GCB Kunstlexikon
EXPRESSIONISMUS
Max Kaminski | Expressionismus | Notre Dame (Marseille) | 2003 | Öl auf Leinwand | 190 cm x 190 cm | Galerie Cyprian Brenner
Werner Liebmann | Expressionismus | In sternenklarer Nacht | 2023 | Öl auf Leinwand | 160 cm x 240 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Max Kaminski | Expressionismus | Eva (Schlange) | 2006 | Öl auf Leinwand | 190 cm x 190 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Werner Liebmann | Expressionismus | Paradiesgärtlein (Diptychon) | 2023 | Öl auf Leinwand | je 200 cm x 270 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Max Kaminski | Expressionismus | Geste III | 2005 | Öl auf Leinwand 190 cm x 190 cm | Galerie Cyprian Brenner
Werner Liebmann | Expressionismus | Apfelbaum | 2023 | Öl auf Leinwand | 197 cm x 142 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Max Kaminski | Expressionismus | Gesten | 2006 | Öl auf Leinwand | 188 cm x 188 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Werner Liebmann | Expressionismus | Stadtpark | 2023 | Öl auf Leinwand | 150 cm x 200 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Max Kaminski | Expressionismus | Judith | 2004 | Öl auf Leinwand | 190 cm x 190 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Werner Liebmann | Expressionismus | Pool | 2023 | Öl auf Leinwand | 200 cm x 290 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Max Kaminski | Expressionismus | m. + Mme Vigeron | 1992 | Öl auf Leinwand | 163 cm x 153 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Werner Liebmann | Expressionismus | Badende | 2023 | Öl auf Leinwand | 200 cm x 290 cm | verkauft | Galerie Cyprian Brenner
Max Kaminski | Expressionismus | Ubu Roi als Magier | 1990 | Öl auf Leinwand | 160 cm x 195 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Max Kaminski | Expressionismus | Brautwerbung | 1999 | Öl auf Leinwand | 160 cm x 160 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Rüdiger Giebler | Expressionismus | Gerümpel | 2017 | Öl auf Leinwand | 120 cm x 160 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Rüdiger Giebler | Expressionismus | Hasenfalle | 2017 | Öl auf Leinwand | 80 cm x 80 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Rüdiger Giebler | Expressionismus | Kinder | 2019 | Mischtechnik auf Papier | 50 cm x 70 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Rüdiger Giebler | Expressionismus | Dekontimination | 2018 | Öl auf Leinwand | 80 cm x 80 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Florian Köhler | Expressionismus | Rabentag | Öl auf Leinwand | 80 cm x 100 cm | Preis auf Anfrage | SüdWestGalerie
Werner Liebmann | Expressionismus | Schlaraffenland | 2019 | Öl auf Leinwand | 80 cm x 100 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Werner Liebmann | Expressionismus | Maikäferzeit | 2020 | Öl auf Leinwand | 90 cm x 120 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Werner Liebmann | Expressionismus | schnee drüber | 2010 | Öl auf Leinwand | 210 cm x 120 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Werner Liebmann | Expressionismus | Seestück | 2018 | 80 cm x 100 cm | Öl auf Leinwand | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Werner Liebmann | Expressionismus | Schnupfen | 2019 | Öl auf Leinwand | 100 cm x 80 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Ernst Wanner | Expressionismus | Öl | 1982 | Öl auf Holz | 74 cm x 89,5 cm | Preis auf Anfrage | SüdWestGalerie
Hannes Münz | Expressionismus | Frau im Atelier | 1993 | 30 cm x 30 cm | Preis auf Anfrage | SüdWestGalerie
Roland Dörfler | Expressionismus | Figuren im Blau | 2002 | Öl auf Nessel | 170 cm x 150 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Franz Marc | Die gelbe Kuh | 1911 | Öl auf Leinwand | 140,5 cm x 189,2 cm | Solomon R. Guggenheim Museum | New York | USA | Der Urheber dieses Werks ist 1916 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Edvard Munch | Der Schrei | 1910 | Tempera auf Holz | 83 cm x 66 cm | Munch Museum Oslo | Der Urheber dieses Werks ist 1944 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Wassily Kandinsky | Impression III (Concert) | 1911 | Öl auf Leinwand | 78,5 cm x 100,5 cm | Sammlung Städtische Galerie im Lenbachhaus | Dieses Werk ist in Russland nach § 1256 des Zivilgesetzbuches der Russischen Föderation gemeinfrei | Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Franz Marc | Der Turm der blauen Pferde | 1913 | Öl auf Leinwand |
200 cm x 130 cm | Gemälde wurde 1945 zerstört | Der Urheber dieses Werks ist 1916 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Ernst Ludwig Kirchner | Eine Künstlergruppe | 1926/1927 | Öl auf Leinwand | 168 cm x 126 cm | Museum Ludwig Köln | Der Urheber dieses Werks ist 1938 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Ernst Ludwig Kirchner | Die Schlittenfahrt | 1923 | Öl auf Leinwand |
Germanisches Nationalmuseum Nürnberg | Der Urheber dieses Werks ist 1938 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
August Macke | Im Basar | 1914 | Aquarell | 28 cm x 22 cm | Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
DEFINITION EXPRESSIONISMUS
lateinisch expressio = Ausdruck
Heftiger Ausdruck | farbkräftige Kompositionen | expressiver, dicker Farbauftrag wird durch eine dramatische Pinselführung vollzogen | Verzicht auf alle handwerkliche Fähigkeiten | lapidare, einfache und direkte Bildsprache | In seinen unterschiedlichsten Ausprägungen wird der Expressionismus durch die Loslösung der Farbe von der realen Umwelt gekennzeichnet | Farbe ist nicht mehr Lokalfarbe | Die dominierende, ungebrochene und stark aufgetragene Farbe kontrastiert zu den Formen und wird durch eine spontane Pinselführung großflächig als neue Ausdruckskraft eingesetzt | Motive entstehen aus wenigen Pinselstrichen | Der Expressionismus definiert sich durch einen Verzicht auf illusionistische Oberflächenreize zu Gunsten des Ausdrucks einer persönlichen Empfindung und innerer Gefühle. Der Blick richtete sich von außen nach innen, von der Natur auf den Geist. Um diese Erfahrung zum Ausdruck zu bringen, schufen die Expressionisten, zur Wiedergabe eines realen weltlichen Umfeldes, eine einfache, direkte Bildsprache, deren Vokabular aus einer ungebrochenen, starken, großflächigen, grellen Farbigkeit, einer dramatischen, ekstatischen Pinselführung, sowie einer ausdruckssteigernden Deformierung, wie beim gequälten Aufschrei beim berühmten Bild von Edvard Munch, bestand. Die Expressionisten wandten sich gegen die Sinnlichkeit und nützten aber gleichzeitig das durch den Impressionismus gewonnene, unmittelbare Farb- und Lichterlebnis zu Gunsten eines starken Ausdrucksgehaltes. Beim Expressionismus finden wir keinen formalen und inhaltlich einheitlichen Malstil vor. Aufgrund von Eigenerlebnissen und inneren Empfindungen wie Trauer, Wahnsinn, Freude Schmerz oder Angst, also elementare körperliche und emotionale Ereignisse und Erlebnisse wie der Krieg und von psychologischem Interesse, religiöser Ekstase und sozialen Engagement getragen sollte die an der Zukunft orientierte expressionistische Kunst, unter Verzicht auf die Nachahmung der Wirklichkeit, die Betrachter ebenso berühren, emotional bewegen und innerlich ansprechen. Bevorzugte Motive für die Expressionisten sind symbolisch aufgeladene Kompositionen von Landschaften, apokalyptische Landschaften, die Schreie des quälenden Weltschmerzes, die kompromisslose Infragestellung des eigenen Ichs, Menschen und deren unverklemmte Darstellung der Sexualität, Städte und Tiere, die technisch als Ölmalereien, Tuschzeichnungen, Aquarelle, Lithographien, Linolschnitte und Holzschnitte ausgeführt wurden. Auch das Hässliche Groteske, Fantastische und Pathologische wird integriert. Inspirationsquellen lagen auch außerhalb Europas. So interessierten sich die Expressionisten auf der Suche nach dem Mythos der Ursprünglichkeit sehr für die „primitive“ Kunst der Naturvölker, Mystizismus und Okkultismus, aber auch für Kunst von Kindern oder Geisteskranken.
Kühl, klar und minimalistisch erinnern die Holzschnitte der Brücke-Künstler an modernste Logos und Piktogramme und stilisierte Darstellungen.
VIDEOS EXPRESSIONISMUS
Marianne von Werefkin | A collection of 111 works | LearnFromMasters | YouTube
Zeitreise durch ausgewählte Epochen der Kunst | Expressionismus | h1 |
Fernsehen aus Hannover | Expressionismus | Zeitraum zwischen 1905 und 1925 | Geprägt wird der Expressionismus durch die Loslösung der Farbe von der realen Umwelt. Die Farbe ist nunmehr die neue Ausdruckskraft. Der Expressionismus ist somit als Gegenkunst zum Impressionismus mit der Wiedergabe seines realen weltlichen Umfeldes zu verstehen, wobei wir hier aber keinen formalen und inhaltlich einheitlichen Malstil vorfinden | Kamera Vanessa Rohde / Marius Müller | Redaktion Michael Hertrampf Schnitt | Marius Müller | YouTube
PROGRAMM DER KÜNSTLERGRUPPE DIE BRÜCKE
MIT DEM GLAUBEN AN EINE NEUE GENERATION DER SCHAFFENDEN WIE DER GENIESSENDEN RUFEN WIR ALLE JUGEND ZUSAMMEN UND ALS JUGEND DIE DIE ZUKUNFT TRÄGT WOLLEN WIR UNS ARM UND LEBENSFREIHEIT VERSCHAFFEN GEGENÜBER DEN WOHLANGESESSENEN ÄLTEREN KRÄFTEN | JEDER GEHÖRT ZU UNS DER UNMITTELBAR UND UNVERFÄLSCHT DAS WIEDERGIBT WAS IHN ZUM SCHAFFEN DRÄNGT
IM GEGENSATZ ZU KAISER WILHELM II.
„Eine Kunst, die sich über die von Mir bezeichneten Gesetze und Schranken hinwegsetzt, ist keine Kunst mehr, sie ist Fabrikarbeit, ist Gewerbe, und das darf die Kunst nie werden. Mit dem viel mißbrauchten Worte „Freiheit“ und unter seiner Flagge verfällt man oft in Grenzenlosigkeit, Schrankenlosigkeit, Selbstüberhebung. Wer sich aber von dem Gesetz der Schönheit und dem Gefühl für Ästhetik und Harmonie, die jedes Menschen Brust fühlt, ob er sie auch nicht ausdrücken kann, loslöst und in Gedanken in einer besonderen Richtung, einer bestimmten Lösung mehr technischer Aufgaben die Hauptsache erblickt, der versündigt sich an den Urquellen der Kunst.. Aber noch mehr: die Kunst soll mithelfen, erzieherisch auf das Volk einzuwirken, sie soll auch den unteren Ständen nach harter Mühe und Arbeit die Möglichkeit geben, sich an den Idealen wieder aufzurichten. Uns, dem deutschen Volke, sind die großen Ideale zu dauernden Gütern geworden, während sie anderen Völkern mehr oder weniger verlorengegangen sind.“ | Kaiser Wilhelm II. |1901
CHRONOLOGIE EXPRESSIONISMUS
Zeitraum zwischen 1905 und 1925 | 1911 vom Herausgeber der Zeitschrift „Der Sturm“ Herwarth Walden geprägter Begriff für die modernen, abstrakten und fortschrittlichen Stile Fauvismus, Futurismus und Kubismus | Gegenkunst und Gegenpol zum materialistischen Realismus des 19. Jahrhunderts und zum wichtigsten Hauptvertreter, dem Impressionismus. Der Expressionismus, der nie eine homogene Bewegung war, sondern durch unterschiedlichste Ausprägungen gekennzeichnet war, erreichte, als Reaktion auf den Impressionismus, der die äußere Erscheinung der Welt in der Malerei ausdrückte, im frühen 20. Jahrhundert und besonders in Deutschland, mit der Gründung der zwei wichtigsten Künstlergruppen dieser Bewegung, 1905 in Dresden „Die Brücke“ und 1911 in München „Der Blaue Reiter„, seinen Höhepunkt. Da die „Brücke“-Künstler stark von der afrikanischen Kunst beeinflusst war, manifestierte sich kunsthistorisch daraus ein starker Beitrag zur weiteren Entwicklung der figurativen Malerei wogegen die Orientierung am Geistigen in der Kunst bei den Künstlern des „Blauen Reiters“ ein großer Beitrag zur weiteren Entwicklung der abstrakten Kunst war. 1913 wurde die Künstlergruppe „Die Brücke“ aufgelöst. Der Expressionismus beeinflusste stark die Kunst der zwanziger und dreißiger Jahre, insbesondere das Bauhaus und die Neue Sachlichkeit sind Stilrichtungen bei denen der Expressionismus starke Spuren hinterlassen hat. Im Gegensatz zu dem in Italien zeitgleich entwickelten mediterranen und zukunftsoptimistischen Futurismus ist der Expressionismus schwermütig und wird von starken Zweifeln geprägt.
WEGBEREITER EXPRESSIONISMUS
Gotik | primitive Künste | Bildhauerei aus Afrika und Ozeanien | moderne französiche Malerei wie der Fauvismus oder Henri Matisse | Die Künstler des Expressionismus reagierten auf den ausgehenden Impressionismus
Vorperiode des Expressionismus
Vincent van Gogh | 1853 – 1890
Paul Gaugin | 1848 – 1903
Edvard Munch | 1863 – 1944
James Ensor | 1860 – 1949
Ferdinand Hodler | 1853 – 1918
Gruppe „Nabis“
KÜNSTLER EXPRESSIONISMUS
Brücke-Künstler
Max Beckmann | Deutschland | 1884 – 1950
Otto Dix | Deutschland | 1881 – 1969
Lyonel Feininger | Deutschland | USA | 1871 – 1956
Otto Freundlich | Deutschland | 1878 – 1943
Gottfried Graf | Deutschland | 1881 – 1938
George Grosz | Deutschland | USA | 1893 – 1959
Erich Heckel | Deutschland | 1883 – 1970
Wassily Kandinsky | 1866 – 1944
Max Kaus | 1891 – 1977 Berlin
Ernst Ludwig Kirchner | Deutschland | 1880 – 1938
Paul Klee | Deutschland | 1879 – 1940
Oskar Kokoschka | Österreich | 1886 – 1880
Alfred Kubin | Österreich 1877 – 1959
August Macke | Deutschland | 1887 – 1914
Franz Marc | Deutschland | 1880 – 2016
Henri Matisse | Frankreich | 1869 – 1954
Ludwig Meidner | Deutschland | 1884 – 1966
Otto Mueller | Deutschland | 1874 – 1930
Gabriele Münter | Deutsschland | 1877 – 1962
Edvard Munch | Norwegen | 1863 – 1944
Emil Nolde | Deutschland | 1867 – 1956
Max Pechstein | Deutschland | 1881 – 1955
Josef Scharl | Deutschland, USA, 1896 München – 1954 New York
Egon Schiele | Österreich | 1890 – 1918
Karl Schmidt-Rottluff | Deutschland | 1884 – 1976
Jakob Steinhardt | Deutschland | Israel | 1887 – 1968
Alexej von Jawlensky | Russland | Deutschland | 1864 – 1941
Marianne von Werefkin | Russland | 1860 – 1938
HAUPTWERKE EXPRESSIONISMUS
Edvard Munch | Der Schrei | Pastell auf Pappe | 1893 | 74 cm x 56 cm | Munch-Museum Oslo
Ernst Ludwig Kirchner | Vier Badende | 1909
Franz Marc | Turm der blauen Pferde | 1913 | Öl auf Leinwand | 200 cm x 130 cm
Wassily Kandinsky | Schwarzer Fleck | 1912 | Öl auf Leinwand | 100 cm x 130 cm | Russisches Museum St. Petersburg
Ludwig Meidner | Brennende Stadt | 1913 | Öl auf Leinwand | 68,5 cm x 80,5 cm | Saint Louis Art Museum
George Grosz | Explosion | 1817 | Öl auf Leinwand | 47,8 cm x 68,2 cm
Otto Dix | Selbstbildnis als Soldat | 1914 | Öl auf Leinwand | 69 cm x 53,5 cm
Max Beckmann | Die Nacht | 1918 | Öl auf Leinwand | 134 cm x 155 cm | Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
Otto Dix | Prager Straße | 1921 | Öl auf Leinwand | 100 cm x 80 cm | Kunstmuseum Stuttgart
ENTARTETE KUNST EXPRESSIONISMUS
Adolf Hitler und die Nationalsozialisten schätzten Werke akademischer Machart für ihre getreue Nachahmung der Wirklichkeit und unterstellten den entarteten Künstlern das Defizit dieser Fähigkeit, also unterstellten sie bestimmten Malern die Unfähigkeit und fehlende Begabung zu malen, weil sie z.B. nicht die Gesetze der Perspektive in ihren Kunstwerken berücksichtigten. 1936 wurde der nationalsozialistische Kunstfunktionär Adolf Ziegler mit einer gigantischen Säuberungsaktion beauftragt, denen tausende von Werken, u.a. Bilder von Max Beckmann, Otto Dix, Emil Nolde, Erich Heckel, Wassily Kandinsky und George Grosz, laut Aussage des Präsidenten der Reichskammer der bildenden Künsten nicht aus politischen, sondern aus ästhetischen Gründen, zum Opfer fielen. Es wurden also alle Kunstwerke aus den deutschen Museen beschlagnahmt und entfernt, die nicht dem Geschmack des Regimes entsprachen. Die öffentliche Diffamierung fand 1937 in der Ausstellung Entartete Kunst in München in den Hofgarten-Arkaden statt, an der 650 konfiszierte Kunstwerke aus 32 deutschen Museen nachfolgend auch reichsweit in anderen Häusern gezeigt wurden.
STICHWORTE EXPRESSIONISMUS
20. Jahrhundert | Klassische Moderne | modern | ekstatisch | erregend | ausschweifend | dynamisch | laut | diagonalreich | gegen die Bildränder arbeitend | urtümlich | Die Brücke | Der Blaue Reiter | Abkehr von der impressionistischen Sinnenfreudigkeit | Ausdruck der Expression | Gefühlsausdrücke | psychischen Ausdruck | Konzentration auf die Probleme des individuellen Wesens | expressionistische Seelentapeten | Kunst des gesteigerten Ausdrucks | subjektiver Ausdruck | Blick von außen (Natur) nach innen (Geist)| innere Wahrhaftigkeit | innerer Impuls steht über äußerer Wirklichkeit | Unordnung | Störung | Farbdschungel | kräftige Farben als unmittelbarer Ausdruck | Farbenstürme | flüchtige Pinselführung | vereinfachte Formen | klare Linien | nebeneinander gestellte Flächen | Bemühung um formale Vereinfachung | Ausdruck wird über die Ähnlichkeit gestellt | Erfassung der verborgenen Geistigkeit der Natur | Projizierung der Seele | Sinnliche Wahrnehmung der Wirklichkeit | Vorrang des Triebhaften vor der Vernunft | Verzicht auf perspektivische Darstellung | geometrische Formen | Kunst im Aufruhr | Künstleranarchismus | abstrakte Interpretation der Wirklichkeit | expressiv | magisch | fremd | Interesse an Primitivismus | Huldigung eine von Konventionen befreiten Natur | Erfassung des wahren Lebens | Wegbereiter abstrakte Kunst | Transzendenz der äußeren Erscheinungen in ein emotional Geistiges | Impressionen als äußerer Eindruck von der Natur | Improvisationen als Ausdruck spontaner, innerer Regungen | Kompositionen entstehen nach einem langen inneren Prozess des Schauens | es gibt eine Wirklichkeit, die dem Augenschein verborgen bleibt | Befreiung von Gewohnheiten | aus der ersten Ekstase des Sehens geborene Bilder | Viertelstundenakte | spontane Zeichnen soll jedes Nachdenken oder Perfektionieren verhindern | Ausdruck ist wichtiger als anatomische Präszision | plakative Leuchtkraft | Utopien einer heilen Welt | Ausdruck der inneren Vision des Künstlers | Krieg gilt als Ausdruck der Expressionen | Expressionismus hebt die Naturnähe der Farbe auf
ZITATE EXPRESSIONISMUS
„Mit dem Bild Der Schrei wurde der Expressionismus geboren.“ | Oskar Kokoschka
„Niemals war eine Zeit von solchem Entsetzen geschüttelt, von solchem Todesgrauen, niemals war die Welt so grabesstumm, niemals war der Mensch so klein, niemals war ihm so bang, niemals war Freude so fern und Freiheit so tot. Die ganze Zeit wird ein einziger Notschrei. Auch die Kunst schreit um Hilfe, sie schreit nach dem Geist. Das ist der Expressionismus.“ | Hermann Bahr
„Wenn man die Augen über eine mit Farben besetzte Palette gleiten lässt, so entstehen zwei Hauptresultate: 1. Es kommt eine rein physische Wirkung zustande, d.h. das Auge selbst wird durch Schönheit und andere Eigenschaften der Farbe bezaubert. Der Schauende empfindet ein Gefühl von Befriedigung, Freude, wie ein Gastronom, wenn er einen Leckerbissen im Munde hat. Oder es wird das Auge gereizt, wie der Gaumen von einer pikanten Speise (…). Nur die gewohnten Gegen-stände wirken bei einem mittelmäßig empfindlichen Menschen ganz oberflächlich. Die aber, die uns zum ersten Mal begegnen, üben sofort einen seelischen Eindruck auf uns aus. So empfindet die Welt das Kind, welchem jeder Gegenstand neu ist. Es sieht das Licht, wird dadurch angezogen, will es fassen, verbrennt sich den Finger und bekommt Angst und Respekt vor der Flamme. Dann lernt es, dass das Licht außer feindlichen Seiten auch freundliche hat, dass es die Dunkelheit verscheucht, den Tag verlängert, dass es wärmen, kochen und lustiges Schauspiel bieten kann. Nach der Sammlung dieser Erfahrungen ist die Bekanntschaft mit dem Lichte gemacht, und die Kenntnisse über dasselbe werden im Gehirn aufgespeichert. Das stark intensive Interesse verschwindet, und die Eigenschaft der Flamme, ein Schauspiel zu bieten, kämpft mit voller Gleichgültigkeit gegen sie. Allmählich wird auf diesem Wege die Welt entzaubert. Man weiß, dass Bäume Schatten geben, dass Pferde schnell laufen können und Automobile noch schneller, dass Hunde beißen, dass der Mond weit ist, dass der Mensch im Spiegel kein echter ist. Und nur bei einer höheren Entwicklung des Menschen erweitert sich immer der Kreis derjenigen Eigenschaften, welche verschiedene Gegenstände und Wesen in sich einschließen. Bei hoher Entwicklung bekommen diese Gegenstände und Wesen inneren Wert und schließlich inneren Klang. Ebenso ist es mit der Farbe, die bei niedrigem Stand der seelischen Empfindsamkeit nur eine oberflächliche Wirkung verursachen kann, eine Wirkung, die bald nach beendigtem Reiz verschwindet. Aber auch in diesem Zustand ist diese einfachste Wirkung verschiedener Art. Das Auge wird mehr und stärker von den helleren Farben angezogen und noch mehr und noch stärker von den helleren, wärmeren: Zinnoberrot zieht an und reizt, wie die Flamme, welche vom Menschen immer begierig angesehen wird. Das grelle Zitronengelb tut dem Auge nach längerer Zeit weh, wie dem Ohr eine hochklingende Trompete. Das Auge wird unruhig, hält den Anblick nicht lange aus und sucht Vertiefung und Ruhe in Blau oder Grün. Bei höherer Entwicklung aber entspringt dieser elementaren Wirkung eine tiefer gehende, die eine Gemütserschütterung verursacht. In diesem Falle ist
2. das zweite Hauptresultat des Beobachtens der Farbe vorhanden, d. h. die psychische Wirkung derselben. Hier kommt die psychische Kraft der Farbe zutage, welche eine seelische Vibration hervorruft. Und die erste, elementare physische Kraft wird nun zur Bahn, auf welcher die Farbe die Seele erreicht“. | Wassily Kandinsky | 1910 | Über das Geistige in der Kunst
HISTORIsche hintergründe EXPRESSIONISMUS
Auswirkung der Industrialisierung und der dadurch entstehenden Reizüberflutung | positive soziale und wirtschaftliche Entwicklung | Konformismus, Militarismus und Patriotismus unter der archaisch-modernen Pickelhaube machen alle, vom Kaiser Wilhelms II. bis zum einfachen Soldaten, gleich | 1. Weltkrieg wurde zuerst euphorisch, mit der Hoffnung eines Anfangs einer neuen Welt, aufgenommen | 1918 Abdankung Wilhelm II und Ausruf der Republik
LINKS EXPRESSIONISMUS
Spiegel Online | Hermann Bahr: Expressionismus – Kapitel 14
EXPRESSIONISMUS
Max Kaminski | Expressionismus | Notre Dame (Marseille) | 2003 | Öl auf Leinwand | 190 cm x 190 cm | Galerie Cyprian Brenner
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Edvard Munch | Der Schrei | 1910 | Tempera auf Holz | 83 cm x 66 cm | Munch Museum Oslo | Der Urheber dieses Werks ist 1944 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
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Franz Marc | Der Turm der blauen Pferde | 1913 | Öl auf Leinwand |
200 cm x 130 cm | Gemälde wurde 1945 zerstört | Der Urheber dieses Werks ist 1916 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
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Ernst Ludwig Kirchner | Die Schlittenfahrt | 1923 | Öl auf Leinwand |
Germanisches Nationalmuseum Nürnberg | Der Urheber dieses Werks ist 1938 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
August Macke | Im Basar | 1914 | Aquarell | 28 cm x 22 cm | Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
DEFINITION EXPRESSIONISMUS
lateinisch expressio = Ausdruck
Heftiger Ausdruck | farbkräftige Kompositionen | expressiver, dicker Farbauftrag wird durch eine dramatische Pinselführung vollzogen | Verzicht auf alle handwerkliche Fähigkeiten | lapidare, einfache und direkte Bildsprache | In seinen unterschiedlichsten Ausprägungen wird der Expressionismus durch die Loslösung der Farbe von der realen Umwelt gekennzeichnet | Farbe ist nicht mehr Lokalfarbe | Die dominierende, ungebrochene und stark aufgetragene Farbe kontrastiert zu den Formen und wird durch eine spontane Pinselführung großflächig als neue Ausdruckskraft eingesetzt | Motive entstehen aus wenigen Pinselstrichen | Der Expressionismus definiert sich durch einen Verzicht auf illusionistische Oberflächenreize zu Gunsten des Ausdrucks einer persönlichen Empfindung und innerer Gefühle. Der Blick richtete sich von außen nach innen, von der Natur auf den Geist. Um diese Erfahrung zum Ausdruck zu bringen, schufen die Expressionisten, zur Wiedergabe eines realen weltlichen Umfeldes, eine einfache, direkte Bildsprache, deren Vokabular aus einer ungebrochenen, starken, großflächigen, grellen Farbigkeit, einer dramatischen, ekstatischen Pinselführung, sowie einer ausdruckssteigernden Deformierung, wie beim gequälten Aufschrei beim berühmten Bild von Edvard Munch, bestand. Die Expressionisten wandten sich gegen die Sinnlichkeit und nützten aber gleichzeitig das durch den Impressionismus gewonnene, unmittelbare Farb- und Lichterlebnis zu Gunsten eines starken Ausdrucksgehaltes. Beim Expressionismus finden wir keinen formalen und inhaltlich einheitlichen Malstil vor. Aufgrund von Eigenerlebnissen und inneren Empfindungen wie Trauer, Wahnsinn, Freude Schmerz oder Angst, also elementare körperliche und emotionale Ereignisse und Erlebnisse wie der Krieg und von psychologischem Interesse, religiöser Ekstase und sozialen Engagement getragen sollte die an der Zukunft orientierte expressionistische Kunst, unter Verzicht auf die Nachahmung der Wirklichkeit, die Betrachter ebenso berühren, emotional bewegen und innerlich ansprechen. Bevorzugte Motive für die Expressionisten sind symbolisch aufgeladene Kompositionen von Landschaften, apokalyptische Landschaften, die Schreie des quälenden Weltschmerzes, die kompromisslose Infragestellung des eigenen Ichs, Menschen und deren unverklemmte Darstellung der Sexualität, Städte und Tiere, die technisch als Ölmalereien, Tuschzeichnungen, Aquarelle, Lithographien, Linolschnitte und Holzschnitte ausgeführt wurden. Auch das Hässliche Groteske, Fantastische und Pathologische wird integriert. Inspirationsquellen lagen auch außerhalb Europas. So interessierten sich die Expressionisten auf der Suche nach dem Mythos der Ursprünglichkeit sehr für die „primitive“ Kunst der Naturvölker, Mystizismus und Okkultismus, aber auch für Kunst von Kindern oder Geisteskranken.
Kühl, klar und minimalistisch erinnern die Holzschnitte der Brücke-Künstler an modernste Logos und Piktogramme und stilisierte Darstellungen.
VIDEOS EXPRESSIONISMUS
Marianne von Werefkin | A collection of 111 works | LearnFromMasters | YouTube
Zeitreise durch ausgewählte Epochen der Kunst | Expressionismus | h1 |
Fernsehen aus Hannover | Expressionismus | Zeitraum zwischen 1905 und 1925 | Geprägt wird der Expressionismus durch die Loslösung der Farbe von der realen Umwelt. Die Farbe ist nunmehr die neue Ausdruckskraft. Der Expressionismus ist somit als Gegenkunst zum Impressionismus mit der Wiedergabe seines realen weltlichen Umfeldes zu verstehen, wobei wir hier aber keinen formalen und inhaltlich einheitlichen Malstil vorfinden | Kamera Vanessa Rohde / Marius Müller | Redaktion Michael Hertrampf Schnitt | Marius Müller | YouTube
PROGRAMM DER KÜNSTLERGRUPPE DIE BRÜCKE
MIT DEM GLAUBEN AN EINE NEUE GENERATION DER SCHAFFENDEN WIE DER GENIESSENDEN RUFEN WIR ALLE JUGEND ZUSAMMEN UND ALS JUGEND DIE DIE ZUKUNFT TRÄGT WOLLEN WIR UNS ARM UND LEBENSFREIHEIT VERSCHAFFEN GEGENÜBER DEN WOHLANGESESSENEN ÄLTEREN KRÄFTEN | JEDER GEHÖRT ZU UNS DER UNMITTELBAR UND UNVERFÄLSCHT DAS WIEDERGIBT WAS IHN ZUM SCHAFFEN DRÄNGT
IM GEGENSATZ ZU KAISER WILHELM II.
„Eine Kunst, die sich über die von Mir bezeichneten Gesetze und Schranken hinwegsetzt, ist keine Kunst mehr, sie ist Fabrikarbeit, ist Gewerbe, und das darf die Kunst nie werden. Mit dem viel mißbrauchten Worte „Freiheit“ und unter seiner Flagge verfällt man oft in Grenzenlosigkeit, Schrankenlosigkeit, Selbstüberhebung. Wer sich aber von dem Gesetz der Schönheit und dem Gefühl für Ästhetik und Harmonie, die jedes Menschen Brust fühlt, ob er sie auch nicht ausdrücken kann, loslöst und in Gedanken in einer besonderen Richtung, einer bestimmten Lösung mehr technischer Aufgaben die Hauptsache erblickt, der versündigt sich an den Urquellen der Kunst.. Aber noch mehr: die Kunst soll mithelfen, erzieherisch auf das Volk einzuwirken, sie soll auch den unteren Ständen nach harter Mühe und Arbeit die Möglichkeit geben, sich an den Idealen wieder aufzurichten. Uns, dem deutschen Volke, sind die großen Ideale zu dauernden Gütern geworden, während sie anderen Völkern mehr oder weniger verlorengegangen sind.“ | Kaiser Wilhelm II. |1901
CHRONOLOGIE EXPRESSIONISMUS
Zeitraum zwischen 1905 und 1925 | 1911 vom Herausgeber der Zeitschrift „Der Sturm“ Herwarth Walden geprägter Begriff für die modernen, abstrakten und fortschrittlichen Stile Fauvismus, Futurismus und Kubismus | Gegenkunst und Gegenpol zum materialistischen Realismus des 19. Jahrhunderts und zum wichtigsten Hauptvertreter, dem Impressionismus. Der Expressionismus, der nie eine homogene Bewegung war, sondern durch unterschiedlichste Ausprägungen gekennzeichnet war, erreichte, als Reaktion auf den Impressionismus, der die äußere Erscheinung der Welt in der Malerei ausdrückte, im frühen 20. Jahrhundert und besonders in Deutschland, mit der Gründung der zwei wichtigsten Künstlergruppen dieser Bewegung, 1905 in Dresden „Die Brücke“ und 1911 in München „Der Blaue Reiter„, seinen Höhepunkt. Da die „Brücke“-Künstler stark von der afrikanischen Kunst beeinflusst war, manifestierte sich kunsthistorisch daraus ein starker Beitrag zur weiteren Entwicklung der figurativen Malerei wogegen die Orientierung am Geistigen in der Kunst bei den Künstlern des „Blauen Reiters“ ein großer Beitrag zur weiteren Entwicklung der abstrakten Kunst war. 1913 wurde die Künstlergruppe „Die Brücke“ aufgelöst. Der Expressionismus beeinflusste stark die Kunst der zwanziger und dreißiger Jahre, insbesondere das Bauhaus und die Neue Sachlichkeit sind Stilrichtungen bei denen der Expressionismus starke Spuren hinterlassen hat. Im Gegensatz zu dem in Italien zeitgleich entwickelten mediterranen und zukunftsoptimistischen Futurismus ist der Expressionismus schwermütig und wird von starken Zweifeln geprägt.
WEGBEREITER EXPRESSIONISMUS
Gotik | primitive Künste | Bildhauerei aus Afrika und Ozeanien | moderne französiche Malerei wie der Fauvismus oder Henri Matisse | Die Künstler des Expressionismus reagierten auf den ausgehenden Impressionismus
Vorperiode des Expressionismus
Vincent van Gogh | 1853 – 1890
Paul Gaugin | 1848 – 1903
Edvard Munch | 1863 – 1944
James Ensor | 1860 – 1949
Ferdinand Hodler | 1853 – 1918
Gruppe „Nabis“
KÜNSTLER EXPRESSIONISMUS
Brücke-Künstler
Max Beckmann | Deutschland | 1884 – 1950
Otto Dix | Deutschland | 1881 – 1969
Lyonel Feininger | Deutschland | USA | 1871 – 1956
Otto Freundlich | Deutschland | 1878 – 1943
Gottfried Graf | Deutschland | 1881 – 1938
George Grosz | Deutschland | USA | 1893 – 1959
Erich Heckel | Deutschland | 1883 – 1970
Wassily Kandinsky | 1866 – 1944
Max Kaus | 1891 – 1977 Berlin
Ernst Ludwig Kirchner | Deutschland | 1880 – 1938
Paul Klee | Deutschland | 1879 – 1940
Oskar Kokoschka | Österreich | 1886 – 1880
Alfred Kubin | Österreich 1877 – 1959
August Macke | Deutschland | 1887 – 1914
Franz Marc | Deutschland | 1880 – 2016
Henri Matisse | Frankreich | 1869 – 1954
Ludwig Meidner | Deutschland | 1884 – 1966
Otto Mueller | Deutschland | 1874 – 1930
Gabriele Münter | Deutsschland | 1877 – 1962
Edvard Munch | Norwegen | 1863 – 1944
Emil Nolde | Deutschland | 1867 – 1956
Max Pechstein | Deutschland | 1881 – 1955
Josef Scharl | Deutschland, USA, 1896 München – 1954 New York
Egon Schiele | Österreich | 1890 – 1918
Karl Schmidt-Rottluff | Deutschland | 1884 – 1976
Jakob Steinhardt | Deutschland | Israel | 1887 – 1968
Alexej von Jawlensky | Russland | Deutschland | 1864 – 1941
Marianne von Werefkin | Russland | 1860 – 1938
HAUPTWERKE EXPRESSIONISMUS
Edvard Munch | Der Schrei | Pastell auf Pappe | 1893 | 74 cm x 56 cm | Munch-Museum Oslo
Ernst Ludwig Kirchner | Vier Badende | 1909
Franz Marc | Turm der blauen Pferde | 1913 | Öl auf Leinwand | 200 cm x 130 cm
Wassily Kandinsky | Schwarzer Fleck | 1912 | Öl auf Leinwand | 100 cm x 130 cm | Russisches Museum St. Petersburg
Ludwig Meidner | Brennende Stadt | 1913 | Öl auf Leinwand | 68,5 cm x 80,5 cm | Saint Louis Art Museum
George Grosz | Explosion | 1817 | Öl auf Leinwand | 47,8 cm x 68,2 cm
Otto Dix | Selbstbildnis als Soldat | 1914 | Öl auf Leinwand | 69 cm x 53,5 cm
Max Beckmann | Die Nacht | 1918 | Öl auf Leinwand | 134 cm x 155 cm | Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
Otto Dix | Prager Straße | 1921 | Öl auf Leinwand | 100 cm x 80 cm | Kunstmuseum Stuttgart
ENTARTETE KUNST EXPRESSIONISMUS
Adolf Hitler und die Nationalsozialisten schätzten Werke akademischer Machart für ihre getreue Nachahmung der Wirklichkeit und unterstellten den entarteten Künstlern das Defizit dieser Fähigkeit, also unterstellten sie bestimmten Malern die Unfähigkeit und fehlende Begabung zu malen, weil sie z.B. nicht die Gesetze der Perspektive in ihren Kunstwerken berücksichtigten. 1936 wurde der nationalsozialistische Kunstfunktionär Adolf Ziegler mit einer gigantischen Säuberungsaktion beauftragt, denen tausende von Werken, u.a. Bilder von Max Beckmann, Otto Dix, Emil Nolde, Erich Heckel, Wassily Kandinsky und George Grosz, laut Aussage des Präsidenten der Reichskammer der bildenden Künsten nicht aus politischen, sondern aus ästhetischen Gründen, zum Opfer fielen. Es wurden also alle Kunstwerke aus den deutschen Museen beschlagnahmt und entfernt, die nicht dem Geschmack des Regimes entsprachen. Die öffentliche Diffamierung fand 1937 in der Ausstellung Entartete Kunst in München in den Hofgarten-Arkaden statt, an der 650 konfiszierte Kunstwerke aus 32 deutschen Museen nachfolgend auch reichsweit in anderen Häusern gezeigt wurden.
STICHWORTE EXPRESSIONISMUS
20. Jahrhundert | Klassische Moderne | modern | ekstatisch | erregend | ausschweifend | dynamisch | laut | diagonalreich | gegen die Bildränder arbeitend | urtümlich | Die Brücke | Der Blaue Reiter | Abkehr von der impressionistischen Sinnenfreudigkeit | Ausdruck der Expression | Gefühlsausdrücke | psychischen Ausdruck | Konzentration auf die Probleme des individuellen Wesens | expressionistische Seelentapeten | Kunst des gesteigerten Ausdrucks | subjektiver Ausdruck | Blick von außen (Natur) nach innen (Geist)| innere Wahrhaftigkeit | innerer Impuls steht über äußerer Wirklichkeit | Unordnung | Störung | Farbdschungel | kräftige Farben als unmittelbarer Ausdruck | Farbenstürme | flüchtige Pinselführung | vereinfachte Formen | klare Linien | nebeneinander gestellte Flächen | Bemühung um formale Vereinfachung | Ausdruck wird über die Ähnlichkeit gestellt | Erfassung der verborgenen Geistigkeit der Natur | Projizierung der Seele | Sinnliche Wahrnehmung der Wirklichkeit | Vorrang des Triebhaften vor der Vernunft | Verzicht auf perspektivische Darstellung | geometrische Formen | Kunst im Aufruhr | Künstleranarchismus | abstrakte Interpretation der Wirklichkeit | expressiv | magisch | fremd | Interesse an Primitivismus | Huldigung eine von Konventionen befreiten Natur | Erfassung des wahren Lebens | Wegbereiter abstrakte Kunst | Transzendenz der äußeren Erscheinungen in ein emotional Geistiges | Impressionen als äußerer Eindruck von der Natur | Improvisationen als Ausdruck spontaner, innerer Regungen | Kompositionen entstehen nach einem langen inneren Prozess des Schauens | es gibt eine Wirklichkeit, die dem Augenschein verborgen bleibt | Befreiung von Gewohnheiten | aus der ersten Ekstase des Sehens geborene Bilder | Viertelstundenakte | spontane Zeichnen soll jedes Nachdenken oder Perfektionieren verhindern | Ausdruck ist wichtiger als anatomische Präszision | plakative Leuchtkraft | Utopien einer heilen Welt | Ausdruck der inneren Vision des Künstlers | Krieg gilt als Ausdruck der Expressionen | Expressionismus hebt die Naturnähe der Farbe auf
ZITATE EXPRESSIONISMUS
„Mit dem Bild Der Schrei wurde der Expressionismus geboren.“ | Oskar Kokoschka
„Niemals war eine Zeit von solchem Entsetzen geschüttelt, von solchem Todesgrauen, niemals war die Welt so grabesstumm, niemals war der Mensch so klein, niemals war ihm so bang, niemals war Freude so fern und Freiheit so tot. Die ganze Zeit wird ein einziger Notschrei. Auch die Kunst schreit um Hilfe, sie schreit nach dem Geist. Das ist der Expressionismus.“ | Hermann Bahr
„Wenn man die Augen über eine mit Farben besetzte Palette gleiten lässt, so entstehen zwei Hauptresultate: 1. Es kommt eine rein physische Wirkung zustande, d.h. das Auge selbst wird durch Schönheit und andere Eigenschaften der Farbe bezaubert. Der Schauende empfindet ein Gefühl von Befriedigung, Freude, wie ein Gastronom, wenn er einen Leckerbissen im Munde hat. Oder es wird das Auge gereizt, wie der Gaumen von einer pikanten Speise (…). Nur die gewohnten Gegen-stände wirken bei einem mittelmäßig empfindlichen Menschen ganz oberflächlich. Die aber, die uns zum ersten Mal begegnen, üben sofort einen seelischen Eindruck auf uns aus. So empfindet die Welt das Kind, welchem jeder Gegenstand neu ist. Es sieht das Licht, wird dadurch angezogen, will es fassen, verbrennt sich den Finger und bekommt Angst und Respekt vor der Flamme. Dann lernt es, dass das Licht außer feindlichen Seiten auch freundliche hat, dass es die Dunkelheit verscheucht, den Tag verlängert, dass es wärmen, kochen und lustiges Schauspiel bieten kann. Nach der Sammlung dieser Erfahrungen ist die Bekanntschaft mit dem Lichte gemacht, und die Kenntnisse über dasselbe werden im Gehirn aufgespeichert. Das stark intensive Interesse verschwindet, und die Eigenschaft der Flamme, ein Schauspiel zu bieten, kämpft mit voller Gleichgültigkeit gegen sie. Allmählich wird auf diesem Wege die Welt entzaubert. Man weiß, dass Bäume Schatten geben, dass Pferde schnell laufen können und Automobile noch schneller, dass Hunde beißen, dass der Mond weit ist, dass der Mensch im Spiegel kein echter ist. Und nur bei einer höheren Entwicklung des Menschen erweitert sich immer der Kreis derjenigen Eigenschaften, welche verschiedene Gegenstände und Wesen in sich einschließen. Bei hoher Entwicklung bekommen diese Gegenstände und Wesen inneren Wert und schließlich inneren Klang. Ebenso ist es mit der Farbe, die bei niedrigem Stand der seelischen Empfindsamkeit nur eine oberflächliche Wirkung verursachen kann, eine Wirkung, die bald nach beendigtem Reiz verschwindet. Aber auch in diesem Zustand ist diese einfachste Wirkung verschiedener Art. Das Auge wird mehr und stärker von den helleren Farben angezogen und noch mehr und noch stärker von den helleren, wärmeren: Zinnoberrot zieht an und reizt, wie die Flamme, welche vom Menschen immer begierig angesehen wird. Das grelle Zitronengelb tut dem Auge nach längerer Zeit weh, wie dem Ohr eine hochklingende Trompete. Das Auge wird unruhig, hält den Anblick nicht lange aus und sucht Vertiefung und Ruhe in Blau oder Grün. Bei höherer Entwicklung aber entspringt dieser elementaren Wirkung eine tiefer gehende, die eine Gemütserschütterung verursacht. In diesem Falle ist
2. das zweite Hauptresultat des Beobachtens der Farbe vorhanden, d. h. die psychische Wirkung derselben. Hier kommt die psychische Kraft der Farbe zutage, welche eine seelische Vibration hervorruft. Und die erste, elementare physische Kraft wird nun zur Bahn, auf welcher die Farbe die Seele erreicht“. | Wassily Kandinsky | 1910 | Über das Geistige in der Kunst
HISTORIsche hintergründe EXPRESSIONISMUS
Auswirkung der Industrialisierung und der dadurch entstehenden Reizüberflutung | positive soziale und wirtschaftliche Entwicklung | Konformismus, Militarismus und Patriotismus unter der archaisch-modernen Pickelhaube machen alle, vom Kaiser Wilhelms II. bis zum einfachen Soldaten, gleich | 1. Weltkrieg wurde zuerst euphorisch, mit der Hoffnung eines Anfangs einer neuen Welt, aufgenommen | 1918 Abdankung Wilhelm II und Ausruf der Republik
LINKS EXPRESSIONISMUS
Spiegel Online | Hermann Bahr: Expressionismus – Kapitel 14
EXPRESSIONISMUS
Max Kaminski | Expressionismus | Notre Dame (Marseille) | 2003 | Öl auf Leinwand | 190 cm x 190 cm | Galerie Cyprian Brenner
Werner Liebmann | Expressionismus | In sternenklarer Nacht | 2023 | Öl auf Leinwand | 160 cm x 240 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Max Kaminski | Expressionismus | Eva (Schlange) | 2006 | Öl auf Leinwand | 190 cm x 190 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Werner Liebmann | Expressionismus | Paradiesgärtlein (Diptychon) | 2023 | Öl auf Leinwand | je 200 cm x 270 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Max Kaminski | Expressionismus | Geste III | 2005 | Öl auf Leinwand 190 cm x 190 cm | Galerie Cyprian Brenner
Werner Liebmann | Expressionismus | Apfelbaum | 2023 | Öl auf Leinwand | 197 cm x 142 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Max Kaminski | Expressionismus | Gesten | 2006 | Öl auf Leinwand | 188 cm x 188 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Werner Liebmann | Expressionismus | Stadtpark | 2023 | Öl auf Leinwand | 150 cm x 200 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Max Kaminski | Expressionismus | Judith | 2004 | Öl auf Leinwand | 190 cm x 190 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Werner Liebmann | Expressionismus | Pool | 2023 | Öl auf Leinwand | 200 cm x 290 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Max Kaminski | Expressionismus | m. + Mme Vigeron | 1992 | Öl auf Leinwand | 163 cm x 153 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Werner Liebmann | Expressionismus | Badende | 2023 | Öl auf Leinwand | 200 cm x 290 cm | verkauft | Galerie Cyprian Brenner
Max Kaminski | Expressionismus | Ubu Roi als Magier | 1990 | Öl auf Leinwand | 160 cm x 195 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Max Kaminski | Expressionismus | Brautwerbung | 1999 | Öl auf Leinwand | 160 cm x 160 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Rüdiger Giebler | Expressionismus | Gerümpel | 2017 | Öl auf Leinwand | 120 cm x 160 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Rüdiger Giebler | Expressionismus | Hasenfalle | 2017 | Öl auf Leinwand | 80 cm x 80 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Rüdiger Giebler | Expressionismus | Kinder | 2019 | Mischtechnik auf Papier | 50 cm x 70 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Rüdiger Giebler | Expressionismus | Dekontimination | 2018 | Öl auf Leinwand | 80 cm x 80 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Florian Köhler | Expressionismus | Rabentag | Öl auf Leinwand | 80 cm x 100 cm | Preis auf Anfrage | SüdWestGalerie
Werner Liebmann | Expressionismus | Schlaraffenland | 2019 | Öl auf Leinwand | 80 cm x 100 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Werner Liebmann | Expressionismus | Maikäferzeit | 2020 | Öl auf Leinwand | 90 cm x 120 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Werner Liebmann | Expressionismus | schnee drüber | 2010 | Öl auf Leinwand | 210 cm x 120 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Werner Liebmann | Expressionismus | Seestück | 2018 | 80 cm x 100 cm | Öl auf Leinwand | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Werner Liebmann | Expressionismus | Schnupfen | 2019 | Öl auf Leinwand | 100 cm x 80 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Ernst Wanner | Expressionismus | Öl | 1982 | Öl auf Holz | 74 cm x 89,5 cm | Preis auf Anfrage | SüdWestGalerie
Hannes Münz | Expressionismus | Frau im Atelier | 1993 | 30 cm x 30 cm | Preis auf Anfrage | SüdWestGalerie
Roland Dörfler | Expressionismus | Figuren im Blau | 2002 | Öl auf Nessel | 170 cm x 150 cm | Preis auf Anfrage | Galerie Cyprian Brenner
Franz Marc | Die gelbe Kuh | 1911 | Öl auf Leinwand | 140,5 cm x 189,2 cm | Solomon R. Guggenheim Museum | New York | USA | Der Urheber dieses Werks ist 1916 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Edvard Munch | Der Schrei | 1910 | Tempera auf Holz | 83 cm x 66 cm | Munch Museum Oslo | Der Urheber dieses Werks ist 1944 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Wassily Kandinsky | Impression III (Concert) | 1911 | Öl auf Leinwand | 78,5 cm x 100,5 cm | Sammlung Städtische Galerie im Lenbachhaus | Dieses Werk ist in Russland nach § 1256 des Zivilgesetzbuches der Russischen Föderation gemeinfrei | Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Franz Marc | Der Turm der blauen Pferde | 1913 | Öl auf Leinwand |
200 cm x 130 cm | Gemälde wurde 1945 zerstört | Der Urheber dieses Werks ist 1916 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Ernst Ludwig Kirchner | Eine Künstlergruppe | 1926/1927 | Öl auf Leinwand | 168 cm x 126 cm | Museum Ludwig Köln | Der Urheber dieses Werks ist 1938 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Ernst Ludwig Kirchner | Die Schlittenfahrt | 1923 | Öl auf Leinwand |
Germanisches Nationalmuseum Nürnberg | Der Urheber dieses Werks ist 1938 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
August Macke | Im Basar | 1914 | Aquarell | 28 cm x 22 cm | Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
DEFINITION EXPRESSIONISMUS
lateinisch expressio = Ausdruck
Heftiger Ausdruck | farbkräftige Kompositionen | expressiver, dicker Farbauftrag wird durch eine dramatische Pinselführung vollzogen | Verzicht auf alle handwerkliche Fähigkeiten | lapidare, einfache und direkte Bildsprache | In seinen unterschiedlichsten Ausprägungen wird der Expressionismus durch die Loslösung der Farbe von der realen Umwelt gekennzeichnet | Farbe ist nicht mehr Lokalfarbe | Die dominierende, ungebrochene und stark aufgetragene Farbe kontrastiert zu den Formen und wird durch eine spontane Pinselführung großflächig als neue Ausdruckskraft eingesetzt | Motive entstehen aus wenigen Pinselstrichen | Der Expressionismus definiert sich durch einen Verzicht auf illusionistische Oberflächenreize zu Gunsten des Ausdrucks einer persönlichen Empfindung und innerer Gefühle. Der Blick richtete sich von außen nach innen, von der Natur auf den Geist. Um diese Erfahrung zum Ausdruck zu bringen, schufen die Expressionisten, zur Wiedergabe eines realen weltlichen Umfeldes, eine einfache, direkte Bildsprache, deren Vokabular aus einer ungebrochenen, starken, großflächigen, grellen Farbigkeit, einer dramatischen, ekstatischen Pinselführung, sowie einer ausdruckssteigernden Deformierung, wie beim gequälten Aufschrei beim berühmten Bild von Edvard Munch, bestand. Die Expressionisten wandten sich gegen die Sinnlichkeit und nützten aber gleichzeitig das durch den Impressionismus gewonnene, unmittelbare Farb- und Lichterlebnis zu Gunsten eines starken Ausdrucksgehaltes. Beim Expressionismus finden wir keinen formalen und inhaltlich einheitlichen Malstil vor. Aufgrund von Eigenerlebnissen und inneren Empfindungen wie Trauer, Wahnsinn, Freude Schmerz oder Angst, also elementare körperliche und emotionale Ereignisse und Erlebnisse wie der Krieg und von psychologischem Interesse, religiöser Ekstase und sozialen Engagement getragen sollte die an der Zukunft orientierte expressionistische Kunst, unter Verzicht auf die Nachahmung der Wirklichkeit, die Betrachter ebenso berühren, emotional bewegen und innerlich ansprechen. Bevorzugte Motive für die Expressionisten sind symbolisch aufgeladene Kompositionen von Landschaften, apokalyptische Landschaften, die Schreie des quälenden Weltschmerzes, die kompromisslose Infragestellung des eigenen Ichs, Menschen und deren unverklemmte Darstellung der Sexualität, Städte und Tiere, die technisch als Ölmalereien, Tuschzeichnungen, Aquarelle, Lithographien, Linolschnitte und Holzschnitte ausgeführt wurden. Auch das Hässliche Groteske, Fantastische und Pathologische wird integriert. Inspirationsquellen lagen auch außerhalb Europas. So interessierten sich die Expressionisten auf der Suche nach dem Mythos der Ursprünglichkeit sehr für die „primitive“ Kunst der Naturvölker, Mystizismus und Okkultismus, aber auch für Kunst von Kindern oder Geisteskranken.
Kühl, klar und minimalistisch erinnern die Holzschnitte der Brücke-Künstler an modernste Logos und Piktogramme und stilisierte Darstellungen.
VIDEOS EXPRESSIONISMUS
Marianne von Werefkin | A collection of 111 works | LearnFromMasters | YouTube
Zeitreise durch ausgewählte Epochen der Kunst | Expressionismus | h1 |
Fernsehen aus Hannover | Expressionismus | Zeitraum zwischen 1905 und 1925 | Geprägt wird der Expressionismus durch die Loslösung der Farbe von der realen Umwelt. Die Farbe ist nunmehr die neue Ausdruckskraft. Der Expressionismus ist somit als Gegenkunst zum Impressionismus mit der Wiedergabe seines realen weltlichen Umfeldes zu verstehen, wobei wir hier aber keinen formalen und inhaltlich einheitlichen Malstil vorfinden | Kamera Vanessa Rohde / Marius Müller | Redaktion Michael Hertrampf Schnitt | Marius Müller | YouTube
PROGRAMM DER KÜNSTLERGRUPPE DIE BRÜCKE
MIT DEM GLAUBEN AN EINE NEUE GENERATION DER SCHAFFENDEN WIE DER GENIESSENDEN RUFEN WIR ALLE JUGEND ZUSAMMEN UND ALS JUGEND DIE DIE ZUKUNFT TRÄGT WOLLEN WIR UNS ARM UND LEBENSFREIHEIT VERSCHAFFEN GEGENÜBER DEN WOHLANGESESSENEN ÄLTEREN KRÄFTEN | JEDER GEHÖRT ZU UNS DER UNMITTELBAR UND UNVERFÄLSCHT DAS WIEDERGIBT WAS IHN ZUM SCHAFFEN DRÄNGT
IM GEGENSATZ ZU KAISER WILHELM II.
„Eine Kunst, die sich über die von Mir bezeichneten Gesetze und Schranken hinwegsetzt, ist keine Kunst mehr, sie ist Fabrikarbeit, ist Gewerbe, und das darf die Kunst nie werden. Mit dem viel mißbrauchten Worte „Freiheit“ und unter seiner Flagge verfällt man oft in Grenzenlosigkeit, Schrankenlosigkeit, Selbstüberhebung. Wer sich aber von dem Gesetz der Schönheit und dem Gefühl für Ästhetik und Harmonie, die jedes Menschen Brust fühlt, ob er sie auch nicht ausdrücken kann, loslöst und in Gedanken in einer besonderen Richtung, einer bestimmten Lösung mehr technischer Aufgaben die Hauptsache erblickt, der versündigt sich an den Urquellen der Kunst.. Aber noch mehr: die Kunst soll mithelfen, erzieherisch auf das Volk einzuwirken, sie soll auch den unteren Ständen nach harter Mühe und Arbeit die Möglichkeit geben, sich an den Idealen wieder aufzurichten. Uns, dem deutschen Volke, sind die großen Ideale zu dauernden Gütern geworden, während sie anderen Völkern mehr oder weniger verlorengegangen sind.“ | Kaiser Wilhelm II. |1901
CHRONOLOGIE EXPRESSIONISMUS
Zeitraum zwischen 1905 und 1925 | 1911 vom Herausgeber der Zeitschrift „Der Sturm“ Herwarth Walden geprägter Begriff für die modernen, abstrakten und fortschrittlichen Stile Fauvismus, Futurismus und Kubismus | Gegenkunst und Gegenpol zum materialistischen Realismus des 19. Jahrhunderts und zum wichtigsten Hauptvertreter, dem Impressionismus. Der Expressionismus, der nie eine homogene Bewegung war, sondern durch unterschiedlichste Ausprägungen gekennzeichnet war, erreichte, als Reaktion auf den Impressionismus, der die äußere Erscheinung der Welt in der Malerei ausdrückte, im frühen 20. Jahrhundert und besonders in Deutschland, mit der Gründung der zwei wichtigsten Künstlergruppen dieser Bewegung, 1905 in Dresden „Die Brücke“ und 1911 in München „Der Blaue Reiter„, seinen Höhepunkt. Da die „Brücke“-Künstler stark von der afrikanischen Kunst beeinflusst war, manifestierte sich kunsthistorisch daraus ein starker Beitrag zur weiteren Entwicklung der figurativen Malerei wogegen die Orientierung am Geistigen in der Kunst bei den Künstlern des „Blauen Reiters“ ein großer Beitrag zur weiteren Entwicklung der abstrakten Kunst war. 1913 wurde die Künstlergruppe „Die Brücke“ aufgelöst. Der Expressionismus beeinflusste stark die Kunst der zwanziger und dreißiger Jahre, insbesondere das Bauhaus und die Neue Sachlichkeit sind Stilrichtungen bei denen der Expressionismus starke Spuren hinterlassen hat. Im Gegensatz zu dem in Italien zeitgleich entwickelten mediterranen und zukunftsoptimistischen Futurismus ist der Expressionismus schwermütig und wird von starken Zweifeln geprägt.
WEGBEREITER EXPRESSIONISMUS
Gotik | primitive Künste | Bildhauerei aus Afrika und Ozeanien | moderne französiche Malerei wie der Fauvismus oder Henri Matisse | Die Künstler des Expressionismus reagierten auf den ausgehenden Impressionismus
Vorperiode des Expressionismus
Vincent van Gogh | 1853 – 1890
Paul Gaugin | 1848 – 1903
Edvard Munch | 1863 – 1944
James Ensor | 1860 – 1949
Ferdinand Hodler | 1853 – 1918
Gruppe „Nabis“
KÜNSTLER EXPRESSIONISMUS
Brücke-Künstler
Max Beckmann | Deutschland | 1884 – 1950
Otto Dix | Deutschland | 1881 – 1969
Lyonel Feininger | Deutschland | USA | 1871 – 1956
Otto Freundlich | Deutschland | 1878 – 1943
Gottfried Graf | Deutschland | 1881 – 1938
George Grosz | Deutschland | USA | 1893 – 1959
Erich Heckel | Deutschland | 1883 – 1970
Wassily Kandinsky | 1866 – 1944
Max Kaus | 1891 – 1977 Berlin
Ernst Ludwig Kirchner | Deutschland | 1880 – 1938
Paul Klee | Deutschland | 1879 – 1940
Oskar Kokoschka | Österreich | 1886 – 1880
Alfred Kubin | Österreich 1877 – 1959
August Macke | Deutschland | 1887 – 1914
Franz Marc | Deutschland | 1880 – 2016
Henri Matisse | Frankreich | 1869 – 1954
Ludwig Meidner | Deutschland | 1884 – 1966
Otto Mueller | Deutschland | 1874 – 1930
Gabriele Münter | Deutsschland | 1877 – 1962
Edvard Munch | Norwegen | 1863 – 1944
Emil Nolde | Deutschland | 1867 – 1956
Max Pechstein | Deutschland | 1881 – 1955
Josef Scharl | Deutschland, USA, 1896 München – 1954 New York
Egon Schiele | Österreich | 1890 – 1918
Karl Schmidt-Rottluff | Deutschland | 1884 – 1976
Jakob Steinhardt | Deutschland | Israel | 1887 – 1968
Alexej von Jawlensky | Russland | Deutschland | 1864 – 1941
Marianne von Werefkin | Russland | 1860 – 1938
HAUPTWERKE EXPRESSIONISMUS
Edvard Munch | Der Schrei | Pastell auf Pappe | 1893 | 74 cm x 56 cm | Munch-Museum Oslo
Ernst Ludwig Kirchner | Vier Badende | 1909
Franz Marc | Turm der blauen Pferde | 1913 | Öl auf Leinwand | 200 cm x 130 cm
Wassily Kandinsky | Schwarzer Fleck | 1912 | Öl auf Leinwand | 100 cm x 130 cm | Russisches Museum St. Petersburg
Ludwig Meidner | Brennende Stadt | 1913 | Öl auf Leinwand | 68,5 cm x 80,5 cm | Saint Louis Art Museum
George Grosz | Explosion | 1817 | Öl auf Leinwand | 47,8 cm x 68,2 cm
Otto Dix | Selbstbildnis als Soldat | 1914 | Öl auf Leinwand | 69 cm x 53,5 cm
Max Beckmann | Die Nacht | 1918 | Öl auf Leinwand | 134 cm x 155 cm | Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
Otto Dix | Prager Straße | 1921 | Öl auf Leinwand | 100 cm x 80 cm | Kunstmuseum Stuttgart
ENTARTETE KUNST EXPRESSIONISMUS
Adolf Hitler und die Nationalsozialisten schätzten Werke akademischer Machart für ihre getreue Nachahmung der Wirklichkeit und unterstellten den entarteten Künstlern das Defizit dieser Fähigkeit, also unterstellten sie bestimmten Malern die Unfähigkeit und fehlende Begabung zu malen, weil sie z.B. nicht die Gesetze der Perspektive in ihren Kunstwerken berücksichtigten. 1936 wurde der nationalsozialistische Kunstfunktionär Adolf Ziegler mit einer gigantischen Säuberungsaktion beauftragt, denen tausende von Werken, u.a. Bilder von Max Beckmann, Otto Dix, Emil Nolde, Erich Heckel, Wassily Kandinsky und George Grosz, laut Aussage des Präsidenten der Reichskammer der bildenden Künsten nicht aus politischen, sondern aus ästhetischen Gründen, zum Opfer fielen. Es wurden also alle Kunstwerke aus den deutschen Museen beschlagnahmt und entfernt, die nicht dem Geschmack des Regimes entsprachen. Die öffentliche Diffamierung fand 1937 in der Ausstellung Entartete Kunst in München in den Hofgarten-Arkaden statt, an der 650 konfiszierte Kunstwerke aus 32 deutschen Museen nachfolgend auch reichsweit in anderen Häusern gezeigt wurden.
STICHWORTE EXPRESSIONISMUS
20. Jahrhundert | Klassische Moderne | modern | ekstatisch | erregend | ausschweifend | dynamisch | laut | diagonalreich | gegen die Bildränder arbeitend | urtümlich | Die Brücke | Der Blaue Reiter | Abkehr von der impressionistischen Sinnenfreudigkeit | Ausdruck der Expression | Gefühlsausdrücke | psychischen Ausdruck | Konzentration auf die Probleme des individuellen Wesens | expressionistische Seelentapeten | Kunst des gesteigerten Ausdrucks | subjektiver Ausdruck | Blick von außen (Natur) nach innen (Geist)| innere Wahrhaftigkeit | innerer Impuls steht über äußerer Wirklichkeit | Unordnung | Störung | Farbdschungel | kräftige Farben als unmittelbarer Ausdruck | Farbenstürme | flüchtige Pinselführung | vereinfachte Formen | klare Linien | nebeneinander gestellte Flächen | Bemühung um formale Vereinfachung | Ausdruck wird über die Ähnlichkeit gestellt | Erfassung der verborgenen Geistigkeit der Natur | Projizierung der Seele | Sinnliche Wahrnehmung der Wirklichkeit | Vorrang des Triebhaften vor der Vernunft | Verzicht auf perspektivische Darstellung | geometrische Formen | Kunst im Aufruhr | Künstleranarchismus | abstrakte Interpretation der Wirklichkeit | expressiv | magisch | fremd | Interesse an Primitivismus | Huldigung eine von Konventionen befreiten Natur | Erfassung des wahren Lebens | Wegbereiter abstrakte Kunst | Transzendenz der äußeren Erscheinungen in ein emotional Geistiges | Impressionen als äußerer Eindruck von der Natur | Improvisationen als Ausdruck spontaner, innerer Regungen | Kompositionen entstehen nach einem langen inneren Prozess des Schauens | es gibt eine Wirklichkeit, die dem Augenschein verborgen bleibt | Befreiung von Gewohnheiten | aus der ersten Ekstase des Sehens geborene Bilder | Viertelstundenakte | spontane Zeichnen soll jedes Nachdenken oder Perfektionieren verhindern | Ausdruck ist wichtiger als anatomische Präszision | plakative Leuchtkraft | Utopien einer heilen Welt | Ausdruck der inneren Vision des Künstlers | Krieg gilt als Ausdruck der Expressionen | Expressionismus hebt die Naturnähe der Farbe auf
ZITATE EXPRESSIONISMUS
„Mit dem Bild Der Schrei wurde der Expressionismus geboren.“ | Oskar Kokoschka
„Niemals war eine Zeit von solchem Entsetzen geschüttelt, von solchem Todesgrauen, niemals war die Welt so grabesstumm, niemals war der Mensch so klein, niemals war ihm so bang, niemals war Freude so fern und Freiheit so tot. Die ganze Zeit wird ein einziger Notschrei. Auch die Kunst schreit um Hilfe, sie schreit nach dem Geist. Das ist der Expressionismus.“ | Hermann Bahr
„Wenn man die Augen über eine mit Farben besetzte Palette gleiten lässt, so entstehen zwei Hauptresultate: 1. Es kommt eine rein physische Wirkung zustande, d.h. das Auge selbst wird durch Schönheit und andere Eigenschaften der Farbe bezaubert. Der Schauende empfindet ein Gefühl von Befriedigung, Freude, wie ein Gastronom, wenn er einen Leckerbissen im Munde hat. Oder es wird das Auge gereizt, wie der Gaumen von einer pikanten Speise (…). Nur die gewohnten Gegen-stände wirken bei einem mittelmäßig empfindlichen Menschen ganz oberflächlich. Die aber, die uns zum ersten Mal begegnen, üben sofort einen seelischen Eindruck auf uns aus. So empfindet die Welt das Kind, welchem jeder Gegenstand neu ist. Es sieht das Licht, wird dadurch angezogen, will es fassen, verbrennt sich den Finger und bekommt Angst und Respekt vor der Flamme. Dann lernt es, dass das Licht außer feindlichen Seiten auch freundliche hat, dass es die Dunkelheit verscheucht, den Tag verlängert, dass es wärmen, kochen und lustiges Schauspiel bieten kann. Nach der Sammlung dieser Erfahrungen ist die Bekanntschaft mit dem Lichte gemacht, und die Kenntnisse über dasselbe werden im Gehirn aufgespeichert. Das stark intensive Interesse verschwindet, und die Eigenschaft der Flamme, ein Schauspiel zu bieten, kämpft mit voller Gleichgültigkeit gegen sie. Allmählich wird auf diesem Wege die Welt entzaubert. Man weiß, dass Bäume Schatten geben, dass Pferde schnell laufen können und Automobile noch schneller, dass Hunde beißen, dass der Mond weit ist, dass der Mensch im Spiegel kein echter ist. Und nur bei einer höheren Entwicklung des Menschen erweitert sich immer der Kreis derjenigen Eigenschaften, welche verschiedene Gegenstände und Wesen in sich einschließen. Bei hoher Entwicklung bekommen diese Gegenstände und Wesen inneren Wert und schließlich inneren Klang. Ebenso ist es mit der Farbe, die bei niedrigem Stand der seelischen Empfindsamkeit nur eine oberflächliche Wirkung verursachen kann, eine Wirkung, die bald nach beendigtem Reiz verschwindet. Aber auch in diesem Zustand ist diese einfachste Wirkung verschiedener Art. Das Auge wird mehr und stärker von den helleren Farben angezogen und noch mehr und noch stärker von den helleren, wärmeren: Zinnoberrot zieht an und reizt, wie die Flamme, welche vom Menschen immer begierig angesehen wird. Das grelle Zitronengelb tut dem Auge nach längerer Zeit weh, wie dem Ohr eine hochklingende Trompete. Das Auge wird unruhig, hält den Anblick nicht lange aus und sucht Vertiefung und Ruhe in Blau oder Grün. Bei höherer Entwicklung aber entspringt dieser elementaren Wirkung eine tiefer gehende, die eine Gemütserschütterung verursacht. In diesem Falle ist
2. das zweite Hauptresultat des Beobachtens der Farbe vorhanden, d. h. die psychische Wirkung derselben. Hier kommt die psychische Kraft der Farbe zutage, welche eine seelische Vibration hervorruft. Und die erste, elementare physische Kraft wird nun zur Bahn, auf welcher die Farbe die Seele erreicht“. | Wassily Kandinsky | 1910 | Über das Geistige in der Kunst
HISTORIsche hintergründe EXPRESSIONISMUS
Auswirkung der Industrialisierung und der dadurch entstehenden Reizüberflutung | positive soziale und wirtschaftliche Entwicklung | Konformismus, Militarismus und Patriotismus unter der archaisch-modernen Pickelhaube machen alle, vom Kaiser Wilhelms II. bis zum einfachen Soldaten, gleich | 1. Weltkrieg wurde zuerst euphorisch, mit der Hoffnung eines Anfangs einer neuen Welt, aufgenommen | 1918 Abdankung Wilhelm II und Ausruf der Republik
LINKS EXPRESSIONISMUS
Spiegel Online | Hermann Bahr: Expressionismus – Kapitel 14