GCB Kunstlexikon
Postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
Kunstwerke Postmoderne | POSTMODERNISMUS
Moritz Götze, Mädchen mit Herkules, 2013, Öl auf Leinwand, 160 cm x 200 cm, Galerie Cyprian Brenner
VIDEO | FILM postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
Victoria and Albert Museum | What is Postmodernism? | This film features some of the most important living Postmodern practitioners, Charles Jencks, Robert A M Stern and Sir Terry Farrell among them, and asks them how and why Postmodernism came about, and what it means to be Postmodern. This film was originally made for the V&A exhibition ‚Postmodernism: Style and Subversion 1970 – 1990‘ | YouTube
KunstSpektrum | documenta VIII – Ankunft der Postmoderne 1/2 | Teil 2/2: http://youtu.be/zuw1AlBeKsA „Ankunft der Postmoderne“ Die documenta 8 fand vom 12. Juni bis 20. September 1987 erneut (nach der documenta 6 1977) unter der künstlerischen Leitung Manfred Schneckenburgers statt. Ursprünglich war die Leitung der Ausstellung an Harald Szeemann (der ebenfalls bereits eine documenta: die d5 1972 geleitet hatte) und Edy de Wilde vergeben worden. Inhaltliche Differenzen und Spannungen zwischen den beiden machten eine Durchführung nach diesem Konzept jedoch unmöglich. Manfred Schneckenburger erklärte sich bereit einzuspringen und noch einmal die Weltausstellung der Kunst in Kassel zu organisieren. Die documenta 8 zählte nahezu eine halbe Million (474.417) Besucher und war endgültig zum kulturellen Massenereignis geworden. Die Schwerpunkte der d8 lagen auf der künstlerischen Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalt, mit Utopien und gleichzeitig mit Utopieverlust. Die Wechselbeziehungen zwischen Kunst und Architektur und Design wurden beleuchtet. Videokunst und zahlreiche Performances nahmen einen breiten Raum in der Ausstellung ein Wikipedia). | YouTube
KunstSpektrum | documenta VIII – Ankunft der Postmoderne 2/2 | Die documenta 8 fand vom 12. Juni bis 20. September 1987 erneut (nach der documenta 6 1977) unter der künstlerischen Leitung Manfred Schneckenburgers statt. Ursprünglich war die Leitung der Ausstellung an Harald Szeemann (der ebenfalls bereits eine documenta: die d5 1972 geleitet hatte) und Edy de Wilde vergeben worden. Inhaltliche Differenzen und Spannungen zwischen den beiden machten eine Durchführung nach diesem Konzept jedoch unmöglich. Manfred Schneckenburger erklärte sich bereit einzuspringen und noch einmal die Weltausstellung der Kunst in Kassel zu organisieren. Die documenta 8 zählte nahezu eine halbe Million (474.417) Besucher und war endgültig zum kulturellen Massenereignis geworden. Die Schwerpunkte der d8 lagen auf der künstlerischen Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalt, mit Utopien und gleichzeitig mit Utopieverlust. Die Wechselbeziehungen zwischen Kunst und Architektur und Design wurden beleuchtet. Videokunst und zahlreiche Performances nahmen einen breiten Raum in der Ausstellung ein Wikipedia). | YouTube
Stil Epochen 13 – Moderne, Postmoderne und zeitgenössische Kunst (1945 bis heute) [BR 2009] | YouTube
DEFINITION postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
Objekte sollen expressiv, witzig, frech, emotional, lustbetont, poetisch, ironisch sein | Benutzbarkeit ist zweitrangig | Dekor von zentraler Bedeutung
Kunst ab den 1980er Jahren wird als „Kunst der Postmoderne“ – „Postmoderne“ bezeichnet (synonym verwendeter Begriff: „Postmodernismus“). | Begriff gehört zu den umstrittensten und problematischsten Formulierungen des 20. Jahrhunderts. | „Postmoderne“ meint wörtlich die Epoche nach der Moderne mit ihren aufeinanderfolgenden Avantgarden der Vor- und Nachkriegszeit, die bis zum Ende des Abstrakten Expressionismus andauerte. | Die Moderne wird zur abgeschlossenen historischen Epoche erklärt, die fortan aus der Distanz wahrgenommen werden kann. | Die Kunst der „Postmoderne“ sieht sich aus der stilistischen Kontinuität der Moderne herausgelöst und nicht mehr von großen Zukunftsutopien getragen. | Ein gewisser Kulturpessimismus mit ironischen bis sarkastischen Zügen scheint dementsprechend kennzeichnend für eine „postmoderne Geisteshaltung“ und deren Kunstäußerungen. | Stilistisch äußerte sich die von der Moderne distanzierte Position in einem eklektischen, zitathaften Aufgreifen moderner ebenso wie vormoderner Stile und Motive, die oft in kombinatorischen oder collageartigen Verfahren verbunden werden – Rückgriff auf kulturgeschichtliche und mythische Themenfelder sowie ein sinnlich-emotionaler Subjektivismus, der zugleich einen sozialen oder gesellschaftspolitischen Auftrag von Kunst negiert und zu einem ausgeprägten Pluralismus führt. | Grenzüberschreitungen zwischen Gattungen und Genres werden ebenfalls als Kennzeichen einer „postmodernen Kunst“ angeführt. | Zunächst wurde von „Postmoderne“ nur im Kontext von Literatur, Musik und Philosophie gesprochen, dann folgte die Übertragung auf die Architektur – ein Verdienst, das Charles Jencks u.a. seit der Mitte der 1970er Jahre für sich verbuchen können. | Die „postmoderne“ Baukunst ist von einem stilistischen Eklektizismus gekennzeichnet, der zitathaft auf die (oft klassischen oder klassizistischen) Stilperioden der Vergangenheit zurückgreift und sich zugleich mit aktuellen Tendenzen vermengt.
Strömungen:
•Minimalismus: auch „Minimal Art“ kam in der bildenden Kunst um 1960 auf; in der Architektur ist Minimalismus seit den 1980er Jahren vertreten
•Happening: Eine Art der Aktionskunst, die meist vor dem Publikum in Echtzeit improvisiert wird; das Brechen mit Konventionen, das Überschreiten von Grenzen, Tabubrüche und mehr gehören nicht selten dazu
•Fluxus: Wird nach dem Dadaismus als zweiter Angriff auf das „Kunstwerk“ im herkömmlichen Sinne gesehen; im Mittelpunkt steht die schöpferische Idee und nicht deren perfektionierte Präsentation
•Pop Art: aus dem englischen und US-amerikanischen Raum stammende Form von Malerei und Skulptur; meist große, stilisierte Darstellungen aus Alltag, Konsum, Werbung und Popkultur
•Op-Art: Op steht hier kurz für „Optik“; es handelt sich um eine neue Strömung der optischen Täuschungen und Trick-Kunst, nicht selten in Anlehnung an M. C. Escher
•Kinetische Kunst: Bewegliche Kunst aus dem Bereich der Skulptur
•Videokunst: Projektion von Aufnahmen als Element einer Installation oder als Einzelkunst
•Fotorealismus: Naturnahe Malerei in extremer Form
•Konzeptkunst: Stellt Idee den Kunstwerks vor seine Form; vereint verschiedene Richtungen
•Performance: Live-Darstellung von Kunst, welche die Trennung von Werk und Künstler hinterfragt
•Land Art: Von, mit und / oder in der Natur geschaffene Kunst; auch Landschaftskunst
•Body-Art: Der Körper als Leinwand und Kunstwerk; temporär bei einer Performance oder permanent durch Tattoos, Implantate, Piercings, Narben, etc.
•Neue Wilde: auch „Neue Heftige“; beschreibt eine lebensbejahende, unbekümmerte und dabei subjektive Richtung der Malerei
CHRONOLOGIE postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
In Bezug auf die Malerei wurde der Begriff der „Postmoderne“ zwar erst in den 1980er Jahren gezielt verwendet, doch schon zuvor hatte sich die Pop Art als eine tendenziell „postmoderne Strömung“ erwiesen, die mit der Rückkehr zur Figur, historischen und ebenso ganz aktuellen Bezugnahmen aus der Kontinuität der Moderne ausbrach. Als Krönung einer „postmodernen Malerei“ gilt der sensualistische Neoexpressionismus, der sich zuerst in Deutschland, aber auch in den USA, Frankreich, Italien und anderen Ländern ausprägte.
STICHWORTE postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
Moderne | Postmoderne | 1980 | genaue Eingrenzung nicht möglich | verschiedene Strömungen |
ZITATE postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
„Für die Künstler der Moderne war häufig das Thema der Kunst der Prozeß des Kunst-Erschaffens selbst; für die Künstler der Postmoderne hingegen ist es zumeist die Geschichte der Kunst.“ | Charles Jencks (1986)
HISTORISCHE HINTERGRÜNDE postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
Ursprung in den USA (1960) | 1989: Mauerfall, Ende Kalter Krieg | Gefühl der Unsicherheit | kulturelle und gesellschaftliche Veränderung | Wandel grundlegender Rahmenbedingungen | Entwicklung neuer Konzepte, Prinzipien und Ideale | Ablehnung der Moderne (ständige Neuerungen) | Historische Stilzitate; dekorative, zeichenhaft-symbolische, ironische Elemente werden in die Bauten übernommen | Gegen die „kalte“, rationale Funktionalität des Siebzigerjahre-Designs „form follows emotion“
BIBLIOGRAPHIE postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
Christoph Riedweg (Hrsg.): „Nach der Postmoderne. Aktuelle Debatten zu Kunst, Philosophie und Gesellschaft“ (= Schwabe reflexe 34), Schwabe, Basel 2014, ISBN 978-3-7965-3250-4.
Johannes Jahn, Stefanie Lieb: Wörterbuch der Kunst, Nachdruck der 13. vollständig überarbeiteten und ergänzten Auflage 2008, ISBN: 3520165147
LINKS postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
Postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
Kunstwerke Postmoderne | POSTMODERNISMUS
Moritz Götze, Mädchen mit Herkules, 2013, Öl auf Leinwand, 160 cm x 200 cm, Galerie Cyprian Brenner
VIDEO | FILM postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
Victoria and Albert Museum | What is Postmodernism? | This film features some of the most important living Postmodern practitioners, Charles Jencks, Robert A M Stern and Sir Terry Farrell among them, and asks them how and why Postmodernism came about, and what it means to be Postmodern. This film was originally made for the V&A exhibition ‚Postmodernism: Style and Subversion 1970 – 1990‘ | YouTube
KunstSpektrum | documenta VIII – Ankunft der Postmoderne 1/2 | Teil 2/2: http://youtu.be/zuw1AlBeKsA „Ankunft der Postmoderne“ Die documenta 8 fand vom 12. Juni bis 20. September 1987 erneut (nach der documenta 6 1977) unter der künstlerischen Leitung Manfred Schneckenburgers statt. Ursprünglich war die Leitung der Ausstellung an Harald Szeemann (der ebenfalls bereits eine documenta: die d5 1972 geleitet hatte) und Edy de Wilde vergeben worden. Inhaltliche Differenzen und Spannungen zwischen den beiden machten eine Durchführung nach diesem Konzept jedoch unmöglich. Manfred Schneckenburger erklärte sich bereit einzuspringen und noch einmal die Weltausstellung der Kunst in Kassel zu organisieren. Die documenta 8 zählte nahezu eine halbe Million (474.417) Besucher und war endgültig zum kulturellen Massenereignis geworden. Die Schwerpunkte der d8 lagen auf der künstlerischen Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalt, mit Utopien und gleichzeitig mit Utopieverlust. Die Wechselbeziehungen zwischen Kunst und Architektur und Design wurden beleuchtet. Videokunst und zahlreiche Performances nahmen einen breiten Raum in der Ausstellung ein Wikipedia). | YouTube
KunstSpektrum | documenta VIII – Ankunft der Postmoderne 2/2 | Die documenta 8 fand vom 12. Juni bis 20. September 1987 erneut (nach der documenta 6 1977) unter der künstlerischen Leitung Manfred Schneckenburgers statt. Ursprünglich war die Leitung der Ausstellung an Harald Szeemann (der ebenfalls bereits eine documenta: die d5 1972 geleitet hatte) und Edy de Wilde vergeben worden. Inhaltliche Differenzen und Spannungen zwischen den beiden machten eine Durchführung nach diesem Konzept jedoch unmöglich. Manfred Schneckenburger erklärte sich bereit einzuspringen und noch einmal die Weltausstellung der Kunst in Kassel zu organisieren. Die documenta 8 zählte nahezu eine halbe Million (474.417) Besucher und war endgültig zum kulturellen Massenereignis geworden. Die Schwerpunkte der d8 lagen auf der künstlerischen Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalt, mit Utopien und gleichzeitig mit Utopieverlust. Die Wechselbeziehungen zwischen Kunst und Architektur und Design wurden beleuchtet. Videokunst und zahlreiche Performances nahmen einen breiten Raum in der Ausstellung ein Wikipedia). | YouTube
Stil Epochen 13 – Moderne, Postmoderne und zeitgenössische Kunst (1945 bis heute) [BR 2009] | YouTube
DEFINITION postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
Objekte sollen expressiv, witzig, frech, emotional, lustbetont, poetisch, ironisch sein | Benutzbarkeit ist zweitrangig | Dekor von zentraler Bedeutung
Kunst ab den 1980er Jahren wird als „Kunst der Postmoderne“ – „Postmoderne“ bezeichnet (synonym verwendeter Begriff: „Postmodernismus“). | Begriff gehört zu den umstrittensten und problematischsten Formulierungen des 20. Jahrhunderts. | „Postmoderne“ meint wörtlich die Epoche nach der Moderne mit ihren aufeinanderfolgenden Avantgarden der Vor- und Nachkriegszeit, die bis zum Ende des Abstrakten Expressionismus andauerte. | Die Moderne wird zur abgeschlossenen historischen Epoche erklärt, die fortan aus der Distanz wahrgenommen werden kann. | Die Kunst der „Postmoderne“ sieht sich aus der stilistischen Kontinuität der Moderne herausgelöst und nicht mehr von großen Zukunftsutopien getragen. | Ein gewisser Kulturpessimismus mit ironischen bis sarkastischen Zügen scheint dementsprechend kennzeichnend für eine „postmoderne Geisteshaltung“ und deren Kunstäußerungen. | Stilistisch äußerte sich die von der Moderne distanzierte Position in einem eklektischen, zitathaften Aufgreifen moderner ebenso wie vormoderner Stile und Motive, die oft in kombinatorischen oder collageartigen Verfahren verbunden werden – Rückgriff auf kulturgeschichtliche und mythische Themenfelder sowie ein sinnlich-emotionaler Subjektivismus, der zugleich einen sozialen oder gesellschaftspolitischen Auftrag von Kunst negiert und zu einem ausgeprägten Pluralismus führt. | Grenzüberschreitungen zwischen Gattungen und Genres werden ebenfalls als Kennzeichen einer „postmodernen Kunst“ angeführt. | Zunächst wurde von „Postmoderne“ nur im Kontext von Literatur, Musik und Philosophie gesprochen, dann folgte die Übertragung auf die Architektur – ein Verdienst, das Charles Jencks u.a. seit der Mitte der 1970er Jahre für sich verbuchen können. | Die „postmoderne“ Baukunst ist von einem stilistischen Eklektizismus gekennzeichnet, der zitathaft auf die (oft klassischen oder klassizistischen) Stilperioden der Vergangenheit zurückgreift und sich zugleich mit aktuellen Tendenzen vermengt.
Strömungen:
•Minimalismus: auch „Minimal Art“ kam in der bildenden Kunst um 1960 auf; in der Architektur ist Minimalismus seit den 1980er Jahren vertreten
•Happening: Eine Art der Aktionskunst, die meist vor dem Publikum in Echtzeit improvisiert wird; das Brechen mit Konventionen, das Überschreiten von Grenzen, Tabubrüche und mehr gehören nicht selten dazu
•Fluxus: Wird nach dem Dadaismus als zweiter Angriff auf das „Kunstwerk“ im herkömmlichen Sinne gesehen; im Mittelpunkt steht die schöpferische Idee und nicht deren perfektionierte Präsentation
•Pop Art: aus dem englischen und US-amerikanischen Raum stammende Form von Malerei und Skulptur; meist große, stilisierte Darstellungen aus Alltag, Konsum, Werbung und Popkultur
•Op-Art: Op steht hier kurz für „Optik“; es handelt sich um eine neue Strömung der optischen Täuschungen und Trick-Kunst, nicht selten in Anlehnung an M. C. Escher
•Kinetische Kunst: Bewegliche Kunst aus dem Bereich der Skulptur
•Videokunst: Projektion von Aufnahmen als Element einer Installation oder als Einzelkunst
•Fotorealismus: Naturnahe Malerei in extremer Form
•Konzeptkunst: Stellt Idee den Kunstwerks vor seine Form; vereint verschiedene Richtungen
•Performance: Live-Darstellung von Kunst, welche die Trennung von Werk und Künstler hinterfragt
•Land Art: Von, mit und / oder in der Natur geschaffene Kunst; auch Landschaftskunst
•Body-Art: Der Körper als Leinwand und Kunstwerk; temporär bei einer Performance oder permanent durch Tattoos, Implantate, Piercings, Narben, etc.
•Neue Wilde: auch „Neue Heftige“; beschreibt eine lebensbejahende, unbekümmerte und dabei subjektive Richtung der Malerei
CHRONOLOGIE postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
In Bezug auf die Malerei wurde der Begriff der „Postmoderne“ zwar erst in den 1980er Jahren gezielt verwendet, doch schon zuvor hatte sich die Pop Art als eine tendenziell „postmoderne Strömung“ erwiesen, die mit der Rückkehr zur Figur, historischen und ebenso ganz aktuellen Bezugnahmen aus der Kontinuität der Moderne ausbrach. Als Krönung einer „postmodernen Malerei“ gilt der sensualistische Neoexpressionismus, der sich zuerst in Deutschland, aber auch in den USA, Frankreich, Italien und anderen Ländern ausprägte.
STICHWORTE postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
Moderne | Postmoderne | 1980 | genaue Eingrenzung nicht möglich | verschiedene Strömungen |
ZITATE postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
„Für die Künstler der Moderne war häufig das Thema der Kunst der Prozeß des Kunst-Erschaffens selbst; für die Künstler der Postmoderne hingegen ist es zumeist die Geschichte der Kunst.“ | Charles Jencks (1986)
HISTORISCHE HINTERGRÜNDE postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
Ursprung in den USA (1960) | 1989: Mauerfall, Ende Kalter Krieg | Gefühl der Unsicherheit | kulturelle und gesellschaftliche Veränderung | Wandel grundlegender Rahmenbedingungen | Entwicklung neuer Konzepte, Prinzipien und Ideale | Ablehnung der Moderne (ständige Neuerungen) | Historische Stilzitate; dekorative, zeichenhaft-symbolische, ironische Elemente werden in die Bauten übernommen | Gegen die „kalte“, rationale Funktionalität des Siebzigerjahre-Designs „form follows emotion“
BIBLIOGRAPHIE postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
Christoph Riedweg (Hrsg.): „Nach der Postmoderne. Aktuelle Debatten zu Kunst, Philosophie und Gesellschaft“ (= Schwabe reflexe 34), Schwabe, Basel 2014, ISBN 978-3-7965-3250-4.
Johannes Jahn, Stefanie Lieb: Wörterbuch der Kunst, Nachdruck der 13. vollständig überarbeiteten und ergänzten Auflage 2008, ISBN: 3520165147
LINKS postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
Postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
Kunstwerke Postmoderne | POSTMODERNISMUS
Moritz Götze, Mädchen mit Herkules, 2013, Öl auf Leinwand, 160 cm x 200 cm, Galerie Cyprian Brenner
VIDEO | FILM postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
Victoria and Albert Museum | What is Postmodernism? | This film features some of the most important living Postmodern practitioners, Charles Jencks, Robert A M Stern and Sir Terry Farrell among them, and asks them how and why Postmodernism came about, and what it means to be Postmodern. This film was originally made for the V&A exhibition ‚Postmodernism: Style and Subversion 1970 – 1990‘ | YouTube
KunstSpektrum | documenta VIII – Ankunft der Postmoderne 1/2 | Teil 2/2: http://youtu.be/zuw1AlBeKsA „Ankunft der Postmoderne“ Die documenta 8 fand vom 12. Juni bis 20. September 1987 erneut (nach der documenta 6 1977) unter der künstlerischen Leitung Manfred Schneckenburgers statt. Ursprünglich war die Leitung der Ausstellung an Harald Szeemann (der ebenfalls bereits eine documenta: die d5 1972 geleitet hatte) und Edy de Wilde vergeben worden. Inhaltliche Differenzen und Spannungen zwischen den beiden machten eine Durchführung nach diesem Konzept jedoch unmöglich. Manfred Schneckenburger erklärte sich bereit einzuspringen und noch einmal die Weltausstellung der Kunst in Kassel zu organisieren. Die documenta 8 zählte nahezu eine halbe Million (474.417) Besucher und war endgültig zum kulturellen Massenereignis geworden. Die Schwerpunkte der d8 lagen auf der künstlerischen Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalt, mit Utopien und gleichzeitig mit Utopieverlust. Die Wechselbeziehungen zwischen Kunst und Architektur und Design wurden beleuchtet. Videokunst und zahlreiche Performances nahmen einen breiten Raum in der Ausstellung ein Wikipedia). | YouTube
KunstSpektrum | documenta VIII – Ankunft der Postmoderne 2/2 | Die documenta 8 fand vom 12. Juni bis 20. September 1987 erneut (nach der documenta 6 1977) unter der künstlerischen Leitung Manfred Schneckenburgers statt. Ursprünglich war die Leitung der Ausstellung an Harald Szeemann (der ebenfalls bereits eine documenta: die d5 1972 geleitet hatte) und Edy de Wilde vergeben worden. Inhaltliche Differenzen und Spannungen zwischen den beiden machten eine Durchführung nach diesem Konzept jedoch unmöglich. Manfred Schneckenburger erklärte sich bereit einzuspringen und noch einmal die Weltausstellung der Kunst in Kassel zu organisieren. Die documenta 8 zählte nahezu eine halbe Million (474.417) Besucher und war endgültig zum kulturellen Massenereignis geworden. Die Schwerpunkte der d8 lagen auf der künstlerischen Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalt, mit Utopien und gleichzeitig mit Utopieverlust. Die Wechselbeziehungen zwischen Kunst und Architektur und Design wurden beleuchtet. Videokunst und zahlreiche Performances nahmen einen breiten Raum in der Ausstellung ein Wikipedia). | YouTube
Stil Epochen 13 – Moderne, Postmoderne und zeitgenössische Kunst (1945 bis heute) [BR 2009] | YouTube
DEFINITION postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
Objekte sollen expressiv, witzig, frech, emotional, lustbetont, poetisch, ironisch sein | Benutzbarkeit ist zweitrangig | Dekor von zentraler Bedeutung
Kunst ab den 1980er Jahren wird als „Kunst der Postmoderne“ – „Postmoderne“ bezeichnet (synonym verwendeter Begriff: „Postmodernismus“). | Begriff gehört zu den umstrittensten und problematischsten Formulierungen des 20. Jahrhunderts. | „Postmoderne“ meint wörtlich die Epoche nach der Moderne mit ihren aufeinanderfolgenden Avantgarden der Vor- und Nachkriegszeit, die bis zum Ende des Abstrakten Expressionismus andauerte. | Die Moderne wird zur abgeschlossenen historischen Epoche erklärt, die fortan aus der Distanz wahrgenommen werden kann. | Die Kunst der „Postmoderne“ sieht sich aus der stilistischen Kontinuität der Moderne herausgelöst und nicht mehr von großen Zukunftsutopien getragen. | Ein gewisser Kulturpessimismus mit ironischen bis sarkastischen Zügen scheint dementsprechend kennzeichnend für eine „postmoderne Geisteshaltung“ und deren Kunstäußerungen. | Stilistisch äußerte sich die von der Moderne distanzierte Position in einem eklektischen, zitathaften Aufgreifen moderner ebenso wie vormoderner Stile und Motive, die oft in kombinatorischen oder collageartigen Verfahren verbunden werden – Rückgriff auf kulturgeschichtliche und mythische Themenfelder sowie ein sinnlich-emotionaler Subjektivismus, der zugleich einen sozialen oder gesellschaftspolitischen Auftrag von Kunst negiert und zu einem ausgeprägten Pluralismus führt. | Grenzüberschreitungen zwischen Gattungen und Genres werden ebenfalls als Kennzeichen einer „postmodernen Kunst“ angeführt. | Zunächst wurde von „Postmoderne“ nur im Kontext von Literatur, Musik und Philosophie gesprochen, dann folgte die Übertragung auf die Architektur – ein Verdienst, das Charles Jencks u.a. seit der Mitte der 1970er Jahre für sich verbuchen können. | Die „postmoderne“ Baukunst ist von einem stilistischen Eklektizismus gekennzeichnet, der zitathaft auf die (oft klassischen oder klassizistischen) Stilperioden der Vergangenheit zurückgreift und sich zugleich mit aktuellen Tendenzen vermengt.
Strömungen:
•Minimalismus: auch „Minimal Art“ kam in der bildenden Kunst um 1960 auf; in der Architektur ist Minimalismus seit den 1980er Jahren vertreten
•Happening: Eine Art der Aktionskunst, die meist vor dem Publikum in Echtzeit improvisiert wird; das Brechen mit Konventionen, das Überschreiten von Grenzen, Tabubrüche und mehr gehören nicht selten dazu
•Fluxus: Wird nach dem Dadaismus als zweiter Angriff auf das „Kunstwerk“ im herkömmlichen Sinne gesehen; im Mittelpunkt steht die schöpferische Idee und nicht deren perfektionierte Präsentation
•Pop Art: aus dem englischen und US-amerikanischen Raum stammende Form von Malerei und Skulptur; meist große, stilisierte Darstellungen aus Alltag, Konsum, Werbung und Popkultur
•Op-Art: Op steht hier kurz für „Optik“; es handelt sich um eine neue Strömung der optischen Täuschungen und Trick-Kunst, nicht selten in Anlehnung an M. C. Escher
•Kinetische Kunst: Bewegliche Kunst aus dem Bereich der Skulptur
•Videokunst: Projektion von Aufnahmen als Element einer Installation oder als Einzelkunst
•Fotorealismus: Naturnahe Malerei in extremer Form
•Konzeptkunst: Stellt Idee den Kunstwerks vor seine Form; vereint verschiedene Richtungen
•Performance: Live-Darstellung von Kunst, welche die Trennung von Werk und Künstler hinterfragt
•Land Art: Von, mit und / oder in der Natur geschaffene Kunst; auch Landschaftskunst
•Body-Art: Der Körper als Leinwand und Kunstwerk; temporär bei einer Performance oder permanent durch Tattoos, Implantate, Piercings, Narben, etc.
•Neue Wilde: auch „Neue Heftige“; beschreibt eine lebensbejahende, unbekümmerte und dabei subjektive Richtung der Malerei
CHRONOLOGIE postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
In Bezug auf die Malerei wurde der Begriff der „Postmoderne“ zwar erst in den 1980er Jahren gezielt verwendet, doch schon zuvor hatte sich die Pop Art als eine tendenziell „postmoderne Strömung“ erwiesen, die mit der Rückkehr zur Figur, historischen und ebenso ganz aktuellen Bezugnahmen aus der Kontinuität der Moderne ausbrach. Als Krönung einer „postmodernen Malerei“ gilt der sensualistische Neoexpressionismus, der sich zuerst in Deutschland, aber auch in den USA, Frankreich, Italien und anderen Ländern ausprägte.
STICHWORTE postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
Moderne | Postmoderne | 1980 | genaue Eingrenzung nicht möglich | verschiedene Strömungen |
ZITATE postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
„Für die Künstler der Moderne war häufig das Thema der Kunst der Prozeß des Kunst-Erschaffens selbst; für die Künstler der Postmoderne hingegen ist es zumeist die Geschichte der Kunst.“ | Charles Jencks (1986)
HISTORISCHE HINTERGRÜNDE postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
Ursprung in den USA (1960) | 1989: Mauerfall, Ende Kalter Krieg | Gefühl der Unsicherheit | kulturelle und gesellschaftliche Veränderung | Wandel grundlegender Rahmenbedingungen | Entwicklung neuer Konzepte, Prinzipien und Ideale | Ablehnung der Moderne (ständige Neuerungen) | Historische Stilzitate; dekorative, zeichenhaft-symbolische, ironische Elemente werden in die Bauten übernommen | Gegen die „kalte“, rationale Funktionalität des Siebzigerjahre-Designs „form follows emotion“
BIBLIOGRAPHIE postmoderne KUNST | POSTMODERNISMUS
Christoph Riedweg (Hrsg.): „Nach der Postmoderne. Aktuelle Debatten zu Kunst, Philosophie und Gesellschaft“ (= Schwabe reflexe 34), Schwabe, Basel 2014, ISBN 978-3-7965-3250-4.
Johannes Jahn, Stefanie Lieb: Wörterbuch der Kunst, Nachdruck der 13. vollständig überarbeiteten und ergänzten Auflage 2008, ISBN: 3520165147