Arbeiten und Kunstwerke von Simone Haack
SIMONE HAACK
Video Simone Haack
Städtisches Museum Engen – Ausstellung „Hair“ von Simone Haack | Museum Engen
Simone Haack in „Unterwegs in Thüringen“ | mdr Fernsehen (Sendung März 2011)
Biografie Simone Haack
1978 geboren in Rotenburg / Wümme
2004/05 École Nationale Supérieure des Beaux-Arts Paris
2003/04 Meisterschülerin bei Karin Kneffel, Hochschule für Künste Bremen
2000/01 Unitec School of Art and Design Auckland, Neuseeland
1997–2003 Studium der Freien Kunst, Hochschule für Künste Bremen
bei Karin Kneffel und Katharina Grosse
AUSSTELLUNGEN Simone Haack
Einzelausstellungen (Auswahl):
2022 The Sleep of Reason, Galerie Cyprian Brenner | Schwäbisch Hall
2021 I am multiplied and divided and constantly in the Red, DSC Gallery Prag
(als Gast von Lubomir Typlt)
Archipel, Galerie Köppe Contemporary Berlin
2020 Sekundenschlaf, Kunsthalle Brennabor, Brandenburg (Havel)
2019 Paradise Lost, Galerie Herold, Bremen
2017 Hinterland, Galerie Obrist, Essen
Après nous le Déluge, Galerie Moderne Silkeborg, Dänemark
2015 Museum Junge Kunst, Frankfurt (Oder)
Städtische Galerie Zielona Góra, Polen
2014 Weiße Schatten, Galerie Obrist, Essen
Eiszeit, Galerie Anke Zeisler, Berlin
Salad Days, Kunstverein Heinsberg
2012 Die Anderen, Galerie Beim Steinernen Kreuz Bremen
2011 Zwielicht, Kunstsammlung Gera
2008 Burg Kniphausen, Wilhelmshaven
2006 Galerie Moderne Silkeborg, Dänemark
Gruppenausstellungen (Auswahl):
2022 Und es wird Nacht, Collegium Hungaricum Berlin
60 years, Galerie Moderne Silkeborg, Dänemark
North over Sea, Kunsthalle Wilhelmshaven
2021 Female Gaze, Galerie Alexander Ochs Private, Berlin
Wi(e)der das Böse, Bomann Museum Celle
NÄHE, Galerie Obrist, Essen
soft pressure, Galerie des Westens Bremen
Zauberformeln, St. Marienkirche Frankfurt (Oder)
2020 Face Look, Kunstverein Gera
Schwarzweiss, Galerie Schmalfuss, Berlin
Das nackte Antlitz, Zwitschermaschine, Berlin
2019 Preparing for Darkness, Galerie Römerapotheke, Zürich, Schweiz
Blaue Stunde, Galerie Schmalfuss, Berlin
Madness, Galerie im Park, Bremen
Essen. Not, Kult, Lust. Kunsthaus Frankenthal
Chrystals Plus, Polarraum Hamburg
Summer Destination, Galerie Schmalfuss Berlin
Love is a dog that comes from hell, Frissiras Museum Athen, Griechenland
Preparing for darkness, Volume 3 (kuratiert von Uwe Goldenstein), Kühlhaus Berlin
2018 The Action of the Senses, Frissiras Museum Athen, Griechenland
Me, myself and I, Galerie Artdocks Bremen
Black Box, Kunsthalle der Sparkassenstiftung Lüneburg
2017 3rd Frissiras Award for European Painting, Frissiras Museum Athen, Griechenland
This is the sea, Galerie Artdocks Bremen
Sommerblüten, Galerie Martin Mertens, Berlin
The Proof is in the Pudding, Galerie Noah, Augsburg
Früchte, Galerie Anke Zeisler, Berlin
u.A.w.g., Majolika Manufaktur, Karlsruhe
Paske, Galerie Moderne Silkeborg, Dänemark
2016 A promise of Truth, Galerie Drees, Hannover
Favoriten, Galerie Obrist, Essen
De rerum Natura, St. Marienkirche Frankfurt (Oder)
2015 Rien ne vas plus, Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin
Born to be wild (kuratiert von Markus Wüste), Schloß Tornow
2014 Eva und Adam, St. Marienkirche Frankfur (Oder)
Species, Kunstverein Gera
Head and Shoulders, Städtische Galerie Delmenhorst
2013 Unter die Haut, Galerie Obrist Essen
Mutterbild, Galerie Schmalfuss Marburg
Small World, Galerie im Park Bremen
Sometimes it takes hours to disappear, Kreuzberg Pavillon Berlin
2012 Galerie Schmalfuss, Marburg
Junge Kunst aus Niedersachsen, Syker Vorwerk, Zentrum für zeitgenössische Kunst
2011 Feuer und Wasser, Galerie Beim Steinernen Kreuz Bremen
Technology won´t save us, Art Suites Gallery Istanbul, Türkei
T(raum)a. Die Phobie als Muse, Gleishalle Bremen
Gunststücke, Kunstsammlung Gera
2010 I´m not there, Collegium Hungaricum Berlin
True Romance, Galerie im Park Bremen
Wegbereiter-Wegbegleiter, Kunst der letzten 60 Jahre, Museum Hurrle Durbach
2009 Die unsichtbare Hand, Zeichnungen der Städtischen Galerie Delmenhorst
Förderpreis für Bildende Kunst, Städtische Galerie Bremen
2008 Frauenbilder, Kunsthalle Lingen
Sweet Dreams, Städtische Galerie Delmenhorst
2006 Junge Kunst aus Bremen, Roselius Museum Worpswede
Auszeichnungen Simone Haack
2006 Willi-Oltmanns-Preis für Malerei
2005/06 Jahresstipendium der Künstlerstätte Stuhr-Heiligenrode
2004/05 DAAD-Jahresstipendium für Paris
SAMMLUNGEN Simone Haack
Frissiras Museum Athen, Griechenland
Kunstsammlung des Deutschen Bundestages, Berlin
Sammlung Collett Prag-München
Sammlung Hurrle, Durbach
Museum Junge Kunst, Frankfurt (Oder)
Städtische Galerie Bremen
Städtische Galerie Delmenhorst
Kunstsammlung Gera
Stadt Gera, Rathaus
Große Kunstschau Worpswede
Stiftung Burg Kniphausen Wilhelmshaven
Sammlung Hurrle, Durbach
Text Simone Haack
THE SLEEP OF REASON
SIMONE HAACK
Andre Gide: „In the realm of the emotions, the real is indistinguishable from the imaginary.”
Der Titel der ersten Einzelausstellung Simone Haacks in der Galerie Cyprian Brenner in Schwäbisch Hall ist eine Anspielung auf Goyas Radierung „The Sleep of Reason produces Monsters“. Das Bild zeigt den Künstler, schlafend an einer Art Tisch, umgeben von unheimlichen nächtlichen Wesen, fliegenden Nachttieren wie Eulen und riesigen Fledermäusen. Es ist eines der bekanntesten grafischen Werke des Künstlers und wird vielfach interpretiert. Geht es um den Schlaf der Vernunft oder den Traum der Vernunft? Und was ist überhaupt die Vernunft? Ist es eine Phantasie über die Abwesenheit von Vernunft, die diese Monster hervorbringt? Oder geht es um die Krankheit der Vernunft, ihre Hybris und Entgrenzung, die für Goya die Welt zu einer Art Zuchthaus, einem Ort für gefallene Geister macht?
Diese Ausstellung hat einen indirekten Bezug zum Goya-Bild: es geht mehr um den Schlaf an sich, weniger um die Monster: um den Schlaf als Zustand des Kontrollverlusts, des Hier- und Wegseins gleichzeitig, als fruchtbarer Ort für Träume und den Zugang zu höheren Wirklichkeiten, die nächtliche Bewusstlosigkeit als Pforte für Visionen. André Breton propagiert in seinem surrealistischen Manifest die Befreiung von realistischen Strukturen, um die Phantasie freizulegen; die Kontrolle durch die Vernunft sei dabei überflüssig.
Wir sehen eine Bildwelt, bestehend aus zumeist großformatigen Ölbildern, die eine Art Parallelspur zur „Realität“ bildet. Wir sehen ein zumeist schlafendes Bildpersonal, Landschaften, Dinge, Rückenfiguren, Figuren, überwuchert von Frisuren. Bildräume, in der die Dinge ein Eigenleben zu entwickeln scheinen in einer sonst von Figuren bevölkerten Bildwelt. Scheinbar realistisch, jedoch komplett fiktional, jegliche Bezüge zu einer real existierenden Wirklichkeit fehlen. Man sucht vergeblich nach geografischen, zeitlichen oder biografischen Bezügen und Vorbildern. Und auch die Monster fehlen bei Simone Haack: die Ausformulierung des Übels bleibt aus. Die Künstlerin erläutert: „Dem Unheimlichen gebe ich in der meiner Bildwelt genauso viel Raum wie auch dem Absurden, der Ironie, dem Humor und der Schönheit, denn mir ist eine Ambivalenz im Bildausdruck und in der Lesbarkeit wichtig. Grauen und Unheil deuten sich an. Sie zeigen sich nie direkt, sondern in Ahnungen“. Christoph Tannert schreibt in einem Text über Haack: „Würden wir uns demgemäß auf eine nicht-rationalistische Methode beziehen, etwa Alfred Kubins zentrale Metapher vom Traumerleben, müssten wir konstatieren, dass deren künstlerische Verbildlichung die Grenzen des vernunftbestimmten Wachbewusstseins überschreitet. Genau an dieser Scheidelinie ankern Haacks Bilder. Man müsse die Wirklichkeit filmen, wie einen Traum und den Traum wie eine Realität, hat der Filmemacher Luis Buñuel einmal gesagt.“
Man kann den Ausstellungstitel auch als Kommentar zum aktuellen Weltgeschehen lesen, dass jeder Vernunft entbehrt und als einzige vernünftige Reaktion praktizierte Weltabgewandtheit anbietet. Den Rückzug ins Innere, ins Andere.
Arbeiten und Kunstwerke von Simone Haack | offizielles Künstler Portfolio des KünstlersSimone Haack bei der Galerie Cyprian Brenner (gcb))