GCB Kunstlexikon
DOCUMENTA
Kunstwerke documenta
Emil Cimiotti, 1927 geboren und 2019 verstorben, war zweimaliger documenta- und Biennale-Teilnehmer und gilt als der Begründer des Informellen in der Bildhauerei. Die zunächst aus Wachs vorgeformten spontan entwickelten Skulpturen Cimiottis zeichnen sich als Bronze durch ihre starke Verräumlichung aus. Seine Vorgehensweise erklärt die frei wuchernden, organischen Eigenschaften der Plastiken, orientiert an seinem Mentor Willi Baumeister. Das Wachs erlaubte es Cimiotti intuitiv, flexibel und dennoch stabil zu arbeiten und begünstigte die beim Wachsaussschmelzverfahren entstehenden Gussspuren, wodurch die Plastiken zu Unikaten wurden. Mit seinen abstrakten an Bäume, Geäst und Laub erinnernden Arbeiten bildet er ein bedeutendes Gegengewicht zur hier gezeigten Malerei. ( M.Umlauf, GCB Kunstmagazin November 2020)
Emil Cimiotti, Boris, 1991, Bronze, gussrau, teilweise bemalt, 47 cm x 99 cm x 32 cm | Galerie Cyprian Brenner
Emil Cimiotti, Volare, 2011, Bronze, gussrau, auf Stahl, 133 cm x 121 cm x 90 cm | Galerie Cyprian Brenner
VIDEO / FILM Documenta
DW Deutsch | Kunst in Kassel: Auf zur Documenta! | DW Deutsch | Nicole Frölich erkundet die bedeutendste Kunstschau der Welt und folgt den Wasserspielen im Bergpark-Wilhelmshöhe. | YouTube
moriundmori – Kunst-Dokus | Die 100 Tage von Kassel – 8x documenta im Rückblick | „Die 100 Tage von Kassel – 8x documenta im Rückblick“ Weltreise zur Kunst – 50 Jahre documenta Ein Film von Manfred E. Schuchmann, HR 1992 Aufnahme: 3sat 04.06.2002 Geschichte der documenta, von der documenta III (1964) bis zur documenta 8 (1987) | YouTube
DW Deutsch | Documenta-Highlights aus sechs Jahrzehnten | DW Deutsch |Während der Documenta verwandelt sich ganz Kassel in ein Museum auf Zeit. Einige wenige Kunstwerke bleiben auf Dauer in der Stadt und verändern sie nachhaltig. | YouTube
DEFINITION documenta
Die documenta ist die weltweit bedeutendste Reihe von Ausstellungen für zeitgenössischer Kunst . Sie findet alle fünf Jahre statt (ursprünglich alle vier Jahre) und dauert jeweils 100 Tage; sie wird daher auch als Museum der 100 Tage bezeichnet.
Die nächste Ausstellung -> documenta fifteen,18. Juni bis 25. September 2022 in Kassel
CHRONOLOGIE documenta
documenta I 1955 Arnold Bode, Werner Haftmann
documenta II 1959 Arnold Bode, Werner Haftmann
documenta III 1964 Arnold Bode, Werner Haftmann
documenta IV 1968 24-köpfiger documenta-Rat
documenta V 1972 Harald Szeemann
documenta VI 1977 Manfred Schneckenburger
documenta VII 1982 Rudi Fuchs
documenta VIII 1987 Manfred Schneckenburger
documenta IX 1992 Jan Hoet
documenta X 1997 Catherine David
Documenta XI 2002 Okwui Enwezor
documenta XII 2007 Roger M. Buergel
documenta XIII 2012 Carolyn Christov-Bakargiev
documenta XIV 2017 Adam Szymczyk (Kassel und Athen)
documenta XV 2022 ruangrupa
WEGBEREITER documenta
Kasseler Kunstprofessor und Designer Arnold Bode
KÜNSTLER documenta (Auswahl)
Emil Cimiotti
Horst Baumann
Anatol Herzfeld
Walter de Maria
Claes Oldenburg
Jonathan Borofsky
Lois Weinberger
Edwin Scharff
Gustav Wolff
Olaf Holzapfel
BESUCHERINFORMATIONEN documenta
Kassel Marketing GmbH
TOURIST INFORMATION INNENSTADT
Wilhelmstraße 23
34117 Kassel
T: +49 561 707707
F: +49 561 7077200
booking@kassel-marketing.de
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag
10.00 bis 18.00 Uhr
TOURIST- & KURINFORMATION
im Bahnhof Wilhelmshöhe (ICE-Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe)
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag
10.00 bis 13.00 Uhr &
14.00 bis 18.00 Uhr
Samstag
10.00 bis 14.00
documenta und
Museum Fridericianum gGmbH
Friedrichsplatz 18
34117 Kassel
T: +49 561 707270
F: +49 561 7072739
office@documenta.de
STICHWORTE documenta
Kassel | documenta | moderne Kunst | Zeitgenössische Kunst | größte Kunstschau | 100 Tage Museum | Arnold Bode | alle fünf Jahre | jeweils neuer Kurator | Nachkriegszeit | global | bedeutend
ZITATE documenta
„… die documenta hat die Kunstwelt immer wieder erschüttert, ob in armen, nach Kunst dürstenden Nachkriegszeiten, in aufrührerischen Revolte-Jahren, in der unbeschwerten Epoche des ausgehenden 20. Jahrhunderts oder dem von der Globalisierung geprägten Jahrhundertwechsel. Die documenta-Geschichte ist eine Geschichte der Niederlagen, des Zweifels, der Skandale und gleichzeitig der Erneuerung, der Erkenntnis, der künstlerischen Produktivkraft. Immer aber war sie eine Erfolgsgeschichte …“
– Michael Glasmeier; Karin Stengel
Wissenswertes | HISTORIE | documenta
Die erste documenta von 1955: Dokumentation über die moderne Kunst, die den Deutschen während der Zeit des Nationalsozialismus nicht zugänglich war. | Angeblich das lateinische Wort documentum als Inspiration: trägt die Worte docere ‚lehren‘ und mens ‚Geist‘ in sich –> Ziel und Anspruch der documenta. |
Die Namensgebung kommt aus dem Umfeld von Arnold Bode; der genaue Urheber ist nicht mehr genau nachweisbar. | Arnold Bode selbst reklamierte die Urheberschaft für das Wort documenta klar für sich: „[19]50 habe ich den Namen erfunden“. | Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts fanden in Kassel Ausstellungen statt, die Kunst aus aller Welt zeigten, darunter die Jubiläumskunstausstellung (Deutsche Kunst-Ausstellung) 1913 mit dem Schwerpunkt „Jugendstil“. | Anerkennung fand die 1929 veranstaltete Vierte Kunstausstellung an der Orangerie mit dem Schwerpunkt „Neue Kunst“. | Zu Zeiten des Nationalsozialismus fanden keine bedeutenden Kunstausstellungen mehr statt. | Initiator der ersten documenta war der Kasseler Kunstprofessor und Designer Arnold Bode. | Anlässlich der Bundesgartenschau 1955 gelang es ihm, mehr als 130.000 Besucher anzuziehen. Schwerpunkt: weniger die „zeitgenössische Kunst“, also die nach 1945 entstandene, sondern vor allem die Arbeiten derjenigen Künstler, die während der NS-Zeit unter der Bezeichnung „Entartete Kunst“ in Deutschland verfemt wurden. | Die Abstrakte Kunst, insbesondere die Abstrakte Malerei der 1920er und 1930er Jahre, stand im Mittelpunkt der ersten Ausstellung. | In den folgenden Jahren verlagerte sich der Schwerpunkt zur zeitgenössischen Kunst. | Zunächst auf Europa beschränkt, mittlerweile auch Werke von Künstlern aus Amerika, Afrika und Asien. | Die documenta präsentiert einen Querschnitt durch die aktuelle Kunst aus dem Blickwinkel des jeweiligen Kurators, der im Kontext der documenta künstlerischer Leiter genannt wird. | Ihre Geschichte ist voller Gegensätze und Brüche, in der sich unterschiedliche künstlerische und kuratorische Haltungen, Philosophien und Theorien ebenso widerspiegeln wie politische und gesellschaftliche Zeitströmungen.
BIBLIOGRAPHIE documenta
Michael Glasmeier, Karin Stengel (Hrsg.): 50 Jahre/Years documenta 1955–2005. 2 Bände: Diskrete Energien/archive in motion. Steidl Verlag, Göttingen 2005, ISBN 3-86521-146-1.
Marianne Heinz (Hrsg.): Arnold Bode (1900–1977) – Leben und Werk. Wolfratshausen 2000, ISBN 3-932353-48-X.
Harald Kimpel: documenta, Mythos und Wirklichkeit. Köln 1997, ISBN 3-7701-4182-2.
Harald Kimpel: documenta. Die Überschau. Fünf Jahrzehnte Weltkunstausstellung in Stichwörtern. Köln 2002, ISBN 3-8321-5948-7.
Harald Kimpel (Hrsg.): documenta emotional. Erinnerungen an die Weltkunstausstellungen. Jonas Verlag, Marburg 2011, ISBN 978-3-89445-462-3.
Harald Kimpel (Hrsg.): Utopie documenta: Unverwirklichte Projekte aus der Geschichte der Weltkunstausstellung, Verlag für Moderne Kunst, Nürnberg 2015, ISBN 978-3-903004-36-8.
Kulturamt der Stadt Kassel/documenta Archiv (Hrsg.): CIS GmbH (Prod.); CD: Documenta 1–9 – Ein Focus auf vier Jahrzehnte Ausstellungsgeschichte/Profiling four decades of exhibition history – 1955–1992. CIS GmbH (Prod.), Würzburg 1997, ISBN 3-89322-934-5.
Alfred Nemeczek: Der Kasseler Weltmoment – 50 Jahre documenta: 1955 wurde die hessische Residenz erstmals einen Sommer lang zur Kunsthauptstadt Europas. In: Die Zeit. Nr. 28 vom 7. Juli 2005.
Barbara Orth: Die Welt ist neu: Begegnungen mit der documenta 1–4. Verlag M. Faste, Kassel 2007.
Lothar Orzechowski, Stadtsparkasse Kassel (Hrsg.): Arnold Bode documenta Kassel – Essays. Kassel 1986, ISBN 3-925272-10-0.
Christian Saehrendt: Kassel. Ist das Kunst oder kann das weg? Documenta-Geschichten, Mythen und Märchen. DuMont, Köln 2012, ISBN 978-3-8321-9344-7.
Dirk Schwarze: Meilensteine: 50 Jahre documenta. Kunstwerke und Künstler (HNA Edition). Bostelmann & Siebenhaar Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-936962-23-5 (unter verändertem Titel: Meilensteine: Die documenta 1 bis 12 – Kunstwerke und Künstler. 2., erweiterte Auflage. Bostelmann & Siebenhaar Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-936962-55-0).
Dirk Schwarze: Die Expansion der documenta-Kritik. Eine Ausstellung im Spiegel der Presse. Band 16 der Schriftenreihe zur Kunstkritik. (Hrsg.): Walter Vitt, Verlag Steinmeier, Nördlingen 2006, ISBN 3-939777-05-6.
Ulrike Wollenhaupt-Schmidt: documenta 1955. Eine Ausstellung im Spannungsfeld der Auseinandersetzungen um die Kunst der Avantgarde 1945–1960. Frankfurt am Main/ Berlin/ Bern/ New York/ Paris/ Wien 1994, ISBN 3-631-47242-0.
LINKS Documenta
DOCUMENTA
Kunstwerke documenta
Emil Cimiotti, 1927 geboren und 2019 verstorben, war zweimaliger documenta- und Biennale-Teilnehmer und gilt als der Begründer des Informellen in der Bildhauerei. Die zunächst aus Wachs vorgeformten spontan entwickelten Skulpturen Cimiottis zeichnen sich als Bronze durch ihre starke Verräumlichung aus. Seine Vorgehensweise erklärt die frei wuchernden, organischen Eigenschaften der Plastiken, orientiert an seinem Mentor Willi Baumeister. Das Wachs erlaubte es Cimiotti intuitiv, flexibel und dennoch stabil zu arbeiten und begünstigte die beim Wachsaussschmelzverfahren entstehenden Gussspuren, wodurch die Plastiken zu Unikaten wurden. Mit seinen abstrakten an Bäume, Geäst und Laub erinnernden Arbeiten bildet er ein bedeutendes Gegengewicht zur hier gezeigten Malerei. ( M.Umlauf, GCB Kunstmagazin November 2020)
Emil Cimiotti, Boris, 1991, Bronze, gussrau, teilweise bemalt, 47 cm x 99 cm x 32 cm | Galerie Cyprian Brenner
Emil Cimiotti, Volare, 2011, Bronze, gussrau, auf Stahl, 133 cm x 121 cm x 90 cm | Galerie Cyprian Brenner
VIDEO / FILM Documenta
DW Deutsch | Kunst in Kassel: Auf zur Documenta! | DW Deutsch | Nicole Frölich erkundet die bedeutendste Kunstschau der Welt und folgt den Wasserspielen im Bergpark-Wilhelmshöhe. | YouTube
moriundmori – Kunst-Dokus | Die 100 Tage von Kassel – 8x documenta im Rückblick | „Die 100 Tage von Kassel – 8x documenta im Rückblick“ Weltreise zur Kunst – 50 Jahre documenta Ein Film von Manfred E. Schuchmann, HR 1992 Aufnahme: 3sat 04.06.2002 Geschichte der documenta, von der documenta III (1964) bis zur documenta 8 (1987) | YouTube
DW Deutsch | Documenta-Highlights aus sechs Jahrzehnten | DW Deutsch |Während der Documenta verwandelt sich ganz Kassel in ein Museum auf Zeit. Einige wenige Kunstwerke bleiben auf Dauer in der Stadt und verändern sie nachhaltig. | YouTube
DEFINITION documenta
Die documenta ist die weltweit bedeutendste Reihe von Ausstellungen für zeitgenössischer Kunst . Sie findet alle fünf Jahre statt (ursprünglich alle vier Jahre) und dauert jeweils 100 Tage; sie wird daher auch als Museum der 100 Tage bezeichnet.
Die nächste Ausstellung -> documenta fifteen,18. Juni bis 25. September 2022 in Kassel
CHRONOLOGIE documenta
documenta I 1955 Arnold Bode, Werner Haftmann
documenta II 1959 Arnold Bode, Werner Haftmann
documenta III 1964 Arnold Bode, Werner Haftmann
documenta IV 1968 24-köpfiger documenta-Rat
documenta V 1972 Harald Szeemann
documenta VI 1977 Manfred Schneckenburger
documenta VII 1982 Rudi Fuchs
documenta VIII 1987 Manfred Schneckenburger
documenta IX 1992 Jan Hoet
documenta X 1997 Catherine David
Documenta XI 2002 Okwui Enwezor
documenta XII 2007 Roger M. Buergel
documenta XIII 2012 Carolyn Christov-Bakargiev
documenta XIV 2017 Adam Szymczyk (Kassel und Athen)
documenta XV 2022 ruangrupa
WEGBEREITER documenta
Kasseler Kunstprofessor und Designer Arnold Bode
KÜNSTLER documenta (Auswahl)
Emil Cimiotti
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STICHWORTE documenta
Kassel | documenta | moderne Kunst | Zeitgenössische Kunst | größte Kunstschau | 100 Tage Museum | Arnold Bode | alle fünf Jahre | jeweils neuer Kurator | Nachkriegszeit | global | bedeutend
ZITATE documenta
„… die documenta hat die Kunstwelt immer wieder erschüttert, ob in armen, nach Kunst dürstenden Nachkriegszeiten, in aufrührerischen Revolte-Jahren, in der unbeschwerten Epoche des ausgehenden 20. Jahrhunderts oder dem von der Globalisierung geprägten Jahrhundertwechsel. Die documenta-Geschichte ist eine Geschichte der Niederlagen, des Zweifels, der Skandale und gleichzeitig der Erneuerung, der Erkenntnis, der künstlerischen Produktivkraft. Immer aber war sie eine Erfolgsgeschichte …“
– Michael Glasmeier; Karin Stengel
Wissenswertes | HISTORIE | documenta
Die erste documenta von 1955: Dokumentation über die moderne Kunst, die den Deutschen während der Zeit des Nationalsozialismus nicht zugänglich war. | Angeblich das lateinische Wort documentum als Inspiration: trägt die Worte docere ‚lehren‘ und mens ‚Geist‘ in sich –> Ziel und Anspruch der documenta. |
Die Namensgebung kommt aus dem Umfeld von Arnold Bode; der genaue Urheber ist nicht mehr genau nachweisbar. | Arnold Bode selbst reklamierte die Urheberschaft für das Wort documenta klar für sich: „[19]50 habe ich den Namen erfunden“. | Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts fanden in Kassel Ausstellungen statt, die Kunst aus aller Welt zeigten, darunter die Jubiläumskunstausstellung (Deutsche Kunst-Ausstellung) 1913 mit dem Schwerpunkt „Jugendstil“. | Anerkennung fand die 1929 veranstaltete Vierte Kunstausstellung an der Orangerie mit dem Schwerpunkt „Neue Kunst“. | Zu Zeiten des Nationalsozialismus fanden keine bedeutenden Kunstausstellungen mehr statt. | Initiator der ersten documenta war der Kasseler Kunstprofessor und Designer Arnold Bode. | Anlässlich der Bundesgartenschau 1955 gelang es ihm, mehr als 130.000 Besucher anzuziehen. Schwerpunkt: weniger die „zeitgenössische Kunst“, also die nach 1945 entstandene, sondern vor allem die Arbeiten derjenigen Künstler, die während der NS-Zeit unter der Bezeichnung „Entartete Kunst“ in Deutschland verfemt wurden. | Die Abstrakte Kunst, insbesondere die Abstrakte Malerei der 1920er und 1930er Jahre, stand im Mittelpunkt der ersten Ausstellung. | In den folgenden Jahren verlagerte sich der Schwerpunkt zur zeitgenössischen Kunst. | Zunächst auf Europa beschränkt, mittlerweile auch Werke von Künstlern aus Amerika, Afrika und Asien. | Die documenta präsentiert einen Querschnitt durch die aktuelle Kunst aus dem Blickwinkel des jeweiligen Kurators, der im Kontext der documenta künstlerischer Leiter genannt wird. | Ihre Geschichte ist voller Gegensätze und Brüche, in der sich unterschiedliche künstlerische und kuratorische Haltungen, Philosophien und Theorien ebenso widerspiegeln wie politische und gesellschaftliche Zeitströmungen.
BIBLIOGRAPHIE documenta
Michael Glasmeier, Karin Stengel (Hrsg.): 50 Jahre/Years documenta 1955–2005. 2 Bände: Diskrete Energien/archive in motion. Steidl Verlag, Göttingen 2005, ISBN 3-86521-146-1.
Marianne Heinz (Hrsg.): Arnold Bode (1900–1977) – Leben und Werk. Wolfratshausen 2000, ISBN 3-932353-48-X.
Harald Kimpel: documenta, Mythos und Wirklichkeit. Köln 1997, ISBN 3-7701-4182-2.
Harald Kimpel: documenta. Die Überschau. Fünf Jahrzehnte Weltkunstausstellung in Stichwörtern. Köln 2002, ISBN 3-8321-5948-7.
Harald Kimpel (Hrsg.): documenta emotional. Erinnerungen an die Weltkunstausstellungen. Jonas Verlag, Marburg 2011, ISBN 978-3-89445-462-3.
Harald Kimpel (Hrsg.): Utopie documenta: Unverwirklichte Projekte aus der Geschichte der Weltkunstausstellung, Verlag für Moderne Kunst, Nürnberg 2015, ISBN 978-3-903004-36-8.
Kulturamt der Stadt Kassel/documenta Archiv (Hrsg.): CIS GmbH (Prod.); CD: Documenta 1–9 – Ein Focus auf vier Jahrzehnte Ausstellungsgeschichte/Profiling four decades of exhibition history – 1955–1992. CIS GmbH (Prod.), Würzburg 1997, ISBN 3-89322-934-5.
Alfred Nemeczek: Der Kasseler Weltmoment – 50 Jahre documenta: 1955 wurde die hessische Residenz erstmals einen Sommer lang zur Kunsthauptstadt Europas. In: Die Zeit. Nr. 28 vom 7. Juli 2005.
Barbara Orth: Die Welt ist neu: Begegnungen mit der documenta 1–4. Verlag M. Faste, Kassel 2007.
Lothar Orzechowski, Stadtsparkasse Kassel (Hrsg.): Arnold Bode documenta Kassel – Essays. Kassel 1986, ISBN 3-925272-10-0.
Christian Saehrendt: Kassel. Ist das Kunst oder kann das weg? Documenta-Geschichten, Mythen und Märchen. DuMont, Köln 2012, ISBN 978-3-8321-9344-7.
Dirk Schwarze: Meilensteine: 50 Jahre documenta. Kunstwerke und Künstler (HNA Edition). Bostelmann & Siebenhaar Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-936962-23-5 (unter verändertem Titel: Meilensteine: Die documenta 1 bis 12 – Kunstwerke und Künstler. 2., erweiterte Auflage. Bostelmann & Siebenhaar Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-936962-55-0).
Dirk Schwarze: Die Expansion der documenta-Kritik. Eine Ausstellung im Spiegel der Presse. Band 16 der Schriftenreihe zur Kunstkritik. (Hrsg.): Walter Vitt, Verlag Steinmeier, Nördlingen 2006, ISBN 3-939777-05-6.
Ulrike Wollenhaupt-Schmidt: documenta 1955. Eine Ausstellung im Spannungsfeld der Auseinandersetzungen um die Kunst der Avantgarde 1945–1960. Frankfurt am Main/ Berlin/ Bern/ New York/ Paris/ Wien 1994, ISBN 3-631-47242-0.
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DOCUMENTA
Kunstwerke documenta
Emil Cimiotti, 1927 geboren und 2019 verstorben, war zweimaliger documenta- und Biennale-Teilnehmer und gilt als der Begründer des Informellen in der Bildhauerei. Die zunächst aus Wachs vorgeformten spontan entwickelten Skulpturen Cimiottis zeichnen sich als Bronze durch ihre starke Verräumlichung aus. Seine Vorgehensweise erklärt die frei wuchernden, organischen Eigenschaften der Plastiken, orientiert an seinem Mentor Willi Baumeister. Das Wachs erlaubte es Cimiotti intuitiv, flexibel und dennoch stabil zu arbeiten und begünstigte die beim Wachsaussschmelzverfahren entstehenden Gussspuren, wodurch die Plastiken zu Unikaten wurden. Mit seinen abstrakten an Bäume, Geäst und Laub erinnernden Arbeiten bildet er ein bedeutendes Gegengewicht zur hier gezeigten Malerei. ( M.Umlauf, GCB Kunstmagazin November 2020)
Emil Cimiotti, Boris, 1991, Bronze, gussrau, teilweise bemalt, 47 cm x 99 cm x 32 cm | Galerie Cyprian Brenner
Emil Cimiotti, Volare, 2011, Bronze, gussrau, auf Stahl, 133 cm x 121 cm x 90 cm | Galerie Cyprian Brenner
VIDEO / FILM Documenta
DW Deutsch | Kunst in Kassel: Auf zur Documenta! | DW Deutsch | Nicole Frölich erkundet die bedeutendste Kunstschau der Welt und folgt den Wasserspielen im Bergpark-Wilhelmshöhe. | YouTube
moriundmori – Kunst-Dokus | Die 100 Tage von Kassel – 8x documenta im Rückblick | „Die 100 Tage von Kassel – 8x documenta im Rückblick“ Weltreise zur Kunst – 50 Jahre documenta Ein Film von Manfred E. Schuchmann, HR 1992 Aufnahme: 3sat 04.06.2002 Geschichte der documenta, von der documenta III (1964) bis zur documenta 8 (1987) | YouTube
DW Deutsch | Documenta-Highlights aus sechs Jahrzehnten | DW Deutsch |Während der Documenta verwandelt sich ganz Kassel in ein Museum auf Zeit. Einige wenige Kunstwerke bleiben auf Dauer in der Stadt und verändern sie nachhaltig. | YouTube
DEFINITION documenta
Die documenta ist die weltweit bedeutendste Reihe von Ausstellungen für zeitgenössischer Kunst . Sie findet alle fünf Jahre statt (ursprünglich alle vier Jahre) und dauert jeweils 100 Tage; sie wird daher auch als Museum der 100 Tage bezeichnet.
Die nächste Ausstellung -> documenta fifteen,18. Juni bis 25. September 2022 in Kassel
CHRONOLOGIE documenta
documenta I 1955 Arnold Bode, Werner Haftmann
documenta II 1959 Arnold Bode, Werner Haftmann
documenta III 1964 Arnold Bode, Werner Haftmann
documenta IV 1968 24-köpfiger documenta-Rat
documenta V 1972 Harald Szeemann
documenta VI 1977 Manfred Schneckenburger
documenta VII 1982 Rudi Fuchs
documenta VIII 1987 Manfred Schneckenburger
documenta IX 1992 Jan Hoet
documenta X 1997 Catherine David
Documenta XI 2002 Okwui Enwezor
documenta XII 2007 Roger M. Buergel
documenta XIII 2012 Carolyn Christov-Bakargiev
documenta XIV 2017 Adam Szymczyk (Kassel und Athen)
documenta XV 2022 ruangrupa
WEGBEREITER documenta
Kasseler Kunstprofessor und Designer Arnold Bode
KÜNSTLER documenta (Auswahl)
Emil Cimiotti
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Museum Fridericianum gGmbH
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STICHWORTE documenta
Kassel | documenta | moderne Kunst | Zeitgenössische Kunst | größte Kunstschau | 100 Tage Museum | Arnold Bode | alle fünf Jahre | jeweils neuer Kurator | Nachkriegszeit | global | bedeutend
ZITATE documenta
„… die documenta hat die Kunstwelt immer wieder erschüttert, ob in armen, nach Kunst dürstenden Nachkriegszeiten, in aufrührerischen Revolte-Jahren, in der unbeschwerten Epoche des ausgehenden 20. Jahrhunderts oder dem von der Globalisierung geprägten Jahrhundertwechsel. Die documenta-Geschichte ist eine Geschichte der Niederlagen, des Zweifels, der Skandale und gleichzeitig der Erneuerung, der Erkenntnis, der künstlerischen Produktivkraft. Immer aber war sie eine Erfolgsgeschichte …“
– Michael Glasmeier; Karin Stengel
Wissenswertes | HISTORIE | documenta
Die erste documenta von 1955: Dokumentation über die moderne Kunst, die den Deutschen während der Zeit des Nationalsozialismus nicht zugänglich war. | Angeblich das lateinische Wort documentum als Inspiration: trägt die Worte docere ‚lehren‘ und mens ‚Geist‘ in sich –> Ziel und Anspruch der documenta. |
Die Namensgebung kommt aus dem Umfeld von Arnold Bode; der genaue Urheber ist nicht mehr genau nachweisbar. | Arnold Bode selbst reklamierte die Urheberschaft für das Wort documenta klar für sich: „[19]50 habe ich den Namen erfunden“. | Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts fanden in Kassel Ausstellungen statt, die Kunst aus aller Welt zeigten, darunter die Jubiläumskunstausstellung (Deutsche Kunst-Ausstellung) 1913 mit dem Schwerpunkt „Jugendstil“. | Anerkennung fand die 1929 veranstaltete Vierte Kunstausstellung an der Orangerie mit dem Schwerpunkt „Neue Kunst“. | Zu Zeiten des Nationalsozialismus fanden keine bedeutenden Kunstausstellungen mehr statt. | Initiator der ersten documenta war der Kasseler Kunstprofessor und Designer Arnold Bode. | Anlässlich der Bundesgartenschau 1955 gelang es ihm, mehr als 130.000 Besucher anzuziehen. Schwerpunkt: weniger die „zeitgenössische Kunst“, also die nach 1945 entstandene, sondern vor allem die Arbeiten derjenigen Künstler, die während der NS-Zeit unter der Bezeichnung „Entartete Kunst“ in Deutschland verfemt wurden. | Die Abstrakte Kunst, insbesondere die Abstrakte Malerei der 1920er und 1930er Jahre, stand im Mittelpunkt der ersten Ausstellung. | In den folgenden Jahren verlagerte sich der Schwerpunkt zur zeitgenössischen Kunst. | Zunächst auf Europa beschränkt, mittlerweile auch Werke von Künstlern aus Amerika, Afrika und Asien. | Die documenta präsentiert einen Querschnitt durch die aktuelle Kunst aus dem Blickwinkel des jeweiligen Kurators, der im Kontext der documenta künstlerischer Leiter genannt wird. | Ihre Geschichte ist voller Gegensätze und Brüche, in der sich unterschiedliche künstlerische und kuratorische Haltungen, Philosophien und Theorien ebenso widerspiegeln wie politische und gesellschaftliche Zeitströmungen.
BIBLIOGRAPHIE documenta
Michael Glasmeier, Karin Stengel (Hrsg.): 50 Jahre/Years documenta 1955–2005. 2 Bände: Diskrete Energien/archive in motion. Steidl Verlag, Göttingen 2005, ISBN 3-86521-146-1.
Marianne Heinz (Hrsg.): Arnold Bode (1900–1977) – Leben und Werk. Wolfratshausen 2000, ISBN 3-932353-48-X.
Harald Kimpel: documenta, Mythos und Wirklichkeit. Köln 1997, ISBN 3-7701-4182-2.
Harald Kimpel: documenta. Die Überschau. Fünf Jahrzehnte Weltkunstausstellung in Stichwörtern. Köln 2002, ISBN 3-8321-5948-7.
Harald Kimpel (Hrsg.): documenta emotional. Erinnerungen an die Weltkunstausstellungen. Jonas Verlag, Marburg 2011, ISBN 978-3-89445-462-3.
Harald Kimpel (Hrsg.): Utopie documenta: Unverwirklichte Projekte aus der Geschichte der Weltkunstausstellung, Verlag für Moderne Kunst, Nürnberg 2015, ISBN 978-3-903004-36-8.
Kulturamt der Stadt Kassel/documenta Archiv (Hrsg.): CIS GmbH (Prod.); CD: Documenta 1–9 – Ein Focus auf vier Jahrzehnte Ausstellungsgeschichte/Profiling four decades of exhibition history – 1955–1992. CIS GmbH (Prod.), Würzburg 1997, ISBN 3-89322-934-5.
Alfred Nemeczek: Der Kasseler Weltmoment – 50 Jahre documenta: 1955 wurde die hessische Residenz erstmals einen Sommer lang zur Kunsthauptstadt Europas. In: Die Zeit. Nr. 28 vom 7. Juli 2005.
Barbara Orth: Die Welt ist neu: Begegnungen mit der documenta 1–4. Verlag M. Faste, Kassel 2007.
Lothar Orzechowski, Stadtsparkasse Kassel (Hrsg.): Arnold Bode documenta Kassel – Essays. Kassel 1986, ISBN 3-925272-10-0.
Christian Saehrendt: Kassel. Ist das Kunst oder kann das weg? Documenta-Geschichten, Mythen und Märchen. DuMont, Köln 2012, ISBN 978-3-8321-9344-7.
Dirk Schwarze: Meilensteine: 50 Jahre documenta. Kunstwerke und Künstler (HNA Edition). Bostelmann & Siebenhaar Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-936962-23-5 (unter verändertem Titel: Meilensteine: Die documenta 1 bis 12 – Kunstwerke und Künstler. 2., erweiterte Auflage. Bostelmann & Siebenhaar Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-936962-55-0).
Dirk Schwarze: Die Expansion der documenta-Kritik. Eine Ausstellung im Spiegel der Presse. Band 16 der Schriftenreihe zur Kunstkritik. (Hrsg.): Walter Vitt, Verlag Steinmeier, Nördlingen 2006, ISBN 3-939777-05-6.
Ulrike Wollenhaupt-Schmidt: documenta 1955. Eine Ausstellung im Spannungsfeld der Auseinandersetzungen um die Kunst der Avantgarde 1945–1960. Frankfurt am Main/ Berlin/ Bern/ New York/ Paris/ Wien 1994, ISBN 3-631-47242-0.