GCB Kunstlexikon
STUCK
Plastische Wanddekorationen, Reliefs und Figuren aus Kalk- oder Gipskalkmörtel. In formbarer Konsistenz mit Zusätzen von Kasein oder ähnlichem angemacht, dient Stuck seit frühester Zeit der Ausstattung repräsentativer Bauten. Während an Außenfassaden nur gipsfreier Mörtel, u. U. mit Traßbeischlägen, verwendet werden kann, wird für Arbeiten im Innern meist Gips in unterschiedlichen Mengen zugesetzt, um Antrag- und Modellierfähigkeit zu verbessern. Reiner Gips wird nur für Gieß-Stuck verwendet, der, in Modeln gegossen, in fertigen Stücken versetzt wird. Beim Antrag-Stuck unterscheidet man Zugarbeiten und Modellier-Stuck Für Zugarbeiten (Herstellung von Gesimsen und Profilen) wird die Form mit einem auf einer Lehre laufenden Hobel in den angeworfenen Mörtel gezogen. Modellier-Stuck wird entweder aus frisch aufgezogenem und geglättetem Putz mit der Spachtel herausmodelliert und darauf weiter angetragen (Flach-Stuck) oder auf Mauerwerk oder getrocknetem Putz angeworfen, mit der Kelle ausgeschnitten und übermodelliert. Bei sehr vortretenden Formen und bei Plastiken muß in mehreren, jeweils festwerdenden Schichten angetragen werden. Ausgreifende Plastiken erhalten zudem ein Metall-oder Holzskelett und zur Gewichtsminderung einen Stroh- oder Holzkohlekorpus. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Oberfläche oft aus einer Feinschicht von Kalk, Marmormehl und Leim mit etwas Gips gebildet, die poliert zu einer marmorähnlichen Wirkung gesteigert werden konnte (Marmor- oder Polier-Stuck).
Die in fast allen Hochkulturen bekannten stuckähnlichen Techniken lassen sich im Mittelmeerraum bis ins 6. Jahrtausend v. Chr. zurückverfolgen (Jericho, Gipsmasken). Aus Ägypten sind Porträtköpfe (Giseh, Amarna, 3. und 2. Jahrtausend v. Chr.) und aus Mesopotamien Figuren und Porträts (Adab, 3. Jahrtausend v.Chr.) bekannt. Für flach modellierte figürliche Reliefs fand Stuck in den myken. Palästen (Knossos, Pseira, 16. Jahrhundert v. Chr.) wie auf dem griechischen Festland (Argolis) eine ähnliche Verwendung wie in deretrusk. Kunst (Cerveteri).
Die Griechen entwickelten den Stuck konsequent zur Dekorationstechnik, die, später von den Völkern des hellenisierten Orient und den Römern übernommen, Grundlage der islamischen wie der westeuropäischen Stuck-Kunst wurde. In Gebieten, wo brauchbarer Naturstein fehlte, wurde im 4./3. Jh. v. Chr. zur Verkleidung von Ziegel- und Bruchsteinbauten eine Stuck-Technik entwickelt, mit der Marmor täuschend nachgeahmt werden konnte. Aus römischer Zeit sind zahlreiche, von griechischen Vorbildern abgeleitete Stuck-Dekorationen erhalten (Rom, Konservatorenpalast; Pompeji, Stabianer Thermen).
Die hellinistisch beeinflussten Kulturen der Parther und v. a. der Sassaniden formten die griechischen Anregungen zu einer Flächenkunst um, die ihrerseits Vorläufer der islamischen Stuck-Ornamentik wurden.
Unter den Karolingern wurde die aus römischer Tradition überlieferte Technik neu belebt (Cividale del Friuli, Tempietto, 8. Jahrhundert n. Chr.), und auch in den folgenden Epochen fielen dem Stuck wichtige Aufgaben bei der Ausgestaltung sakraler Räume zu (Solnhofen; Hl. Grab in Gernrode, um 1100). Stuck-Plastik ist v. a. in norddeutschen Dom- und Klosterkirchen des 12. und 13. Jahrhunderts erhalten (Chorschrankenreliefs in Halberstadt, Liebfrauenkirche; Hildesheim, St. Michael). Das späte Mittelalter vernachlässigte die Technik, ausgenommen die großartige, meist als Steinguss bezeichnete Stuckplastik des 15. Jahrhunderts.
Unter dem Eindruck römischer Funde wurde Stuck in Italien als Mittel der Flächengliederung im 15. Jahrhundert wiederentdeckt (Florenz, Decke von S. Spirito, 1461). Mit der Renaissance breitete sich auch die neue Technik über ganz Europa aus. Als frühestes Beispiel einer reinen Stuck-Architektur gilt nördlich der Alpen St. Michael in München (1583-97), doch wurden mit der Zeit erst jene materialeigenen Techniken entwickelt, die die architekturprägenden Leistungen des Barock ermöglichten (Passau, Dom, 1678-86). Mit der Bildung regionaler Schulen (z. B. Wessobrunn) entwickelte sich eine eigenständige Kunst der Stukkateure, die die stilistische Entwicklung entscheidend beeinflußte (Rohr, Altarraum, 1732, Berlin, Charlottenburg, Goldene Gal., 1746). Mit dem Klassizismus verlor der Stuck an Bedeutung, spielte aber noch einmal eine Rolle bei der Fassadengestaltung der Gründerzeitarchitektur.
In der islamischen Kunst spielte die Stuck-Dekoration am Innen- und Außenbau eine bedeutende Rolle: als reliefierte Wandverkleidung, als Mukarnas- und Stalaktitbildung an Kapitellen und Gewölben und als Fenstergitter. Die Stuck-Ornamente, oft bemalt, konnten vegetabil oder abstrakt, auch figürlich gestaltet sein. Schon die Omajjadenschlösser sind reich mit Figuren, Akanthus- und geometr. Stuck-Dekor geschmückt. Abstrakte Stuck-Ornamente wurden durch die Abbasiden seit Samarra im ganzen Reich verbreitet (Kairo, Samarkand). Unter den Seldschuken und Ilchanen entstanden farbig bemalte Flachreliefs mit Repräsentations- und Jagdszenen, bei den Nasriden mit Schrift, Wappen und Arabesken verflochten.
In Mesoamerika wurde Stuck z. T. als Grundlage für Wandmalereien, z. T. in eigenständiger Formung als Reliefplatten für Wandreliefs (in Palenque für Hieroglyphen und Figuren) und für Masken (Kohunlich), auch für Fußböden, verwendet.Die barocken Kirchen Lateinamerikas sind reich mit farbigem und vergoldetem Stuck verziert. Motivische Anregungen gaben die Renaissance, maur. Steinmetzarbeiten und die Formenwelt der Indianer.
STUCK
Plastische Wanddekorationen, Reliefs und Figuren aus Kalk- oder Gipskalkmörtel. In formbarer Konsistenz mit Zusätzen von Kasein oder ähnlichem angemacht, dient Stuck seit frühester Zeit der Ausstattung repräsentativer Bauten. Während an Außenfassaden nur gipsfreier Mörtel, u. U. mit Traßbeischlägen, verwendet werden kann, wird für Arbeiten im Innern meist Gips in unterschiedlichen Mengen zugesetzt, um Antrag- und Modellierfähigkeit zu verbessern. Reiner Gips wird nur für Gieß-Stuck verwendet, der, in Modeln gegossen, in fertigen Stücken versetzt wird. Beim Antrag-Stuck unterscheidet man Zugarbeiten und Modellier-Stuck Für Zugarbeiten (Herstellung von Gesimsen und Profilen) wird die Form mit einem auf einer Lehre laufenden Hobel in den angeworfenen Mörtel gezogen. Modellier-Stuck wird entweder aus frisch aufgezogenem und geglättetem Putz mit der Spachtel herausmodelliert und darauf weiter angetragen (Flach-Stuck) oder auf Mauerwerk oder getrocknetem Putz angeworfen, mit der Kelle ausgeschnitten und übermodelliert. Bei sehr vortretenden Formen und bei Plastiken muß in mehreren, jeweils festwerdenden Schichten angetragen werden. Ausgreifende Plastiken erhalten zudem ein Metall-oder Holzskelett und zur Gewichtsminderung einen Stroh- oder Holzkohlekorpus. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Oberfläche oft aus einer Feinschicht von Kalk, Marmormehl und Leim mit etwas Gips gebildet, die poliert zu einer marmorähnlichen Wirkung gesteigert werden konnte (Marmor- oder Polier-Stuck).
Die in fast allen Hochkulturen bekannten stuckähnlichen Techniken lassen sich im Mittelmeerraum bis ins 6. Jahrtausend v. Chr. zurückverfolgen (Jericho, Gipsmasken). Aus Ägypten sind Porträtköpfe (Giseh, Amarna, 3. und 2. Jahrtausend v. Chr.) und aus Mesopotamien Figuren und Porträts (Adab, 3. Jahrtausend v.Chr.) bekannt. Für flach modellierte figürliche Reliefs fand Stuck in den myken. Palästen (Knossos, Pseira, 16. Jahrhundert v. Chr.) wie auf dem griechischen Festland (Argolis) eine ähnliche Verwendung wie in deretrusk. Kunst (Cerveteri).
Die Griechen entwickelten den Stuck konsequent zur Dekorationstechnik, die, später von den Völkern des hellenisierten Orient und den Römern übernommen, Grundlage der islamischen wie der westeuropäischen Stuck-Kunst wurde. In Gebieten, wo brauchbarer Naturstein fehlte, wurde im 4./3. Jh. v. Chr. zur Verkleidung von Ziegel- und Bruchsteinbauten eine Stuck-Technik entwickelt, mit der Marmor täuschend nachgeahmt werden konnte. Aus römischer Zeit sind zahlreiche, von griechischen Vorbildern abgeleitete Stuck-Dekorationen erhalten (Rom, Konservatorenpalast; Pompeji, Stabianer Thermen).
Die hellinistisch beeinflussten Kulturen der Parther und v. a. der Sassaniden formten die griechischen Anregungen zu einer Flächenkunst um, die ihrerseits Vorläufer der islamischen Stuck-Ornamentik wurden.
Unter den Karolingern wurde die aus römischer Tradition überlieferte Technik neu belebt (Cividale del Friuli, Tempietto, 8. Jahrhundert n. Chr.), und auch in den folgenden Epochen fielen dem Stuck wichtige Aufgaben bei der Ausgestaltung sakraler Räume zu (Solnhofen; Hl. Grab in Gernrode, um 1100). Stuck-Plastik ist v. a. in norddeutschen Dom- und Klosterkirchen des 12. und 13. Jahrhunderts erhalten (Chorschrankenreliefs in Halberstadt, Liebfrauenkirche; Hildesheim, St. Michael). Das späte Mittelalter vernachlässigte die Technik, ausgenommen die großartige, meist als Steinguss bezeichnete Stuckplastik des 15. Jahrhunderts.
Unter dem Eindruck römischer Funde wurde Stuck in Italien als Mittel der Flächengliederung im 15. Jahrhundert wiederentdeckt (Florenz, Decke von S. Spirito, 1461). Mit der Renaissance breitete sich auch die neue Technik über ganz Europa aus. Als frühestes Beispiel einer reinen Stuck-Architektur gilt nördlich der Alpen St. Michael in München (1583-97), doch wurden mit der Zeit erst jene materialeigenen Techniken entwickelt, die die architekturprägenden Leistungen des Barock ermöglichten (Passau, Dom, 1678-86). Mit der Bildung regionaler Schulen (z. B. Wessobrunn) entwickelte sich eine eigenständige Kunst der Stukkateure, die die stilistische Entwicklung entscheidend beeinflußte (Rohr, Altarraum, 1732, Berlin, Charlottenburg, Goldene Gal., 1746). Mit dem Klassizismus verlor der Stuck an Bedeutung, spielte aber noch einmal eine Rolle bei der Fassadengestaltung der Gründerzeitarchitektur.
In der islamischen Kunst spielte die Stuck-Dekoration am Innen- und Außenbau eine bedeutende Rolle: als reliefierte Wandverkleidung, als Mukarnas- und Stalaktitbildung an Kapitellen und Gewölben und als Fenstergitter. Die Stuck-Ornamente, oft bemalt, konnten vegetabil oder abstrakt, auch figürlich gestaltet sein. Schon die Omajjadenschlösser sind reich mit Figuren, Akanthus- und geometr. Stuck-Dekor geschmückt. Abstrakte Stuck-Ornamente wurden durch die Abbasiden seit Samarra im ganzen Reich verbreitet (Kairo, Samarkand). Unter den Seldschuken und Ilchanen entstanden farbig bemalte Flachreliefs mit Repräsentations- und Jagdszenen, bei den Nasriden mit Schrift, Wappen und Arabesken verflochten.
In Mesoamerika wurde Stuck z. T. als Grundlage für Wandmalereien, z. T. in eigenständiger Formung als Reliefplatten für Wandreliefs (in Palenque für Hieroglyphen und Figuren) und für Masken (Kohunlich), auch für Fußböden, verwendet.Die barocken Kirchen Lateinamerikas sind reich mit farbigem und vergoldetem Stuck verziert. Motivische Anregungen gaben die Renaissance, maur. Steinmetzarbeiten und die Formenwelt der Indianer.
STUCK
Plastische Wanddekorationen, Reliefs und Figuren aus Kalk- oder Gipskalkmörtel. In formbarer Konsistenz mit Zusätzen von Kasein oder ähnlichem angemacht, dient Stuck seit frühester Zeit der Ausstattung repräsentativer Bauten. Während an Außenfassaden nur gipsfreier Mörtel, u. U. mit Traßbeischlägen, verwendet werden kann, wird für Arbeiten im Innern meist Gips in unterschiedlichen Mengen zugesetzt, um Antrag- und Modellierfähigkeit zu verbessern. Reiner Gips wird nur für Gieß-Stuck verwendet, der, in Modeln gegossen, in fertigen Stücken versetzt wird. Beim Antrag-Stuck unterscheidet man Zugarbeiten und Modellier-Stuck Für Zugarbeiten (Herstellung von Gesimsen und Profilen) wird die Form mit einem auf einer Lehre laufenden Hobel in den angeworfenen Mörtel gezogen. Modellier-Stuck wird entweder aus frisch aufgezogenem und geglättetem Putz mit der Spachtel herausmodelliert und darauf weiter angetragen (Flach-Stuck) oder auf Mauerwerk oder getrocknetem Putz angeworfen, mit der Kelle ausgeschnitten und übermodelliert. Bei sehr vortretenden Formen und bei Plastiken muß in mehreren, jeweils festwerdenden Schichten angetragen werden. Ausgreifende Plastiken erhalten zudem ein Metall-oder Holzskelett und zur Gewichtsminderung einen Stroh- oder Holzkohlekorpus. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Oberfläche oft aus einer Feinschicht von Kalk, Marmormehl und Leim mit etwas Gips gebildet, die poliert zu einer marmorähnlichen Wirkung gesteigert werden konnte (Marmor- oder Polier-Stuck).
Die in fast allen Hochkulturen bekannten stuckähnlichen Techniken lassen sich im Mittelmeerraum bis ins 6. Jahrtausend v. Chr. zurückverfolgen (Jericho, Gipsmasken). Aus Ägypten sind Porträtköpfe (Giseh, Amarna, 3. und 2. Jahrtausend v. Chr.) und aus Mesopotamien Figuren und Porträts (Adab, 3. Jahrtausend v.Chr.) bekannt. Für flach modellierte figürliche Reliefs fand Stuck in den myken. Palästen (Knossos, Pseira, 16. Jahrhundert v. Chr.) wie auf dem griechischen Festland (Argolis) eine ähnliche Verwendung wie in deretrusk. Kunst (Cerveteri).
Die Griechen entwickelten den Stuck konsequent zur Dekorationstechnik, die, später von den Völkern des hellenisierten Orient und den Römern übernommen, Grundlage der islamischen wie der westeuropäischen Stuck-Kunst wurde. In Gebieten, wo brauchbarer Naturstein fehlte, wurde im 4./3. Jh. v. Chr. zur Verkleidung von Ziegel- und Bruchsteinbauten eine Stuck-Technik entwickelt, mit der Marmor täuschend nachgeahmt werden konnte. Aus römischer Zeit sind zahlreiche, von griechischen Vorbildern abgeleitete Stuck-Dekorationen erhalten (Rom, Konservatorenpalast; Pompeji, Stabianer Thermen).
Die hellinistisch beeinflussten Kulturen der Parther und v. a. der Sassaniden formten die griechischen Anregungen zu einer Flächenkunst um, die ihrerseits Vorläufer der islamischen Stuck-Ornamentik wurden.
Unter den Karolingern wurde die aus römischer Tradition überlieferte Technik neu belebt (Cividale del Friuli, Tempietto, 8. Jahrhundert n. Chr.), und auch in den folgenden Epochen fielen dem Stuck wichtige Aufgaben bei der Ausgestaltung sakraler Räume zu (Solnhofen; Hl. Grab in Gernrode, um 1100). Stuck-Plastik ist v. a. in norddeutschen Dom- und Klosterkirchen des 12. und 13. Jahrhunderts erhalten (Chorschrankenreliefs in Halberstadt, Liebfrauenkirche; Hildesheim, St. Michael). Das späte Mittelalter vernachlässigte die Technik, ausgenommen die großartige, meist als Steinguss bezeichnete Stuckplastik des 15. Jahrhunderts.
Unter dem Eindruck römischer Funde wurde Stuck in Italien als Mittel der Flächengliederung im 15. Jahrhundert wiederentdeckt (Florenz, Decke von S. Spirito, 1461). Mit der Renaissance breitete sich auch die neue Technik über ganz Europa aus. Als frühestes Beispiel einer reinen Stuck-Architektur gilt nördlich der Alpen St. Michael in München (1583-97), doch wurden mit der Zeit erst jene materialeigenen Techniken entwickelt, die die architekturprägenden Leistungen des Barock ermöglichten (Passau, Dom, 1678-86). Mit der Bildung regionaler Schulen (z. B. Wessobrunn) entwickelte sich eine eigenständige Kunst der Stukkateure, die die stilistische Entwicklung entscheidend beeinflußte (Rohr, Altarraum, 1732, Berlin, Charlottenburg, Goldene Gal., 1746). Mit dem Klassizismus verlor der Stuck an Bedeutung, spielte aber noch einmal eine Rolle bei der Fassadengestaltung der Gründerzeitarchitektur.
In der islamischen Kunst spielte die Stuck-Dekoration am Innen- und Außenbau eine bedeutende Rolle: als reliefierte Wandverkleidung, als Mukarnas- und Stalaktitbildung an Kapitellen und Gewölben und als Fenstergitter. Die Stuck-Ornamente, oft bemalt, konnten vegetabil oder abstrakt, auch figürlich gestaltet sein. Schon die Omajjadenschlösser sind reich mit Figuren, Akanthus- und geometr. Stuck-Dekor geschmückt. Abstrakte Stuck-Ornamente wurden durch die Abbasiden seit Samarra im ganzen Reich verbreitet (Kairo, Samarkand). Unter den Seldschuken und Ilchanen entstanden farbig bemalte Flachreliefs mit Repräsentations- und Jagdszenen, bei den Nasriden mit Schrift, Wappen und Arabesken verflochten.
In Mesoamerika wurde Stuck z. T. als Grundlage für Wandmalereien, z. T. in eigenständiger Formung als Reliefplatten für Wandreliefs (in Palenque für Hieroglyphen und Figuren) und für Masken (Kohunlich), auch für Fußböden, verwendet.Die barocken Kirchen Lateinamerikas sind reich mit farbigem und vergoldetem Stuck verziert. Motivische Anregungen gaben die Renaissance, maur. Steinmetzarbeiten und die Formenwelt der Indianer.