GCB Kunstlexikon
ZINN
Weiches, silberglänzendes Metall, das sich zu dünnen Blättchen („Stanniol“, Zinn-Folie) auswalzen lässt.
Es muss zur Verarbeitung mit Kupfer und gelegentlich Wismut versetzt sein und gilt dann als das „klare“, „gute“, „lautere“ Zinn, oder es wird ihm Blei beigemischt, wodurch das Zinn leichter zu formen ist. Seit dem Spät-Mittelalter wurde das Verhältnis von Zinn und Blei festgelegt („Nürnberger“ und „Cölnische Probe“ mit Mischungen von 10:1 und 6:1). Die Überwachung einer angemessenen Legierung gehörte zu den Aufgaben der Zünfte und fand im Markenwesen (Meister-, Stadtmarke) seinen Ausdruck. Im 16.Jh. kamen die Qualitätsmarken auf.
Das Zinn hat als Legierung mit Kupfer (Bronze) einer Zeitepoche den Namen gegeben (Bronzezeit). Die Gewinnung der Bronze im 3. Jahrtausend v.Chr. ging, wenigstens in Europa und im Vorderen Orient, der des eigtl. Zinn voraus. Bei den Chinesen war es bereits einige tausend Jahre vor unserer Zeitrechnung in Gebrauch. Aus dem Orient sollen die Etrusker die Kenntnis des Metalls und seiner Gewinnung nach Italien und Spanien gebracht haben. Im Mittelalter grub man seit 1240 im Erzgebirge nach Zinn.
Zinn -Gerät wird im Gussverfahren hergestellt. Über die hierbei verwendeten Formen konnten die Gegenstände einen Reliefdekor erhalten. Da die Oberfläche nach dem Guss rauh ist, werden die Stücke auf einer Drehbank mit Dreheisen abgedreht. Für schwierigere Arbeiten werden die Einzelteile gegossen und später zusammengelötet. Zu den weiteren Ziertechniken gehörten das Gravieren und das Flecheln (Tremblieren); daneben die Behandlung mit dem Hammer (Schlagen), das Punzen und das seltene Ätzverfahren. Eine Behandlung mit Farbe ist schon im 16. Jh. bezeugt, Lackmalerei, die ostasiat. Art aufnimmt, findet sich bei Zinn-Gerät besonders im Empire und Biedermeier. Durch Vergolden und Versilbern wurde das Zinn-Gerät veredelt; die Verbindung von Zinn und Messing tritt besonders an den Zentren des Gelbgusses, so in Nürnberg und in Nieder-Deutschland, auf. Zinn-Intarsien kommen bei Schränken u.a. Holzarbeiten vor.
Zinn-Gegenstände sind für die vorgeschichtliche Zeit durch Funde nachgewiesen, so in bronzezeitlichen Gräbern auf der Insel Amrum. Im Mittelalter ist Zinn im kirchlichen Bereich für Pilgerzeichen, Ampullen für geweihte Öle, den Beschlag für Reliquienkästchen, bei liturgischen Geräten verwendet worden. Als Gebrauchsgegenstände für gehobene Ansprüche gibt es Kannen von beträchtlicher Vielgestaltigkeit, außerdem Becher, Teller, Schüsseln. Gegossene und bemalte Zinn-Figuren (z. B. Soldaten) wurden in Nürnberg, in Fürth, Aarau und Straßburg hergestellt.
ZINN
Weiches, silberglänzendes Metall, das sich zu dünnen Blättchen („Stanniol“, Zinn-Folie) auswalzen lässt.
Es muss zur Verarbeitung mit Kupfer und gelegentlich Wismut versetzt sein und gilt dann als das „klare“, „gute“, „lautere“ Zinn, oder es wird ihm Blei beigemischt, wodurch das Zinn leichter zu formen ist. Seit dem Spät-Mittelalter wurde das Verhältnis von Zinn und Blei festgelegt („Nürnberger“ und „Cölnische Probe“ mit Mischungen von 10:1 und 6:1). Die Überwachung einer angemessenen Legierung gehörte zu den Aufgaben der Zünfte und fand im Markenwesen (Meister-, Stadtmarke) seinen Ausdruck. Im 16.Jh. kamen die Qualitätsmarken auf.
Das Zinn hat als Legierung mit Kupfer (Bronze) einer Zeitepoche den Namen gegeben (Bronzezeit). Die Gewinnung der Bronze im 3. Jahrtausend v.Chr. ging, wenigstens in Europa und im Vorderen Orient, der des eigtl. Zinn voraus. Bei den Chinesen war es bereits einige tausend Jahre vor unserer Zeitrechnung in Gebrauch. Aus dem Orient sollen die Etrusker die Kenntnis des Metalls und seiner Gewinnung nach Italien und Spanien gebracht haben. Im Mittelalter grub man seit 1240 im Erzgebirge nach Zinn.
Zinn -Gerät wird im Gussverfahren hergestellt. Über die hierbei verwendeten Formen konnten die Gegenstände einen Reliefdekor erhalten. Da die Oberfläche nach dem Guss rauh ist, werden die Stücke auf einer Drehbank mit Dreheisen abgedreht. Für schwierigere Arbeiten werden die Einzelteile gegossen und später zusammengelötet. Zu den weiteren Ziertechniken gehörten das Gravieren und das Flecheln (Tremblieren); daneben die Behandlung mit dem Hammer (Schlagen), das Punzen und das seltene Ätzverfahren. Eine Behandlung mit Farbe ist schon im 16. Jh. bezeugt, Lackmalerei, die ostasiat. Art aufnimmt, findet sich bei Zinn-Gerät besonders im Empire und Biedermeier. Durch Vergolden und Versilbern wurde das Zinn-Gerät veredelt; die Verbindung von Zinn und Messing tritt besonders an den Zentren des Gelbgusses, so in Nürnberg und in Nieder-Deutschland, auf. Zinn-Intarsien kommen bei Schränken u.a. Holzarbeiten vor.
Zinn-Gegenstände sind für die vorgeschichtliche Zeit durch Funde nachgewiesen, so in bronzezeitlichen Gräbern auf der Insel Amrum. Im Mittelalter ist Zinn im kirchlichen Bereich für Pilgerzeichen, Ampullen für geweihte Öle, den Beschlag für Reliquienkästchen, bei liturgischen Geräten verwendet worden. Als Gebrauchsgegenstände für gehobene Ansprüche gibt es Kannen von beträchtlicher Vielgestaltigkeit, außerdem Becher, Teller, Schüsseln. Gegossene und bemalte Zinn-Figuren (z. B. Soldaten) wurden in Nürnberg, in Fürth, Aarau und Straßburg hergestellt.
ZINN
Weiches, silberglänzendes Metall, das sich zu dünnen Blättchen („Stanniol“, Zinn-Folie) auswalzen lässt.
Es muss zur Verarbeitung mit Kupfer und gelegentlich Wismut versetzt sein und gilt dann als das „klare“, „gute“, „lautere“ Zinn, oder es wird ihm Blei beigemischt, wodurch das Zinn leichter zu formen ist. Seit dem Spät-Mittelalter wurde das Verhältnis von Zinn und Blei festgelegt („Nürnberger“ und „Cölnische Probe“ mit Mischungen von 10:1 und 6:1). Die Überwachung einer angemessenen Legierung gehörte zu den Aufgaben der Zünfte und fand im Markenwesen (Meister-, Stadtmarke) seinen Ausdruck. Im 16.Jh. kamen die Qualitätsmarken auf.
Das Zinn hat als Legierung mit Kupfer (Bronze) einer Zeitepoche den Namen gegeben (Bronzezeit). Die Gewinnung der Bronze im 3. Jahrtausend v.Chr. ging, wenigstens in Europa und im Vorderen Orient, der des eigtl. Zinn voraus. Bei den Chinesen war es bereits einige tausend Jahre vor unserer Zeitrechnung in Gebrauch. Aus dem Orient sollen die Etrusker die Kenntnis des Metalls und seiner Gewinnung nach Italien und Spanien gebracht haben. Im Mittelalter grub man seit 1240 im Erzgebirge nach Zinn.
Zinn -Gerät wird im Gussverfahren hergestellt. Über die hierbei verwendeten Formen konnten die Gegenstände einen Reliefdekor erhalten. Da die Oberfläche nach dem Guss rauh ist, werden die Stücke auf einer Drehbank mit Dreheisen abgedreht. Für schwierigere Arbeiten werden die Einzelteile gegossen und später zusammengelötet. Zu den weiteren Ziertechniken gehörten das Gravieren und das Flecheln (Tremblieren); daneben die Behandlung mit dem Hammer (Schlagen), das Punzen und das seltene Ätzverfahren. Eine Behandlung mit Farbe ist schon im 16. Jh. bezeugt, Lackmalerei, die ostasiat. Art aufnimmt, findet sich bei Zinn-Gerät besonders im Empire und Biedermeier. Durch Vergolden und Versilbern wurde das Zinn-Gerät veredelt; die Verbindung von Zinn und Messing tritt besonders an den Zentren des Gelbgusses, so in Nürnberg und in Nieder-Deutschland, auf. Zinn-Intarsien kommen bei Schränken u.a. Holzarbeiten vor.
Zinn-Gegenstände sind für die vorgeschichtliche Zeit durch Funde nachgewiesen, so in bronzezeitlichen Gräbern auf der Insel Amrum. Im Mittelalter ist Zinn im kirchlichen Bereich für Pilgerzeichen, Ampullen für geweihte Öle, den Beschlag für Reliquienkästchen, bei liturgischen Geräten verwendet worden. Als Gebrauchsgegenstände für gehobene Ansprüche gibt es Kannen von beträchtlicher Vielgestaltigkeit, außerdem Becher, Teller, Schüsseln. Gegossene und bemalte Zinn-Figuren (z. B. Soldaten) wurden in Nürnberg, in Fürth, Aarau und Straßburg hergestellt.