GCB Kunstlexikon
BRUTALISMUS
WERKE BRUTALISMUS
Wotrubakirche | Wien | 1976 | Fritz Wotruba | Gerhard Mayr | Brutalismus | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv | Urheber Thomas Ledl | Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Österreich“ lizenziert
VIDEO | FILM BRUTALISMUS
Bausünde oder die hohe Kunst der Architektur? | Die Wiederentdeckung des Brutalismus | ARD | Groß und klotzig ist wieder hip: Junge Menschen entdecken den Brutalismus, dessen Bauten sich mit dem rohen Beton gut auf Fotos machen, die sich in sozialen Netzwerken wachsender Beliebtheit erfreuen. Doch vielen Gebäuden droht der Abriss | YouTube
SOS Brutalismus | Architekturzentrum Wien | Video zur Ausstellung „SOS Brutalismus. Rettet die Betonmonster!“ Geliebt oder gehasst: Die wiederentdeckte brutalistische Architektur lässt niemanden kalt. Die Schau zeigt internationale Beispiele und österreichische Highlights. Sie beleuchtet die architektonische und die gesellschaftliche Relevanz der Projekte | Architekturzentrum Wien –|Ausstellungshalle 2, Museumsplatz 1 1070 Wien | Laufzeit: Do 03.05.2018 – Mo 06.08.2018 | YouTube
DEFINITION | MERKMALE BRUTALISMUS
Nachkriegsmoderne
abgeleitet vom Begriff „Beton brut“ = Sichtbeton | vom britischen Architekturtheoretiker Reyner Banham Mitte der 1950er Jahre geprägt
weltweiter Baustil im Zeitraum der 1950er – 1980er Jahre
Merkmale sind die Verwendung von Sichtbeton und der Brutalismus zeigt auch offen die funktionalen Elemente, wie z.B. Trägersysteme | Baumaterial wird ungeschminkt gezeigt | Brutalismus steht für ehrlichen Materialumgang und die Sichtbarkeit der Struktur
3 Kriterien
1. Unverarbeitete, pure, direkte Verwendung von Materialien
- 2. Tragstruktur eines Gebäudes bleibt sichtbar
- 3. Starke Bilder werden durch die Gebäude vermittelt | skulpturale Betonarchitekur
CHRONOLOGIE BRUTALISMUS
1953 Gründung der Architektengruppe Team 10 | diese verwendet den Begriff „Neuer Brutalismus“ als Abgrenzungsbegriff zur Architektur von Le Corbusier
1954 wurde erstmals der Begriff Brutalismus in England, für die in seiner Spätphase entwickelten Bauten von Le Corbusier und die Werke der von ihm beeinflussten britischen Architekten, gebraucht.
In den 1990er Jahren wurden die Bauten als ästhetischer Vandalismus bezeichnet
WEGBEREITER BRUTALISMUS
Le Corbusier
Gesellschaftliche Aufbruchstimmung ist Nährboden für den Brutalismus
ARCHTEKTEN BRUTALISMUS
John Andrews
Walter Maria Förderer
Gerhard Gastenauer
Walter Gropius
Sigurd Lewerentz
Siegfried Nassuth
Helmut Striffler
HAUPTWERKE BRUTALISMUS
Siedlung Bijlmermeer bei Amsterdam | Architekt Siegfried Nassuth | 1968
Kongresszentrum Bad Gastein | Österreich
St. Agnes Kirche | Berlin
Plattenbausiedlung am Ernst-Thälmann-Park in Berlin-Prenzlauer Berg | Berlin
Brasilia | Oscar Niemeyer
Boston City Hall | USA
Parlamentsgebäude | Louis I. Kahn | Dhaka | Bangladesch
Nuffield Transplantationscenter | Edinburgh
Kulturzentrum Mattersburg | Österreich
Grand Central Water Tower | Midrand | Südafrika
Offenbacher Rathaus
Kunstmuseum MASP | Lina Bo Bardi | Sao Paulo
Transportministerium/Bank of Georgia | Tiflis | Georgien
STICHWORTE BRUTALISMUS
ehrlich | direkt | brutal | grob | ehrlich | Bausünden | Betonmonster | raue Fassaden | überwiegend öffentliche Gebäude | stark polarisierend | faszinierende Radikalität | Gebäude des Brutismus stehen für Progressivität und damit für eine fortschrittliche Grundhalung von Personen
ZITATE BRUTALISMUS
„Angesichts der vielen, beim Klopfen hohl klingenden, Granitfassaden der gierigen Postmoderne erscheint er nun als zwar raues aber eben „ehrliches Gegenbild“, als die gebaute Erinnerung an den ausgleichenden sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaat, in dem sozialer Egoismus als degoutant gilt.“
Nikolaus Bernau
„Es gibt nichts, was diesen Baustil höflich oder niedlich macht. Er ist, was er ist.“ | Zaha Hadid
HISTORISCHE HINTERGRÜNDE
Nach dem zweiten Weltkrieg entstand die Notwendigkeit schnell und günstig zu bauen | der Brutalismus reflektiert die Aufbruchstimmung und gesellschaftlichen Veränderungen seiner Epoche | der Brutalismus begann mit der Utopie, dass alle Menschen gesellschaftlich gleichgestellt sein sollten | der Lebensstandard er schlechter gestellten Menschen sollte durch den sozialen Wohnungsbau verbessert werden
BIBLIOGRAPHIE
Deschermeier, Dorothea [Herausgeber]: Brutalismus; Beiträge des internationalen Symposiums in Berlin
2012; Zürich 2017. ISBN: 978-3-03860-074-9
Buttlar, Adrian von: Brutalismus in Deutschland; Fortschrittspathos als ästhetische Revolte; 2017.
Banham, Reyner: Brutalismus in der Architektur; ¬The¬ new brutalism <dt.>Ethik oder Ästhetik?; Stuttgart/Bern 1966.
LINKS BRUTALISMUS
BRUTALISMUS
WERKE BRUTALISMUS
Wotrubakirche | Wien | 1976 | Fritz Wotruba | Gerhard Mayr | Brutalismus | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv | Urheber Thomas Ledl | Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Österreich“ lizenziert
VIDEO | FILM BRUTALISMUS
Bausünde oder die hohe Kunst der Architektur? | Die Wiederentdeckung des Brutalismus | ARD | Groß und klotzig ist wieder hip: Junge Menschen entdecken den Brutalismus, dessen Bauten sich mit dem rohen Beton gut auf Fotos machen, die sich in sozialen Netzwerken wachsender Beliebtheit erfreuen. Doch vielen Gebäuden droht der Abriss | YouTube
SOS Brutalismus | Architekturzentrum Wien | Video zur Ausstellung „SOS Brutalismus. Rettet die Betonmonster!“ Geliebt oder gehasst: Die wiederentdeckte brutalistische Architektur lässt niemanden kalt. Die Schau zeigt internationale Beispiele und österreichische Highlights. Sie beleuchtet die architektonische und die gesellschaftliche Relevanz der Projekte | Architekturzentrum Wien –|Ausstellungshalle 2, Museumsplatz 1 1070 Wien | Laufzeit: Do 03.05.2018 – Mo 06.08.2018 | YouTube
DEFINITION | MERKMALE BRUTALISMUS
Nachkriegsmoderne
abgeleitet vom Begriff „Beton brut“ = Sichtbeton | vom britischen Architekturtheoretiker Reyner Banham Mitte der 1950er Jahre geprägt
weltweiter Baustil im Zeitraum der 1950er – 1980er Jahre
Merkmale sind die Verwendung von Sichtbeton und der Brutalismus zeigt auch offen die funktionalen Elemente, wie z.B. Trägersysteme | Baumaterial wird ungeschminkt gezeigt | Brutalismus steht für ehrlichen Materialumgang und die Sichtbarkeit der Struktur
3 Kriterien
1. Unverarbeitete, pure, direkte Verwendung von Materialien
- 2. Tragstruktur eines Gebäudes bleibt sichtbar
- 3. Starke Bilder werden durch die Gebäude vermittelt | skulpturale Betonarchitekur
CHRONOLOGIE BRUTALISMUS
1953 Gründung der Architektengruppe Team 10 | diese verwendet den Begriff „Neuer Brutalismus“ als Abgrenzungsbegriff zur Architektur von Le Corbusier
1954 wurde erstmals der Begriff Brutalismus in England, für die in seiner Spätphase entwickelten Bauten von Le Corbusier und die Werke der von ihm beeinflussten britischen Architekten, gebraucht.
In den 1990er Jahren wurden die Bauten als ästhetischer Vandalismus bezeichnet
WEGBEREITER BRUTALISMUS
Le Corbusier
Gesellschaftliche Aufbruchstimmung ist Nährboden für den Brutalismus
ARCHTEKTEN BRUTALISMUS
John Andrews
Walter Maria Förderer
Gerhard Gastenauer
Walter Gropius
Sigurd Lewerentz
Siegfried Nassuth
Helmut Striffler
HAUPTWERKE BRUTALISMUS
Siedlung Bijlmermeer bei Amsterdam | Architekt Siegfried Nassuth | 1968
Kongresszentrum Bad Gastein | Österreich
St. Agnes Kirche | Berlin
Plattenbausiedlung am Ernst-Thälmann-Park in Berlin-Prenzlauer Berg | Berlin
Brasilia | Oscar Niemeyer
Boston City Hall | USA
Parlamentsgebäude | Louis I. Kahn | Dhaka | Bangladesch
Nuffield Transplantationscenter | Edinburgh
Kulturzentrum Mattersburg | Österreich
Grand Central Water Tower | Midrand | Südafrika
Offenbacher Rathaus
Kunstmuseum MASP | Lina Bo Bardi | Sao Paulo
Transportministerium/Bank of Georgia | Tiflis | Georgien
STICHWORTE BRUTALISMUS
ehrlich | direkt | brutal | grob | ehrlich | Bausünden | Betonmonster | raue Fassaden | überwiegend öffentliche Gebäude | stark polarisierend | faszinierende Radikalität | Gebäude des Brutismus stehen für Progressivität und damit für eine fortschrittliche Grundhalung von Personen
ZITATE BRUTALISMUS
„Angesichts der vielen, beim Klopfen hohl klingenden, Granitfassaden der gierigen Postmoderne erscheint er nun als zwar raues aber eben „ehrliches Gegenbild“, als die gebaute Erinnerung an den ausgleichenden sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaat, in dem sozialer Egoismus als degoutant gilt.“
Nikolaus Bernau
„Es gibt nichts, was diesen Baustil höflich oder niedlich macht. Er ist, was er ist.“ | Zaha Hadid
HISTORISCHE HINTERGRÜNDE
Nach dem zweiten Weltkrieg entstand die Notwendigkeit schnell und günstig zu bauen | der Brutalismus reflektiert die Aufbruchstimmung und gesellschaftlichen Veränderungen seiner Epoche | der Brutalismus begann mit der Utopie, dass alle Menschen gesellschaftlich gleichgestellt sein sollten | der Lebensstandard er schlechter gestellten Menschen sollte durch den sozialen Wohnungsbau verbessert werden
BIBLIOGRAPHIE
Deschermeier, Dorothea [Herausgeber]: Brutalismus; Beiträge des internationalen Symposiums in Berlin
2012; Zürich 2017. ISBN: 978-3-03860-074-9
Buttlar, Adrian von: Brutalismus in Deutschland; Fortschrittspathos als ästhetische Revolte; 2017.
Banham, Reyner: Brutalismus in der Architektur; ¬The¬ new brutalism <dt.>Ethik oder Ästhetik?; Stuttgart/Bern 1966.
LINKS BRUTALISMUS
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Wotrubakirche | Wien | 1976 | Fritz Wotruba | Gerhard Mayr | Brutalismus | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv | Urheber Thomas Ledl | Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Österreich“ lizenziert
VIDEO | FILM BRUTALISMUS
Bausünde oder die hohe Kunst der Architektur? | Die Wiederentdeckung des Brutalismus | ARD | Groß und klotzig ist wieder hip: Junge Menschen entdecken den Brutalismus, dessen Bauten sich mit dem rohen Beton gut auf Fotos machen, die sich in sozialen Netzwerken wachsender Beliebtheit erfreuen. Doch vielen Gebäuden droht der Abriss | YouTube
SOS Brutalismus | Architekturzentrum Wien | Video zur Ausstellung „SOS Brutalismus. Rettet die Betonmonster!“ Geliebt oder gehasst: Die wiederentdeckte brutalistische Architektur lässt niemanden kalt. Die Schau zeigt internationale Beispiele und österreichische Highlights. Sie beleuchtet die architektonische und die gesellschaftliche Relevanz der Projekte | Architekturzentrum Wien –|Ausstellungshalle 2, Museumsplatz 1 1070 Wien | Laufzeit: Do 03.05.2018 – Mo 06.08.2018 | YouTube
DEFINITION | MERKMALE BRUTALISMUS
Nachkriegsmoderne
abgeleitet vom Begriff „Beton brut“ = Sichtbeton | vom britischen Architekturtheoretiker Reyner Banham Mitte der 1950er Jahre geprägt
weltweiter Baustil im Zeitraum der 1950er – 1980er Jahre
Merkmale sind die Verwendung von Sichtbeton und der Brutalismus zeigt auch offen die funktionalen Elemente, wie z.B. Trägersysteme | Baumaterial wird ungeschminkt gezeigt | Brutalismus steht für ehrlichen Materialumgang und die Sichtbarkeit der Struktur
3 Kriterien
1. Unverarbeitete, pure, direkte Verwendung von Materialien
- 2. Tragstruktur eines Gebäudes bleibt sichtbar
- 3. Starke Bilder werden durch die Gebäude vermittelt | skulpturale Betonarchitekur
CHRONOLOGIE BRUTALISMUS
1953 Gründung der Architektengruppe Team 10 | diese verwendet den Begriff „Neuer Brutalismus“ als Abgrenzungsbegriff zur Architektur von Le Corbusier
1954 wurde erstmals der Begriff Brutalismus in England, für die in seiner Spätphase entwickelten Bauten von Le Corbusier und die Werke der von ihm beeinflussten britischen Architekten, gebraucht.
In den 1990er Jahren wurden die Bauten als ästhetischer Vandalismus bezeichnet
WEGBEREITER BRUTALISMUS
Le Corbusier
Gesellschaftliche Aufbruchstimmung ist Nährboden für den Brutalismus
ARCHTEKTEN BRUTALISMUS
John Andrews
Walter Maria Förderer
Gerhard Gastenauer
Walter Gropius
Sigurd Lewerentz
Siegfried Nassuth
Helmut Striffler
HAUPTWERKE BRUTALISMUS
Siedlung Bijlmermeer bei Amsterdam | Architekt Siegfried Nassuth | 1968
Kongresszentrum Bad Gastein | Österreich
St. Agnes Kirche | Berlin
Plattenbausiedlung am Ernst-Thälmann-Park in Berlin-Prenzlauer Berg | Berlin
Brasilia | Oscar Niemeyer
Boston City Hall | USA
Parlamentsgebäude | Louis I. Kahn | Dhaka | Bangladesch
Nuffield Transplantationscenter | Edinburgh
Kulturzentrum Mattersburg | Österreich
Grand Central Water Tower | Midrand | Südafrika
Offenbacher Rathaus
Kunstmuseum MASP | Lina Bo Bardi | Sao Paulo
Transportministerium/Bank of Georgia | Tiflis | Georgien
STICHWORTE BRUTALISMUS
ehrlich | direkt | brutal | grob | ehrlich | Bausünden | Betonmonster | raue Fassaden | überwiegend öffentliche Gebäude | stark polarisierend | faszinierende Radikalität | Gebäude des Brutismus stehen für Progressivität und damit für eine fortschrittliche Grundhalung von Personen
ZITATE BRUTALISMUS
„Angesichts der vielen, beim Klopfen hohl klingenden, Granitfassaden der gierigen Postmoderne erscheint er nun als zwar raues aber eben „ehrliches Gegenbild“, als die gebaute Erinnerung an den ausgleichenden sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaat, in dem sozialer Egoismus als degoutant gilt.“
Nikolaus Bernau
„Es gibt nichts, was diesen Baustil höflich oder niedlich macht. Er ist, was er ist.“ | Zaha Hadid
HISTORISCHE HINTERGRÜNDE
Nach dem zweiten Weltkrieg entstand die Notwendigkeit schnell und günstig zu bauen | der Brutalismus reflektiert die Aufbruchstimmung und gesellschaftlichen Veränderungen seiner Epoche | der Brutalismus begann mit der Utopie, dass alle Menschen gesellschaftlich gleichgestellt sein sollten | der Lebensstandard er schlechter gestellten Menschen sollte durch den sozialen Wohnungsbau verbessert werden
BIBLIOGRAPHIE
Deschermeier, Dorothea [Herausgeber]: Brutalismus; Beiträge des internationalen Symposiums in Berlin
2012; Zürich 2017. ISBN: 978-3-03860-074-9
Buttlar, Adrian von: Brutalismus in Deutschland; Fortschrittspathos als ästhetische Revolte; 2017.
Banham, Reyner: Brutalismus in der Architektur; ¬The¬ new brutalism <dt.>Ethik oder Ästhetik?; Stuttgart/Bern 1966.
LINKS BRUTALISMUS