GCB Kunstlexikon
HINTERGLASMALEREI
Malerei mit Tempera- oder Leinölfarben, die seitenverkehrt auf einer Glasfläche aufgetragen wird, welche zugleich Bildträger und Schutz der Bildoberfläche darstellt. Da die unterste Farbschicht im Vordergrund des Hinterglasbildes sichtbar ist, wird mit dem üblichen Malgrund abgedeckt. Technische Varianten sind u. a. durch Spiegelschliff oder Glasätzung möglich, und der schimmernde Effekt der Hinterglasmalerei kann durch das Hinterlegen mit Metallfolien, durch Schleifen oder Mattieren des Glases unterstützt werden.Hinterglasmalerei ist schon in frühchristlicher Zeit und im Byzantinischen Reich nachgewiesen. Frühe mitteleuropäische Zeugnisse sind Hinterglasarbeiten in der Sainte-Chapelle in Paris (1243-1248). Im 15. Jahrhundert entstanden unter dem Einfluss der Mystiker in Nord- und Mittelitalien Klappaltäre zur privaten Andacht in der Technik der Hinterglasradierung auf Goldfolien. Ein Zentrum der Hinterglaskunst des 17. Jahrhunderts war die deutschsprachige Schweiz.Mit Beginn des 18. Jahrhunderts begann sich das Hinterglasbild in Form des gerahmten Einzelbildes durchzusetzen. In schlesischen und böhmischen Glashütten entstand eine hüttengewerbliche Massenproduktion, deren Produkte auch ins Ausland exportiert wurden. Kunsthandwerkliche Ware entstand vor allem in Siebenbürgen und in spanischen Werkstätten im 19. Jahrhundert. Das malerhandwerkliche Hinterglasbild hat seinen Ursprung in Augsburg. Die süddeutsche Tradition mit vorzugsweise religiösen Motiven, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts vor allem im bayerischen Oberland (Oberammergau, Staffelsee, Murnau) eine Blüte erfuhr, wurde von Künstlern des Blauen Reiters, besonders Gabriele Münter und Wassily Kandinsky, 1908 bis 1912 in Murnau als kunsthistorisch bedeutsam entdeckt und als Anregung für ihr eigenes Schaffen genommen. Gabriele Münter wurde darüber hinaus als Sammlerin bäuerlicher Hinterglasmalerei bekannt.
HINTERGLASMALEREI
Malerei mit Tempera- oder Leinölfarben, die seitenverkehrt auf einer Glasfläche aufgetragen wird, welche zugleich Bildträger und Schutz der Bildoberfläche darstellt. Da die unterste Farbschicht im Vordergrund des Hinterglasbildes sichtbar ist, wird mit dem üblichen Malgrund abgedeckt. Technische Varianten sind u. a. durch Spiegelschliff oder Glasätzung möglich, und der schimmernde Effekt der Hinterglasmalerei kann durch das Hinterlegen mit Metallfolien, durch Schleifen oder Mattieren des Glases unterstützt werden.Hinterglasmalerei ist schon in frühchristlicher Zeit und im Byzantinischen Reich nachgewiesen. Frühe mitteleuropäische Zeugnisse sind Hinterglasarbeiten in der Sainte-Chapelle in Paris (1243-1248). Im 15. Jahrhundert entstanden unter dem Einfluss der Mystiker in Nord- und Mittelitalien Klappaltäre zur privaten Andacht in der Technik der Hinterglasradierung auf Goldfolien. Ein Zentrum der Hinterglaskunst des 17. Jahrhunderts war die deutschsprachige Schweiz.Mit Beginn des 18. Jahrhunderts begann sich das Hinterglasbild in Form des gerahmten Einzelbildes durchzusetzen. In schlesischen und böhmischen Glashütten entstand eine hüttengewerbliche Massenproduktion, deren Produkte auch ins Ausland exportiert wurden. Kunsthandwerkliche Ware entstand vor allem in Siebenbürgen und in spanischen Werkstätten im 19. Jahrhundert. Das malerhandwerkliche Hinterglasbild hat seinen Ursprung in Augsburg. Die süddeutsche Tradition mit vorzugsweise religiösen Motiven, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts vor allem im bayerischen Oberland (Oberammergau, Staffelsee, Murnau) eine Blüte erfuhr, wurde von Künstlern des Blauen Reiters, besonders Gabriele Münter und Wassily Kandinsky, 1908 bis 1912 in Murnau als kunsthistorisch bedeutsam entdeckt und als Anregung für ihr eigenes Schaffen genommen. Gabriele Münter wurde darüber hinaus als Sammlerin bäuerlicher Hinterglasmalerei bekannt.
HINTERGLASMALEREI
Malerei mit Tempera- oder Leinölfarben, die seitenverkehrt auf einer Glasfläche aufgetragen wird, welche zugleich Bildträger und Schutz der Bildoberfläche darstellt. Da die unterste Farbschicht im Vordergrund des Hinterglasbildes sichtbar ist, wird mit dem üblichen Malgrund abgedeckt. Technische Varianten sind u. a. durch Spiegelschliff oder Glasätzung möglich, und der schimmernde Effekt der Hinterglasmalerei kann durch das Hinterlegen mit Metallfolien, durch Schleifen oder Mattieren des Glases unterstützt werden.Hinterglasmalerei ist schon in frühchristlicher Zeit und im Byzantinischen Reich nachgewiesen. Frühe mitteleuropäische Zeugnisse sind Hinterglasarbeiten in der Sainte-Chapelle in Paris (1243-1248). Im 15. Jahrhundert entstanden unter dem Einfluss der Mystiker in Nord- und Mittelitalien Klappaltäre zur privaten Andacht in der Technik der Hinterglasradierung auf Goldfolien. Ein Zentrum der Hinterglaskunst des 17. Jahrhunderts war die deutschsprachige Schweiz.Mit Beginn des 18. Jahrhunderts begann sich das Hinterglasbild in Form des gerahmten Einzelbildes durchzusetzen. In schlesischen und böhmischen Glashütten entstand eine hüttengewerbliche Massenproduktion, deren Produkte auch ins Ausland exportiert wurden. Kunsthandwerkliche Ware entstand vor allem in Siebenbürgen und in spanischen Werkstätten im 19. Jahrhundert. Das malerhandwerkliche Hinterglasbild hat seinen Ursprung in Augsburg. Die süddeutsche Tradition mit vorzugsweise religiösen Motiven, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts vor allem im bayerischen Oberland (Oberammergau, Staffelsee, Murnau) eine Blüte erfuhr, wurde von Künstlern des Blauen Reiters, besonders Gabriele Münter und Wassily Kandinsky, 1908 bis 1912 in Murnau als kunsthistorisch bedeutsam entdeckt und als Anregung für ihr eigenes Schaffen genommen. Gabriele Münter wurde darüber hinaus als Sammlerin bäuerlicher Hinterglasmalerei bekannt.