GCB Kunstlexikon
GOLDSCHMIEDEKUNST
die künstlerische Verarbeitung von Gold und Silber, heute auch Platin, zu Schmuck, Geräten, Gefäßen und Plastiken.
Technik: Die wichtigsten Bearbeitungsweisen sind: Treiben von Gold- oder Silberblech, Filigran aus Drähten, Granulieren, Tauschieren, Prägen und Gießen. Zur Verzierung werden Edel- u. a. Schmucksteine, Perlen, Glasflüsse und Email verwendet. Wegen seiner Weichheit und seines hohen Wertes wird Gold mit anderen Metallen, meist Silber oder Kupfer, legiert. Die wichtigsten Quellen zur Goldschmiedekunst stammen von Theophilus Presbyter (12.Jh.) und B. Cellini (16. Jh.); sie lassen erkennen, daß Handwerkszeug und Arbeitsmethoden von der Antike bis zur Renaissance wenig Änderung erfuhren. Seit dem ausgehenden Altertum wird durch Stempelung der Feingehalt garantiert, eine besondere Form der Stempelung bildete das Beschauzeichen.
EUROPA
Vorgeschichte: Neben der Bearbeitung von gediegenem Kupfer in der letzten Phase des Neolithikums (Kupferzeit) bildet die Goldschmiedekunst das älteste Metallhandwerk. In Europa stammen die frühesten Zeugnisse aus einem Gräberfeld im Gebiet des Warnasees (Bulgarien). Von Kulturen der Bronzezeit wurden Schmuck, Kultgegenstände, Prunkwaffen und Geräte aus Gold nach Art von Bronze verarbeitet (Funde von Dorset in England, von Boeslunde in Dänemark, Schifferstadt, Eberswald, Ezelsdorf). In der kretisch-myken. Kunst wurde die Goldschmiedekunst seit der Vorpalastzeit für Schmuck, Metallgefäße und kostbare Waffen verarbeitet (Funde von Vaphio, Mykene, Troja), die goldenen Gesichtsmasken der Schachtgräber von Mykene wurden nur auf dem festländ. Bereich gefunden.
In der griechischen Kunst spielte die Goldschmiedekunst eine untergeordnete Rolle; eine Besonderheit war die Herstellung von chryselephantinen Bildwerken.
Aus hellenist. und römischer Zeit sind eine Fülle von Kunstwerken aus Gold und Silber erhalten; aus der Kaiserzeit ragen v. a. die Silbergeschirre von Kaiseraugst, Boscoreale, Hildesheim und Mildenhall hervor.
Bei den Etruskern erreichte die Goldschmiedekunst im 7. Jh. v. Chr. einen Höhepunkt; charakteristisch sind Arbeiten in Granulationstechnik; häufig sind auch Goldbleche mit Reihen aus Stempeln getriebener Tiere und Fabelwesen. Ringe mit reliefverzierten oder gravierten Schmuckplatten wurden v.a. im 6.Jh. v. Chr. hergestellt. Typisch für die folgenden Jahrhunderte sind Anhänger aus getriebenem Goldblech.
Die Kunst der Thraker hat sich zum größten Teil in Meisterwerken der Goldschmiedekunst manifestiert (Funde von Waltschitran, Panagjurischte), häufig im Tierstil gearbeitet (Schmuck, Gefäße, Verzierung von Waffen und Schilden).
Mittelalter. In der Völkerwanderungszeit waren viele Völker und Stämme (Germanen, v.a. Ost- und Westgoten; Kelten) Träger einer ausdrucksstarken, formenreichen Goldschmiedekunst, die sich durch reichen Steinschmuck auszeichnete (Funde von Petrossa, Haßleben, Vettersfelde, „Childerich-Grab“); der Theodolindenschatz in Monza wie der Fund von Fuente de Guarrazar bei Toledo enthalten Arbeiten der Merowingerzeit von hohem Rang.
Aus der karoling. Zeit stammt u.a. der Tassilo-Kelch. Die byzantinische Goldschmiedekunst übernahm das Erbe der Spätantike und erlebte ihren Höhepunkt um die Jahrtausendwende, ihr ist die Entwicklung des Zellenemail zu verdanken. Aus dem MA. sind kostbare Reliquiare, Tragaltäre, Bucheinbände, liturgische Gegenstände und Schmuckstücke erhalten. Trier, Regensburg, die Reichenau, Essen, Hildesheim, später die Gebiete an Maas und Niederrhein, Köln und Aachen waren die Zentren der kirchlichen Goldschmiedekunst. Aus ihren meist klösterl. Werkstätten gingen große Meister hervor, u. a. Bischof BERNWARD von Hildesheim, VON HELMARSHAUSEN, EILBERTUS VON KÖLN, GODE-FROID DE HUY, NIKOLAUS VON VERDUN. Zu ihren besten Leistungen gehören Altarverkleidungen (Aachener Domschatz; Mus. Cluny, Paris, aus dem Baseler Münster) und figurenreiche, mit Email, Edelsteinen und Treibarbeiten geschmückte Reliquienschreine (Heribertschrein, Köln-Deutz; Dreikönigsschrein, Kölner Domschatz).
Die Goldschmiedekunst der Gotik brachte reiches Kirchengerät hervor; sie übernahm Zierformen der Architektur und schuf auch plastische Arbeiten, wie Statuetten und Reliquienbüsten. Zahlreich waren auch die nichtkirchlichen Äufträge für Trinkgefäße, Schmuck (Lüneburger Silberschatz). Bedeutende Maler und Bildhauer entwarfen in der Spätgotik und in der Renaissance Vorlagen für Goldschmiedearbeiten (A. DÜRER, H. HOLBEIN D. J., M. PACHER, V. SlOSS, T. RlEMENSCHNEIDER, H. KRUMPPER, E. Q. ASAM).
In der Renaissance erfuhr die Goldschmiedekunst neue Impulse durch Aufträge von Hof, Adel und reichen Patriziern. Der Italiener B. CELLINI (BiLD) gehörte zu den bed. Künstlern dieser Zeit. Die deutsche Goldschmiedekunst, die z. T. italienisches. Formengut aufnahm und selbständig weiterentwickelte, war von außerordentl. Rang, sowohl in repräsentativen Schöpfungen wie in der Vielfalt des Gebrauchsgeräts. Zu den bekanntesten deutschen Meistern gehörten W. JAMNITZER, P. HÜBNER, M. WALLBAUM, H. KELLERTHALER, A. EISENHOIT. Namhafte Goldschmiede des Barock waren der Augsburger J. A. THELOT und J. M. DINGLINGER. Im 17. und 18. Jh. entstanden auch in Frankreich hervorragende Werke (Arbeiten der Familie GERMAIN), seit etwa 1800 auch in England, dessen edles, schlichtes Tafelsilber vorbildlich wurde.
Starken Auftrieb erhielt die Goldschmiedekunst während des Jugendstils. Es entstand ein neues Gefühl für die Möglichkeiten des Materials, dessen formgerechte Verarbeitung v.a. für Gebrauchsgegenstände angestrebt wurde. Die führenden Vertreter dieser Richtung waren H. VAN DE VELDE, P. BEHRENS, K. GROSS und J. HOFFMANN. R. LALIQUE lenkte die Herstellung von Schmuck in neue Bahnen; an die Stelle von Edelsteinen traten Perlen und Schmucksteine, oft kombiniert mit Email. Auch die modernen Künstler erstreben materialgerechte Verarbeitung der Edelmetalle und zeitgemäße Formen.
AUSSEREUROPÄISCHE KULTUREN
Afrika: Auch aus Ägypten haben sich prähistorische Goldarbeiten erhalten, die ebenfalls unter dem Einfluß der Bronzetechnik standen. Eine eigenständige und hochentwickelte Goldschmiedekunst, die sich durch reiche Verwendung von Edelsteinen auszeichnet und bereits Einlagen in Glaspaste kannte, fand sich im Mittleren Reich (Gräber von Dahschur). Aus dem Neuen Reich stammen z. B. der Schatz der Königin Aahotep und die Grabbeigaben für Tut-ench-Amun, zu denen mit Goldblech verkleidetes Mobiliar, Goldmasken, Prunkwaffen u. a. gehörten.Obwohl Gold bereits in früher Zeit in verschiedenen Gebieten Schwarzafrikas gefördert wurde und über den Goldhandel die Bildung großer Reiche ermöglichte (z. B. Gana, Ashanti), ist die Goldschmiedkunst archäologisch nur in Simbabwe nachgewiesen und in jüngerer Zeit auf das Gebiet der Akan-Völker und die Sahelzone beschränkt geblieben. Während in der Sahelzone nur Ohrgehänge aus gedrehtem und ziseliertem Goldblech v. a. von Hausa-Handwerkern für die Fulbe-Frauen gefertigt werden, verfügen die Akan-Völker über eine ausgeprägte und hochentwickelte Goldschmiedekunst, die sich im wesentlichen auf die Bedürfnisse der Höfe konzentriert. Dabei wird das meist sehr niederkarätige Gold nach der Technik der verlorenen Form zu Würdeabzeichen oder Schmuck für die sakralen Herrscher (große Ringe, Armreifen u. a.) und ihre Notablen gegossen, oder als Blech über hölzerne Gegenstände (Würdestäbe, Fliegenwedelgriffe, Kultobjekte) nach der Plattierungstechnik getrieben.
In Amerika war in vorkolumb. Zeit im Bereich der Hochkulturen die Goldschmiedekunst auf drei Hauptgebiete konzentriert, die metallurgisch, technisch und stilistisch zu unterscheiden sind: Peru – Bolivien (z. B. Chimti), aus dem auch der bislang älteste Goldfund von etwa 2000 v. Chr. stammt; Zentralamerika – Kolumbien (Cocle, Muisca Quimbaya u.a.); Mexiko (v.a. Mixteken). Die heute aus diesen Gebieten bekannten Goldarbeiten stammen überwiegend aus Gräbern; die spanischen Eroberer hatten die meisten ihrer Funde eingeschmolzen und als Goldbarren nach Europa gebracht. Gold wurde zunächst gehämmert, später in allen anderen Techniken verarbeitet. Kunstvolle „falsche Filigranarbeiten“, bei denen nicht feine Golddrähte gelötet, sondern die Stücke im Wachsausschmelzverfahren gegossen wurden, stellten v. a. Mixteken und Muisca her. Nachdem es gelungen war, hohe Schmelztemperaturen zu erzeugen, wurden auch Legierungen verwendet, am häufigsten eine Gold-Kupfer-Legierung (Tumbaga), die von Kolumbien bis S-Mexiko vorkommt, nicht jedoch in Peru; dort wurde eine Gold-Silber-Legierung (Elektron) bevorzugt. Die durch Legierungen entstehende Verschiedenfarbigkeit wurde bewußt zur Verzierung eingesetzt, andererseits konnte die ursprüngliche Goldfarbe durch das Mise-en-couleur-Verfahren (Erhitzen und Behandeln mit einem bestimmten Pflanzensaft) wiederhergestellt werden. Eine Vergoldung wurde erzielt durch Überziehen anderer Materialien mit Goldfolien. Goldarbeiten wurden aber auch, v. a. an der Küste N-Perus, farbig übermalt.
Außerhalb der Hochkulturen verwendeten die Indianer kaum Gold, waren in Nordamerika aber gute Silberschmiede; im 19. Jh. v. a. die Irokesen, die Anregungen der Weißen aufnahmen, im SW die Navajo, die die Silberbearbeitung von den Mexikanern lernten. Wichtigste Techniken waren Prägen, Punzen und Gravieren.Asien: Die ältesten Zeugnisse hervorragender, figürlicher Goldschmiedekunst sind die Funde von Ur in Vorderasien.
Bei den iranischen Völkern wurde, dank des häufigen Vorkommens von Gold in Bergen und Flüssen des Landes, die Goldschmiedekunst seit der Vorgeschichte besonders gepflegt; Verarbeitung v. a. zu Schmuck und Trinkgefäßen sowie zur Verzierung von Waffen. In Luristan, Amlasch und Marlik (beide am Kaspischen Meer) entstanden von 1300 bis 800 v. Chr. reiche Zentren, die Anregungen aus Mesopotamien und Syrien aufnahmen, z. B. die Techniken der Granulation, des Filigrans und der Einlage von Halbedelsteinen. In der Achaimenidenzeit bereicherten ägyptische Künstler die Goldschmiedekunst durch Verwendung von Email, Beispiele haben sich besonders in den reichen Gräbern der Skythen Südrußlands erhalten. In georg. Königsgräbern von Armazi (bei Mzcheta, Georg. SSR) wurden erstmalig Werke der Goldschmiedekunst gefunden, bei denen Almandine in Zellenwerk zerlegt undüber große Flächen verarbeitet wurden; diese Kunstform gelangte im 4. Jahrhundert mit den Hunnen von Iran nach West-Europaund beherrschte die Völklerwanderungskunst.
GOLDSCHMIEDEKUNST
die künstlerische Verarbeitung von Gold und Silber, heute auch Platin, zu Schmuck, Geräten, Gefäßen und Plastiken.
Technik: Die wichtigsten Bearbeitungsweisen sind: Treiben von Gold- oder Silberblech, Filigran aus Drähten, Granulieren, Tauschieren, Prägen und Gießen. Zur Verzierung werden Edel- u. a. Schmucksteine, Perlen, Glasflüsse und Email verwendet. Wegen seiner Weichheit und seines hohen Wertes wird Gold mit anderen Metallen, meist Silber oder Kupfer, legiert. Die wichtigsten Quellen zur Goldschmiedekunst stammen von Theophilus Presbyter (12.Jh.) und B. Cellini (16. Jh.); sie lassen erkennen, daß Handwerkszeug und Arbeitsmethoden von der Antike bis zur Renaissance wenig Änderung erfuhren. Seit dem ausgehenden Altertum wird durch Stempelung der Feingehalt garantiert, eine besondere Form der Stempelung bildete das Beschauzeichen.
EUROPA
Vorgeschichte: Neben der Bearbeitung von gediegenem Kupfer in der letzten Phase des Neolithikums (Kupferzeit) bildet die Goldschmiedekunst das älteste Metallhandwerk. In Europa stammen die frühesten Zeugnisse aus einem Gräberfeld im Gebiet des Warnasees (Bulgarien). Von Kulturen der Bronzezeit wurden Schmuck, Kultgegenstände, Prunkwaffen und Geräte aus Gold nach Art von Bronze verarbeitet (Funde von Dorset in England, von Boeslunde in Dänemark, Schifferstadt, Eberswald, Ezelsdorf). In der kretisch-myken. Kunst wurde die Goldschmiedekunst seit der Vorpalastzeit für Schmuck, Metallgefäße und kostbare Waffen verarbeitet (Funde von Vaphio, Mykene, Troja), die goldenen Gesichtsmasken der Schachtgräber von Mykene wurden nur auf dem festländ. Bereich gefunden.
In der griechischen Kunst spielte die Goldschmiedekunst eine untergeordnete Rolle; eine Besonderheit war die Herstellung von chryselephantinen Bildwerken.
Aus hellenist. und römischer Zeit sind eine Fülle von Kunstwerken aus Gold und Silber erhalten; aus der Kaiserzeit ragen v. a. die Silbergeschirre von Kaiseraugst, Boscoreale, Hildesheim und Mildenhall hervor.
Bei den Etruskern erreichte die Goldschmiedekunst im 7. Jh. v. Chr. einen Höhepunkt; charakteristisch sind Arbeiten in Granulationstechnik; häufig sind auch Goldbleche mit Reihen aus Stempeln getriebener Tiere und Fabelwesen. Ringe mit reliefverzierten oder gravierten Schmuckplatten wurden v.a. im 6.Jh. v. Chr. hergestellt. Typisch für die folgenden Jahrhunderte sind Anhänger aus getriebenem Goldblech.
Die Kunst der Thraker hat sich zum größten Teil in Meisterwerken der Goldschmiedekunst manifestiert (Funde von Waltschitran, Panagjurischte), häufig im Tierstil gearbeitet (Schmuck, Gefäße, Verzierung von Waffen und Schilden).
Mittelalter. In der Völkerwanderungszeit waren viele Völker und Stämme (Germanen, v.a. Ost- und Westgoten; Kelten) Träger einer ausdrucksstarken, formenreichen Goldschmiedekunst, die sich durch reichen Steinschmuck auszeichnete (Funde von Petrossa, Haßleben, Vettersfelde, „Childerich-Grab“); der Theodolindenschatz in Monza wie der Fund von Fuente de Guarrazar bei Toledo enthalten Arbeiten der Merowingerzeit von hohem Rang.
Aus der karoling. Zeit stammt u.a. der Tassilo-Kelch. Die byzantinische Goldschmiedekunst übernahm das Erbe der Spätantike und erlebte ihren Höhepunkt um die Jahrtausendwende, ihr ist die Entwicklung des Zellenemail zu verdanken. Aus dem MA. sind kostbare Reliquiare, Tragaltäre, Bucheinbände, liturgische Gegenstände und Schmuckstücke erhalten. Trier, Regensburg, die Reichenau, Essen, Hildesheim, später die Gebiete an Maas und Niederrhein, Köln und Aachen waren die Zentren der kirchlichen Goldschmiedekunst. Aus ihren meist klösterl. Werkstätten gingen große Meister hervor, u. a. Bischof BERNWARD von Hildesheim, VON HELMARSHAUSEN, EILBERTUS VON KÖLN, GODE-FROID DE HUY, NIKOLAUS VON VERDUN. Zu ihren besten Leistungen gehören Altarverkleidungen (Aachener Domschatz; Mus. Cluny, Paris, aus dem Baseler Münster) und figurenreiche, mit Email, Edelsteinen und Treibarbeiten geschmückte Reliquienschreine (Heribertschrein, Köln-Deutz; Dreikönigsschrein, Kölner Domschatz).
Die Goldschmiedekunst der Gotik brachte reiches Kirchengerät hervor; sie übernahm Zierformen der Architektur und schuf auch plastische Arbeiten, wie Statuetten und Reliquienbüsten. Zahlreich waren auch die nichtkirchlichen Äufträge für Trinkgefäße, Schmuck (Lüneburger Silberschatz). Bedeutende Maler und Bildhauer entwarfen in der Spätgotik und in der Renaissance Vorlagen für Goldschmiedearbeiten (A. DÜRER, H. HOLBEIN D. J., M. PACHER, V. SlOSS, T. RlEMENSCHNEIDER, H. KRUMPPER, E. Q. ASAM).
In der Renaissance erfuhr die Goldschmiedekunst neue Impulse durch Aufträge von Hof, Adel und reichen Patriziern. Der Italiener B. CELLINI (BiLD) gehörte zu den bed. Künstlern dieser Zeit. Die deutsche Goldschmiedekunst, die z. T. italienisches. Formengut aufnahm und selbständig weiterentwickelte, war von außerordentl. Rang, sowohl in repräsentativen Schöpfungen wie in der Vielfalt des Gebrauchsgeräts. Zu den bekanntesten deutschen Meistern gehörten W. JAMNITZER, P. HÜBNER, M. WALLBAUM, H. KELLERTHALER, A. EISENHOIT. Namhafte Goldschmiede des Barock waren der Augsburger J. A. THELOT und J. M. DINGLINGER. Im 17. und 18. Jh. entstanden auch in Frankreich hervorragende Werke (Arbeiten der Familie GERMAIN), seit etwa 1800 auch in England, dessen edles, schlichtes Tafelsilber vorbildlich wurde.
Starken Auftrieb erhielt die Goldschmiedekunst während des Jugendstils. Es entstand ein neues Gefühl für die Möglichkeiten des Materials, dessen formgerechte Verarbeitung v.a. für Gebrauchsgegenstände angestrebt wurde. Die führenden Vertreter dieser Richtung waren H. VAN DE VELDE, P. BEHRENS, K. GROSS und J. HOFFMANN. R. LALIQUE lenkte die Herstellung von Schmuck in neue Bahnen; an die Stelle von Edelsteinen traten Perlen und Schmucksteine, oft kombiniert mit Email. Auch die modernen Künstler erstreben materialgerechte Verarbeitung der Edelmetalle und zeitgemäße Formen.
AUSSEREUROPÄISCHE KULTUREN
Afrika: Auch aus Ägypten haben sich prähistorische Goldarbeiten erhalten, die ebenfalls unter dem Einfluß der Bronzetechnik standen. Eine eigenständige und hochentwickelte Goldschmiedekunst, die sich durch reiche Verwendung von Edelsteinen auszeichnet und bereits Einlagen in Glaspaste kannte, fand sich im Mittleren Reich (Gräber von Dahschur). Aus dem Neuen Reich stammen z. B. der Schatz der Königin Aahotep und die Grabbeigaben für Tut-ench-Amun, zu denen mit Goldblech verkleidetes Mobiliar, Goldmasken, Prunkwaffen u. a. gehörten.Obwohl Gold bereits in früher Zeit in verschiedenen Gebieten Schwarzafrikas gefördert wurde und über den Goldhandel die Bildung großer Reiche ermöglichte (z. B. Gana, Ashanti), ist die Goldschmiedkunst archäologisch nur in Simbabwe nachgewiesen und in jüngerer Zeit auf das Gebiet der Akan-Völker und die Sahelzone beschränkt geblieben. Während in der Sahelzone nur Ohrgehänge aus gedrehtem und ziseliertem Goldblech v. a. von Hausa-Handwerkern für die Fulbe-Frauen gefertigt werden, verfügen die Akan-Völker über eine ausgeprägte und hochentwickelte Goldschmiedekunst, die sich im wesentlichen auf die Bedürfnisse der Höfe konzentriert. Dabei wird das meist sehr niederkarätige Gold nach der Technik der verlorenen Form zu Würdeabzeichen oder Schmuck für die sakralen Herrscher (große Ringe, Armreifen u. a.) und ihre Notablen gegossen, oder als Blech über hölzerne Gegenstände (Würdestäbe, Fliegenwedelgriffe, Kultobjekte) nach der Plattierungstechnik getrieben.
In Amerika war in vorkolumb. Zeit im Bereich der Hochkulturen die Goldschmiedekunst auf drei Hauptgebiete konzentriert, die metallurgisch, technisch und stilistisch zu unterscheiden sind: Peru – Bolivien (z. B. Chimti), aus dem auch der bislang älteste Goldfund von etwa 2000 v. Chr. stammt; Zentralamerika – Kolumbien (Cocle, Muisca Quimbaya u.a.); Mexiko (v.a. Mixteken). Die heute aus diesen Gebieten bekannten Goldarbeiten stammen überwiegend aus Gräbern; die spanischen Eroberer hatten die meisten ihrer Funde eingeschmolzen und als Goldbarren nach Europa gebracht. Gold wurde zunächst gehämmert, später in allen anderen Techniken verarbeitet. Kunstvolle „falsche Filigranarbeiten“, bei denen nicht feine Golddrähte gelötet, sondern die Stücke im Wachsausschmelzverfahren gegossen wurden, stellten v. a. Mixteken und Muisca her. Nachdem es gelungen war, hohe Schmelztemperaturen zu erzeugen, wurden auch Legierungen verwendet, am häufigsten eine Gold-Kupfer-Legierung (Tumbaga), die von Kolumbien bis S-Mexiko vorkommt, nicht jedoch in Peru; dort wurde eine Gold-Silber-Legierung (Elektron) bevorzugt. Die durch Legierungen entstehende Verschiedenfarbigkeit wurde bewußt zur Verzierung eingesetzt, andererseits konnte die ursprüngliche Goldfarbe durch das Mise-en-couleur-Verfahren (Erhitzen und Behandeln mit einem bestimmten Pflanzensaft) wiederhergestellt werden. Eine Vergoldung wurde erzielt durch Überziehen anderer Materialien mit Goldfolien. Goldarbeiten wurden aber auch, v. a. an der Küste N-Perus, farbig übermalt.
Außerhalb der Hochkulturen verwendeten die Indianer kaum Gold, waren in Nordamerika aber gute Silberschmiede; im 19. Jh. v. a. die Irokesen, die Anregungen der Weißen aufnahmen, im SW die Navajo, die die Silberbearbeitung von den Mexikanern lernten. Wichtigste Techniken waren Prägen, Punzen und Gravieren.Asien: Die ältesten Zeugnisse hervorragender, figürlicher Goldschmiedekunst sind die Funde von Ur in Vorderasien.
Bei den iranischen Völkern wurde, dank des häufigen Vorkommens von Gold in Bergen und Flüssen des Landes, die Goldschmiedekunst seit der Vorgeschichte besonders gepflegt; Verarbeitung v. a. zu Schmuck und Trinkgefäßen sowie zur Verzierung von Waffen. In Luristan, Amlasch und Marlik (beide am Kaspischen Meer) entstanden von 1300 bis 800 v. Chr. reiche Zentren, die Anregungen aus Mesopotamien und Syrien aufnahmen, z. B. die Techniken der Granulation, des Filigrans und der Einlage von Halbedelsteinen. In der Achaimenidenzeit bereicherten ägyptische Künstler die Goldschmiedekunst durch Verwendung von Email, Beispiele haben sich besonders in den reichen Gräbern der Skythen Südrußlands erhalten. In georg. Königsgräbern von Armazi (bei Mzcheta, Georg. SSR) wurden erstmalig Werke der Goldschmiedekunst gefunden, bei denen Almandine in Zellenwerk zerlegt undüber große Flächen verarbeitet wurden; diese Kunstform gelangte im 4. Jahrhundert mit den Hunnen von Iran nach West-Europaund beherrschte die Völklerwanderungskunst.
GOLDSCHMIEDEKUNST
die künstlerische Verarbeitung von Gold und Silber, heute auch Platin, zu Schmuck, Geräten, Gefäßen und Plastiken.
Technik: Die wichtigsten Bearbeitungsweisen sind: Treiben von Gold- oder Silberblech, Filigran aus Drähten, Granulieren, Tauschieren, Prägen und Gießen. Zur Verzierung werden Edel- u. a. Schmucksteine, Perlen, Glasflüsse und Email verwendet. Wegen seiner Weichheit und seines hohen Wertes wird Gold mit anderen Metallen, meist Silber oder Kupfer, legiert. Die wichtigsten Quellen zur Goldschmiedekunst stammen von Theophilus Presbyter (12.Jh.) und B. Cellini (16. Jh.); sie lassen erkennen, daß Handwerkszeug und Arbeitsmethoden von der Antike bis zur Renaissance wenig Änderung erfuhren. Seit dem ausgehenden Altertum wird durch Stempelung der Feingehalt garantiert, eine besondere Form der Stempelung bildete das Beschauzeichen.
EUROPA
Vorgeschichte: Neben der Bearbeitung von gediegenem Kupfer in der letzten Phase des Neolithikums (Kupferzeit) bildet die Goldschmiedekunst das älteste Metallhandwerk. In Europa stammen die frühesten Zeugnisse aus einem Gräberfeld im Gebiet des Warnasees (Bulgarien). Von Kulturen der Bronzezeit wurden Schmuck, Kultgegenstände, Prunkwaffen und Geräte aus Gold nach Art von Bronze verarbeitet (Funde von Dorset in England, von Boeslunde in Dänemark, Schifferstadt, Eberswald, Ezelsdorf). In der kretisch-myken. Kunst wurde die Goldschmiedekunst seit der Vorpalastzeit für Schmuck, Metallgefäße und kostbare Waffen verarbeitet (Funde von Vaphio, Mykene, Troja), die goldenen Gesichtsmasken der Schachtgräber von Mykene wurden nur auf dem festländ. Bereich gefunden.
In der griechischen Kunst spielte die Goldschmiedekunst eine untergeordnete Rolle; eine Besonderheit war die Herstellung von chryselephantinen Bildwerken.
Aus hellenist. und römischer Zeit sind eine Fülle von Kunstwerken aus Gold und Silber erhalten; aus der Kaiserzeit ragen v. a. die Silbergeschirre von Kaiseraugst, Boscoreale, Hildesheim und Mildenhall hervor.
Bei den Etruskern erreichte die Goldschmiedekunst im 7. Jh. v. Chr. einen Höhepunkt; charakteristisch sind Arbeiten in Granulationstechnik; häufig sind auch Goldbleche mit Reihen aus Stempeln getriebener Tiere und Fabelwesen. Ringe mit reliefverzierten oder gravierten Schmuckplatten wurden v.a. im 6.Jh. v. Chr. hergestellt. Typisch für die folgenden Jahrhunderte sind Anhänger aus getriebenem Goldblech.
Die Kunst der Thraker hat sich zum größten Teil in Meisterwerken der Goldschmiedekunst manifestiert (Funde von Waltschitran, Panagjurischte), häufig im Tierstil gearbeitet (Schmuck, Gefäße, Verzierung von Waffen und Schilden).
Mittelalter. In der Völkerwanderungszeit waren viele Völker und Stämme (Germanen, v.a. Ost- und Westgoten; Kelten) Träger einer ausdrucksstarken, formenreichen Goldschmiedekunst, die sich durch reichen Steinschmuck auszeichnete (Funde von Petrossa, Haßleben, Vettersfelde, „Childerich-Grab“); der Theodolindenschatz in Monza wie der Fund von Fuente de Guarrazar bei Toledo enthalten Arbeiten der Merowingerzeit von hohem Rang.
Aus der karoling. Zeit stammt u.a. der Tassilo-Kelch. Die byzantinische Goldschmiedekunst übernahm das Erbe der Spätantike und erlebte ihren Höhepunkt um die Jahrtausendwende, ihr ist die Entwicklung des Zellenemail zu verdanken. Aus dem MA. sind kostbare Reliquiare, Tragaltäre, Bucheinbände, liturgische Gegenstände und Schmuckstücke erhalten. Trier, Regensburg, die Reichenau, Essen, Hildesheim, später die Gebiete an Maas und Niederrhein, Köln und Aachen waren die Zentren der kirchlichen Goldschmiedekunst. Aus ihren meist klösterl. Werkstätten gingen große Meister hervor, u. a. Bischof BERNWARD von Hildesheim, VON HELMARSHAUSEN, EILBERTUS VON KÖLN, GODE-FROID DE HUY, NIKOLAUS VON VERDUN. Zu ihren besten Leistungen gehören Altarverkleidungen (Aachener Domschatz; Mus. Cluny, Paris, aus dem Baseler Münster) und figurenreiche, mit Email, Edelsteinen und Treibarbeiten geschmückte Reliquienschreine (Heribertschrein, Köln-Deutz; Dreikönigsschrein, Kölner Domschatz).
Die Goldschmiedekunst der Gotik brachte reiches Kirchengerät hervor; sie übernahm Zierformen der Architektur und schuf auch plastische Arbeiten, wie Statuetten und Reliquienbüsten. Zahlreich waren auch die nichtkirchlichen Äufträge für Trinkgefäße, Schmuck (Lüneburger Silberschatz). Bedeutende Maler und Bildhauer entwarfen in der Spätgotik und in der Renaissance Vorlagen für Goldschmiedearbeiten (A. DÜRER, H. HOLBEIN D. J., M. PACHER, V. SlOSS, T. RlEMENSCHNEIDER, H. KRUMPPER, E. Q. ASAM).
In der Renaissance erfuhr die Goldschmiedekunst neue Impulse durch Aufträge von Hof, Adel und reichen Patriziern. Der Italiener B. CELLINI (BiLD) gehörte zu den bed. Künstlern dieser Zeit. Die deutsche Goldschmiedekunst, die z. T. italienisches. Formengut aufnahm und selbständig weiterentwickelte, war von außerordentl. Rang, sowohl in repräsentativen Schöpfungen wie in der Vielfalt des Gebrauchsgeräts. Zu den bekanntesten deutschen Meistern gehörten W. JAMNITZER, P. HÜBNER, M. WALLBAUM, H. KELLERTHALER, A. EISENHOIT. Namhafte Goldschmiede des Barock waren der Augsburger J. A. THELOT und J. M. DINGLINGER. Im 17. und 18. Jh. entstanden auch in Frankreich hervorragende Werke (Arbeiten der Familie GERMAIN), seit etwa 1800 auch in England, dessen edles, schlichtes Tafelsilber vorbildlich wurde.
Starken Auftrieb erhielt die Goldschmiedekunst während des Jugendstils. Es entstand ein neues Gefühl für die Möglichkeiten des Materials, dessen formgerechte Verarbeitung v.a. für Gebrauchsgegenstände angestrebt wurde. Die führenden Vertreter dieser Richtung waren H. VAN DE VELDE, P. BEHRENS, K. GROSS und J. HOFFMANN. R. LALIQUE lenkte die Herstellung von Schmuck in neue Bahnen; an die Stelle von Edelsteinen traten Perlen und Schmucksteine, oft kombiniert mit Email. Auch die modernen Künstler erstreben materialgerechte Verarbeitung der Edelmetalle und zeitgemäße Formen.
AUSSEREUROPÄISCHE KULTUREN
Afrika: Auch aus Ägypten haben sich prähistorische Goldarbeiten erhalten, die ebenfalls unter dem Einfluß der Bronzetechnik standen. Eine eigenständige und hochentwickelte Goldschmiedekunst, die sich durch reiche Verwendung von Edelsteinen auszeichnet und bereits Einlagen in Glaspaste kannte, fand sich im Mittleren Reich (Gräber von Dahschur). Aus dem Neuen Reich stammen z. B. der Schatz der Königin Aahotep und die Grabbeigaben für Tut-ench-Amun, zu denen mit Goldblech verkleidetes Mobiliar, Goldmasken, Prunkwaffen u. a. gehörten.Obwohl Gold bereits in früher Zeit in verschiedenen Gebieten Schwarzafrikas gefördert wurde und über den Goldhandel die Bildung großer Reiche ermöglichte (z. B. Gana, Ashanti), ist die Goldschmiedkunst archäologisch nur in Simbabwe nachgewiesen und in jüngerer Zeit auf das Gebiet der Akan-Völker und die Sahelzone beschränkt geblieben. Während in der Sahelzone nur Ohrgehänge aus gedrehtem und ziseliertem Goldblech v. a. von Hausa-Handwerkern für die Fulbe-Frauen gefertigt werden, verfügen die Akan-Völker über eine ausgeprägte und hochentwickelte Goldschmiedekunst, die sich im wesentlichen auf die Bedürfnisse der Höfe konzentriert. Dabei wird das meist sehr niederkarätige Gold nach der Technik der verlorenen Form zu Würdeabzeichen oder Schmuck für die sakralen Herrscher (große Ringe, Armreifen u. a.) und ihre Notablen gegossen, oder als Blech über hölzerne Gegenstände (Würdestäbe, Fliegenwedelgriffe, Kultobjekte) nach der Plattierungstechnik getrieben.
In Amerika war in vorkolumb. Zeit im Bereich der Hochkulturen die Goldschmiedekunst auf drei Hauptgebiete konzentriert, die metallurgisch, technisch und stilistisch zu unterscheiden sind: Peru – Bolivien (z. B. Chimti), aus dem auch der bislang älteste Goldfund von etwa 2000 v. Chr. stammt; Zentralamerika – Kolumbien (Cocle, Muisca Quimbaya u.a.); Mexiko (v.a. Mixteken). Die heute aus diesen Gebieten bekannten Goldarbeiten stammen überwiegend aus Gräbern; die spanischen Eroberer hatten die meisten ihrer Funde eingeschmolzen und als Goldbarren nach Europa gebracht. Gold wurde zunächst gehämmert, später in allen anderen Techniken verarbeitet. Kunstvolle „falsche Filigranarbeiten“, bei denen nicht feine Golddrähte gelötet, sondern die Stücke im Wachsausschmelzverfahren gegossen wurden, stellten v. a. Mixteken und Muisca her. Nachdem es gelungen war, hohe Schmelztemperaturen zu erzeugen, wurden auch Legierungen verwendet, am häufigsten eine Gold-Kupfer-Legierung (Tumbaga), die von Kolumbien bis S-Mexiko vorkommt, nicht jedoch in Peru; dort wurde eine Gold-Silber-Legierung (Elektron) bevorzugt. Die durch Legierungen entstehende Verschiedenfarbigkeit wurde bewußt zur Verzierung eingesetzt, andererseits konnte die ursprüngliche Goldfarbe durch das Mise-en-couleur-Verfahren (Erhitzen und Behandeln mit einem bestimmten Pflanzensaft) wiederhergestellt werden. Eine Vergoldung wurde erzielt durch Überziehen anderer Materialien mit Goldfolien. Goldarbeiten wurden aber auch, v. a. an der Küste N-Perus, farbig übermalt.
Außerhalb der Hochkulturen verwendeten die Indianer kaum Gold, waren in Nordamerika aber gute Silberschmiede; im 19. Jh. v. a. die Irokesen, die Anregungen der Weißen aufnahmen, im SW die Navajo, die die Silberbearbeitung von den Mexikanern lernten. Wichtigste Techniken waren Prägen, Punzen und Gravieren.Asien: Die ältesten Zeugnisse hervorragender, figürlicher Goldschmiedekunst sind die Funde von Ur in Vorderasien.
Bei den iranischen Völkern wurde, dank des häufigen Vorkommens von Gold in Bergen und Flüssen des Landes, die Goldschmiedekunst seit der Vorgeschichte besonders gepflegt; Verarbeitung v. a. zu Schmuck und Trinkgefäßen sowie zur Verzierung von Waffen. In Luristan, Amlasch und Marlik (beide am Kaspischen Meer) entstanden von 1300 bis 800 v. Chr. reiche Zentren, die Anregungen aus Mesopotamien und Syrien aufnahmen, z. B. die Techniken der Granulation, des Filigrans und der Einlage von Halbedelsteinen. In der Achaimenidenzeit bereicherten ägyptische Künstler die Goldschmiedekunst durch Verwendung von Email, Beispiele haben sich besonders in den reichen Gräbern der Skythen Südrußlands erhalten. In georg. Königsgräbern von Armazi (bei Mzcheta, Georg. SSR) wurden erstmalig Werke der Goldschmiedekunst gefunden, bei denen Almandine in Zellenwerk zerlegt undüber große Flächen verarbeitet wurden; diese Kunstform gelangte im 4. Jahrhundert mit den Hunnen von Iran nach West-Europaund beherrschte die Völklerwanderungskunst.