GCB Kunstlexikon
SCHMIEDEKUNST
Die Kunst, Metalle durch Hämmern, Pressen u. ä. zu formen. Das Schmieden von Eisen ist eines der ältesten Handwerke der Menschheit. Über die Schmiedekunst des Altertums weiß man nur aus Schriftquellen (Homer) und bildlichen Darstellungen (Vasenmalereien). Miniaturen zeigen frühmittelalterliche Arbeiten. Das geschmiedete, genagelte Hufeisen kam im 9./10. Jahrhundert in Gebrauch. Erst aus dem 11. und 12. Jahrhundert sind geschmiedete Gitter und Beschläge erhalten. Hochentwickelt war die Schmiedekunst bereits im 13. Jahrhundert. Neben Türziehern, Stand- und Radleuchtern, Kaminböcken u.a. kommen technisch vollendete Truhen- und Türbeschläge sowie kunstvolle Gitter vor, besonders in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und England. Die Bänder und Eisenstangen wurden durch Hammerschlag geplattet, verlängert oder verbreitert sowie in schmalere Bänder gespalten, die nach beiden Seiten hin in Windungen und Ranken ausstrahlen, mit Blättern und Blumen endigen und sich so über die ganze Fläche verteilen, z. B. im 13. Jahrhundert Türbeschläge von Notre-Dame in Paris, der Kathedrale in Lüttich und des Domes in Erfurt. Phantasievolle Fackelhalter, Laternen und Oberlichter finden sich seit dem 14. Jahrhundert in Italien, besonders in Florenz. Die spätere Gotik übernahm auch in der Schmiedekunst immer stärker naturalistisches, getriebenes Blattwerk und Blumenranken. Während der Renaissance war Deutschland führend; zu den hervorragenden Leistungen gehören außer den großen Gittertüren die Brunnenlauben. Eine besondere Rolle spielte im 16. Jh. die Waffenschmiedekunst, die für ihre Prunkwaffen den Eisenschnitt, die Gravierung und Ätzung sowie das Bläuen und Vergolden verwendete. Aber auch Kassetten, Türgriffe, Schlösser und Schlüssel wurden in diesen Techniken ausgeführt. Im Barock und Rokoko entstanden bei kirchlichen und profanen Bauten Gittertüren, Chorgitter (oftmals mit perspektivischer Wirkung), Balkon- und Treppengeländer, Oberlichter, Wandarme und Aushängeschilder, in Süddeutschland und Österreich auch zahlreiche Grabkreuze. Im frühen 19. Jahrhundert wurde die Schmiedekunst vielfach vom Eisenguß abgelöst. Erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts bemüht man sich wieder, künstlerisch wertvolle Schmiedeeisenarbeiten herzustellen.
SCHMIEDEKUNST
Die Kunst, Metalle durch Hämmern, Pressen u. ä. zu formen. Das Schmieden von Eisen ist eines der ältesten Handwerke der Menschheit. Über die Schmiedekunst des Altertums weiß man nur aus Schriftquellen (Homer) und bildlichen Darstellungen (Vasenmalereien). Miniaturen zeigen frühmittelalterliche Arbeiten. Das geschmiedete, genagelte Hufeisen kam im 9./10. Jahrhundert in Gebrauch. Erst aus dem 11. und 12. Jahrhundert sind geschmiedete Gitter und Beschläge erhalten. Hochentwickelt war die Schmiedekunst bereits im 13. Jahrhundert. Neben Türziehern, Stand- und Radleuchtern, Kaminböcken u.a. kommen technisch vollendete Truhen- und Türbeschläge sowie kunstvolle Gitter vor, besonders in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und England. Die Bänder und Eisenstangen wurden durch Hammerschlag geplattet, verlängert oder verbreitert sowie in schmalere Bänder gespalten, die nach beiden Seiten hin in Windungen und Ranken ausstrahlen, mit Blättern und Blumen endigen und sich so über die ganze Fläche verteilen, z. B. im 13. Jahrhundert Türbeschläge von Notre-Dame in Paris, der Kathedrale in Lüttich und des Domes in Erfurt. Phantasievolle Fackelhalter, Laternen und Oberlichter finden sich seit dem 14. Jahrhundert in Italien, besonders in Florenz. Die spätere Gotik übernahm auch in der Schmiedekunst immer stärker naturalistisches, getriebenes Blattwerk und Blumenranken. Während der Renaissance war Deutschland führend; zu den hervorragenden Leistungen gehören außer den großen Gittertüren die Brunnenlauben. Eine besondere Rolle spielte im 16. Jh. die Waffenschmiedekunst, die für ihre Prunkwaffen den Eisenschnitt, die Gravierung und Ätzung sowie das Bläuen und Vergolden verwendete. Aber auch Kassetten, Türgriffe, Schlösser und Schlüssel wurden in diesen Techniken ausgeführt. Im Barock und Rokoko entstanden bei kirchlichen und profanen Bauten Gittertüren, Chorgitter (oftmals mit perspektivischer Wirkung), Balkon- und Treppengeländer, Oberlichter, Wandarme und Aushängeschilder, in Süddeutschland und Österreich auch zahlreiche Grabkreuze. Im frühen 19. Jahrhundert wurde die Schmiedekunst vielfach vom Eisenguß abgelöst. Erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts bemüht man sich wieder, künstlerisch wertvolle Schmiedeeisenarbeiten herzustellen.
SCHMIEDEKUNST
Die Kunst, Metalle durch Hämmern, Pressen u. ä. zu formen. Das Schmieden von Eisen ist eines der ältesten Handwerke der Menschheit. Über die Schmiedekunst des Altertums weiß man nur aus Schriftquellen (Homer) und bildlichen Darstellungen (Vasenmalereien). Miniaturen zeigen frühmittelalterliche Arbeiten. Das geschmiedete, genagelte Hufeisen kam im 9./10. Jahrhundert in Gebrauch. Erst aus dem 11. und 12. Jahrhundert sind geschmiedete Gitter und Beschläge erhalten. Hochentwickelt war die Schmiedekunst bereits im 13. Jahrhundert. Neben Türziehern, Stand- und Radleuchtern, Kaminböcken u.a. kommen technisch vollendete Truhen- und Türbeschläge sowie kunstvolle Gitter vor, besonders in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und England. Die Bänder und Eisenstangen wurden durch Hammerschlag geplattet, verlängert oder verbreitert sowie in schmalere Bänder gespalten, die nach beiden Seiten hin in Windungen und Ranken ausstrahlen, mit Blättern und Blumen endigen und sich so über die ganze Fläche verteilen, z. B. im 13. Jahrhundert Türbeschläge von Notre-Dame in Paris, der Kathedrale in Lüttich und des Domes in Erfurt. Phantasievolle Fackelhalter, Laternen und Oberlichter finden sich seit dem 14. Jahrhundert in Italien, besonders in Florenz. Die spätere Gotik übernahm auch in der Schmiedekunst immer stärker naturalistisches, getriebenes Blattwerk und Blumenranken. Während der Renaissance war Deutschland führend; zu den hervorragenden Leistungen gehören außer den großen Gittertüren die Brunnenlauben. Eine besondere Rolle spielte im 16. Jh. die Waffenschmiedekunst, die für ihre Prunkwaffen den Eisenschnitt, die Gravierung und Ätzung sowie das Bläuen und Vergolden verwendete. Aber auch Kassetten, Türgriffe, Schlösser und Schlüssel wurden in diesen Techniken ausgeführt. Im Barock und Rokoko entstanden bei kirchlichen und profanen Bauten Gittertüren, Chorgitter (oftmals mit perspektivischer Wirkung), Balkon- und Treppengeländer, Oberlichter, Wandarme und Aushängeschilder, in Süddeutschland und Österreich auch zahlreiche Grabkreuze. Im frühen 19. Jahrhundert wurde die Schmiedekunst vielfach vom Eisenguß abgelöst. Erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts bemüht man sich wieder, künstlerisch wertvolle Schmiedeeisenarbeiten herzustellen.