GCB Kunstlexikon
KUBISMUS
Juan Gris | Gitarre und Klarinette | 1920 | Kunstmuseum Basel | Der Urheber dieses Werks ist 1927 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Juan Gris | Das Album | 1926 | Kunstmuseum Bern | YouTube |
https://www.kunstmuseumbern.ch/de/startseite-121.html | Juan Gris zerlegt Figuren und Gegenstände malerisch in ihre Grundformen. Zugleich kombiniert er Motive wie eine Gitarre, Gläser und Obst immer wieder neu. Nebst Pablo Picasso und Georges Braque gehört Juan Gris zu den Hauptvertretern des Kubismus | Aus der Podcast-Serie zu Highlights aus der Sammlung des Kunstmuseums Bern
VIDEO | FILM KUBISMUS
Cubism | Overview from Phil Hansen | Philinthecircle | YouTube
Kubismus | Zeitreise durch ausgewählte Epochen der Kunst | h1 Fernsehen aus Hannover | Kubismus | Zeitraum zwischen 1907 und 1914 | In den Gemälden dieser Stilrichtung sind, im Gegensatz zum Impressionismus, die realistische Wiedergabe von Gegenständen, die Perspektive, die Ordnung von Formen und die herkömmlichen Formvorstellungen nicht mehr vorhanden. Die Formen sind auf die geometrischen Grundformen Würfel, Kegel, Pyramiden und Kugeln reduziert | Kamera Vanessa Rohde und Marius Müller | Redaktion Michael Hertrampf | Schnitt: Marius Müller | YouTube
Der Kubismus | Hans Dieter Huber | Der Kubismus lässt sich in drei Phasen unterteilen: Frühkubismus von 1907-1909, analytischer Kubismus von 1909-1912 und synthetischer Kubismus von 1912-1914. Er ist im Wesentlichen die Leistung von Pablo Picasso und Georges Braque, die in diesen Jahren eng miteinander befreundet waren. Ein Schlüsselbild für den Bruch mit der traditionellen Malerei sind die Desmoiselles d‘ Avignon von 1907 | YouTube
DEFINITION KUBISMUS
Kubismus – aus dem französischen Wort cube = Kubus, Würfel abgeleiteter Begriff | Viele Blickwinkel statt einer Perspektive | Der Kubismus wandte sich gegen den Formenkanon der realistischen Darstellung, wie er seit der Renaissance verbindlich war | Durch die Auflösung und Aufsplitterung der Darstellung in Kuben und einfache geometrische Flächen die eine systematisch organisierte Bildoberfläche ergab, wurde eine erste Form der Abstraktion und dadurch nachfolgend eine gegenstandslose Kunst entwickelt, die einen entscheidenden Wendepunkt in der Kunstgeschichte markierte | Er verstand sich als Revolte gegen die Sentimentalität und den Realismus der Malerei des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts und wandte sich gegen die Betonung von Licht und Farbe und gegen den Mangel an Form, beides typische Charakteristika des Impressionismus | Die Grundsätze des Kubismus sind in dem Satz des französischen spätimpressionistischen Malers Paul Cézanne zusammengefaßt: „Alle Formen in der Natur lassen sich auf Kugel, Kegel und Zylinder zurückführen.“ | In der frühen Phase, dem anayltischen Kubismus, gingen die Küstler vom Gegenstand aus, brachen die Konturen des Motivs auf und zerlegten es in kubische Formelemente. Sie verzichteten auf Raumwirkungen und Perspektive und reduzierten die Palette auf wenige Farben, vor allem Grau-, Braun- und gedämpfte Grüntöne. Sie begannen ferner, Buchstaben und Zahlen in ihre Kompositionen zu malen. Später klebten sie gefundene Etiketten, Billette, Zeitungsausschnitte, Tapeten und andere Gegenstände in ihre Bilder und erfanden so die Collage | Damit entfernten sich diese Werke immer mehr vom Motiv und gewannen an Bildautonomie | Der nächste Schritt, dieses Verfahren umzukehren, lag nach 1914 nahe. Juan Gris (sein Künstlername ist von dem französischen Wort gris, grau, seiner zeitweilig bevorzugten Farbe, abgeleitet), der seit 1910 kubistisch malte, wagte ihn als Erster. In dieser späteren Phase des synthetischen Kubismus gingen die Künstler von ungegenständlichen Farbflächen aus, die erst im Laufe der Arbeit durch eingefügte Zeichen einen gegenständlichen Bezug erhielten. Zum Beispiel kann ein braunes Rechteck durch zwei eingezeichnete Punkte als Gesicht oder durch parallele Linien als Gitarre erkannt werden.
Gris beschrieb sein neues Verfahren: „Cézanne macht aus einer Flasche einen Zylinder, ich hingegen gehe von einem Zylinder aus, um ein Einzelding zu schaffen; aus einem Zylinder mache ich eine Flasche…“ Braque und Picasso schlossen sich der neuen Richtung bald an und übertrugen sie auch auf die Skulptur.
Picasso prägte für seine Arbeitsweise die später berühmt gewordene Formel: „Ich suche nicht, ich finde.“ Im synthetischen Kubismus werden die Bilder wieder bunter, weil auch Farbe als Zeichen dienen kann: Wenn Picasso beispielsweise eine Rechteckform mit roten, blauen und grünen Rhomben und Trapezen bemalt, wird sie als das Trikot eines „Harlekins“ erkennbar. Robert Delaunay entwickelte den Kubismus zu einer eigenen Stilrichtung weiter, dem von Apollinaire so genannten Orphismus. Er gehörte zu den ersten Künstlern, die gegenstandslos-abstrakte Bilder schufen.
CHRONOLOGIE KUBISMUS
ab ca. 1907
Basis und Auslöser für den Kubismus bildete die Kunst von Paul Cézanne und deren theoretisches Fundament, wie Paul Cézannes programmatischer Ausspruch „Alles in der Kunst bildet sich aus Kugel, Kegel und Zylinder“. Dies war dann mit Sicherheit auch das tragende theoretische Fundament für Pablo Picasso und Georges Braque |
Auch war der Kubismus eine der ersten Kunstrichtungen, die sich zeitgleich mit der manifestartigen Proklamation einer neuen Kunst durch den italienischen Futurismus, der Abstraktion näherten. Seinen Höhepunkt erreichte der Kubismus um 1914 | Beeinflusst wurde der Kubismus auch von den kantig ausgeführten afrikanischen und ozeanischen Skulpturen | 1910 – 1912 Analytischen Kubismus | ab 1912 bis in die frühen 1920er Jahre Synthetischen Kubismus
WEGBEREITER KUBISMUS
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand der Kubismus in Frankreich |
Großen Anteil an der zeitgleichen Entwicklung des Kubismus in der Malerei hatten der französische Künstler Georges Braque und der Spanier Pablo Picasso, die unabhängig voneinander die Lösungen zur Entwicklung dieser neuen Formsprache entwickelten.
KÜNSTLER KUBISMUS
MALER
Pablo Picasso | Spanien | 1881 – 1973
Georges Braque | Frankreich | 1882 – 1963
Juan Gris | Spanien | 1887 – 1927
Fernand Léger | Frankreich | 1881 -1955
Roger de La Fresnaye | Frankreich | 1885 – 1925
Robert Delaunay | Frankreich | 1885 – 1941
Lyonel Feininger | Deutschland | USA | 1871 – 1956
André Lhote | Frankreich | 1885 – 1962
Jean Metzinger | Frankreich | 1883 – 1956
Jeanne Rij-Rousseau | Frankreich | 1870 – 1956
BILDHAUER
Alexander Archipenko | Russland | 1887 – 1964
Henri Laurens | Frankreich | 1885 – 1954
Jacques Lipchitz | Litauen | 1891 – 1973
Rudolf Belling | Deutschland | 1886 – 1972
HAUPTWERKE KUBISMUS
Les Demoiselles d’Avignon | 1906 – 1907 | Pablo Picasso
STICHWORTE KUBISMUS
Auflösung der Körperformen | Formen sprengen alle Normen | Ähnlichkeit spielt keine Rolle | systematische Bildstrukturierung | architektonisch gebaute Kompositionen | radikale Reduzierung auf einfache Formen | Abwendung der Malerei von der Nachahmung der Realität im Sinne der naturalistischen Wiedergabe | Reduzierung der Farbpalette zur Unterstützung des Volumens | Kubismus charakterisiert sich durch einen dezenten Farbauftrag und der Konzentration auf die oft kubische Formen | Bruch mit dem Akademisus
ZITATE KUBISMUS
HISTORISCHE HINTERGRÜNDE KUBISMUS
BIBLIOGRAPHIE KUBISMUS
LINKS KUBISMUS
KUBISMUS
Juan Gris | Gitarre und Klarinette | 1920 | Kunstmuseum Basel | Der Urheber dieses Werks ist 1927 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Juan Gris | Das Album | 1926 | Kunstmuseum Bern | YouTube |
https://www.kunstmuseumbern.ch/de/startseite-121.html | Juan Gris zerlegt Figuren und Gegenstände malerisch in ihre Grundformen. Zugleich kombiniert er Motive wie eine Gitarre, Gläser und Obst immer wieder neu. Nebst Pablo Picasso und Georges Braque gehört Juan Gris zu den Hauptvertretern des Kubismus | Aus der Podcast-Serie zu Highlights aus der Sammlung des Kunstmuseums Bern
VIDEO | FILM KUBISMUS
Cubism | Overview from Phil Hansen | Philinthecircle | YouTube
Kubismus | Zeitreise durch ausgewählte Epochen der Kunst | h1 Fernsehen aus Hannover | Kubismus | Zeitraum zwischen 1907 und 1914 | In den Gemälden dieser Stilrichtung sind, im Gegensatz zum Impressionismus, die realistische Wiedergabe von Gegenständen, die Perspektive, die Ordnung von Formen und die herkömmlichen Formvorstellungen nicht mehr vorhanden. Die Formen sind auf die geometrischen Grundformen Würfel, Kegel, Pyramiden und Kugeln reduziert | Kamera Vanessa Rohde und Marius Müller | Redaktion Michael Hertrampf | Schnitt: Marius Müller | YouTube
Der Kubismus | Hans Dieter Huber | Der Kubismus lässt sich in drei Phasen unterteilen: Frühkubismus von 1907-1909, analytischer Kubismus von 1909-1912 und synthetischer Kubismus von 1912-1914. Er ist im Wesentlichen die Leistung von Pablo Picasso und Georges Braque, die in diesen Jahren eng miteinander befreundet waren. Ein Schlüsselbild für den Bruch mit der traditionellen Malerei sind die Desmoiselles d‘ Avignon von 1907 | YouTube
DEFINITION KUBISMUS
Kubismus – aus dem französischen Wort cube = Kubus, Würfel abgeleiteter Begriff | Viele Blickwinkel statt einer Perspektive | Der Kubismus wandte sich gegen den Formenkanon der realistischen Darstellung, wie er seit der Renaissance verbindlich war | Durch die Auflösung und Aufsplitterung der Darstellung in Kuben und einfache geometrische Flächen die eine systematisch organisierte Bildoberfläche ergab, wurde eine erste Form der Abstraktion und dadurch nachfolgend eine gegenstandslose Kunst entwickelt, die einen entscheidenden Wendepunkt in der Kunstgeschichte markierte | Er verstand sich als Revolte gegen die Sentimentalität und den Realismus der Malerei des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts und wandte sich gegen die Betonung von Licht und Farbe und gegen den Mangel an Form, beides typische Charakteristika des Impressionismus | Die Grundsätze des Kubismus sind in dem Satz des französischen spätimpressionistischen Malers Paul Cézanne zusammengefaßt: „Alle Formen in der Natur lassen sich auf Kugel, Kegel und Zylinder zurückführen.“ | In der frühen Phase, dem anayltischen Kubismus, gingen die Küstler vom Gegenstand aus, brachen die Konturen des Motivs auf und zerlegten es in kubische Formelemente. Sie verzichteten auf Raumwirkungen und Perspektive und reduzierten die Palette auf wenige Farben, vor allem Grau-, Braun- und gedämpfte Grüntöne. Sie begannen ferner, Buchstaben und Zahlen in ihre Kompositionen zu malen. Später klebten sie gefundene Etiketten, Billette, Zeitungsausschnitte, Tapeten und andere Gegenstände in ihre Bilder und erfanden so die Collage | Damit entfernten sich diese Werke immer mehr vom Motiv und gewannen an Bildautonomie | Der nächste Schritt, dieses Verfahren umzukehren, lag nach 1914 nahe. Juan Gris (sein Künstlername ist von dem französischen Wort gris, grau, seiner zeitweilig bevorzugten Farbe, abgeleitet), der seit 1910 kubistisch malte, wagte ihn als Erster. In dieser späteren Phase des synthetischen Kubismus gingen die Künstler von ungegenständlichen Farbflächen aus, die erst im Laufe der Arbeit durch eingefügte Zeichen einen gegenständlichen Bezug erhielten. Zum Beispiel kann ein braunes Rechteck durch zwei eingezeichnete Punkte als Gesicht oder durch parallele Linien als Gitarre erkannt werden.
Gris beschrieb sein neues Verfahren: „Cézanne macht aus einer Flasche einen Zylinder, ich hingegen gehe von einem Zylinder aus, um ein Einzelding zu schaffen; aus einem Zylinder mache ich eine Flasche…“ Braque und Picasso schlossen sich der neuen Richtung bald an und übertrugen sie auch auf die Skulptur.
Picasso prägte für seine Arbeitsweise die später berühmt gewordene Formel: „Ich suche nicht, ich finde.“ Im synthetischen Kubismus werden die Bilder wieder bunter, weil auch Farbe als Zeichen dienen kann: Wenn Picasso beispielsweise eine Rechteckform mit roten, blauen und grünen Rhomben und Trapezen bemalt, wird sie als das Trikot eines „Harlekins“ erkennbar. Robert Delaunay entwickelte den Kubismus zu einer eigenen Stilrichtung weiter, dem von Apollinaire so genannten Orphismus. Er gehörte zu den ersten Künstlern, die gegenstandslos-abstrakte Bilder schufen.
CHRONOLOGIE KUBISMUS
ab ca. 1907
Basis und Auslöser für den Kubismus bildete die Kunst von Paul Cézanne und deren theoretisches Fundament, wie Paul Cézannes programmatischer Ausspruch „Alles in der Kunst bildet sich aus Kugel, Kegel und Zylinder“. Dies war dann mit Sicherheit auch das tragende theoretische Fundament für Pablo Picasso und Georges Braque |
Auch war der Kubismus eine der ersten Kunstrichtungen, die sich zeitgleich mit der manifestartigen Proklamation einer neuen Kunst durch den italienischen Futurismus, der Abstraktion näherten. Seinen Höhepunkt erreichte der Kubismus um 1914 | Beeinflusst wurde der Kubismus auch von den kantig ausgeführten afrikanischen und ozeanischen Skulpturen | 1910 – 1912 Analytischen Kubismus | ab 1912 bis in die frühen 1920er Jahre Synthetischen Kubismus
WEGBEREITER KUBISMUS
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand der Kubismus in Frankreich |
Großen Anteil an der zeitgleichen Entwicklung des Kubismus in der Malerei hatten der französische Künstler Georges Braque und der Spanier Pablo Picasso, die unabhängig voneinander die Lösungen zur Entwicklung dieser neuen Formsprache entwickelten.
KÜNSTLER KUBISMUS
MALER
Pablo Picasso | Spanien | 1881 – 1973
Georges Braque | Frankreich | 1882 – 1963
Juan Gris | Spanien | 1887 – 1927
Fernand Léger | Frankreich | 1881 -1955
Roger de La Fresnaye | Frankreich | 1885 – 1925
Robert Delaunay | Frankreich | 1885 – 1941
Lyonel Feininger | Deutschland | USA | 1871 – 1956
André Lhote | Frankreich | 1885 – 1962
Jean Metzinger | Frankreich | 1883 – 1956
Jeanne Rij-Rousseau | Frankreich | 1870 – 1956
BILDHAUER
Alexander Archipenko | Russland | 1887 – 1964
Henri Laurens | Frankreich | 1885 – 1954
Jacques Lipchitz | Litauen | 1891 – 1973
Rudolf Belling | Deutschland | 1886 – 1972
HAUPTWERKE KUBISMUS
Les Demoiselles d’Avignon | 1906 – 1907 | Pablo Picasso
STICHWORTE KUBISMUS
Auflösung der Körperformen | Formen sprengen alle Normen | Ähnlichkeit spielt keine Rolle | systematische Bildstrukturierung | architektonisch gebaute Kompositionen | radikale Reduzierung auf einfache Formen | Abwendung der Malerei von der Nachahmung der Realität im Sinne der naturalistischen Wiedergabe | Reduzierung der Farbpalette zur Unterstützung des Volumens | Kubismus charakterisiert sich durch einen dezenten Farbauftrag und der Konzentration auf die oft kubische Formen | Bruch mit dem Akademisus
ZITATE KUBISMUS
HISTORISCHE HINTERGRÜNDE KUBISMUS
BIBLIOGRAPHIE KUBISMUS
LINKS KUBISMUS
KUBISMUS
Juan Gris | Gitarre und Klarinette | 1920 | Kunstmuseum Basel | Der Urheber dieses Werks ist 1927 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist | aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv
Juan Gris | Das Album | 1926 | Kunstmuseum Bern | YouTube |
https://www.kunstmuseumbern.ch/de/startseite-121.html | Juan Gris zerlegt Figuren und Gegenstände malerisch in ihre Grundformen. Zugleich kombiniert er Motive wie eine Gitarre, Gläser und Obst immer wieder neu. Nebst Pablo Picasso und Georges Braque gehört Juan Gris zu den Hauptvertretern des Kubismus | Aus der Podcast-Serie zu Highlights aus der Sammlung des Kunstmuseums Bern
VIDEO | FILM KUBISMUS
Cubism | Overview from Phil Hansen | Philinthecircle | YouTube
Kubismus | Zeitreise durch ausgewählte Epochen der Kunst | h1 Fernsehen aus Hannover | Kubismus | Zeitraum zwischen 1907 und 1914 | In den Gemälden dieser Stilrichtung sind, im Gegensatz zum Impressionismus, die realistische Wiedergabe von Gegenständen, die Perspektive, die Ordnung von Formen und die herkömmlichen Formvorstellungen nicht mehr vorhanden. Die Formen sind auf die geometrischen Grundformen Würfel, Kegel, Pyramiden und Kugeln reduziert | Kamera Vanessa Rohde und Marius Müller | Redaktion Michael Hertrampf | Schnitt: Marius Müller | YouTube
Der Kubismus | Hans Dieter Huber | Der Kubismus lässt sich in drei Phasen unterteilen: Frühkubismus von 1907-1909, analytischer Kubismus von 1909-1912 und synthetischer Kubismus von 1912-1914. Er ist im Wesentlichen die Leistung von Pablo Picasso und Georges Braque, die in diesen Jahren eng miteinander befreundet waren. Ein Schlüsselbild für den Bruch mit der traditionellen Malerei sind die Desmoiselles d‘ Avignon von 1907 | YouTube
DEFINITION KUBISMUS
Kubismus – aus dem französischen Wort cube = Kubus, Würfel abgeleiteter Begriff | Viele Blickwinkel statt einer Perspektive | Der Kubismus wandte sich gegen den Formenkanon der realistischen Darstellung, wie er seit der Renaissance verbindlich war | Durch die Auflösung und Aufsplitterung der Darstellung in Kuben und einfache geometrische Flächen die eine systematisch organisierte Bildoberfläche ergab, wurde eine erste Form der Abstraktion und dadurch nachfolgend eine gegenstandslose Kunst entwickelt, die einen entscheidenden Wendepunkt in der Kunstgeschichte markierte | Er verstand sich als Revolte gegen die Sentimentalität und den Realismus der Malerei des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts und wandte sich gegen die Betonung von Licht und Farbe und gegen den Mangel an Form, beides typische Charakteristika des Impressionismus | Die Grundsätze des Kubismus sind in dem Satz des französischen spätimpressionistischen Malers Paul Cézanne zusammengefaßt: „Alle Formen in der Natur lassen sich auf Kugel, Kegel und Zylinder zurückführen.“ | In der frühen Phase, dem anayltischen Kubismus, gingen die Küstler vom Gegenstand aus, brachen die Konturen des Motivs auf und zerlegten es in kubische Formelemente. Sie verzichteten auf Raumwirkungen und Perspektive und reduzierten die Palette auf wenige Farben, vor allem Grau-, Braun- und gedämpfte Grüntöne. Sie begannen ferner, Buchstaben und Zahlen in ihre Kompositionen zu malen. Später klebten sie gefundene Etiketten, Billette, Zeitungsausschnitte, Tapeten und andere Gegenstände in ihre Bilder und erfanden so die Collage | Damit entfernten sich diese Werke immer mehr vom Motiv und gewannen an Bildautonomie | Der nächste Schritt, dieses Verfahren umzukehren, lag nach 1914 nahe. Juan Gris (sein Künstlername ist von dem französischen Wort gris, grau, seiner zeitweilig bevorzugten Farbe, abgeleitet), der seit 1910 kubistisch malte, wagte ihn als Erster. In dieser späteren Phase des synthetischen Kubismus gingen die Künstler von ungegenständlichen Farbflächen aus, die erst im Laufe der Arbeit durch eingefügte Zeichen einen gegenständlichen Bezug erhielten. Zum Beispiel kann ein braunes Rechteck durch zwei eingezeichnete Punkte als Gesicht oder durch parallele Linien als Gitarre erkannt werden.
Gris beschrieb sein neues Verfahren: „Cézanne macht aus einer Flasche einen Zylinder, ich hingegen gehe von einem Zylinder aus, um ein Einzelding zu schaffen; aus einem Zylinder mache ich eine Flasche…“ Braque und Picasso schlossen sich der neuen Richtung bald an und übertrugen sie auch auf die Skulptur.
Picasso prägte für seine Arbeitsweise die später berühmt gewordene Formel: „Ich suche nicht, ich finde.“ Im synthetischen Kubismus werden die Bilder wieder bunter, weil auch Farbe als Zeichen dienen kann: Wenn Picasso beispielsweise eine Rechteckform mit roten, blauen und grünen Rhomben und Trapezen bemalt, wird sie als das Trikot eines „Harlekins“ erkennbar. Robert Delaunay entwickelte den Kubismus zu einer eigenen Stilrichtung weiter, dem von Apollinaire so genannten Orphismus. Er gehörte zu den ersten Künstlern, die gegenstandslos-abstrakte Bilder schufen.
CHRONOLOGIE KUBISMUS
ab ca. 1907
Basis und Auslöser für den Kubismus bildete die Kunst von Paul Cézanne und deren theoretisches Fundament, wie Paul Cézannes programmatischer Ausspruch „Alles in der Kunst bildet sich aus Kugel, Kegel und Zylinder“. Dies war dann mit Sicherheit auch das tragende theoretische Fundament für Pablo Picasso und Georges Braque |
Auch war der Kubismus eine der ersten Kunstrichtungen, die sich zeitgleich mit der manifestartigen Proklamation einer neuen Kunst durch den italienischen Futurismus, der Abstraktion näherten. Seinen Höhepunkt erreichte der Kubismus um 1914 | Beeinflusst wurde der Kubismus auch von den kantig ausgeführten afrikanischen und ozeanischen Skulpturen | 1910 – 1912 Analytischen Kubismus | ab 1912 bis in die frühen 1920er Jahre Synthetischen Kubismus
WEGBEREITER KUBISMUS
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand der Kubismus in Frankreich |
Großen Anteil an der zeitgleichen Entwicklung des Kubismus in der Malerei hatten der französische Künstler Georges Braque und der Spanier Pablo Picasso, die unabhängig voneinander die Lösungen zur Entwicklung dieser neuen Formsprache entwickelten.
KÜNSTLER KUBISMUS
MALER
Pablo Picasso | Spanien | 1881 – 1973
Georges Braque | Frankreich | 1882 – 1963
Juan Gris | Spanien | 1887 – 1927
Fernand Léger | Frankreich | 1881 -1955
Roger de La Fresnaye | Frankreich | 1885 – 1925
Robert Delaunay | Frankreich | 1885 – 1941
Lyonel Feininger | Deutschland | USA | 1871 – 1956
André Lhote | Frankreich | 1885 – 1962
Jean Metzinger | Frankreich | 1883 – 1956
Jeanne Rij-Rousseau | Frankreich | 1870 – 1956
BILDHAUER
Alexander Archipenko | Russland | 1887 – 1964
Henri Laurens | Frankreich | 1885 – 1954
Jacques Lipchitz | Litauen | 1891 – 1973
Rudolf Belling | Deutschland | 1886 – 1972
HAUPTWERKE KUBISMUS
Les Demoiselles d’Avignon | 1906 – 1907 | Pablo Picasso
STICHWORTE KUBISMUS
Auflösung der Körperformen | Formen sprengen alle Normen | Ähnlichkeit spielt keine Rolle | systematische Bildstrukturierung | architektonisch gebaute Kompositionen | radikale Reduzierung auf einfache Formen | Abwendung der Malerei von der Nachahmung der Realität im Sinne der naturalistischen Wiedergabe | Reduzierung der Farbpalette zur Unterstützung des Volumens | Kubismus charakterisiert sich durch einen dezenten Farbauftrag und der Konzentration auf die oft kubische Formen | Bruch mit dem Akademisus
ZITATE KUBISMUS
HISTORISCHE HINTERGRÜNDE KUBISMUS
BIBLIOGRAPHIE KUBISMUS
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