GCB Kunstlexikon
ÖLMALEREI
Die Malweise mit Ölfarben. Schon im Mittelalter wurden Lein- und Walnussöl als Bindemittel für Pigmente verwendet. Die Ölmalerei ist nicht die Erfindung eines bestimmten Malers; sie wurde von Künstlern des 15. und 16. Jh. allmählich entwickelt im Bemühen um eine maltechnische Bewältigung der durch den Stilwandel bedingten neuen Forderungen, die die lokalfarbige und linearbetonte Temperamalerei nicht mehr erfüllen konnte: Naturalismus von Farbe und Atmosphäre, perfekte Modellierung der Formen im Raum sowie die Darstellung feinster Übergänge und tonaler Abstufungen. Obwohl bis heute nicht genau definierbar, gilt J. van Eycks Neuerung der Ölmalerei als entscheidend und wurde durch Antonello da Messina nach Italien gebracht, wo sie sich langsamer als im Norden entwickelte und noch während des 16. Jahrhunderts viel mit Temperatechnik kombiniert wurde. In der schichtenweisen Malerei wurde das Bild über einer getrockneten Untermalung (Tempera oder magere Ölfarbe), die einfarbig oder mit nur wenigen Farbtönen gegeben ist, in folgerichtiger Entwicklung aufgebaut. Den Malgrund und die unteren Farbtöne konnte der Maler stellenweise durch halbdeckende oder lasierende Übermalung hindurchwirken lassen. Eine Vereinfachung der komplizierten Wechseltechnik setzte mit der Entwicklung des monumentalen Leinwandgemäldes (Tintoretto) ein. Auch Peter Paul Rubens bereitete noch einige Farben (etwa das Grün) mit Tempera zu und verwendete trocknendes Öl selten in reiner Form, sondern mit nicht genau bestimmbaren Zusätzen, um den Streckungsbereich des Bindemittels zu erhöhen. Dadurch war ein pastoser Farbauftrag im Wechsel mit dünnen, durchscheinenden Farbschichten (Lasuren) möglich, der u.a. bei Rembrandt ausdrucksvolle und individuelle Strukturierungen der Farbschicht („Pinselhandschrift“) hervorbrachte.
Die Fabrikation von Ölfarben im 19. Jahrhundert mit verschiedenen Zusätzen von Wachsen und Metallseifen sowie einer zeitweilig bevorzugten Verwendung von Mohnöl begünstigte zunehmend die Primamalerei unter Verzicht auf einen sorgfältigen, schichtenweisen Bildaufbau. Diese Direktmalerei (E. Manet) schöpfte vielfach Anregung von den Meistern des 17.Jh. Obwohl auch neuartige Bindemittel eingeführt wurden, kommt die Ölmalerei noch bei vielen zeitgenössischen Künstlern zur Anwendung. Sie hat vor anderen Malweisen den Vorzug, dass die Farben stundenlang oder bei entsprechender Auswahl oder Anwendungsart tagelang vermalbar bleiben und nach dem Trocknen ihre satte Farbwirkung behalten. Ölgemälde verändern beim Altern ihr Aussehen infolge chemischer Umwandlungen sowie durch äußere physikalische Einflüsse. Die Vorgänge führen unter ungünstigen Umständen zum Vergilben sowie zu Rissbildungen u. a. Alterserscheinungen. Matt gewordene oder getrübte Gemälde werden zur Wiedererlangung der Tiefe und Leuchtkraft der Farben mit hellen Harzfirnissen überzogen. Die Schlussfirnisse bieten einen gewissen Schutz gegen Verschmutzung der Farbschicht wie gegen klimatische Einflüsse, unterliegen aber mit derZeit selbst Altererscheinungen.
ÖLMALEREI
Die Malweise mit Ölfarben. Schon im Mittelalter wurden Lein- und Walnussöl als Bindemittel für Pigmente verwendet. Die Ölmalerei ist nicht die Erfindung eines bestimmten Malers; sie wurde von Künstlern des 15. und 16. Jh. allmählich entwickelt im Bemühen um eine maltechnische Bewältigung der durch den Stilwandel bedingten neuen Forderungen, die die lokalfarbige und linearbetonte Temperamalerei nicht mehr erfüllen konnte: Naturalismus von Farbe und Atmosphäre, perfekte Modellierung der Formen im Raum sowie die Darstellung feinster Übergänge und tonaler Abstufungen. Obwohl bis heute nicht genau definierbar, gilt J. van Eycks Neuerung der Ölmalerei als entscheidend und wurde durch Antonello da Messina nach Italien gebracht, wo sie sich langsamer als im Norden entwickelte und noch während des 16. Jahrhunderts viel mit Temperatechnik kombiniert wurde. In der schichtenweisen Malerei wurde das Bild über einer getrockneten Untermalung (Tempera oder magere Ölfarbe), die einfarbig oder mit nur wenigen Farbtönen gegeben ist, in folgerichtiger Entwicklung aufgebaut. Den Malgrund und die unteren Farbtöne konnte der Maler stellenweise durch halbdeckende oder lasierende Übermalung hindurchwirken lassen. Eine Vereinfachung der komplizierten Wechseltechnik setzte mit der Entwicklung des monumentalen Leinwandgemäldes (Tintoretto) ein. Auch Peter Paul Rubens bereitete noch einige Farben (etwa das Grün) mit Tempera zu und verwendete trocknendes Öl selten in reiner Form, sondern mit nicht genau bestimmbaren Zusätzen, um den Streckungsbereich des Bindemittels zu erhöhen. Dadurch war ein pastoser Farbauftrag im Wechsel mit dünnen, durchscheinenden Farbschichten (Lasuren) möglich, der u.a. bei Rembrandt ausdrucksvolle und individuelle Strukturierungen der Farbschicht („Pinselhandschrift“) hervorbrachte.
Die Fabrikation von Ölfarben im 19. Jahrhundert mit verschiedenen Zusätzen von Wachsen und Metallseifen sowie einer zeitweilig bevorzugten Verwendung von Mohnöl begünstigte zunehmend die Primamalerei unter Verzicht auf einen sorgfältigen, schichtenweisen Bildaufbau. Diese Direktmalerei (E. Manet) schöpfte vielfach Anregung von den Meistern des 17.Jh. Obwohl auch neuartige Bindemittel eingeführt wurden, kommt die Ölmalerei noch bei vielen zeitgenössischen Künstlern zur Anwendung. Sie hat vor anderen Malweisen den Vorzug, dass die Farben stundenlang oder bei entsprechender Auswahl oder Anwendungsart tagelang vermalbar bleiben und nach dem Trocknen ihre satte Farbwirkung behalten. Ölgemälde verändern beim Altern ihr Aussehen infolge chemischer Umwandlungen sowie durch äußere physikalische Einflüsse. Die Vorgänge führen unter ungünstigen Umständen zum Vergilben sowie zu Rissbildungen u. a. Alterserscheinungen. Matt gewordene oder getrübte Gemälde werden zur Wiedererlangung der Tiefe und Leuchtkraft der Farben mit hellen Harzfirnissen überzogen. Die Schlussfirnisse bieten einen gewissen Schutz gegen Verschmutzung der Farbschicht wie gegen klimatische Einflüsse, unterliegen aber mit derZeit selbst Altererscheinungen.
ÖLMALEREI
Die Malweise mit Ölfarben. Schon im Mittelalter wurden Lein- und Walnussöl als Bindemittel für Pigmente verwendet. Die Ölmalerei ist nicht die Erfindung eines bestimmten Malers; sie wurde von Künstlern des 15. und 16. Jh. allmählich entwickelt im Bemühen um eine maltechnische Bewältigung der durch den Stilwandel bedingten neuen Forderungen, die die lokalfarbige und linearbetonte Temperamalerei nicht mehr erfüllen konnte: Naturalismus von Farbe und Atmosphäre, perfekte Modellierung der Formen im Raum sowie die Darstellung feinster Übergänge und tonaler Abstufungen. Obwohl bis heute nicht genau definierbar, gilt J. van Eycks Neuerung der Ölmalerei als entscheidend und wurde durch Antonello da Messina nach Italien gebracht, wo sie sich langsamer als im Norden entwickelte und noch während des 16. Jahrhunderts viel mit Temperatechnik kombiniert wurde. In der schichtenweisen Malerei wurde das Bild über einer getrockneten Untermalung (Tempera oder magere Ölfarbe), die einfarbig oder mit nur wenigen Farbtönen gegeben ist, in folgerichtiger Entwicklung aufgebaut. Den Malgrund und die unteren Farbtöne konnte der Maler stellenweise durch halbdeckende oder lasierende Übermalung hindurchwirken lassen. Eine Vereinfachung der komplizierten Wechseltechnik setzte mit der Entwicklung des monumentalen Leinwandgemäldes (Tintoretto) ein. Auch Peter Paul Rubens bereitete noch einige Farben (etwa das Grün) mit Tempera zu und verwendete trocknendes Öl selten in reiner Form, sondern mit nicht genau bestimmbaren Zusätzen, um den Streckungsbereich des Bindemittels zu erhöhen. Dadurch war ein pastoser Farbauftrag im Wechsel mit dünnen, durchscheinenden Farbschichten (Lasuren) möglich, der u.a. bei Rembrandt ausdrucksvolle und individuelle Strukturierungen der Farbschicht („Pinselhandschrift“) hervorbrachte.
Die Fabrikation von Ölfarben im 19. Jahrhundert mit verschiedenen Zusätzen von Wachsen und Metallseifen sowie einer zeitweilig bevorzugten Verwendung von Mohnöl begünstigte zunehmend die Primamalerei unter Verzicht auf einen sorgfältigen, schichtenweisen Bildaufbau. Diese Direktmalerei (E. Manet) schöpfte vielfach Anregung von den Meistern des 17.Jh. Obwohl auch neuartige Bindemittel eingeführt wurden, kommt die Ölmalerei noch bei vielen zeitgenössischen Künstlern zur Anwendung. Sie hat vor anderen Malweisen den Vorzug, dass die Farben stundenlang oder bei entsprechender Auswahl oder Anwendungsart tagelang vermalbar bleiben und nach dem Trocknen ihre satte Farbwirkung behalten. Ölgemälde verändern beim Altern ihr Aussehen infolge chemischer Umwandlungen sowie durch äußere physikalische Einflüsse. Die Vorgänge führen unter ungünstigen Umständen zum Vergilben sowie zu Rissbildungen u. a. Alterserscheinungen. Matt gewordene oder getrübte Gemälde werden zur Wiedererlangung der Tiefe und Leuchtkraft der Farben mit hellen Harzfirnissen überzogen. Die Schlussfirnisse bieten einen gewissen Schutz gegen Verschmutzung der Farbschicht wie gegen klimatische Einflüsse, unterliegen aber mit derZeit selbst Altererscheinungen.