Arbeiten und Kunstwerke von Robert Matthes
ROBERT MATTHES
BIOGRAFIE
1982 geboren in Rudolstadt, Thüringen
2003 – 2009 Studium der Freien Kunst (Bereich Malerei) an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart,
bei den Professoren Joachim Hämmerle, Paul- Uwe Dreyer und Reto Boller
2009 Diplom Freie Kunst, freischaffend tätig in Stuttgart
2014 Mitglied im Künstlerbund Baden-Württemberg
2016 freischaffend tätig in Essen
AUSZEICHNUNGEN
2016 Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg, Atelierförderung des Kulturamtes der Stadt Stuttgart
2013 Katalogförderung der Stiftungen LBBW
2012 Artist in Residence, Stiftung Schloss Leinzell
2011 – 2013 Atelierstipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg
2010 Stipendium des Landesverbandes Lippe, Künstlerhaus Schwalenberg
2009 1.Platz Camillo-Michele-Gloria-Preis – GVS-Förderung Junge Künstler
2008 Akademiepreis, Klasse Boller
AUSSTELLUNGEN
Einzelausstellungen (Auswahl)
2016 Echo, PH Ludwigsburg
2015 bad kingdom, Kunstverein Sulzfeld
2014 Robert Matthes – Rundschau, Werkstatthaus Stuttgart
2013 Schnittstellen, Galerie Z, Stuttgart
2012 Sammelstelle, Salonausstellung, Kunstverein Kreis Ludwigsburg e.V., Ludwigsburg
2011 Pfadfinder, Robert Matthes, Galerie Z, Stuttgart
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2016 Fokus Junge Kunst 2.0, Villa Bosch, Kunstverein Radolfzell
Pointen der Gegenwart, Galerie Cyprian Brenner, Schwäbisch Hall
Die Kunst zu handeln – Kunstszene SüdWest, Künstlerbund Baden-Württemberg/
SüdWestGalerie, Niederalfingen
2015 ALLE! – 60 Jahre Künstlerbund Baden-Württemberg, Städtische Galerie Karlsruhe
Zwiesprache – Karin Brosa und Robert Matthes, Museum im Schloss Bad Pyrmont
2014 Karin Brosa und Robert Matthes, Ausstellung Artist in Residence-Programm, Wickleder Stiftung, Schloss Leinzell
Robert Matthes, Therese Heller, Juliane Hundertmark und Charlotte Szukala, Galerie Irrgang, Leipzig
2013 Hang zur Kunst – Standpunkte der zeitgenössischen Malerei, Claudia Buss-Ruisinger & Bräuning Contemporary Hamburg, Stuttgart
Die Dosis macht das Gift: Genuss und Sucht – Heilung und Verfall, Wilhelm – Fabry – Museum, Hilden
Z Papers 1ST, Galerie Z, Stuttgart
Wege zur Kunst, KulTourDiele, Rudolstadt
2012 „VERGESSEN SIE NICHT DIE WUCHSKRAFT DER BAMBUSWURZELN!“ – KLASSE RETO BOLLER, Villa Merkel, Esslingen
V. Ellwanger Kunstausstellung, Schloss ob Ellwangen
(UN-)DING!, Förderpreis für gegenständliche Malerei der Galerie Bodenseekreis, Meersburg
Eb-Dietzsch-Kunstpreis, Gera
2011 REALOS – Neue Optionen der Malerei, Städtische Galerie Fruchthalle, Rastatt
Robert Matthes & Ericson Krüger, Abschlussausstellung Schwalenberg-Stipendium 2010/2011 des Landesverbandes Lippe,
Künstlerhaus Schwalenberg
Zwischenräume, Kunstdorf Unterjesingen
Endlich Landschaft!, Städtische Galerie Schwalenberg
SUMMER SELECTION, Galerie Z
2010 Die Schwestern der rauschenden Farben und die Brüder des nüchternen Lichts, Galerie offene positionen nord, Stuttgart
and now for something completely different, Galerie Z, Stuttgart
Leinzell Open, Wickleder-Stiftung, Schloss Leinzell
2009 Klasse Reto Boller und Gäste, Labor 1, Ludwigsburg
unterstrom, Galerie Z, Stuttgart
Diplom Freie Kunst, Kunstbezirk, Galerie im Gustav-Siegle-Haus, Stuttgart
GVS-Förderung Junge Künstler, Stuttgart
studenten der staatlichen akademie der bildenden künste stuttgart, Stuttgarter Künstlerbund, Stuttgart
2008 Testbild, Gesamtausstellung der Kunstakademie Stuttgart
Junge Kunst, BANKHAUS ELLWANGER & GEIGER KG, Stuttgart
SommerfrischeKunst, Galerie Z, Stuttgart
10 Jahre KW, Säulensäle Schloss Heidecksburg, Rudolstadt
2006 Frühblüte, Gesamtausstellung der Kunstakademie Stuttgart
Junge Kunst im Bundesumweltministerium, Bundesumweltministerium, Bonn
SAMMLUNGEN
Sammlung Museum Angerlehner, Thalheim bei Wels, Österreich
Sammlung VARASMUS – FineArt, Toronto, Kanada
Sammlung Bundesumweltministerium, Bonn
Sammlung Kulturagentur des Landesverbandes Lippe, Lemgo
Sammlung Silvia-und-Helmut-Wickleder-Stiftung
Sammlung Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG, Stuttgart
Sammlung Hypo-Bank, Stuttgart
und zahlreiche private Sammlungen im In- und Ausland
TEXTE Robert Matthes
Street-Art ist die momentan gefragteste der neu entstandenen Stilrichtungen am Kunstmarkt. Der junge Künstler Robert Matthes überzeugt sowohl mit seiner hohen fantasiereichen, als auch malerischen Qualität. Vielschichtig bearbeitet Robert Matthes in seinen teilweise großformatigen Malereien sozial- und konsumkritisch gesellschaftliche Zusammenhänge, indem er treffsicher und originell verblüffende Bildsymbole miteinander kombiniert und übereinander häuft. Unterschiedliche Protagonisten tauchen seriell immer wieder auf, so auch die Schimpansen, die als Allegorie für das „gemeine Volk“ zu verstehen sind. Die großformatigen Arbeiten sind erzählerisch und als eine Art Schaukasten in eine chaotische Welt aufgebaut.
So auch die Arbeit „Dancing with a stranger 2“. Schimpansen klettern wie in einer Art seltsam gestalteter Affengehege mit Absperrbändern, Duftbäumen und vielen weiteren Bildelementen umher. Dazwischen vereinzelt Menschen, die in der Masse der Affen nahezu untergehen, verkrümmt sind, von der Decke hängen oder mit Klebeband an der Fliesenwand befestigt sind. Die Schimpansen scheinen ganz klar die Oberhand in diesem chaotischen Szenario zu haben. Ein Chaos übersäht mit politischen, medialen und gesellschafskritischen Symbolen. Die Betrachter*innen werden durch den direkten Blickkontakt des vordersten Schimpansen angesprochen. Man könnte meinen es wird uns ein Spiegelbild vorgehalten, wo wir nicht mehr klar erkennen können was Mensch und was Tier ist. Verrückt und doch teilweise menschlich agieren die Affen, was diesen Effekt verstärkt. „Dancing with a stranger“ deutet auf einen Tanz hin, der sich bei genauerer Betrachtung des Bildes aus diesem Chaos herauskristallisiert. Das uns sehr bekannte Familienspiel „Twister“ wird hier von Menschen und Affen gespielt. Die dazugehörigen Punkte in Gelb, Grün, Rot und Blau sind an den Fliesen, egal ob Boden oder Wand, angebracht, sogar das Drehrad hält der vorderste uns anstarrende Schimpanse in der Hand. Nun ergeben die Kletteraktionen und seltsamen Haltungen von Mensch und Affe Sinn, denn Verrenkungen sind ein wichtiger Bestandteil des Spiels. Indirekt wirkt es, als ob die Schimpansen tanzen würden, doch obwohl wir mit dem Spiel vertraut sind, so hat es durch die bizzaren Elemente etwas Befremdliches. Ein Tanz mit Fremden, aber wer ist hier der Fremde? Biologisch ist der Mensch eigentlich mit dem Affen verwandt und doch scheint das friedliche Miteinander nicht mehr zu funktionieren. Wer wird wohl in diesem Spiel, diesen Tanz, gewinnen? (M.Umlauf, GCB Kunstmagazin November 2020)
Träge und übersättigt bewegen wir uns tagtäglich durch unser modernes Schlaraffenland – alles flirrt und pulsiert, denn Bilder beherrschen die Welt. Sie erklären, verweisen, verführen, verzerren, verdecken, verfremden. Sie können allerdings durch den Entzug von konkreten Informationen Wirklichkeit(en) sichtbar machen. Sie erzeugen eine vielschichtige Erzählung und entziehen sich damit einer eindeutigen Rezeption. Robert Matthes Werke sollen in der Ausstellung einen „Blick unter die – flirrende und pulsierende – Oberfläche“ ermöglichen, die oft Verwirrung stiften kann und dadurch von den eigentlichen Problematiken ablenkt. Der Künstler entpuppt sich so als ein äußerst wachsamer
Beobachter der Zeigeschichte und Gegenwart. Mit äußerster Sorgfalt sammelt er visuell all das, was ihm, sei es durch die Medienwelt oder durch direktes Erleben, vor den Augen erscheint und mental beschäftigt. Anschließend bearbeitet der Künstler in seinen teilweise großformatigen, aber immer vielschichtigen Malereien sozial- und konsumkritisch gesellschaftliche Zusammenhänge, indem er in comicartiger Street-Art-Manier treffsicher und originell verblüffende Bildsymbole und Motive aus Film- und Kunstwelt miteinander kombiniert und übereinander häuft. Seine Arbeiten sind so vor allem erzählerisch und wie Schaukästen in eine scheinbar chaotische Welt aufgebaut. Unterschiedliche Protagonisten tauchen seriell immer wieder in seinen Bildwelten auf, die als Allegorie für das „gemeine Volk“ zu verstehen sind und teils mit den Beobachtern zu interagieren scheinen. Robert Matthes überzeugt als Künstler sowohl mit seiner äußerst fantasiereichen, als auch ausgezeichnet malerischen Qualität. | Maximilliane Umlauf | März 2023
„Bon voyage“ wünscht Robert Matthes dem kleinen Prinzen, der seinen winzigen Planeten gegen einen verbeulten Satelliten eingetauscht hat. Eine gute Reise in eine alptraumhafte, chaotische Welt. Der Künstler erzählt mit den malerischen Mitteln der Street-Art in nur einem einzigen Bild eine ganze phantastisch-dystopische Graphic Novel – eine dichte, bizarre Collage aus literarischen und alltäglichen Zeichen. Jeder Versuch, die Symbole und ihre komplexen Verknüpfungen zu entschlüsseln, bleibt im Vermutenden stecken. Sind die rotverschmierten weißen Kaninchen Bewohner eines dunklen, skurrilen Wunderlands, sind sie Opfer von Gewalt, sind sie Kannibalen? Verweist der Stern auf das Logo eines bekannten deutschen Printmediums? Liegt der Schlüssel zum Überleben des Individuums angesichts der geistig nicht mehr verkraftbaren Fülle von Bildern in der Verweigerung? Im „Sendeschluss“?
Der Künstler provoziert zu einem Blick auf die Situation des modernen Menschen, der rund um die Uhr von medialen Bilderfluten überfordert und manipuliert wird. Das Surreale, das offensichtlich Absurde der rätselhaften Collagen von Robert Matthes hinterfragt kritisch die Praktiken visueller Kommunikation und die Second-Life-Welten des World-Wide-Web. (Petra Brüning, Haller Tagblatt, 02. März 2023)
STICHWORTE
verstörend surrealer Realismus | Vertreter einer neuen deutschen Figuration | erinnert an die Bildsprache von Hieronymus Bosch
Arbeiten und Kunstwerke von Robert Matthes | offizielles Künstler Portfolio des KünstlersRobert Matthes bei der Galerie Cyprian Brenner (gcb))