GCB Kunstlexikon
KALTNADELTECHNIK
graphisches Tiefdruckverfahren. Bei der Kaltnadeltechnik wird, anders als bei der Radierung, ohne spätere Ätzung gearbeitet. Sie wird als „kaltes“ Verfahren der Radierung gegenübergestellt, weil bei dieser durch den chemischen Prozess der Ätzung Wärme entsteht. In der Kaltnadelradierung werden beide Techniken miteinander kombiniert, eine Weiterentwicklung ist die Schabtechnik.
Bei der Kaltnadeltechnik wird mit einer Schneidenadel aus gehärtetem Stahl oder einer Radiernadel mit Diamantspitze die Zeichnung direkt in die blanke Kupferplatte eingeritzt. Dabei kann, im Unterschied zum Kupferstich, rasch und spontan gearbeitet werden. Durch das Ritzen entstehen in der Platte Furchen mit beidseitigen feinen Graten, die beim Abdrucken charakteristische Verschattungen und samtige, tiefe Farbtöne hervorrufen. Da sich die feinen Grate bereits nach etwa 15 Abzügen abnutzen, sind die ersten Drucke bei dieser Technik besonders gesucht. Wird eine höhere Auflage gewünscht, müssen die Kupferplatten (oder später Zinkplatten) galvanisch verstählt werden.
Historisch hat sich die Kaltnadelradierung um 1480 aus einer Vorstufe der Eisenradierung entwickelt. Erste Blätter stammen von dem so genannten Meister des Hausbuchs. Dürer schuf einige graphische Blätter (Die Kanone). Daniel Hopfer entwickelte die Technik weiter. Ihren künstlerischen Durchbruch und Höhepunkt aber erreichte diese Technik im graphischen Werk Rembrandts, der sie mit der Radierung kombinierte und zu bis heute unerreichter künstlerischer Vollendung führte: Die Drei Kreuze und das so genannte Hundertguldenblatt zeugen von seiner Souveränität im Umgang mit differenzierten Hell-Dunkel-Abstufungen. Im ausgehenden 19. Jahrhundert gewinnt die Kaltnadeltechnik wieder Aufmerksamkeit und kulminiert schließlich in den druckgraphischen Arbeiten Pablo Picassos aus seiner blauen und rosa Periode und im Werk Max Beckmanns.
KALTNADELTECHNIK
graphisches Tiefdruckverfahren. Bei der Kaltnadeltechnik wird, anders als bei der Radierung, ohne spätere Ätzung gearbeitet. Sie wird als „kaltes“ Verfahren der Radierung gegenübergestellt, weil bei dieser durch den chemischen Prozess der Ätzung Wärme entsteht. In der Kaltnadelradierung werden beide Techniken miteinander kombiniert, eine Weiterentwicklung ist die Schabtechnik.
Bei der Kaltnadeltechnik wird mit einer Schneidenadel aus gehärtetem Stahl oder einer Radiernadel mit Diamantspitze die Zeichnung direkt in die blanke Kupferplatte eingeritzt. Dabei kann, im Unterschied zum Kupferstich, rasch und spontan gearbeitet werden. Durch das Ritzen entstehen in der Platte Furchen mit beidseitigen feinen Graten, die beim Abdrucken charakteristische Verschattungen und samtige, tiefe Farbtöne hervorrufen. Da sich die feinen Grate bereits nach etwa 15 Abzügen abnutzen, sind die ersten Drucke bei dieser Technik besonders gesucht. Wird eine höhere Auflage gewünscht, müssen die Kupferplatten (oder später Zinkplatten) galvanisch verstählt werden.
Historisch hat sich die Kaltnadelradierung um 1480 aus einer Vorstufe der Eisenradierung entwickelt. Erste Blätter stammen von dem so genannten Meister des Hausbuchs. Dürer schuf einige graphische Blätter (Die Kanone). Daniel Hopfer entwickelte die Technik weiter. Ihren künstlerischen Durchbruch und Höhepunkt aber erreichte diese Technik im graphischen Werk Rembrandts, der sie mit der Radierung kombinierte und zu bis heute unerreichter künstlerischer Vollendung führte: Die Drei Kreuze und das so genannte Hundertguldenblatt zeugen von seiner Souveränität im Umgang mit differenzierten Hell-Dunkel-Abstufungen. Im ausgehenden 19. Jahrhundert gewinnt die Kaltnadeltechnik wieder Aufmerksamkeit und kulminiert schließlich in den druckgraphischen Arbeiten Pablo Picassos aus seiner blauen und rosa Periode und im Werk Max Beckmanns.
KALTNADELTECHNIK
graphisches Tiefdruckverfahren. Bei der Kaltnadeltechnik wird, anders als bei der Radierung, ohne spätere Ätzung gearbeitet. Sie wird als „kaltes“ Verfahren der Radierung gegenübergestellt, weil bei dieser durch den chemischen Prozess der Ätzung Wärme entsteht. In der Kaltnadelradierung werden beide Techniken miteinander kombiniert, eine Weiterentwicklung ist die Schabtechnik.
Bei der Kaltnadeltechnik wird mit einer Schneidenadel aus gehärtetem Stahl oder einer Radiernadel mit Diamantspitze die Zeichnung direkt in die blanke Kupferplatte eingeritzt. Dabei kann, im Unterschied zum Kupferstich, rasch und spontan gearbeitet werden. Durch das Ritzen entstehen in der Platte Furchen mit beidseitigen feinen Graten, die beim Abdrucken charakteristische Verschattungen und samtige, tiefe Farbtöne hervorrufen. Da sich die feinen Grate bereits nach etwa 15 Abzügen abnutzen, sind die ersten Drucke bei dieser Technik besonders gesucht. Wird eine höhere Auflage gewünscht, müssen die Kupferplatten (oder später Zinkplatten) galvanisch verstählt werden.
Historisch hat sich die Kaltnadelradierung um 1480 aus einer Vorstufe der Eisenradierung entwickelt. Erste Blätter stammen von dem so genannten Meister des Hausbuchs. Dürer schuf einige graphische Blätter (Die Kanone). Daniel Hopfer entwickelte die Technik weiter. Ihren künstlerischen Durchbruch und Höhepunkt aber erreichte diese Technik im graphischen Werk Rembrandts, der sie mit der Radierung kombinierte und zu bis heute unerreichter künstlerischer Vollendung führte: Die Drei Kreuze und das so genannte Hundertguldenblatt zeugen von seiner Souveränität im Umgang mit differenzierten Hell-Dunkel-Abstufungen. Im ausgehenden 19. Jahrhundert gewinnt die Kaltnadeltechnik wieder Aufmerksamkeit und kulminiert schließlich in den druckgraphischen Arbeiten Pablo Picassos aus seiner blauen und rosa Periode und im Werk Max Beckmanns.