GCB Kunstlexikon
Arte Povera
Arte Povera | Kunstmuseum Liechtenstein | RTV Vorarlberg | YouTube
Video / FILM
Arte Povera | Curated by Ingvild Goetz | Hauser & Wirth | New York |
Ingvild Goetz talks about her curated exhibition ‚Arte Povera‘ at Hauser & Wirth New York, 22nd Street, a comprehensive overview of Italy’s highly innovative twentieth-century art movement | YouTube
DEFINITION ARTE POVERA
Basierend auf der Philosophie der 1960er Jahre reflektiert die Materialkunst Arte Povera den Umbruch, Aufbruch und Neuorientierung der damaligen Zeit. Dabei werden häufig gefundene, meist wertlose Dinge und Materialien wie Holz, Filz, Stein Sand oder Zement zur Sichtbarmachung von Material- und Gestaltungsqualitäten eingesetzt. Banale Gegenstände werden zu Kunstobjekten.
Wegbereiter ARTE POVERA
Der italienische Kunstkritiker Germano Celant prägte den Begriff dieser Kunstrichtung, indem er eine Ausstellung mit sechs der Künstler dieser Bewegung, 1967 in Genua unter dem Titel „Arte povera e IM spazio“ (dt.: Arme Kunst und IM Raum) kuratierte.
Chronologie
Kernzeit der Bewegung waren die späten 1960er Jahre. Sie entstand in Zeiten großer Umbrüche, gesellschaftlicher Neuorientierung und politischer Krisen in Italien. In der Kunstwelt hatte die Pop-Art die Vormachtstellung, die ihre Themen im Konsum und der Massenkultur gefunden hatte. Genau wie die Pop-Art griff die Arte Povera auf „banale“ Materialien zurück, doch stellte sie einen antielitären Kontext her und im Gegensatz zur Massenkultur wählte sie Erneuerung in der realen Welt zu ihrem Thema. Die Arte Povera überdachte Italiens Kunstgeschichte neu indem sie Vergangenheitsbewältigung betrieb und sich mit den Schrecken des Zweiten Weltkriegs auseinander setzte. In den 1970er Jahren verlor sie durch das veränderte gesellschaftliche Klima ihre revolutionäre Kraft und somit an Aufmerksamkeit, schließlich löste sich die Bewegung auf.
Künstler arte povera
Mario Merz | 1925 – 2003
Michelangelo Pistoletto | 1933
Giovanni Anselmo | 1934
Luciano Fabro | 1936 – 2007
Pino Pascali | 1935 – 1968
Eva Hesse | 1936 – 1970 | Deutschland | USA
Alighiero Boetti | 1940 – 1994
Giuliono Paolini |1940
Piero Gilardi |1942
Emilio Prini | 1943
Gilberto Zorio | 1944
Giuseppe Penone |1947
Jannis Kounellis |1936
Beschreibung / Merkmale / Stichworte
Die Semiotik von Umerto Eco und die Phänomenologie von Maurice Merleau-Ponty wurde zur theoretischen Orientierung dieser Bewegung. Es lassen sich außerdem Elemente anderer Kunstrichtungen klar ausmachen, so beispielsweise Ansätze der Minimal Art: Die meistens vom Künstler gefundenen Werkstoffe (auch Alltagsmaterialien) werden zusammenhängend mit deren immanenten Eigenschaften verarbeitet und so zum Ausdruck gebracht. Weiter verweist die Absurdität mancher Arrangements auf den Surrealismus. Darüber hinausgehend reicht es den Künstlern nicht im Absurden zu verharren, sie nutzen den irritierenden Effekt um radikale Aussagen zu treffen: Gesellschaftliche Ordnung, Traditionen und bestehende soziale Strukturen wurden infrage gestellt.
Hauptthemen waren Natur und Vergänglichkeit um beispielsweise Bezüge zwischen Leben und Fiktion herzustellen, indem die Natur ins Museum versetzt wurde.
HAUPTWERKE
STICHWORTE
ZITATE
HISTORIE
BIBLIOGRAPHIE
LINKS
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Ingvild Goetz talks about her curated exhibition ‚Arte Povera‘ at Hauser & Wirth New York, 22nd Street, a comprehensive overview of Italy’s highly innovative twentieth-century art movement | YouTube
DEFINITION ARTE POVERA
Basierend auf der Philosophie der 1960er Jahre reflektiert die Materialkunst Arte Povera den Umbruch, Aufbruch und Neuorientierung der damaligen Zeit. Dabei werden häufig gefundene, meist wertlose Dinge und Materialien wie Holz, Filz, Stein Sand oder Zement zur Sichtbarmachung von Material- und Gestaltungsqualitäten eingesetzt. Banale Gegenstände werden zu Kunstobjekten.
Wegbereiter ARTE POVERA
Der italienische Kunstkritiker Germano Celant prägte den Begriff dieser Kunstrichtung, indem er eine Ausstellung mit sechs der Künstler dieser Bewegung, 1967 in Genua unter dem Titel „Arte povera e IM spazio“ (dt.: Arme Kunst und IM Raum) kuratierte.
Chronologie
Kernzeit der Bewegung waren die späten 1960er Jahre. Sie entstand in Zeiten großer Umbrüche, gesellschaftlicher Neuorientierung und politischer Krisen in Italien. In der Kunstwelt hatte die Pop-Art die Vormachtstellung, die ihre Themen im Konsum und der Massenkultur gefunden hatte. Genau wie die Pop-Art griff die Arte Povera auf „banale“ Materialien zurück, doch stellte sie einen antielitären Kontext her und im Gegensatz zur Massenkultur wählte sie Erneuerung in der realen Welt zu ihrem Thema. Die Arte Povera überdachte Italiens Kunstgeschichte neu indem sie Vergangenheitsbewältigung betrieb und sich mit den Schrecken des Zweiten Weltkriegs auseinander setzte. In den 1970er Jahren verlor sie durch das veränderte gesellschaftliche Klima ihre revolutionäre Kraft und somit an Aufmerksamkeit, schließlich löste sich die Bewegung auf.
Künstler arte povera
Mario Merz | 1925 – 2003
Michelangelo Pistoletto | 1933
Giovanni Anselmo | 1934
Luciano Fabro | 1936 – 2007
Pino Pascali | 1935 – 1968
Eva Hesse | 1936 – 1970 | Deutschland | USA
Alighiero Boetti | 1940 – 1994
Giuliono Paolini |1940
Piero Gilardi |1942
Emilio Prini | 1943
Gilberto Zorio | 1944
Giuseppe Penone |1947
Jannis Kounellis |1936
Beschreibung / Merkmale / Stichworte
Die Semiotik von Umerto Eco und die Phänomenologie von Maurice Merleau-Ponty wurde zur theoretischen Orientierung dieser Bewegung. Es lassen sich außerdem Elemente anderer Kunstrichtungen klar ausmachen, so beispielsweise Ansätze der Minimal Art: Die meistens vom Künstler gefundenen Werkstoffe (auch Alltagsmaterialien) werden zusammenhängend mit deren immanenten Eigenschaften verarbeitet und so zum Ausdruck gebracht. Weiter verweist die Absurdität mancher Arrangements auf den Surrealismus. Darüber hinausgehend reicht es den Künstlern nicht im Absurden zu verharren, sie nutzen den irritierenden Effekt um radikale Aussagen zu treffen: Gesellschaftliche Ordnung, Traditionen und bestehende soziale Strukturen wurden infrage gestellt.
Hauptthemen waren Natur und Vergänglichkeit um beispielsweise Bezüge zwischen Leben und Fiktion herzustellen, indem die Natur ins Museum versetzt wurde.
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STICHWORTE
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HISTORIE
BIBLIOGRAPHIE
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DEFINITION ARTE POVERA
Basierend auf der Philosophie der 1960er Jahre reflektiert die Materialkunst Arte Povera den Umbruch, Aufbruch und Neuorientierung der damaligen Zeit. Dabei werden häufig gefundene, meist wertlose Dinge und Materialien wie Holz, Filz, Stein Sand oder Zement zur Sichtbarmachung von Material- und Gestaltungsqualitäten eingesetzt. Banale Gegenstände werden zu Kunstobjekten.
Wegbereiter ARTE POVERA
Der italienische Kunstkritiker Germano Celant prägte den Begriff dieser Kunstrichtung, indem er eine Ausstellung mit sechs der Künstler dieser Bewegung, 1967 in Genua unter dem Titel „Arte povera e IM spazio“ (dt.: Arme Kunst und IM Raum) kuratierte.
Chronologie
Kernzeit der Bewegung waren die späten 1960er Jahre. Sie entstand in Zeiten großer Umbrüche, gesellschaftlicher Neuorientierung und politischer Krisen in Italien. In der Kunstwelt hatte die Pop-Art die Vormachtstellung, die ihre Themen im Konsum und der Massenkultur gefunden hatte. Genau wie die Pop-Art griff die Arte Povera auf „banale“ Materialien zurück, doch stellte sie einen antielitären Kontext her und im Gegensatz zur Massenkultur wählte sie Erneuerung in der realen Welt zu ihrem Thema. Die Arte Povera überdachte Italiens Kunstgeschichte neu indem sie Vergangenheitsbewältigung betrieb und sich mit den Schrecken des Zweiten Weltkriegs auseinander setzte. In den 1970er Jahren verlor sie durch das veränderte gesellschaftliche Klima ihre revolutionäre Kraft und somit an Aufmerksamkeit, schließlich löste sich die Bewegung auf.
Künstler arte povera
Mario Merz | 1925 – 2003
Michelangelo Pistoletto | 1933
Giovanni Anselmo | 1934
Luciano Fabro | 1936 – 2007
Pino Pascali | 1935 – 1968
Eva Hesse | 1936 – 1970 | Deutschland | USA
Alighiero Boetti | 1940 – 1994
Giuliono Paolini |1940
Piero Gilardi |1942
Emilio Prini | 1943
Gilberto Zorio | 1944
Giuseppe Penone |1947
Jannis Kounellis |1936
Beschreibung / Merkmale / Stichworte
Die Semiotik von Umerto Eco und die Phänomenologie von Maurice Merleau-Ponty wurde zur theoretischen Orientierung dieser Bewegung. Es lassen sich außerdem Elemente anderer Kunstrichtungen klar ausmachen, so beispielsweise Ansätze der Minimal Art: Die meistens vom Künstler gefundenen Werkstoffe (auch Alltagsmaterialien) werden zusammenhängend mit deren immanenten Eigenschaften verarbeitet und so zum Ausdruck gebracht. Weiter verweist die Absurdität mancher Arrangements auf den Surrealismus. Darüber hinausgehend reicht es den Künstlern nicht im Absurden zu verharren, sie nutzen den irritierenden Effekt um radikale Aussagen zu treffen: Gesellschaftliche Ordnung, Traditionen und bestehende soziale Strukturen wurden infrage gestellt.
Hauptthemen waren Natur und Vergänglichkeit um beispielsweise Bezüge zwischen Leben und Fiktion herzustellen, indem die Natur ins Museum versetzt wurde.
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