GCB Kunstlexikon
TOREUTIK
(Treibarbeit); das Herstellen oder Verzieren von Gegenständen aus Metallblech durch Bearbeiten mit Hammer und Punze auf kaltem Weg. Geeignet sind fast alle Metalle, besonders aber die weichen (Gold, Silber, Kupfer). Als Unterlage für die Toreutik dient ein Holz- oder Eisenklotz mit kantigen Löchern. In diese werden kleine Ambosse mit verschiedenförmiger Oberfläche gesteckt, auf denen abwechselnd mit versch. Hämmern (Treib-, Planier- oder Polierhammer, Schweifhammer) das Blech von der Vorder- und Rückseite her getrieben wird. Künstler. Toreutik aus Edelmetall wird über dem nachgiebigen Treibpech, einer Mischung von Pech und Ziegelmehl, mit Treibpunzen ausgeführt.
Toreutische Arbeiten waren in allen Kulturen des Altertums verbreitet; aus Ägypten und dem kretisch-mykenischen Raum sind Werke der Toreutik, v.a. aus Gold und Silber, überliefert: Gefäße, Möbelbeschläge, Goldmaske aus dem Grab des Tut-ench-Amun sowie reiche Funde aus den Schachtgräbern von Mykene (Gesichtsmasken, Schmuck, Gefäße). Das Material toreutischer Arbeiten Griechenlands war in der archaischen Epoche fast ausschließlich Bronze, im Hellenismus und der römischen Kaiserzeit gewannen die Edelmetalle Gold und Silber die Oberhand. Anwendungsgebiete waren Geräte aller Art, Waffen („kretische Schilde“, 7.Jh. v. Chr.), Möbelbeschläge, Spiegel, Behälter (u. a. etrusk. Cisten) und, seit Ausweitung des Luxus in den hellenistischen Königreichen, besonders Tafelgeschirr (Hauptzentren Alexandria und Pergamon). Die Toreutik fand nur selten in der Bildhauerei Anwendung, sie wurde dort schnell durch die Gußtechnik verdrängt. Formen und Verzierungsschemata (Emblem) der griechisch-hellenistischen Toreutik wurden in der römischen Kaiserzeit fortgeführt: Silberfunde von Boscoreale und aus dem Menanderhaus in Pompeji, von Hildesheim und Berthouville (Frankreich), für die Spätantike die Funde vom Esquilin in Rom, von Mildenhall, Traprain in Schottland und Kaiseraugst.
Im Mittelalter wurden kirchliche Geräte wie Pokale, Monstranzen, Reliquiare, Buchdeckel, v. a. aber die Kleinplastik an den reichen Reliquienschreinen, durch Toreutik hergestellt. In der Spätgotik und Renaissance trat besonders das profane Gerät aus vergoldetem Silber in den Vordergrund. Toreutikarbeiten in Messing schufen seit dem 15. Jahrhundert die Beckenschläger v. a. in Dinant (Dinanderien), später im Rheinland, auch in Nürnberg. Einen Höhepunkt erreichte die Toreutik in Stahl bei der Herstellung von Prunkharnischen im 16.Jahrhundert. Im 18. und 19. Jh. wurden Kolossalfiguren aus Kupfer getrieben (z. B. Herkules in Wilhelmshöhe; Quadriga auf dem Brandenburger Tor). Auch in den vorkolumb. Kulturen Mittel- und Südamerikas wurden Toreutikarbeiten, besonders in Gold und Tumbaga, hergestellt.
TOREUTIK
(Treibarbeit); das Herstellen oder Verzieren von Gegenständen aus Metallblech durch Bearbeiten mit Hammer und Punze auf kaltem Weg. Geeignet sind fast alle Metalle, besonders aber die weichen (Gold, Silber, Kupfer). Als Unterlage für die Toreutik dient ein Holz- oder Eisenklotz mit kantigen Löchern. In diese werden kleine Ambosse mit verschiedenförmiger Oberfläche gesteckt, auf denen abwechselnd mit versch. Hämmern (Treib-, Planier- oder Polierhammer, Schweifhammer) das Blech von der Vorder- und Rückseite her getrieben wird. Künstler. Toreutik aus Edelmetall wird über dem nachgiebigen Treibpech, einer Mischung von Pech und Ziegelmehl, mit Treibpunzen ausgeführt.
Toreutische Arbeiten waren in allen Kulturen des Altertums verbreitet; aus Ägypten und dem kretisch-mykenischen Raum sind Werke der Toreutik, v.a. aus Gold und Silber, überliefert: Gefäße, Möbelbeschläge, Goldmaske aus dem Grab des Tut-ench-Amun sowie reiche Funde aus den Schachtgräbern von Mykene (Gesichtsmasken, Schmuck, Gefäße). Das Material toreutischer Arbeiten Griechenlands war in der archaischen Epoche fast ausschließlich Bronze, im Hellenismus und der römischen Kaiserzeit gewannen die Edelmetalle Gold und Silber die Oberhand. Anwendungsgebiete waren Geräte aller Art, Waffen („kretische Schilde“, 7.Jh. v. Chr.), Möbelbeschläge, Spiegel, Behälter (u. a. etrusk. Cisten) und, seit Ausweitung des Luxus in den hellenistischen Königreichen, besonders Tafelgeschirr (Hauptzentren Alexandria und Pergamon). Die Toreutik fand nur selten in der Bildhauerei Anwendung, sie wurde dort schnell durch die Gußtechnik verdrängt. Formen und Verzierungsschemata (Emblem) der griechisch-hellenistischen Toreutik wurden in der römischen Kaiserzeit fortgeführt: Silberfunde von Boscoreale und aus dem Menanderhaus in Pompeji, von Hildesheim und Berthouville (Frankreich), für die Spätantike die Funde vom Esquilin in Rom, von Mildenhall, Traprain in Schottland und Kaiseraugst.
Im Mittelalter wurden kirchliche Geräte wie Pokale, Monstranzen, Reliquiare, Buchdeckel, v. a. aber die Kleinplastik an den reichen Reliquienschreinen, durch Toreutik hergestellt. In der Spätgotik und Renaissance trat besonders das profane Gerät aus vergoldetem Silber in den Vordergrund. Toreutikarbeiten in Messing schufen seit dem 15. Jahrhundert die Beckenschläger v. a. in Dinant (Dinanderien), später im Rheinland, auch in Nürnberg. Einen Höhepunkt erreichte die Toreutik in Stahl bei der Herstellung von Prunkharnischen im 16.Jahrhundert. Im 18. und 19. Jh. wurden Kolossalfiguren aus Kupfer getrieben (z. B. Herkules in Wilhelmshöhe; Quadriga auf dem Brandenburger Tor). Auch in den vorkolumb. Kulturen Mittel- und Südamerikas wurden Toreutikarbeiten, besonders in Gold und Tumbaga, hergestellt.
TOREUTIK
(Treibarbeit); das Herstellen oder Verzieren von Gegenständen aus Metallblech durch Bearbeiten mit Hammer und Punze auf kaltem Weg. Geeignet sind fast alle Metalle, besonders aber die weichen (Gold, Silber, Kupfer). Als Unterlage für die Toreutik dient ein Holz- oder Eisenklotz mit kantigen Löchern. In diese werden kleine Ambosse mit verschiedenförmiger Oberfläche gesteckt, auf denen abwechselnd mit versch. Hämmern (Treib-, Planier- oder Polierhammer, Schweifhammer) das Blech von der Vorder- und Rückseite her getrieben wird. Künstler. Toreutik aus Edelmetall wird über dem nachgiebigen Treibpech, einer Mischung von Pech und Ziegelmehl, mit Treibpunzen ausgeführt.
Toreutische Arbeiten waren in allen Kulturen des Altertums verbreitet; aus Ägypten und dem kretisch-mykenischen Raum sind Werke der Toreutik, v.a. aus Gold und Silber, überliefert: Gefäße, Möbelbeschläge, Goldmaske aus dem Grab des Tut-ench-Amun sowie reiche Funde aus den Schachtgräbern von Mykene (Gesichtsmasken, Schmuck, Gefäße). Das Material toreutischer Arbeiten Griechenlands war in der archaischen Epoche fast ausschließlich Bronze, im Hellenismus und der römischen Kaiserzeit gewannen die Edelmetalle Gold und Silber die Oberhand. Anwendungsgebiete waren Geräte aller Art, Waffen („kretische Schilde“, 7.Jh. v. Chr.), Möbelbeschläge, Spiegel, Behälter (u. a. etrusk. Cisten) und, seit Ausweitung des Luxus in den hellenistischen Königreichen, besonders Tafelgeschirr (Hauptzentren Alexandria und Pergamon). Die Toreutik fand nur selten in der Bildhauerei Anwendung, sie wurde dort schnell durch die Gußtechnik verdrängt. Formen und Verzierungsschemata (Emblem) der griechisch-hellenistischen Toreutik wurden in der römischen Kaiserzeit fortgeführt: Silberfunde von Boscoreale und aus dem Menanderhaus in Pompeji, von Hildesheim und Berthouville (Frankreich), für die Spätantike die Funde vom Esquilin in Rom, von Mildenhall, Traprain in Schottland und Kaiseraugst.
Im Mittelalter wurden kirchliche Geräte wie Pokale, Monstranzen, Reliquiare, Buchdeckel, v. a. aber die Kleinplastik an den reichen Reliquienschreinen, durch Toreutik hergestellt. In der Spätgotik und Renaissance trat besonders das profane Gerät aus vergoldetem Silber in den Vordergrund. Toreutikarbeiten in Messing schufen seit dem 15. Jahrhundert die Beckenschläger v. a. in Dinant (Dinanderien), später im Rheinland, auch in Nürnberg. Einen Höhepunkt erreichte die Toreutik in Stahl bei der Herstellung von Prunkharnischen im 16.Jahrhundert. Im 18. und 19. Jh. wurden Kolossalfiguren aus Kupfer getrieben (z. B. Herkules in Wilhelmshöhe; Quadriga auf dem Brandenburger Tor). Auch in den vorkolumb. Kulturen Mittel- und Südamerikas wurden Toreutikarbeiten, besonders in Gold und Tumbaga, hergestellt.