GCB Kunstlexikon
KRISTALLGLAS
Ein besonders klares, durchsichtiges Glas, das unter Zusatz von Kalk (siehe Kreide) oder Bleioxyd hergestellt wird.Beide Arten von Kristallglas waren bereits den Römern bekannt, die zum Entfärben Mangan benutzten. Die Venezianer entdeckten im 15. Jahrhundert die Rezeptur für das bleifreie Kalkglas, das sie vetro di cristallo, wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Bergkristall, nannten, neu und stellten daraus Pokale, Krüge und Platten her, die in ganz Europa vertrieben wurden. Von den Venezianern übernahmen die böhmischen Glashütten im 17. Jahrhundert die Herstellung des Kreideglases, das sich besonders für geschnittene Dekore eignete. In großer Zahl entstanden vor allem in Nordböhmen geschnittene Pokale mit aufwendigen mythologischen oder historischen Szenen nach Entwürfen von unabhängigen Künstlern für die Höfe der deutschen Fürsten. Im 2. Viertel des 18. Jahrhunderts löste Schlesien die Dominanz der böhmischen Manufakturen ab und entwickelte sich zum Zentrum der deutschen geschnittenen Rokokogläser. Der bedeutendste Glasmacher im elisabethanischen England, Giacomo Verzelini (1522-1606), war gebürtiger Venezianer und erhielt von der Königin 1575 das Monopol für die Herstellung von Kristallglas, das unter Beimischung von Soda hergestellt wurde. Fast genau 100 Jahre später, 1674, erhielt der Engländer George Ravenscroft das Patent für die Herstellung von Bleikristallglas, das schwerer ist als das bleifreie Glas und sich daher besonders für den Schliff eignet. Das in England Flintglas genannte Bleikristall (das heute mindestens 18 Prozent Oxydgehalt haben muss) wurde auch in den böhmischen und schlesischen Hütten verwendet. Einen neuen Aufschwung erlebte das Kristallglas im 19. Jahrhundert mit den geschnittenen Überfanggläsern des Biedermeier und dem geschnittenen und geschliffenen Bleikristall des Historismus.
KRISTALLGLAS
Ein besonders klares, durchsichtiges Glas, das unter Zusatz von Kalk (siehe Kreide) oder Bleioxyd hergestellt wird.Beide Arten von Kristallglas waren bereits den Römern bekannt, die zum Entfärben Mangan benutzten. Die Venezianer entdeckten im 15. Jahrhundert die Rezeptur für das bleifreie Kalkglas, das sie vetro di cristallo, wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Bergkristall, nannten, neu und stellten daraus Pokale, Krüge und Platten her, die in ganz Europa vertrieben wurden. Von den Venezianern übernahmen die böhmischen Glashütten im 17. Jahrhundert die Herstellung des Kreideglases, das sich besonders für geschnittene Dekore eignete. In großer Zahl entstanden vor allem in Nordböhmen geschnittene Pokale mit aufwendigen mythologischen oder historischen Szenen nach Entwürfen von unabhängigen Künstlern für die Höfe der deutschen Fürsten. Im 2. Viertel des 18. Jahrhunderts löste Schlesien die Dominanz der böhmischen Manufakturen ab und entwickelte sich zum Zentrum der deutschen geschnittenen Rokokogläser. Der bedeutendste Glasmacher im elisabethanischen England, Giacomo Verzelini (1522-1606), war gebürtiger Venezianer und erhielt von der Königin 1575 das Monopol für die Herstellung von Kristallglas, das unter Beimischung von Soda hergestellt wurde. Fast genau 100 Jahre später, 1674, erhielt der Engländer George Ravenscroft das Patent für die Herstellung von Bleikristallglas, das schwerer ist als das bleifreie Glas und sich daher besonders für den Schliff eignet. Das in England Flintglas genannte Bleikristall (das heute mindestens 18 Prozent Oxydgehalt haben muss) wurde auch in den böhmischen und schlesischen Hütten verwendet. Einen neuen Aufschwung erlebte das Kristallglas im 19. Jahrhundert mit den geschnittenen Überfanggläsern des Biedermeier und dem geschnittenen und geschliffenen Bleikristall des Historismus.
KRISTALLGLAS
Ein besonders klares, durchsichtiges Glas, das unter Zusatz von Kalk (siehe Kreide) oder Bleioxyd hergestellt wird.Beide Arten von Kristallglas waren bereits den Römern bekannt, die zum Entfärben Mangan benutzten. Die Venezianer entdeckten im 15. Jahrhundert die Rezeptur für das bleifreie Kalkglas, das sie vetro di cristallo, wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Bergkristall, nannten, neu und stellten daraus Pokale, Krüge und Platten her, die in ganz Europa vertrieben wurden. Von den Venezianern übernahmen die böhmischen Glashütten im 17. Jahrhundert die Herstellung des Kreideglases, das sich besonders für geschnittene Dekore eignete. In großer Zahl entstanden vor allem in Nordböhmen geschnittene Pokale mit aufwendigen mythologischen oder historischen Szenen nach Entwürfen von unabhängigen Künstlern für die Höfe der deutschen Fürsten. Im 2. Viertel des 18. Jahrhunderts löste Schlesien die Dominanz der böhmischen Manufakturen ab und entwickelte sich zum Zentrum der deutschen geschnittenen Rokokogläser. Der bedeutendste Glasmacher im elisabethanischen England, Giacomo Verzelini (1522-1606), war gebürtiger Venezianer und erhielt von der Königin 1575 das Monopol für die Herstellung von Kristallglas, das unter Beimischung von Soda hergestellt wurde. Fast genau 100 Jahre später, 1674, erhielt der Engländer George Ravenscroft das Patent für die Herstellung von Bleikristallglas, das schwerer ist als das bleifreie Glas und sich daher besonders für den Schliff eignet. Das in England Flintglas genannte Bleikristall (das heute mindestens 18 Prozent Oxydgehalt haben muss) wurde auch in den böhmischen und schlesischen Hütten verwendet. Einen neuen Aufschwung erlebte das Kristallglas im 19. Jahrhundert mit den geschnittenen Überfanggläsern des Biedermeier und dem geschnittenen und geschliffenen Bleikristall des Historismus.