Raphaël Lonné
Stefan Malicky
Angus McPhee
Barbier Müller
Heinrich Anton Müller
Christian Nachbaur
Helga Nagel
August Natterer
Michel Nedjar
Brigitte Nehiba
Heinrich Nuesslein
Sonja Plank
Guillaume Pujolle
Marco Raugei
Emile Ratier
Heinrich Reisenbauer
André Robillard
Christa Rosner
Friedrich Schröder-Sonnenstern
Armand Schulthess
Martin Schwarzinger
Gerard Sendrey
Louis Soutter
Erika Staudinger
Jutta Steinbeiß
Oswald Tschirtner
Willem van Genk
August Walla
Franz Wedl
Alois Wey
Scottie Wilson
Josef Wittlich
Adolf Wölfli
Ingrid Zahourek
Carlo Zinelli
HAUPTWERKE ART BRUT
STICHWORTE ART BRUT
Outsider Art | abseits des etablierten Kunstsystems entstanden | auto-didaktische Kunstwerke | rohe, unverfälschte oder unvermittelte Kunst Bildnerei von Geisteskranken
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BIBLIOGRAPHIE ART BRUT
LINKS ART BRUT
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KUNSTWERKE ART BRUT
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Kunstforum Wien | 15.2. – 23.6.2019 Der Diskurs über die Art Brut gewann in den letzten Jahren zusätzliche Dimensionen. Der Art-Brut-Begriff geht über den ausschließlichen Fokus von Arbeiten aus Psychiatrien hinaus und umfasst heute auch „mediumistische“ (von einem Geist geführte) Künstlerinnen und Künstler, so genannte „Einzelgänger“ und Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern mit Behinderungen. Historische Schranken zwischen der Art Brut und der Hochkunst scheinen sich zusehends aufzulösen, ästhetische Kriterien gewinnen gegenüber dem diagnostischen Interesse und der „Exzentrizität“ der Autorinnen und Autoren an Relevanz und bislang Verborgenes, Abgeschobenes wird an die Oberfläche geschwemmt. Seit über einem Jahrzehnt schießen Art-Brut-Museen weltweit wie Pilze aus dem Boden. Darüber hinaus rückt Art Brut immer stärker in den Blickpunkt der internationalen Kunstöffentlichkeit. Auch die Kunst von Frauen stößt auf vermehrtes Interesse Entsprechende Biennalebeiträge und eine Art Marktrausch auch auf die weibliche Seite der Art Brut geben darüber Auskunft. Eine Geschichte der Kunst von Frauen ist stets eng mit der Emanzipationsgeschichte verwoben und gestaltet sich im Falle der Art Brut umso prekärer. Über Jahrzehnte arbeiteten die ausschließlich männlichen Entdecker und Verbreiter des Genres – Psychiater und Künstler – in Hinblick auf kreative Patientinnen geradezu mit Ausschluss-verfahren. In dem wegweisenden Buch „Die Bildnerei der Geistes-kranken“ des Heidelberger Kunsthistorikers und Psychiaters Hans Prinzhorn (1922) fiel das geplante Kapitel über die herausragende Else Blankenhorn „budgetären Kürzungserfordernissen“ zum Opfer. Erst 2004 wurde die Sammlung Prinzhorn unter dem Aspekt geschlechts-spezifischer Differenzen neu aufgearbeitet. Auch beim „Haus der Künstler“ in Gugging handelte es sich um eine reine Männerabteilung. Erst in letzter Zeit wurden vereinzelt Künstlerinnen aus der Ära Leo Navratils entdeckt. Allerdings hat Jean Dubuffet, der Begründer des Begriffs „Art Brut“, eine Künstlerin besonders gefördert: Aloïse Corbaz. Die Ausstellung im Bank Austria Kunstforum Wien widmet sich erstmals umfassend Künstlerinnen der Art Brut in ihrer Vielfalt, ihrer Internationalität, ihrer historischen und gegenwärtigen Dimension. Denn wie überall gilt auch im Feld der Kunst: Nur was wahrgenommen werden kann, existiert | Kuratiert von Ingried Brugger | Bank Austria Kunstforum Wien & Hannah Rieger | YouTube
DEFINITION ART BRUT
französisch = unverbildete Kunst | Vom französischen Maler Jean Dubuffet geprägte Bezeichnung für das spontan und unreflektiert Geschaffene, etwa bei Geisteskranken, Kindern oder Dilettanten. Für Dubuffet war dies Signum wahrer Kunst. 1945 begann Dubuffet Art Brut zu sammeln, und 1948 gründete er u. a. mit André Breton die Compagnie d’Art Brut. Etwa 5.000 Stücke aus Dubuffets Sammlung, darunter viele Arbeiten von Patienten der Psychiatrie, wurden 1967 im Musée des Arts Décoratifs in Paris ausgestellt und 1972 der Stadt Lausanne vermacht. Dubuffet eiferte der Unmittelbarkeit der Art Brut in einigen seiner eigenen Gemälde und Skulpturen nach.
CHRONOLOGIE ART BRUT
WEGBEREITER ART BRUT
KÜNSTLER ART BRUT
Heinz-Frieder Adensamer
Ludwig Bauer
Karin Birner
Ulrich Bleiker
Anton Blizstein
Benjamin Bonjour
Aloïse Corbaz
Joseph Crépin
Henry Darger
Sieglinde Drescher
Paul End
Johann Fischer
Auguste Forestier
Giordano Gelli
Madge Gill
Paul Salvator Goldengruen
Elisabeth Haider
Oskar Hannl
Johann Hauser
Emile Josome Hodinos
Wolfgang Hueber
Anita Kaiser-Petzenka
Franz Kamlander
Adam Dario Keel
Gerhard Kobrc
Richard Kohn
Iris Kopera
Hans Krüsi
Olga Kudrna
Augustin Lesage
Raphaël Lonné
Stefan Malicky
Angus McPhee
Barbier Müller
Heinrich Anton Müller
Christian Nachbaur
Helga Nagel
August Natterer
Michel Nedjar
Brigitte Nehiba
Heinrich Nuesslein
Sonja Plank
Guillaume Pujolle
Marco Raugei
Emile Ratier
Heinrich Reisenbauer
André Robillard
Christa Rosner
Friedrich Schröder-Sonnenstern
Armand Schulthess
Martin Schwarzinger
Gerard Sendrey
Louis Soutter
Erika Staudinger
Jutta Steinbeiß
Oswald Tschirtner
Willem van Genk
August Walla
Franz Wedl
Alois Wey
Scottie Wilson
Josef Wittlich
Adolf Wölfli
Ingrid Zahourek
Carlo Zinelli
HAUPTWERKE ART BRUT
STICHWORTE ART BRUT
Outsider Art | abseits des etablierten Kunstsystems entstanden | auto-didaktische Kunstwerke | rohe, unverfälschte oder unvermittelte Kunst Bildnerei von Geisteskranken
ZITATE ART BRUT
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